<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung gekräuselter Kunstspinnfasern.
In dem Stammpatent ist ein Verfahren beschrieben, um Kunstspinnfasern eine dauerhafte Kräuselung zu verleihen und ihnen dadurch eine Reihe neuartiger und wertvoller, vor allem spinntechnischer Eigenschaften zu verleihen. Es ist dabei auseinandergesetzt worden, dass der Kräuselungs- effekt noch verbessert werden kann, wenn man in die Kunstspinnfasern Harze einverleibt, was dadurch geschehen kann, dass man ein geeignetes Vorkondensat schon der Spinnlösung zufügt und nun in
EMI1.1
Es hat sich nun herausgestellt, dass man zu besonders günstigen Ergebnissen kommt, wenn man Harze besonderer Art zur Anwendung bringt, die wir im folgenden als Doppelharze bezeichnen wollen. Bei der übliehen Art der Herstellung von synthetisehen Harzen bringt man zwei oder mehrere
Reaktionsteilnehmer gegebenenfalls unter Zufügung eines geeigneten Katalysators zusammen und stellt meist bei hoher Temperatur ein Vorkondensat in wasserfreier Form her, welches sich durch eine Wärmebehandlung oder durch Nachbehandlung mit Säure in eine unlösliche und gehärtete Form Überführen lässt.
Wir haben gefunden, dass es für den vorliegenden Zweck besser ist, Harze zu verwenden, bei denen die Vorkondensation in zwei Stufen durchgeführt wird, wobei man beispielsweise so vorgehen kann, dass man an ein fertiges A-Bakelit noch ein Harnstoff-Formaldehydharz ankondensiert. Dabei können die Katalysatoren in beiden Stufen der Kondensation sowohl sauer, neutral oder alkalisch sein. Man ist auch nicht darauf beschränkt, nur Phenolformaldehyd-Harnstoff-Formaldehydharze durch eine Ankondensation miteinander zu verknüpfen, sondern kann auch andere Aldehydharze, aber auch Polymerisationsharze, wie beispielsweise Polyvinyl und Polystyrol, ebenso gut zur Anwendung bringen, wobei die Polymerisationsharze auch die erste aber auch die zweite Stufe bei der Herstellung des Vorkondensates bilden können.
Natürlich kann die Einverleibung der genannten Produkte auch in die bereits fertiggestellten Fasern dureh Behandlung derselben mit entsprechenden Lösungen dieser Produkte durchgeführt werden.
Recht günstige Resultate werden übrigens auch erhalten, wenn man nur Misehharze verwendet, die entweder in der Spinnlösung oder vor dem Zusatz zur Spinnlösung oder während der Kondensation miteinander gemischt werden. Dabei ist man keineswegs auf zwei Harze als Komponenten des Gemisches beschränkt, sondern kann drei oder mehr verwenden, die auch unter sich durch eine lose chemische Bindung verknüpft sein können, beispielsweise auch dadurch, dass die einzelnen Kondensationen nacheinander vorgenommen werden, wie dies oben beschrieben wurde.
Im folgenden sollen einige Beispiele gegeben werden, um die Erfindung näher zu erläutern, wobei aber ausdrücklich darauf hingewiesen wird. dass die Ausführungsformen durchaus nicht auf diese Beispiele beschränkt sein sollen.
<Desc/Clms Page number 2>
Beispiele :
1. Saures Kondensationsprodukt :
Zur Herstellung dieses Kondensationsproduktes geht man zweckmässig so vor, dass man 150 Teile Phenol mit 115 Teilen Para-Formaldehyd unter Zusatz von Ammoniak im Rückflusskühler im Vakuum bei etwa 50 C eindickt. Dieser Prozess nimmt etwa 1-2 Stunden in Anspruch.
In dieses Vorkondensat werden 240 Teile Para-Formaldehyd, 20 Teile Essigsäure und 175 Teile Harnstoff portionsweise eingetragen. Auch hier wird wieder mit dem Rückflusskühler im Vakuum gearbeitet und das Kondensationsprodukt bei etwa 60 C langsam eingedickt. Je nach Grösse der Charge dauert dieser Arbeitsgang 1-2 Stunden. In das stark eingedickte Produkt können noch Weichmacher zugefügt werden, wie Butanol, Xylol, Phthalsäureanhydrid u. a. m.
2. Basisehes Kondensationsprodukt :
Wie unter Beispiel 1 angeführt, werden im Rückflussküler bei etwa 50 C 150 Teile Phenol und 115 Teile Para-Formaldehyd unter Zusatz von ammoniak unter Vakuum eingedickt. Nach der Vorkondensation werden wiederum 240 Teile Para-Formaldehyd, 20 Teile Ammoniak und dann portionsweise 275 Teile Harnstoff eingerührt. Die Kondensation und Eindiekung erfolgt im Riick- flusskiihler unter Vakuum bei etwa 60 C.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung gekräuselter Kunstspinnfasern gemäss Stammpatent Nr. 155697, wobei in den Fasern Kunstharze durch Zusatz von geeigneten Stoffen zur Spinnlösung oder durch Naehbehandlung von fertigen Fäden mit solchen Stoffen gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, dass in den Fasern Mehrfachharze gebildet werden, die aus zwei oder mehreren kondensierbaren oder polymerisierbaren Kunstharzen bestehen, von welchen jedes durch Kondensation aus mehreren Komponenten entsteht.