Sicherung. Die Erfindung bezieht sich auf eine mit einem Schmelzdraht versehene Sicherung für niedrige Stromstärken, zum Beispiel 10-200 Milliamp.
Die Sicherung gemäss der Erfindung ist mit einem Schmelzdraht versehen, der aus Nickelchrom hergestellt und in einem Raum angeordnet ist, wo ein so niedriger Druck herrscht, dass dadurch die Wärmeabgabe wesentlich erschwert wird. Die hohe Zug festigkeit des Nickelchroms macht es möglich, den aus dieser Legierung hergestellten Draht sehr dünn auszuziehen und diese Legierung hat noch den weiteren grossen Vorteil, dass die Widerstandskennlinie sehr regelmässig mit der Temperatur verläuft. Die Anordnung in einem entlüfteten oder mit Gas von niedri gem Druck gefüllten Raum hat den Vorzug, dass der Wärmeverlust durch Leitung sehr herabgesetzt wird, wodurch dem Draht wenig Wärme entzogen wird, so dass schon ein sehr niedriger Strom Durchschmelzung des Schmelz drahtes zur Folge haben kann.
Die Wärme- verluste durch Strahlung sind ebenfalls sehr gering, obwohl die Wärmeverluste in einem mit Gas niedrigen aber noch merklichen Druckes gefüllten Raum bedeutender sind als bei einem möglichst vollständig entlüfte ten Raum, so können damit dennoch gute Ergebnisse erzielt werden und bei zweck mässigerWahl kann das Gas noch den weitern Vorteil bieten, dass die beim Durchschmelzen erzeugte Strombahn rasch aufgehoben wird. Zu diesem Zweck wird zweckmässig ein Gas von grosser Elektronenaffinität, zum Beispiel Wasserstoff oder Stickstoff, benutzt. Zum Löschen ist es nämlich erforderlich, dass die Elektronen möglichst bald aus der Bahn ent fernt werden.
Wird nun ein Gas mit grosser Elektronenaffinität benutzt, so werden die im Entladungsraum vorhandenen Elektronen sich mit den Gasmolekülen zu negativen Ionen verbinden und dadurch dem Stromdurch gang Einhalt tun.
Durch die Festigkeitseigenschaften des Nickelchroms ist man immerhin an eine be- stimmte Mindestdrahtstärke und damit zu nächst an eine bestimmte Mindeststromstärke gebunden. Diese Stromstärke kann jedoch durch örtliche Schwächung des Drahtes herab gesetzt werden. Ein vorzugsweise angewen detes Verfahren zur örtlichen Schwächung des Drahtes besteht darin, dass derselbe zwi schen zwei mit einem Ätzmittel durchtränkte Kissen gelegt wird, die den Draht örtlich umfassen und in dieser Weise durch Ein wirkung des Ätzmittels eine Verringerung des Querschnittes bewirken. Bei Verwendung der Sicherung wird der Draht an der ge schwächten Stelle zuerst durchschmelzen.
Wenn die Sicherung bei gewöhnlichen Netzspannungen verwendet wird, sind beson dere Vorkehrungen zu treffen, um das Weiter bestehen des Stromüberganges zu verhindern.
Der Draht kann dazu an zwei in einigem Abstand voneinander liegenden Stellen ge- chwächt werden. Tritt nun der Schmelzstrom auf, so schmilzt der Draht an diesen zwei Stellen durch, wodurch der ganze zwischen liegende Teil vom Übrigen abgetrennt wird und die abgeschmolzenen Enden der übrig bleibenden Drahtteile in einer gewissen Ent fernung voneinander zu liegen kommen.
Eine Ausführungsform des Erfindungs gegenstandes ist in Fig. 1 der Zeichnung in einer Seitenansicht beispielsweise darge stellt.
Fig.2 ist ein Schnitt des Glasgefässes mit Schmelzdraht; Fig. 3 ist ein Schnitt des Glasgefässes, in das ein örtlich geschwächter Draht einge schmolzen ist; Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung zur örtlichen Schwächung des Schmelzdrahtes; Die Sicherung gemäss der Erfindung ist mit Kappen 10 und 11 versehen, die auf einer entlüfteten Glasröhre 12 befestigt sind (Fig. 1). In die Röhre ist mittelst der Ein führungsdrähte 13 und 14 (Fig. 2) ein Schmelzdraht 15 eingeschmolzen, der aus sehr fein ausgezogenem Nickelchrom besteht.
In Fig. 3 ist ein Schmelzdraht 16 darge stellt, der an den Stellen 17 und 18 örtlich geschwächt ist. Diese örtliche Schwächung bewirkt, dass der Draht an diesen Stellen zuerst durchschmilzt, wodurch der zwischen den Schwächungen liegende Drahtteil beid seitig abgetrennt wird und die unter Span nung stehenden Enden der übrigbleibenden Drahtteile in bedeutende Entfernung vonein ander zu liegen kommen.
In Fig. 4 ist eine Vorrichtung dargestellt, mittelst deren der Draht in zweckmässiger Weise örtlich geschwächt werden kann: Die Vorrichtung besteht hauptsächlich aus Kissen 20 und 21, die aus nachgiebigem Stoff her gestellt sind und mit einem Ätzmittel, bei spielsweise mit Salzsäuren getränkt sind. Der zu schwächende Draht 16 wird auf die Kissen _0 gelegt, worauf die Kissen 21 abwärts auf die Kissen 20 bewegt werden. Durch die Einwirkung des Ätzmittels wird nun der Draht an den Stellen geschwächt, an denen ihn die Kissen umfassen.
Die Sicherung gemäss der Erfindung ist grosser Verwendung im Schwachstromgebiet fähig und ferner auch von grossem Vorteil für empfindliche Messinstrumente. Es geschieht nicht selten, dass Milliamperemesser irrtümli cherweise von einem zu hohen Strom durch flossen werden, wodurch das Instrument ernst lich beschädigt wird. Bei Verwendung einer Sicherung gemäss der Erfindung ist man da gegen gesichert.