Gerätesatz zur Durchführung von Körperspülungen mittelst Kolbenspritze. Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Gerätesatz zur Durchführung von Körper spülungen mittelst Kolbenspritze. Nach der Erfindung besitzt der Gerätesatz eine Vor richtung zur Zubereitung warmer Flüssig keit mit zweiteiligem Flüssigkeitsbehälter, welcher bei Nichtgebrauch des Gerätesatzes einen als Heizvorrichtung ausgebildeten Be hälter für flüssigen Brennstoff und einen doppelwandigen Spritzenzylinder aufnimmt und beim Gebrauch des Gerätesatzes auf am Brennstoffbehälter schwenkbar angeordnete Stützen aufgesetzt wird, so dass die zur Durchführung einer Spülung benötigte Flüssigkeit bei eingesetztem Spritzenzylinder erwärmt werden kann.
Auf der Zeichnung sind ein Aus führungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes und eine Variante der Kolbenspritze dar gestellt.
Fig. 1 zeigt den Gerätesatz im Nicht gebrauchszustand, zur Hälfte im Vertikal schnitt, zur Hälfte in Ansicht; Fig. 2 zeigt den Gerätesatz im Gebrauchs zustand, ebenfalls zur Hälfte im Schnitt und zur Hälfte in Ansicht; Fig. 3 ist eine Einzelheit im Schnitt; Fig. 4 zeigt im Längsschnitt die zum Gebrauch zusammengesetzte Kolbenspritze; Fig. 5 zeigt eine Variante der Kolben spritze, ebenfalls im Längsschnitt; Fig. 6 bis 14 zeigen Einzelheiten in grösserem Massstab; Fig. 15 ist eine Druntersicht zu Fig. 14. Nach Fig. Lund 2 besitzt der Gerätesatz einen aus zwei Teilen 2a und 2b bestehenden Flüssigkeitsbehälter.
Bei Nichtgebrauch des Gerätesatzes ist der Teil 2a auf den Teil 9,1) aufgesetzt und bei 4 mit diesem zum Beispiel -durch Gewinde oder mittelst Ba- jonnetverschluss verbunden. In den Behälter. teil 2b ist ein Behälter 3 für flüssigen Brenn stoff eingesetzt, welcher zugleich als Reiz vorrichtung dient.
In vier nach aussen vor springenden Augen 5b des Behälters 3 sind vertikale, bei 5a gekröpfte, oben hohle Stützen 5 schwenkbar gelagert. Tiber der Kröpfung 5a weist jede Stütze eine Schulter 6 auf, welche Schultern bei nach aussen ge schwenkten Stützen beim Gebrauch des Ge rätesatzes zum Aufsetzen des Behälterteils 2a dienen. Durch den obern Teil der Stützen 5 ist der Behälterteil 2a gegen Herunter- in cr e iten von den Schultern gesichert.
Wird der Gerätesatz nicht benutzt, so ist auf den Behälter 3 ein doppelwandiger Pumpen zylinder 1 aufgesetzt, welcher an seinem obern Ende zwei Griffösen la besitzt und mit diesen in vertikalen Nuten 2c an der Innen wandung des Behälterteils 2a gehalten ist. Der Behälter 3 ist mit einem Funkenerzeuger ausgerüstet, um den zum Beispiel mit Ben zin getränkten Docht des Behälters 3 ent zünden zu können. Dieser Funkenerzeuger (Fig. 3) besitzt ein Reibrädchen 9, an wel ches ein Cereseisenstück 8 federnd angedrückt wird.
Mit dem Rädchen 9 ist ein Zahn rädchen 9a fest verbunden, mit dem eine Zahnstange 11 in Eingriff steht, die ent gegen der Wirkung einer Feder 12 mittelst Griffen 11a (Fig. 1) nach unten verschoben werden kann und zur Funkenerzeugung frei gegeben, durch die Feder 12 nach oben ge schnellt wird. 13 sind am Boden des Be hälters 3 angeordnete, zur Vergrösserung der Standfläche desselben ausschwenkbare Hebel.
Um eine Abkühlung der im Behälter 2a befindlichen Flüssigkeit 7 durch den Pum penzylinder 1 beim Einfüllen in den letzteren zu verhindern, wird der Pumpenzylinder mit dem konischen Ansatzstück 16 nach unten in die Flüssigkeit eingetaucht, wobei die Griff ösen la wieder zum Aufrechthalten des Pumpenzylinders 1 dienen. Letzterer besitzt einen Aussenzylinder 14 (Fig.4) und einen Innenzylinder 14a, in welch letzterem ein Kolben 15 mittelst einer Kolbenstange auf- und niederbeweglich ist. Die Hohlräume beider Zylinder stehen oben durch Öffnungen 16a miteinander in Verbindung. Der Innen zylinder ist am untern Ende konisch ver jüngt. Das untere Ende des Aussenzylinders trägt das abschraubbare konische Ansatz stück 16.
Der Zwischenraum zwischen dem letzteren und dem konischen Zylinderteil 14b ist durch einen einwärts vorspringenden Wulst 16a geschlossen. Dieser weist eine An- zahl Löcher 23 auf, die mittelst eines hori zontal drehbaren Ringschiebers 17, der ausser der mittleren Öffnung 1,8 zwei Durch brechungen 19 aufweist, abgeschlossen, bezw. geöffnet werden können. Das Ansatzstück 16 ist an seinem untern Ende mit Aussengewinde 20 versehen, auf welches nach Fig. 4 und 8 ein mit Innengewinde ausgestattetes und da her auswechselbares Mundstück 21 aufge schraubt ist.
Beim Aufschrauben dieses Mundstückes wird der Schieber 17, welcher mit nach unten vorstehenden Stiften 17a im Bereich von im Mundstück einwärts vor springenden Stiften 21a versehen ist, durch die letzteren mitgenommen, wodurch die Off nungen 19 zwangsläufig geöffnet werden!. während beim Abschrauben des Mundstückes der Schieber 17 den Aussenzylinder unten selbsttätig abschliesst.
Je nach dem Verwendungszweck können die verschiedenen zum Gerätesatz gehörenden Mundstücke verschiedene Formen aufweisen (Fig.9 bis 15). Für gewisse Zwecke, be sonders wenn es sich um die Ausspülung langgestreckter Körperhöhlen, wie zum Bei spiel ,Scheide oder Harnröhre handelt, wird in das unten offene Mundstück ein Rohr 25 (Fig. 4) eingeführt. Der äussere Durch- niesser dieses Rohres ist so gewählt,
-d.ass zwischen ihm und der untern Off- nung 26 des Mundstückes ein ringförmiger Durchtrittsspalt für die Flüssigkeit ver bleibt. An seinem untern Ende trägt das Rohr 25 einen Spültopf 29 (Fig. 6). Inner halb des Spültopfes zweigen von der mitt leren Bohrung Seitenkanäle 30 schräg rück wärts ab. Aussen münden diese Seitenkanäle 30 in Rillen 31, .so dass die Kanalmündungen 32 vertieft liegen.
Durch diese Ausbildung des Spültopfes wird vermieden, dass die Flüssigkeit über den Spülkopf hinaus in die auszuspülende Körperhöhle hineingetrieben wird. Die Spülflüssigkeit wird durch den niedergehenden Kolben 15 aus der Körper höhle durch den Ringspalt 2<B>,6</B>, den Aussen zylinder 14 und durch die Öffnungen 7.6 wieder in den Innenzylinder 14a abgesaugt. Beim Hochgehen des Kolbens 15 fliesst die Flüssigkeit in der umgekehrten Richtung.
Durch dieses Hin- und Herfliessen der Spülflüssigkeit wird eine kräftige und gleich mässige Bespülung der betreffenden Körper höhle ermöglicht, wobei ein stossweises Ein spritzen der Flüssigkeit vermieden ist. Ist beim Füllen der Spritze Luft in dieses hin eingelangt, oder dringt solche aus der be- spülten Körperhöhle in die Spritze, so sam melt sie sich hinter dem Kolben 15, und wird durch das in dem die Zylinder 14 und 14a oben abschliessenden Deckel angeordnete Lüftungsventil 34 ausgestossen, so dass sie nicht wieder in die Körperhöhle hinein gelangen kann.
Fig.5 zeigt eine Ausführungsform der Spritze, bei der von vornherein nicht nur der Innenzylinder 14a sondern auch der Aussen zylinder 14 mit Flüssigkeit gefüllt werden kann, was bei der Spritze der Fig.4 nicht möglich ist. Zu diesem Zweck sind in denn Kolben 15 und in dem eingesetzten Boden 35 des Innenzylinders 14a Rückschlagventile 36 und 37 angebracht. Wird zum Füllen der Vorrichtung mit Flüssigkeit der Kolben 15 aufwärts bewegt, so öffnet sich das Ventil 37 und die Flüssigkeit dringt von unten in das Innere des Zylinders 14a ein. Beim Niedergang des Kolbens schliesst sich das Ventil 37. das Ventil 36 öffnet sich und die Flüssigkeit tritt hinter den Kolben 15.
Beim abermaligen Hochgang des Kolbens, bei dem sich das Ventil 37 wiederum öffnet, und das Ventil 36 schliesst, tritt die hinter dem Kol ben befindliche Flüssigkeit durch die Öff nungen 16a in den Aussenzylinder 14, und die neue Flüssigkeit strömt durch das Ventil 37 in den Innenzylinder 14a ein. Dieser Vor gang wird solange wiederholt, bis die Innen räume beider Zylinder mit Flüssigkeit an gefüllt sind.
Wird der Kolben 15 zum Ausspülen einer Körperhöhle aufwärts bewegt, so tritt, vor ausgesetzt, dass die Körperhöhle mittelst des Mundstückes gut abgedichtet ist, Flüssigkeit aus dem Mundstückende 26 in die Körper- höhte ein, durchläuft diese und gelangt durch .den am freien. Ende des;Spülrohres. 25 befind lichen Spülkopf 28 in dieses Rohr und von hier durch das geöffnete Ventil 37 in das Innere des Zylinders 14a. Gleichzeitig tritt die hinter dem Kolben 15 befindliche Flüssig keit durch die Öffnungen 16a in den Aussen zylinder 14. Beim Niedergang des Kolbens wird die Spültätigkeit unterbrochen, indem lediglich die im Zylinder 14a befindliche Flüssigkeit durch das Ventil 36 hindurch hinter den Kolben tritt.
Bei der mit Ventilen ausgestatteten Spritze besitzt der Spülkopf 28 des Rohres 25 eine hinten offene Schale 28a (Fig.7), die mit einem Ring 39 am Rohr 25 befestigt ist. Diese Schale weist in ihrem Boden eine zentrale Öffnung 40 auf, durch welche hin durch etwa in der Körperhöhle befindliche Luft von der Spritze angesaugt wird. Damit dies selbsttätig erfolgt, ist auf dem Zylinder deckel um die Kolbenstange herum eine Fe der 15a vorgesehen, die, falls die Spültätig keit bei niedergedrücktem Kolben unter brochen wird, den letzteren um einen ge wissen Betrag nach oben bewegt.
In Fig. 9 ist eine Variante eines Mund stückes dargestellt, das als doppelwandiges Spülrohr ausgebildet ist. Im äussern Rohr 41 ist mit Zwischenraum 42 ein kürzeres Rohr 43 angeordnet, das beim Anschrauben des Mundstückes an das Ansatzstück 16 mit dem Innenzylinder 14a in Verbindung ge bracht wird.. In den Zwischenraum 42 füh ren am obern Ende desselben angeordnete Öffnungen 44, welche den Aussenzylinder mit dem Zwischenraum verbinden.
Eine schrau- benlinienförmig um das Rohr 43 herum ver laufende Rippe 45 bewirkt, dass die aus dem Zwischenraum austretende Flüssigkeit einen Wirbel bildet, durch den, die Spülwirkung der Flüssigkeit erheblich gesteigert wird.
Bei der in Fig. 10 dargestellten Variante des Mundstückes 46 ist das Rohr 25 fest ein gesetzt, so da.ss es beim Anschrauben des Mundstückes .an das Ansatzstück 16 mit. dem Innenzylinder in Verbindung kommt. Zwischen dem Rohr 25 und der Wandung der Bohrung des konischen Teils des Mund stückes ist ein Ringspalt 26 vorhanden, durch den Spülflüssigkeit in die Körperhöhle aus- und eintreten kann, je nach der Bewegungs richtung der Spülflüssigkeit. 48 sind Öff nungen, welche bei an den Spritzenzylinder angeschlossenem Mundstück den Aussen zylinder mit dem Ringspalt 26 verbinden.
In Fig. 11 ist ein Mundstück dargestellt, das zum Ausspülen der Nasenhöhlungen dient und zu diesem Zweck zwei Fortsätze 49 besitzt. Jeder der Fortsätze weist zwei Kanäle 50 und 51 auf. Die Kanäle 50 füh ren oben zusammen in eine zentrische Öff nung 52, die bei an den Spritzenzylinder angebrachtem Mundstück mit dem Innen zylinder in Verbindung steht. Anderseits sind dann die Kanäle 51 am Aussenzylinder angeschlossen, so dass die Spülflüssigkeit je nach der Bewegungsrichtung des Kolbens der Spritze die Spülflüssigkeit aus den Ka nälen 50 in die Nasenhöhlen austritt und aus diesen durch die Kanäle 51 abgesaugt wird oder umgekehrt.
Bei dem in Fig. 12 gezeichneten Mund stück 53 sind ein Mittelkanal 54 und zwei oder mehr Aussenkanäle 55 vorhanden. Auch hier wird die Spülflüssigkeit bei an der Spritze angeschlossenem Mundstück durch den Mittelkanal ausgetrieben und durch die Aussenkanäle 55 angesaugt oder umgekehrt.
Fig. 13 zeigt ein ähnliches Mundstück wie Fig. 10, nur dass das Mittelrohr 25a mit dem Mundstückkörper aus einem Stück be steht und nur kurz ist. Dieses Mundstück wird mit Vorteil zum Ausspülen der Nase benützt.
Das in Fig. 14 und 15 dargestellte Mund stück besteht aus einem doppelwandigen Trichter 56, 57, welcher oben eine mittlere Öffnung 58 und um dieselbe herum eine Anzahl zwischen die Trichterwandungen führende Löcher 59 aufweist. In dem Zwi schenraum zwischen den beiden Trichter wandungen sind schraubenlinienförmig ver laufende Rippen 60 vorhanden, welche der Spülflüssigkeit bei ihrem Austritt an dem genannten Zwischenraum eine Wirbelbewe gung erteilen zwecks Erhöhung der Spül wirkung. Dieses Mundstück kann mit Vor teil zum Bespülen der Augen, von Wunden oder von flachen oder erhabenen Körperteilen benutzt werden.