CH104801A - Verfahren zur Herstellung einer Kunstmasse aus dem Anfangskondensationsprodukt von Kohlensäureamidverbindungen und Aldehyden. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Kunstmasse aus dem Anfangskondensationsprodukt von Kohlensäureamidverbindungen und Aldehyden.

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CH104801A
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      Verfahren    zur Herstellung einer     Itunstmasse    aus dem     Anfangskondensationsprodukt     von     Kohlensäureamidverbindungen    und Aldehyden.    Die Erfindung bezieht sich auf die     Her-          =tellung        einer    Kunstmasse durch die     bekannte     Kondensation von Harnstoff,     ThioharnstofL2     oder deren Abkömmlingen mit Aldehyden.

    Bei dieser Reaktion entstehen zunächst was  serlösliche     Anfangskondensationsprodukte,    die  durch Erwärmung im Verlaufe längerer Zeit  zunächst in     Zwischenprodukte    von geringer  Wasserlöslichkeit und schliesslich in     unlös     liehe     Produkte    übergehen; alle diese Stoffe  sind vielseitiger technischer     Veiwvendung     f     äliig.     



  Das Verfahren gemäss vorliegender Er  findung beruht nun darauf, dass das wasser  lösliche     Anfangskondensationsprodukt    durch       Weiterbehandeln    unter Zusatz von Salzen in  eine     unlösliche    feste Kunstmasse übergeführt  wird. Es     gibt    einerseits Salze, welche die       Gelatinierung    beschleunigen, und anderseits  solche, "die sie verzögern. Bei     Anwendug    der  letzteren muss das Ganze zwecks Herstellung  der Kunstmasse erhitzt werden.

   Unter den  beschleunigend     wirkenden    Salzen sind wie  der zwei Gruppen zu unterscheiden, deren    eine befähigt ist, die Masse bei gewöhnlicher  Temperatur bereits nach Verlauf weniger  Stunden in den völlig harten und unlöslichen  Zustand überzuführen, wogegen die Mehr  zahl der beschleunigend wirkenden Salze  unmittelbar nur die     Gelatinierung    in der       Kälte    viel rascher bewirkt als dies ohne Zu  satz der Fall ist. Will man den harten un  löslichen Endzustand erreichen, so ist es  notwendig, diese Massen zu erwärmen oder  längere Zeit bei gewöhnlicher Temperatur  zu belassen. Man braucht die Salze nicht di  rekt zuzusetzen, man kann sie auch in dem  wasserlöslichen     Anfangskondensationsprodukt     zur Entstehung kommen lassen.  



  Im allgemeinen sind es die Salze schwa  cher Säuren, z. B. Alkali- oder     Erdalkalisalze     organischer .     Karbonsäuren    oder sehwacher  anorganischer Säuren, die einen verzögernden  Einfluss ausüben, ohne dass jedoch die Wir  kung der Salze eine völlig gleichartige  wäre. Die Salze starker Säuren, wie z. B.  Sulfate, Chlorate, Chloride, Nitrate usw.,  wirken im allgemeinen beschleunigend, wo-      bei die Wirkung und ihre     Variierung    aus  schliesslich dem Anion zukommt. Auf die       Ammonsalze    trifft diese Regel jedoch nicht  zu.

   Die Wirkungsweise der Salze starker       Säuren    in der Kälte erstrecht sieh vor allem  auf die Beschleunigung der     Gelatinierung.     Zu den die völlige Erhärtung in der Kälte  bewirkenden Salzen gehören insbesondere die       Ammonsalze,    und zwar sowohl     diejenigen     starker, als auch diejenigen schwacher Säu  ren. Ein ganz besonders scharf wirkender       Reaktionsbeschleuniger    ist beispielsweise       Rhodanammonium,    doch lassen sich für den  gleichen Zweck auch andere     Ammonsa.lze,     wie     Ammoniumsulfat,        Ammoniumchlorid     oder     dergleichen,    verwenden.

   Die in dieser  Weise entstehenden harten unlöslichen Pro  dukte     sind    je nach den verwendeten Salz  zusätzen etwas verschieden im Aussehen und  in ihren physikalischen und chemischen       Eigenschaften.     



  Der Zusatz der verzögernd     -,#virkenden     Salze hat den Vorteil, dass bei der nachfol  genden Härtung der Massen in der     '\Värme     dieser Vorgang langsamer verläuft, so dass  das Entstehen fehlerhafter Massen, wie sie  sonst aus dem     Härteprozess    häufig hervor  gehen, sicherer vermieden wird. Ferner er  möglicht diese Massnahme überhaupt erst die  technische Beherrschung der Reaktion, da  ohne den Zusatz verzögernd wirkender Salze  oft eine derartig rasche     Gelatinierung,    be  sonders der wasserfreieren Produkte, eintritt,  dass eine     Weiterv        erarbeitung    und regelmässige  betriebsmässige Erzeugung ausgeschlossen ist.

         Tm    Gegensatz hierzu aber kann es bei Her  stellung sehr dünner Schichten gerade wieder  Vorteile bilden, die löslichen Zwischenpro  dulde unter Zusatz von     beselileunigend    wir  kenden Salzen zu härten, wodurch dieser     Ar-          beitsvorrang    in einem Bruchteil der Zeit er  ledigt werden kann.  



       Tn    dieser Weise gelingt es mit Hilfe der  Lösungen von     Anfangskondensationsproduk-          ten,        FilmP    oder Kunstfäden herzustellen, die  sich von den aus     Zelluloseestern    erhaltenen  Gebilden durch grössere Härte unterscheiden.       ?-ollkommer_    glashell bis schwach getrübt sind    und sich gut formen und mechanisch     bearbei-          ten    lassen.

   Auch zur     Herstellung    von Form  körpern sind die mit Salzen versetzten An  fangskondensationsprodukte geeignet. wobei  man entweder eine Reihe von Lackschichten  übereinander aufbringen oder sogleich ein  dickeres Formstück     etwa    durch Giessen oder  Pressen herstellen kann.  



       Beispiel   <I>1:</I>  60 Gewichtsteile     Harnstoff    und<B>1.50</B> Ge  wichtsteile Formaldehyd (10 v     ol.- fg)    wer  den unter Zusatz von 6 Gewichtsteilen       methylentetra.min    so lange unter     R.ückfluss     auf dem Wasserbad erwärmt, bis eine her  ausgenommene Probe beim Erkalten keine  Trübung mehr zeigt. Hierauf werden 100  Gewichtsteile dieser     Masse    mit 0,7 Gewichts  teilen     Natriumacetat    - in wenig Wasser  gelöst - versetzt. Diese Lösung stellt     eine     dünnflüssige     Lacklösung    dar, die in dieser  Form     unverändert    haltbar ist.

   Zur Verarbei  tung dieser Lösung auf Formkörper wer  den 100 Gewichtsteile im Vakuum bei einer       -15     nicht     übersteigenden    Temperatur bis zur  möglichst     restlosen        Vertreibung    des Wassers       eingedunstet,    in Formen gegossen und hier  auf     durch    Erwärmen auf     i0'    bis<B>90'</B> in eine       wasserunlösliche    glashelle     Masse    übergeführt.

           Beispiel.   <I>2:</I>  60     Gewichtsteile    Harnstoff und 150 Ge  wichtsteile Formaldehyd (40     vol.- öig)    wer  den unter Zusatz von 6 Gewichtsteilen     Hexa-          methylentetramin    unter     R.ückfluss    auf dem  Wasserbad so lange erwärmt,     bis    eine     her-          ausgenommene    Probe beim Erkalten keine  Trübung mehr zeigt..

   Gibt man zu     100        gr     der so     hergstellten        Xondensation.,produkte     1 Teil     Kaliumsulfat    oder     Kaliumnitrat.          -ehlorid,    -chlorst,     -jodirl,        -rhodanid    usw. hin  zu, so tritt nach kurzer Zeit     Gela.tinierung     ein.

   Bei weiterem Stehenlassen beginnt     sich     aus der Gallerte     Wasser        auszuscheiden.-    Man  kann nun     zwecks        l        berführung    in den har  ten     Endzustand        entweder    so verfahren,     daP#     die Masse einer     vorsichtigen    Erwärmung  unterworfen wird, oder     da.ss    sie in der Kälte      stehen gelassen wird, wobei für die Entfer  nung des Wassers Sorge getragen werden  muss. Besonders auf die letztere Weise ge  lingt es, Produkte von hervorragender Schön  heit und Klarheit herzustellen.  



       Beispiel   <I>3:</I>  60 Gewichtsteile Harnstoff und 150 Ge  wichtsteile Formaldehyd (d0     vol.-%ig)    wer  den unter Zusatz von 6 Gewichtsteilen     Hexa-          methylentetramin    unter     Rückfluss    auf     dein     Wasserbad so lange erwärmt, bis eine her  ausgenommene Probe beim Erkalten keine       'Urübung    mehr zeigt.

   Fügt man zu     .der    so  erhaltenen Masse, gleichgültig, ob man sie  durch Abtreibung von Wasser konzentriert  oder nicht und ob man sie durch Zusatz von  die Reaktion verzögernden Salzen stabilisiert  oder nicht, einen     Gewichtsteil        Rhodanammo-          nium,    in wenig Wasser gelöst, hinzu, so ge  rinnt die Masse alsbald zu einer farblosen  Gallerte, die über Nacht zu einem durch  scheinenden weissen Kuchen erstarrt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung einer Kunst masse aus dein Anfangskondensationsprodukt von Kohlensäuxeamidverbinclungen und Al dehyden, dadurch gekennzeichnet, dass das wasserlösliche Anfangskondensationsprodukt unter Zusatz von Salzen weiterbehandelt wird. LTNTERANSPRüCHE 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Weiter behandlung des wasserlöslichen Anfangs kondensationsproduktes unter Zusatz von Salzen schwacher Säuren erfolgt. 2.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, cla- ,durch gekennzeichnet, dass die Weiter behandlung des wasserlöslichen Anfangs kondensationsproduktes unter Zusatz von Salzen starker Säuren erfolgt. 3. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man die Salze in dem wasserlöslichen Anfangskonden- sationsprodukt zur Entstehung kommen lässt.
CH104801D 1921-05-31 1922-05-20 Verfahren zur Herstellung einer Kunstmasse aus dem Anfangskondensationsprodukt von Kohlensäureamidverbindungen und Aldehyden. CH104801A (de)

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