CH110488A - Verfahren zur Herstellung einer hochaktiven Entfärbungskohle. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer hochaktiven Entfärbungskohle.

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CH110488A
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Fuer Chemische Pr Gesellschaft
Hellmuth Dr Mueller-Clemm
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Chemische Produktion M B H Ges
Mueller Clemm Hellmuth Dr
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  Verfahren zur Herstellung einer hochaktiven     Entfärbungskohle.       Zur Herstellung aktiver Kohlen     wurden     bisher organische Substanzen, wie Holz, Säge  mehl, Melasse,     Sulfitablauge    und dergleichen,  mit Chemikalien, wie Pottasche oder Chlor  zink, getränkt und dann unter     Luftabschluss     auf helle Rotglut erhitzt.  



  Es wurde nun gefunden, dass man Kohlen  von einer wesentlich höheren Aktivität erhält,  wenn man statt Pottasche     Alkalisulfid    oder       -polysulfid    als aktivierende Substanz ver  wendet. Dieses Verfahren ist auch deshalb  von besonderer Bedeutung, weil bei der Ver  wendung von Pottasche häufig ein Teil der  letzteren durch den     Glühprozess    in Schwefel  kalium oder     Kaliumpolysulfide    umgewandelt  wird, die bisher zwecks Regenerierung der  Pottasche einer Behandlung mit Kohlensäure  unterworfen wurden.

   Dadurch, dass man nun  nach vorliegendem Verfahren die Mischung  von     Alkalikarbonaten    und Sulfiden direkt als  aktivierenden Zusatz verwenden kann, ohne  sie der Behandlung mit Kohlensäure zu unter  ziehen, erhält man wesentlich höhere Aktivität  und spart an Kraft, Arbeit und Material.

      Ist ein gewisser     Karbonatgehalt    erwünscht,  um etwaige Metallsalze, deren Sulfide relativ  löslich sind, wie zum Beispiel     Calciumsulfid,     aus der zu verkohlenden Masse zu entfernen,  so kann man, falls     karbonatfreie        Sulfidlösungen     vorliegen, den zur Fällung der Metallsalze  gerade notwendigen     Karbonatgehalt    durch  mässige Behandlung mit     C02    erzielen.

   Auch  in diesem Falle wird gegenüber dem bis  herigen Verfahren der vollständigen Rück  verwandlung der Sulfide in Karbonate ein  wesentlicher Vorteil erzielt, da bei der un  günstigen Lage des Gleichgewichtes zwischen  der schwachen Kohlensäure und dem Schwe  felwasserstoff gerade die (hier in Wegfall  kommende) Beseitigung der letzten Anteile  von Schwefelalkali erhebliche Schwierigkeiten  bereitet.  



  Speziell bei der Anwendung dieser Arbeits  weise auf     Sulfitzellstoffablauge    hat sich eine  weitere Ausbildung des Verfahrens in hohem  Masse bewährt, die darin besteht, dass in die  Ablauge nach Zusatz der     Alkalisulfid-    oder       Alkalipolysulfidlösung    Kohlensäure bis zur      Ausfällung des Kalkes eingeleitet, der ent  standene Niederschlag durch Filtration ent  fernt, das Filtrat eingedampft und der Rück  stand dann wie oben beschrieben weiter be  handelt wird.  



  Man kann auch die in der     Sulfitzellstoff-          ablauge    enthaltene organische Substanz in  bekannter Weise ausfällen, den so erhaltenen  Niederschlag mit     Alkalisulfid-    oder Alkali  polysulfidlösung bis auf die unlöslichen Kalk  reste in Lösung bringen, das Filtrat ge  gebenenfalls nach Einleiten von Kohlensäure  und nochmaliger Filtration zur Trockne ver  dampfen und den Trockenrückstand verkohlen.  



  Man kann auch in der Weise vorgehen,  dass man die ausgefällte organische Substanz  mit der     Sulfidlösung    versetzt, hierauf Kohlen  säure bis zur Umsetzung des Kalkes in Kar  bonat zweckmässig unter Druck und Erwär  mung einleitet und das Filtrat, wie früher  erwähnt, weiter behandelt.    <I>Beispiel I:</I>  1     cbm        Sulfitablauge    wird nach Zusatz  von 32     kg    Schwefelkalium zur Trockne ein  gedampft und einige Stunden unter     Luftab-          schluss    auf helle Rotglut erhitzt, das     Ver-          kohlungsprodukt    dann mit Wasser abge  schreckt und ausgelaugt.

   Die so erhaltene  Rohlauge kann dann ohne weiteres wieder  einer neuen Menge     Sulfitablauge    zugemischt  und eingedampft werden.  



       Beispiel        II:     In 1 cbm     Sulfitzellstoffablauge    wird nach  Zusatz einer Lösung, die 32 kg Schwefel  kalium enthält, so lange Kohlensäure ein  geleitet, bis der in der     Sulfitzellstoffablauge     enthaltene Kalk ausgefällt ist. Man filtriert  vom Niederschlag ab, dampft das Filtrat zur  Trockne ein und erhitzt den Rückstand einige  Stunden unter     Luftabschluss    auf helle Rot  glut. Das     Verkohlungsprodukt    wird dann wie  bei Beispiel I weiter behandelt.

           Beispiel        III:     20 kg     Calciumoxyd    werden mit möglichst  wenig Wasser gelöscht und 1 cbm Sulfit-         zellstoffablauge    unter Rühren zugesetzt. Die       Mischung    wird in einem Druckkessel während  etwa 1 Stunde bei einigem Atmosphären  druck erhitzt und der nach dieser Zeit er  haltene Niederschlag     abgepresst.    Der mög  lichst entwässerte Niederschlag wird nun mit  einer Lösung, die etwa 32 kg Schwefel  kalium als Sulfid oder Polysulfid enthält,  versetzt und unter Rühren zum Kochen ge  bracht, wodurch die organische Substanz in  Lösung geht.

   In dieser Lösung wird durch  Einleiten von Kohlensäure- der mit in Lösung  gegangene Kalk gefällt und nach nochmaligem  Filtrieren das Filtrat zur Trockne einge  dampft und wie in Beispiel I und     II    unter       Luftabschluss    verkohlt.  



       .Beispiel        IV:     Wie in Beispiel     III    wird     Sulfitzellstoff-          ablauge    mit     Kalk    ausgefällt. Der     abgepresste     Niederschlag wird in einem Druckkessel mit  einer Lösung von 32 kg Schwefelkalium ver  setzt,     Kohlensäure    bis zu einem Druck von  etwa 2 Atmosphären eingeleitet und auf  130-150   erhitzt. Nach dem Abkühlen wird  der     Druckkesselinhalt    filtriert und das Filtrat  wie bei Beispiel     III    weiter behandelt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung hochaktiver Entfärbungskohle aus kohlenstoffhaltigem, mit Alkaliverbindungen versetztem Material durch Glühen, dadurch gekennzeichnet, dass man hierbei als aktivierende Substanz Alkalisulfide oder -polysulfide verwendet. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man hierbei als akti vierende Substanz Alkalisulfide und Alkali karbonate in Mischung verwendet. 2.
    Verfahren nach Unteranspruch 1 bei Ver wendung von Sulfitablauge, dadurch ge kennzeichnet, dass in die Ablauge nach Zusatz der Alkalisulfid-, bezw. Alkalipoly- sulfidlösung bis zur Ausfällung des Kalkes Kohlensäure eingeleitet, der entstandene Niederschlag durch Filtration entfernt, das %iltrat eingedampft und der Rückstand verkohlt wird. 3.
    Verfahren nach Unteranspruch 1 bei Ver wendung von Sulfitablauge, dadurch ge kennzeichnet, dass man die in der Sulfit- zellstoffablauge enthaltene organische Sub stanz ausfällt, die Ausfällung mit Alkali sulfid- oder Alkalipolysulfidlösung behan- delt und nach Entfernung des Kalkes durch Einleiten von Kohlensäure die Lösung zur Trockne verdampft und den Trocken rückstand verkohlt.
CH110488D 1923-05-14 1924-05-03 Verfahren zur Herstellung einer hochaktiven Entfärbungskohle. CH110488A (de)

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