Verfahren zur Darstellung eines hauptsäehlieh Benzol neben Ammoniak und Anilin enthaltenden Produktes. Im Hauptpatent ist ein Verfahren zur Darstellung eines in der Hauptsache Benzol neben Toluol enthaltenden Produktes be schrieben, bei dem Naphtalin bei höheren Temperaturen in Gegenwart von Katalysa toren mit Wasserdampf behandelt wird.
Es wurde nun gefunden, dass man zu einem hauptsächlich Benzol neben Ammo niak und Anilin enthaltenden Produkt ge langen kann, wenn man Carbazol bei hö heren Temperaturen in Gegenwart von Ka talysatoren mit Wasserstoff behandelt, zweckmässig indem mang es in Dampfform zusammen mit Wasserstoff bei höheren Tem peraturen über die Katalysatoren leitet.
Statt mit reinem Wasserstoff kann man auch mit CTasgemischen arbeiten, die ausser Wasserstoff noch andere Gase, wie Stickstoff, Kohlen säure etc. enthalten, auch Dämpfe, wie'VTa.s- serdampf etc. können neben dem Wasserstoff vorhanden sein. Man kann unter Umständen auch solchen Wasserstoff verwenden, der während der Reaktion gebildet wird, wie zum Beispiel durch Umsetzung von Kohlen- oxydl und Wasserdampf.
Man arbeitet zweck mässig bei Temperaturen von etwa 200 bis 500 oder darüber, indessen sind extrem hohe Temperaturen zur Verhinderung zu weit gehender Zersetzung zu vermeiden. Man kann sowohl reines Carbazol, als auch rohes Carbazol und carbazolhaltige Produkte, wie carbazolhaltige \Teerfraktionen und Rück stände als Ausgangsprodukt verwenden.
Als Katalysatoren sind beispielsweise de hydrierend wirkende Elemente, wie Eisen, Kobalt, Nickel geeignet. Auch dehydrierend wirkende Oxyde, wie die Oxyde von Molyb- dän, Vanadin, Wolfram, Mangan, Chrom, sind verwendbar. Es können auch. Verbin dungen der genannten Elemente und Oxyde als Katalysatoren verwendet werden. Häufig ist die Verwendung von Aktivatoren zweck mässig.
Als solche dienen zum Beispiel die Oxyde der Elemente Zink, Cadmium, Uran, Thorium, Zirkon und Beryllium, sowie die Oxyde der Alkali, Erdalkali und Erdmetalle. Sofern die verwendeten Katalysatoren nicht schon Oxyde von Chrom, Molybdän, Wol fram und Vanadin enthalten, kann man diese Oxyde in geringer Menge den Katalysatoren gleichfalls als Aktivatoren zusetzen.
Auch andere hydrierend bezw. dehydrierend wir kende Metalle als Eisen, Kobalt und Nickel können in Verbindung mit den genannten Aktivatoren Verwendung finden, wie Kupfer, Silber, Zink etc. Geeignet sind bei spielsweise unter anderem auch die Kataly satoren, die für die Umwandlung von Kohlen oxyden in Methylalkohol in den Schweizer Patenten 107 200, 107 853, 1<B>1</B>10 2<B>1</B>86 und 107 201 beschrieben sind.
Im allgemeinen empfiehlt es sich, die an zuwendenden Ausgangsstoffe, bevor sie mit den Katalysatoren in Berührung kommen, von Kontaktgiften zu befreien. Das Ver fahren lässt sich bei beliebigem Druck aus führen.
Die bei dem katalytischen Abbau abge spaltenen Kohlenstoffatome oder Atom gruppen gehen hauptsächlich in gasförmige Kohlenwasserstoffe über; diese letzteren las sen sich vorteilhaft in der Weise weiterver wenden, dass man-sie in an sich bekannter Weise mit Wasserdampf bei hoher Tem peratur in ein Gemisch von Kohlenoxyd bezw. Kohlensäure und Wasserstoff über führt.
Die so erhaltenen Gemische von Kohlenoxyd und Wasserstoff lassen sichwegen ihrer meist hervorragenden Reinheit von Kontaktgiften zu katalytischen Reaktionen mannigfacher Art, zum Beispiel zur kataly tischen Gewinnung von Alkoholen, oder zur Gewinnung von reinem Wasserstoff ver wenden. <I>Beispiel 1:</I> In die wässerige Lösung von 0,5 Mol. Chromsäure wird ein Gemisch von 1 Mol. Kupferoxyd und<B>1,36</B> Mol. Zinkoxyd unter Umrühren eingetragen, worauf man das Ge misch zu einer gleichmässigen Paste verrührt.
Die Paste wird hierauf getrocknet, ge brochen und bei etwa 450' im Wasserstoff strom reduziert. Leitet man über den so hergestellten Ka talysator bei etwa 500 ein Gemisch aus 50 bis 200 Volumteilen Wasserstoff und einem Volumteil dampfförmigem Carbazol, so bilden sich neben unverändertem Carbazol in guter Ausbeute Benzol und Ammoniak ne bengeringen Mengen Anilin. Die Reaktions produkte werden in bekannter Weise ge trennt. Man kann hierbei im Kreislauf ar beiten und das zurückgewonnene Carbazol von neuem durch den Kontaktofen schicken.
An Stelle des genannten Katalysators kann man auch erfolgreich solche Kataly satoren verwenden, die zwei oder mehr der Elemente Zink, Kupfer, Chrom, Eisen, Mag nesium, Aluminium, Titan, Zirkon, Cer, Thor enthalten, zum Beispiel mit Kontaktsubstan zen arbeiten, welche aus 2 Mol. Zinkoxyd, 1/2 Moh Kupferoxyd, 1 Hol.
Chromsäure und 1/1C. Mol. Ferrioxyd oder aus 1 Mol. Mag nesiumoxyd und 1/5 Hol. Ferrioxyd oder auch aus 1 Mol. Zinkoxyd, ']" Mol. Ferrioxy d und 1/1E Mol. Aluminiumoxyd, oder aus 1 Mol. Zinkoxyd, 1J$ Mol. Ferrioxyd,
1/s Mol. Titan dioxyd in der angegebenen Weise hergestellt sind. <I>Beispiel 2:</I> 200 Teile Carbazol und 10- Teile des in Beispiel 1 beschriebenen und im Wasser stoffstrom reduzierten Katalysators werden bei 450' 10 Stunden unter etwa 100 Atm. Druck mit Wasserstoff behandelt. Das Reak tionsprodukt enthält neben unverändertem Carbazol in guter Ausbeute Benzol und Anilin neben geringen Mengen Ammoniak.
Man kann den Abbau des Carbazols zu Benzol und Anilin unter Druck auch in der Weise ausführen, dass man hochkomprimierten Was serstoff mit Carbazoldämpfen belädt, sie über den Katalysator leitet und die Reaktionspro dukte in bekannter Weise aus dem Wasser stoff ausscheidet und gewinnt.
.Statt des Carbazols kann man auch car- bazolhaltige Mischungen verwenden, zum Bei spiel die bei der Anthracenreinigung anfal lenden Rückstände.