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Verfahren zur Herstellung von kiinstliehen Massen.
Den Gegenstand des vorliegenden Patentes bildet ein Vermehren zur Herstellung von künstlichen Massen. Es ist bekannt, dass durch Erhitzen von Hamstoff oder Harnstoffderivaten mit Formaldehyd bei Gegenwart von Wasser Kondensationsprodukte erhalten werden, die nach der Entfernung der Hauptmengen Wasser und nach längerer Erhitzung je nach Dauer der letzteren und je nach der angewandten Temperatur leimartige bis glasartige Produkte darstellen. Die Kondensation erfolgte ohne Zusatz von Kondensationsmitteln. Es wurde nun gefunden, dass diese Reaktion ausserordentlich beschleunigt, das Verfahren verbilligt und die Produkte verbessert werden können, wenn man als Kondensationsmittel geringe Mengen einer Säure, wie Schwefelsäure. Salzsäure.
Oxalsäure oder saurer oder wenigstens nicht
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Es hat sieh insbesondere gezeigt, dass man durch Anwendung dieser geringen Menge derartiger Konden- sationsmittel nicht unerheblich an Formaldehyd sparen und dadurch das Verfahren verbilligen kann.
So wurde festgestellt, dass nach dem bekannten Verfahren glasklare erhärtende Massen sich erst herstellen lassen, wenn 1 Teil Harnstoff. 6 Teile käuflicher Formaldehyd (30% zig) verwendet werden, und dass die Massen bei dem Verhältnis von J : 5-5 nur in trüber Zustande erhalten werden konnten.
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etwa 0. 013g Salzsäure bereits glasklare Massen.
Das Verfahren wird also z. B. wie folgt ausgeführt : 100 g 30".,, iger käuflicher Formaldehyd werden mit 20g Harnstoff unter Zusatz von 0. 013 g Salzsiinre (als J00Oige Salzsäure berechnet) und gegebenenfalls Farben oder Farbstoffen erhitzt und das Lösungs-und Reaktionswasser abdestilliert. Es entsteht eine glasklare Masse, die bei weiterem Erhitzen oder Liegen an der Luft vollkommen erhärtet und sich mechanisch verarbeiten lässt.
Verzichtet man auf die Herstellung glasklarer durchsichtiger Massen, so kann man für die Erzielung gleichwertiger Produkte mit dem Formaldehydzusatz noch weiter herabgehen als bei dem Verfahren ohne Säurezusatz. So gibt beispielsweise ein Gemisch im Verhältnis von 20 g : 90 g mit Zusatz von 0#013g Salzsäure eine getrübte, milchweisse, technisch brauchbare Masse. Durch die Verwendung des Kondensationsmittels wird also eine Ersparnis von 15 bis 17% Formaldehyd herbeigeführt, ansserdem abererstarren die mit Kondensationsmitteln hergestellten Massen nach dem Ausgiessen schneller als die ohne Konden-
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bzw. zu härten.
Es wurde nun weiter gefunden, dass es von besonderem Vorteil ist, an Stelle der Säuren solche Körper sauren Charakters zu wählen, die selbst die Eigenschaft besitzen, mit Formaldehyd sich zu künstlichen Massen zu kondensieren, wie dies beispielsweise für Phenole. Naphtole. Kasein bekannt ist. Diese Körper wirken im vorliegenden Fall. in geringen Mengen angewandt. als Kondensationsmittel analog und an Stelle der oben erwähnten Säuren. Ihre Verwendung hat aber den Vorzug, dass keine artfremden Bestandteile, wie Mineralsäuren oder Salze, in die Kunstmasse hineingebracht werden, sondern nur solche Körper, die.
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lichen Massen in Reaktion treten. Das hat seine Bedeutung z.
B. bei der Herstellung von Lacken, zeigt aber weiter den wichtigen technischen Effekt, dass die mit solchen Kondensationsmitteln hergestellten künstlichen Massen aus Harnstoff und Formaldehyd eine erhöhte Wasserfestigkeit aufweisen. Diese Ausführungsform des Verfahrens soll an folgendem Beispiel erläutert werden :
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z, B. 3-4 und 10 9 Phenol im obigen Beispiel erhöht die Wasserfestigkeit der Kondensationsprodukte.
An Stelle von Harnstoff können als Ausgangsmaterial für die Reaktion auch andere Kohlen.-'iure- amide, wie beispielsweise Salze, Ester der Carbaminsäure verwendet werden, ferner substituierte Harnstoffe und Harnstoffderivate. Thioharnstoff, aromatische Harnstoffe u. dgl. Schliesslich kann man an
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stickstoffzyanamid u. dgl. Mit Kalkstickstoft gestaltet sich die Arbeitsweise beispielsweise wie togt : 100 9 Kalkstickstoff werden mit 200 9 Wasser zu einem Brei verrührt, zum Sieden erhitzt und darin 20 Minuten erhalten. Der Rückstand wird heiss abgerutscht und mit 50 9 heissem Wassen nachgewaschen.
Das Filtrat wird erwärmt und heiss mit verdünnter Schwefelsäure neutralisiert. Der sich abscheidende Gips wird abfiltriert und das Filtrat eingekocht, wobei durch tropfenweise Zugabe von Salzsäure immer
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geworden ist und härtet das Produkt erwünschtenfalls durch weiteres Erhitzen. PATENT-ANSPRÜCHE :
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