Verbrennungsmotor. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verbrennungsmotor, dessen Kolben über einem Hebel mit zwei rotierenden Kurbeln verbunden ist, von denen die eine die dop pelte Drehgeschwindigkeit der andern hat, und dadurch so bewegt wird, dass der Ein lass nur unter Druck stattfinden kann, und dass während vier Arbeitsphasen die oberste und unterste Totpunktlage nur einmal er reicht wird.
Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbei spiel des Gegenstandes der Erfindung einen vertikalen Verbrennungsmotor: Fig. 1 ist ein Längsschnitt des Ver brennungsmotors, Fig. 2 ein Schnitt nach der Linie .A-B der Fig. 1, Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 1, Fig. 4 ein Schnitt nach der Linie G-H der Fig. 1, Fig. 5 ein Schnitt nach der Linie E-F der Fig. 1,
während Fig. 6 ein Diagramm des Kolbenweges während zwei Kurbeldrehungen der rascher laufenden Kurbel ist, Der Kolben 1 bewegt sich im Zylinder 2 des Motors und greift am Hebel 3 in dessen Mitte an, der mittelst zwei Pleuelstangen 4 und 5 die rotierenden Kurbelwellen 6 und 7 antreibt. Diese sind durch Zahnräder 9, 10, 11 derart miteinander verbunden, dass die Welle 6 die doppelte Drehgeschwindigkeit der Welle 7 hat. Der Zylinder 2. besitzt an seinem untern Ende zwei um 180 zueinander versetzte Schlitze 8, damit der Hebel 3 sich in diesen. frei bewegen kann. In Fig. 1 ist der Arbeits kolben 1 in seiner Stellung während der Füllungsperiode dargestellt.
Ein Drehschieber 12 hält mit seinem Durchlass 13 den Einlass offen, so dass die frische Ladung von einem nicht gezeichneten Kompressor durch die Lei tung 14 in den Zylinder 2 gepresst werden kann.
Die Verbrennung findet statt, wenn sich der Arbeitskolben im Diagramm gemäss Fig. 6 in ca befindet. Während der Expansionsperiode läuft der Kolben über die Einlassschlitze 15, die jedoch vom Drehschieber 12 geschlossen sind. Der Kolben läuft weiter und öffnet gemäss dem Kolbendiagramm im Punkte b die Auspuffschlitze 16. Die verbrannten Gase strömen, da sie noch unter Druck stehen, mit grosser Geschwindigkeit durch die Auspuff schlitze hinaus, bis der Druckausgleich her gestellt ist. Durch diese plötzliche Entleerung entsteht gemäss Versuchen im Arbeitszylinder 2 ein Vakuum.
Die Auspuffperiode liegt im Diagramm zwischen den Punkten b und c, und erstreckt sich über einen Kurbelwinkel von mindestens 160 oder Kurbelwelle 6. Beim Aufwärtsgang des Kolbens im Punkte c des Dia gramms werden die Auspuffschlitze 16 wieder geschlossen. Bald darauf im Punkte d wird der Drehschieber 12 geöffnet. DerKolben 1 gelangt hierauf zum Stillstand und geht dann zurück bevor er wieder hinaufgeht., so dass zwischen den Punkten d und e des Diagramms vom Kompressor eine neue Füllung unter Druck durch den geöffneten Drehschieber 12 in den Zylinder gepresst werden kann.
Wie das Dia gramm zeigt, erstreckt sieh die Füllungsperiode über mehr als<B>2700</B> der Kurbelwelle 6, so dass bei jeder zulässigen Drehzahl des Motors eine vollständige Füllung des Zylinders mög lich ist. Während der Füllungsperiode legt der Kolben nicht mehr als 31o seines Hubes zurück. Im Punkte e des Diagramms werden die Einlassschlitze <B>15</B> vom Kolben geschlossen und dann erfolgt die Kompression bis zum Punkte a, wo die Verbrennung stattfindet.
Bei der durch den Hebel und die mit ver schiedenen Geschwindigkeiten rotierenden Kur beln erzeugten Kolbenbewegung erreicht der Kolben während zwei Umdrehungen der Kur bel 6 die oberste und unterste Totpunktlage nur einmal. Da der lange Auspuff naturge mäss im Gebiet um die unterste Totpunkt lage herum liegen muss, so befindet sich der Kolben bereits auf seinem Kompressionshub, wenn mit der Füllung begonnen wird. Die frische Ladung muss dem Zylinder somit unter ,Druck zugeführt werden, Der Verbrennungsmotorkann einzylindrisch oder mehrzylindrisch sein.
Der Drehschieber 12 kann auch durch ein anderes Organ ersetzt sein, zum Beispiel durch ein Kegelventil, einen Flachschieber. Der Einlass und der Aus lass können so gesteuert sein, dass während einer gewissen Zeit beide gleichzeitig offen sind. Auch dann muss die frische Ladung dem Zylinder unter Druck zugeführt werden, da der Kolben sie nicht ansaugen kann. Das Einlassorgan könnte auch im Zylinderkopf angebracht sein.