Umsehalt, und Absperrhahn für Doppelleitungen, insbesondere doppelte Bremsleitungen an Eisenbahnfahrzeugen. Für Eisenbahnfahrzeuge, bei denen zwei verschiedenartige Bremsleitungen vorgesehen sind, beispielsweise eine Leitung für die selbsttätige Bremsung und eine davon unab hängige Leitung für die direkte Bremsung oder eine Leitung für das Anziehen und Lösen der Bremsen und eine besondere davon unabhängige Leitung für das Auffüllen der Hilfsluftbehälter (Ausgleichsleitung) hat man bereits Umschalt- beziehungsweise Absperr hähne vorgeschlagen, mittelst deren die gleichzeitige richtige Verbindung der beiden verschiedenen Leitungen hergestellt werden kann (D. R. Y. 143622).
Diese bekannte Einrichtung hat aber den Nachteil, dass an jedem Fahrzeugende zwei miteinander gekuppelte Dreiweghähne vor handen sein müssen.
Demgegenüber ist gemäss vorliegender Erfindung für die Verbindung und Absper rung zweier Leitungen ein einziger Umschalt hahn vorgesehen. Bei Bremsleitungen kann dieser Hahn zugleich dazu dienen, bei abge- schlossenen Leitungen die zwischen zwei ab gesperrten Hähnen befindlichen Schlauchkupp lungen zu entlüften, so dass das Entkuppeln der Bremsschläuche gefahrlos vorgenommen werden kann.
Auf der Zeichnung ist ein an einer Brems leitung angewendetes Ausführungsbeispiel des Umschalt- und Absperrhahnes nach der- Er findung im senkrechten Längs- und wag rechten Querschnitt in seinen verschiedenen Stellungen dargestellt, und zwar an einem Wagenzug mit 3 Wagen.
Abb. 1 zeigt den Hahn in der Verschluss- stellung, die er am hintern Ende des Schluss- wagens eines Zuges einnimmt, im senkrechten Längsschnitt; Abb. 2 zeigt den zugehörigen wagrechten Querschnitt in Ansicht von oben; Abb. 3 zeigt die beiden Hähne an den einander zugekehrten gekuppelten Enden zweier Wagen I und II im senkrechten Längsschnitt in der einen der beiden mög lichen Öffnungsstellungen;
Abb. 4 ist der entsprechende wagrechte Querschnitt in Ansicht von oben; Abb. 5 zeigt wiederum den senkrechten Längsschnitt durch zwei an den Enden zweier miteinander gekuppelter Wagen II und IH befindlicher Hähne in einer zweiten Öffnungs stellung; Abb. 6 ist wiederum der zugehörige wag rechte Querschnitt in Ansicht von oben.
Im Hahngehäuse a befindet sich das konische Hahnküken b, das mit einem zapfen artigen Ansatz c versehen ist, auf dem ein Kegelradsegment d befestigt ist. Ein auf der quer unter dem Fahrzeug gelagerten Welle f befindliches, in das Segment d eingreifendes Kegelradsegment e dient zum Verstellen des Hahnkükens <I>b.</I> Die Welle<I>f</I> ist zu diesem Zweck an jedem Ende mit einer Kurbel g versehen.
Anstelle der hierüber für die Umstellung des Hahnkükens angegebenen Mittel können auch andere an sich bekannte Mittel zur Anwendung gelangen.
Das Hahnküken b ist in seiner Länge so bemessen, dass es das Hahngehäuse a nicht völlig ausfüllt, sondern dass über seiner grossen Grundfläche ein Hohlraum freibleibt. In diesen Hohlraum mündet die eine der beiden am Fahrzeug senkrecht übereinander verlegten Bremsleitungen, die Leitung i. Die darunter befindliche andere Leitung h mündet etwa in halber Höhe des Hahngehäuses a. Der in der Leitung i herrschende Luftdruck wirkt also auf die grosse Grundfläche des Hahn kükens und presst dieses in das Hahngehäuse hinein. Der Hahn ist demgemäss selbstdich tend.
In derselben Ebene, in der die Leitung <I>h</I> in das Halmgehäuse a eintritt, ist im Hahn küken eine Querbohrung o angebracht, die nicht über den Mittelpunkt des Hahnküken- querschnitts verläuft, sondern so angeordnet ist, dass die Endpunkte ihrer Mittelachse einen Winkel von 120 einschliessen, dessen Scheitel im Mittelpunkt des Hahnkiikencluer- schnitts liegt. Ein im Hahnküken vorgesehe ner Einschnitt k ist so angeordnet, dass seine senkrechte Mittelebene mit den erwähnten Endpunkten der Mittelachse der Querbohrung o gleichfalls je einen Winkel von 1200 ein schliesst.
In der gleichen Ebene, in der die Leitung lt ins Hahngehäuse einmündet, mün den auch die zu den Schlauchkupplungen an den Stirnseiten der Wagen führenden Lei tungen in und n, und zwar derart, dass zwischen ihren Mündungen wiederum ein Winkel von 1200 eingeschlossen ist, und dass sie mit der Mündung der Leitung lt gleichfalls je einen Winkel von 120 einschliessen. Der Ein schnitt k ist so tief in das Hahnküken hin eingeführt, dass -- wenn er mit den Mündun gen der Leitungen<I>m</I> und<I>n</I> in Deckung steht - er diese Leitungen mit der Leitung i verbindet.
Der am Schluss des Zuges befind liche Hahn ist geschlossen (Siehe Abb. 1 und 2). Die Kurbeln g der Welle f zeigen bei geschlossenem Hahn senkrecht nach unten. Um beim Schliessen zweier Hähne zwecks gefahrlosen<B>Ei</B> ntkuppelns der zwischen den Hähnen befindlichen Schlauchkupplungen diese entlüften zu können, sind in den Kegelmantel des Halmkükens zwei Entlüftungsrinnen p so eingearbeitet, dass sie bei geschlossenem Hahn mit den Mündungen der Leitungen in und n in Deckung stehen und die in diesen Leitungen eingeschlossene Druckluft ins Freie ableiten, wie sich aus dem Verlauf der Ent lüftungsnuten p gemäss den Abb. 3 und 5 ergibt.
Da beim Kuppeln zweier Wagen immer eine Leitung 732 mit einer Leitung n verbun den werden muss, um den aus den Abb. 2, 4, 6 ersichtlichen Zusammenhang aller Lei tungen h und denjenigen aller Leitungen i herzustellen, so ist dafür Sorge getragen, dass die Halmkegel an den einander zuge kehrten Stirnenden der miteinander zu kup pelnden Wagen in einem verschiedenen Dreh sinn geöffnet werden, oder - was auf das selbe hinausläuft - däss die Kurbeln y bei dem einen Wagen nach der Stirnseite hin gewandt stehen, während sie beim benach barten Wagen nach der entgegengesetzten Seite hin zeigen oder umgekehrt,
das heisst die Kurbeln an den Stirnseiten der Wagen müssen stets parallel gerichtet sein. Dabei ist es gleichgültig, ob die Kurbeln an den einander zugekehrten Stirnenden zweier ge- kuppelter Wagen mit Bezug auf die Fahrt richtung nach vorn oder nach hinten weisen. Es ist demnach auch nicht nötig, dass die Kurbeln eines geschlossenen Wagenzuges sämtlich in eine Richtung weisen.
Der Hahn findet mit Vorteil an solchen Wagen Anwendung, bei denen an den Stirn enden Übergangsbrücken vorgesehen sind (beispielsweise an D-Zugswagen), die dazu zwingen, die unterhalb des Fahrzeuges zwecks mässig übereinander verlegten Leitungen an den Stirnenden in zwei verschiedene rechts und links des Übergangs befindliche senk rechte Ebenen zu verlegen.
Die Anwendung des Hahnes ist natürlich nicht auf Bremsleitungen an Eisenbahnzügen beschränkt, er kann auch bei andern Doppel leitungen mit Vorteil gebraucht werden.