Induktanzvorrichtung. Die vorliegende Erfindung betrifft eine In duktanzvorrichtung ohne bewegliche Teile, die wenigstens eine stromführende Wicklung enthält, welche in einem ringförmig ge schlossenen Hohlraume eines aus ferromagne- tischem Material bestehenden Körpers einge schlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der genannte Körper einen veränderlichen Querschnitt des magnetischen Stromkreises und eine so geformte äussere Begrenzungs fläche besitzt, daft bei stromdurchflossener Wicklung praktisch gesprochen keine magne tischen Kraftlinien durch diese Begrenzungs fläche austreten.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen standes, nämlich eine Induktanzspule zur Be lastung von Fernsprechleitungen dargestellt. Darin zeigt die Fig. 1 einen Hauptquerschnitt und Fig. 2 einen Grundriss der Induktanz= spule. Die Fig. 3 veranschaulicht die durch eine stromdurchflossene Wicklung von ge ringem Querschnitte in einem unbegrenzten homogenen und isotropen Medium von kon stanter Permeabilität erzeugten magnetischen Kraftlinien und die dazu gehörigen Kurven gleichen magnetischen Potentials.
Die Fig. 4 ist eine Variante der Fig. 1.
Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, ist die aus zwei genau gleichen Hälften bestehende Drahtwicklung 7 vom zweiteiligen Mantel 8 vollständig eingeschlossen. Der letztere ist aus zwei genau aufeinander passenden Ringen 9 und 10, deren Querschnitte den beiden Hälften eines Ovals entsprechen, zusammen gesetzt. Die ebenen Flächen der Ringe 9 und 10 weisen kreisförmige Rinnen zum Einlegen der Drahtwicklung 7 auf. Für die Ringe 9 und 10 kann beliebiges ferromagne- tisches Material von homogenem Aussehen und vernachlässigbaren Wirbelstromverlusten verwendet werden.
Immerhin hat sich dafür bis jetzt ein aus gepresstem Pulver von weichem Eisen bestehender Körper am besten bewährt.
Aus den Fig. 1 und 2 (siehe die punk tierten Kreise 11 und 12, sowie die ausge zogenen Kreise 13 und 14) lässt sich ent nehmen, dass in der Gegend des äussern Ring umfanges viel mehr magnetisches Material vorhanden ist, als in der Gegend des innern Ringumfanges. Diese Materialverteilung ist allerdings in bezug auf die Induktanzeinheiten nicht die sparsamste.
Sie hat jedoch den grossen Vorteil die Streuung magnetischer Kraftlinien ausserhalb des Mantels und das dadurch verursachte Nebensprechen zwischen nebeneinanderliegenden Spulen auf ein Mini mum zu vermindern, beziehungsweise letzteres praktisch vollständig aufzuheben, wenn eine nach Fig. 1 hergestellte Spule gegen benach barte Spulen in der gebräuchlichen Weise durch Zwischenlagen aus starkem Metallblech magnetisch abgeschirmt wird. In den Zwischen lagen treten dabei nur ganz geringe Wirbel ströme auf.
Dies wird dadurch erreicht, dass, bei der gewählten Mantelform, praktisch ge sprochen, keine magnetischen Kraftlinien aus der äussern Begrenzungsfläche des Mantels austreten.' Die Zweckmässigkeit der dargestellten Verteilung des magnetischen Materials tun den Wicklungsquerschnitt herum ist leichter zu verstehen, wenn man die bei elektro magnetischer Erregung des die Wicklung bei abgenommenem Mantel umgebenden Luft raumes entstehenden magnetischen Kraftlinien und die ihnen entsprechenden Niveaukurven gleichen magnetischen Potentials in Betracht zieht, wie sie in Fig. 3 dargestellt sind. In dieser bedeuten 15 und 16 die beiden Quer schnitte der Drahtwicklung. Einige der er zeugten Kraftlinien sind durch die Kurven 17, 18, 19, 20 und 21 angedeutet.
Die Niveaukurven verbinden die beiden Quer schnitte 15 und 16. Zwischen je zwei be nachbarten Niveaukurven besteht die gleiche Potentialdifferenz. Zieht man nun eine hohl ringförmige Kraftröhre in Betracht, deren äussere Oberfläche durch Kraftlinien 21 und deren innere Oberfläche analog durch Kraft linien 20 gebildet wird, so ist der darin zerr, Erzeugung der magnetischen Induktion er forderliche Betrag der magnetischere Kraft selbstverständlich überall gleich dein von der stromdurchflossenen Wicklung gelieferten Werte, da im Luftraum die Kraft und die Induktion durch praktisch denselben Zahlen wert dargestellt sind und dieselbe Richtung besitzen.
Da bei Ausfüllung des Innenraumes der hohlringförmigen Kraftröhre durch ein homogenes und isotropes Medium vor kon stanter Permeabilität die Induktion überall in der Röhre dieselbe Richtung behält und proportional der magnetischen Kraft bleibt und daher auch keine magnetischen Bele gungen entstehen, so bleibt jene Gleichheit auch in diesem Falle bestehen.
Ausserhalb des Mantels aus ferromagnetischem Material besteht nur dasjenige magnetische Feld, welches auch in Abwesenheit des Mantels vorhanden wäre. während bei anderer Gestalt des Mantels magnetische Belegungen und daher ein zusätzliches magnetisches Feld auf treten würden. Man kann dieses Resultat auch so deuten, dass das grösste magnetische Potentialgefälle vom elektrischen Strom an derjenigen Stelle erzeugt wird, wo der mag netische Widerstand des Mantels am grössten ist und dass aus diesem Grunde die Kraft linien nicht das Bestreben haben ans dem Mantel auszutreten.
Wird nun für den LTrn- riss des Querschnittes des Mantels die Ge stalt der Kraftlinie 21 zugrunde gelegt und ist der für die Drahtwicklung erforderliche Raum im Verhältnisse zum Rauminhalte des Mantels so gering, dass er, ausser Betracht fallen kann, so kann man auch einen so ge- forrnten Mantel zum Einbetten der Wicklung verwenden, ohne die Bildung eines magne tischen Streufeldes ausserhalb der Spule be fürchten zri müssen.
Ein einfaches Verfahren zur Bestimmung des Querschnittumrisses für den magnetischen Mantel besteht darin, dass man für die Drahtwicklung für sich allein, ohne Mantel, beispielsweise unter Verwendung von Gleich strom passender (lrössenordnung, die magne tischen Kraftlinien ermittelt, sie entsprechend Fig. 3 aufzeichnet, und eine nicht zu nahe beire Wicklungsquerschnitte liegende Kraft linie als Ürierih für den Mantelquerschnitt auswählt.
Immerhin ist dabei daran zu denken, dass der für die Unterbringung der Wicklung 7 in Fig. 1 beanspruchte Raum eine andere Permeabilität aufweist, als der Mantel und dass an dieser Stelle der magrre- tisehe Widerstand für die Kraftlinien grösser ist, als im übrigen Teile des Mantelquer schnittes. Es kann daher zweckmässig sein, den Umriss des letzteren dort zu erweitern, wo ohne eine solche Erweiterung eine Wider standsvermehrung eintreten würde, insbe sondere an den inneren Kanten der Wicklung, wo auch die Kraftlinien am meisten zusammen gedrängt sind. Ein solcher Fall ist in Fig. 4 dargestellt.
Der Wicklungsquerschnitt ist er heblich grösser als in Fig. 1 und kann daher gegenüber dem Mantelquerschnitt nicht mehr vernachlässigt werden. Die punktierte Kurve 22 entspricht einer Kraftlinie, wie sie von der stromdurchflossenen Wicklung im freien Luftraume (siehe die Ausführungen zu Fig. 3) erzeugt wird. Der ausgezogene Umriss 23, welcher annähernd den gleichen Flächeninhalt besitzt wie 22, verläuft in der Gegend der Innenkanten der Wicklung, also dort, wo der Abstand zwischen der Kurve 22 und der Wicklung am kleinsten ist, ausserhalb der eben genannten Kurve.