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Verfahren und Einrichtung zur Erzeugung von Seifen der fixen Alkalien durch
Umsetzung von Ammonseifen mit Alkalisalzlösungen.
Es ist bekannt, dass man durch Behandlung von Ammoniumseifen mit Natconsalzen in wässeriger Lösung oder durch Einwirkung flüssiger Fettsäuren auf ammoniakalische Natronsalzlösungen Natronseifen erhalten kann. Eine technische Ausnützung dieser Reaktion findet jedoch nicht statt, weil es bisher an einer geeigneten Einrichtung mangelte, um diese Art der Erzeugung von Natronseifen in rationeller Weise durchzuführen, und weil durch Erhitzen des Natronseife und Ammonsalzlösung ent- haltenden Gemisches eine Zersetzung der Natronseife unter Bildung von Fettsäuren, Ammoniak und Natronsalzlösung eintritt, demnach die bereits gebildete Natronseife ganz oder teilweise wieder zersetzt wird,
wenn nicht vor dem Erhitzen auf höhere Temperatur eine möglichst restlose Trennung der Ammon- salzlösung von der gebildeten Natronseife erfolgt.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren bezweckt die Umsetzung von Ammoniumin Natronseifen auf praktische und rationelle Weise, indem die indirekte Verseifung von Fettsäuren durch wässerige Lösungen von Natronsalzen, ausgenommen Soda, zwecks Erzeugung von Natronseifen nach dem Prinzip der systematischen Anreicherung in einer Batterie von zwei oder mehr hintereinander geschalteten Gefässen unter Abscheidung der gebildeten Ammonsalzlösungen durchgeführt wird.
Der Prozess wird derart geleitet, dass auf die im zuletzt frisch beschickten und in die Batterie eingeschalteten Umsetzungsgefäss enthaltene Ammoniumseife die aus dem vorgeschalteten Umsetzungsgefäss einströmende, nur noch sehr wenig Natronsalz enthaltende Salzlösung einwirkt, um letzterer noch darin enthaltenes Natrium vollständig zu entziehen, während in dem jeweilig ersten Apparat der Batterie, der ein nur noch wenig Ammoniakseife enthaltendes Seifengemisch enthält, frische Natronsalzlösung eingeleitet wird.
Man kann hiebei derart verfahren, dass man die Umsetzungsgefässe entweder mit der in einem eigenen Behälter erzeugten Ammoniumseife beschickt oder diese in den Umsetzungsgefässen selbst erzeugt und hierauf die Natronsalzlösung einfliessen, oder indem man schliesslich in den Umsetzungsgefässen eine ammoniakalische Natronsalzlösung auf die flüssigen Fettsäuren einwirken lässt. Besonders rationell ist dieses Verfahren, wenn man die von der Erzeugung der Kernseifen herrührenden, sonst wertlosen kochsalzhaltigen Unterlaugen benützt und weil das zur indirekten Verseifung notwendige Ammoniak bzw. Ätzammon im Kreislauf verwendet werden kann.
Eine Einrichtung zur rationellen Durchführung des den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens ist in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellt. Die Anlage besteht in dem gewählten Beispiel auf fünf hintereinander geschalteten Umsetzungsgefässen U"U"U"U"U"aus den Ammonseitenbehältern Ai, A, dem Behälter für Natron- bzw. Kalisalzlösung S, dem Absetzgefäss B, der Pumpe P,
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Apparate mit den entsprechenden Armaturen und Rohrverbindungen ausgerüstet sind und in beliebiger Anzahl verwendet werden können.
Unter der Annahme, dass die Umsetzungsgefässe mit Ammoniumsei@e beschickt und Natronsalzlösungen verwendet werden, wird bei Inbetriebsetzung der Anlage wie folgt gearbeitet : Man lässt durch das Rohr 1 bei geöffnetem Hahn Fettsäure und Ammoniakwasser in. li eintreten, wodurch in Al enthaltene Luft durch den offenen Hahn bl und durch die Entlüfungsleitung E in das mit Wasser gefüllte Waschgefäss W abgedrückt wird, worauf, man die Hähne al und b1 wieder schliesst und das in A1 befindliche Rühwerk R in Bewegung setzt. Nach durchgeführter Veiseifung
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leitet wird.
Wenn U5 gefüllt ist, wird der Hahn es geschlossen, das Rührwerk in Bewegung gesetzt, man öffnet die Hähne kas, vs und leitet die dieses Gefäss verlassende Ammonsalzlösung durch Rohr 4 in den Kühler K.
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Ki, N wieder geschlossen werden.
Die sich in B etwa noch absetzende Salzlösung wird durch den geöffneten Hahn 0 und Rohr 5, welch letzteres auch zur Nachfüllung von Natronsalzlösung nach S dient, in den Salzlösungsbehälter abgelassen, während die Natronseife bei geöffnetem Hahn O1 durch Rohr 6 abge-
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Der Inhalt von U1 kann auch zur Gänze bei geöffneten Hähnen m1, N in das Absetzgei'äss B abgelassen und nach einiger Zeit der Ruhe die unten abgesetzte Salzlösung bei geöffnetem Hahn 0 und Rohr 5 in S, hierauf die Seife bei geöffnetem Hahn O1 durch Rohr 6 abgezogen werden.
Nun wird U1 in vorbesehriebener Weise wieder mit Ammoniumseife frisch beschickt, worauf man den Hahn l5 schliesst und bei geöffnetem Hahn kg durch das Verteilungsrohr v die vom Umsetzungsbehälter Us abströmende
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dämpfe durch die nach dem Kühler nachfliessende Ammonsalzlösung, welche als Kühlflüssigkeit wirkt und hiebei gleichzeitig vorgewärmt wird, kondensiert werden und woraus die Ammoniaklösung durch q2 in A2 einfliesst. Hat sich in. A2 genügend Ammoniakwasser angesammelt, so lässt man durch Rohr l bei
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abfliessen, dort gesammelt und jeweilig durch den geöffneten Hahn S in eine der Detillierblasen abgelassen werden.
Nach Entfernung des Ammoniaks aus dem Inhalt des Destilliergefässes D1 wird der Hahn pi geschlossen, der Hahn 1'1 geöffnet und die Salzlösung durch Rohr 8 abgezogen. Nun kann D1 neuerdings mit gelöschtem Kalk und ammonsalzlösung beschickt und der Destillationsvorgang wiederholt werden.
In gleicher Weise wird abwechselnd das Destilliergefäss D2 betrieben. Sobald die in W befindliche Wasch- flüssigkeit mit Ammoniak entsprechend angereichert ist, kmn sie durch dan geöffneten Hahn t in eine der Destillierblasen eingelassen und für sich allein oder mit aus dem Kühler bzw. dem Sammelbehälter X entnommener Ammonsalzlösung abdestilliert werden. In das Waschgefäss wird nun bei geöffnetem
Hahn G Ammonsalzlösung eingefüllt. Das Umsetzungsgefäss U2 wird in gleicher Weise wie U1 betrieben.
Es wird nach Ausschaltung aus der Batterie entleert und mit Ammoniumseife frisch beschickt, worauf man die Salzlösung bei geöffnetem Hahn Ci in U2 einleitet, während man gleichzeitig l1 und nach Füllung
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nach K gelangen lä2t.
Der beschriebene Arbeitsvorgang wiederholt sich immer wieder in der entsprechenden WeLe.
Man kann an Stelle von Fettsä@en selbstverständlich auch Gemische von Fettsäuren und Neutialfetten verwenden, um die dabei enthaltenen Fettsäuren in Watronseifen überzuführen. Die Herstellung der Ammoniumseifen kann in den Ammoniakseifenbehältern auch unter Druck vorgenommen werden, indem man in diese Ammoniakwasser enthaltenden Behälter Fettsäuren einpumpt und den Druck durch
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behälter auch Behälter verwendet werden, welche als Vorratsbehälter einerseits für Fettsäuren bzw. Fettsäuregemische, anderseits für Ammoniakwasser dienen. Das Rühren des Inhaltes der Umsetzungs-
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kann auch Ammonsalzlösung oder Alkalisalzlösung in W Verwendung finden.
Der Durchfluss der Salzlösung erfolgt vorteilhaft von oben nach unten, wobei der Zufluss von Natronsalzlösung auch aus einem Hochbehälter durch Eigendruck erfolgen kann. Bei umgekehrte, Strömungsrichtung ist der Einbau eines Siebbodens unterhalb des oberen Bodens des UmsetzungsgefÅasses erforderlich, um das Abströmen der Seife, die als spezifisch leichterer Körper stets auf der spezifisch
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die Salzlösung vor Eintritt in die Umsetzungsgefässe erwärmt werden, doch sind Temperaturen von solcher Höhe während des Arbeitsvorganges zu vermeiden, bei welchen bereits eine Zersetzung der Seifen erfolgen kann.
Die nach vorliegendem Verfahren erzeugten Natronseifen werden in bekannter Weise weiter verarbeitet. Vorliegende Verfahren kann auch überall dort Verwendung finden, wo der Zweck nicht die Erzeugung von Natronseifen ist, sondern wo es sich darum handelt, aus Salzlösungen als Salz darin enthaltenes Natrium zu entfernen. In analoger Weise wie die Erzeugung der Natronseifen wird jene der Kaliseifen betlieben, indem an Stelle von Natronsalzlösungen bzw. Natronsalze enthaltenen Lösungen wässerige Kalisalzlösungen, ausgenommen Pottasche, verwendet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzeugung von Seifen der fixen Alkalien durch Umsetzung von Ammomeifen mit Alkalisalzlösungen, ausgenommen Alkalikarbonat, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung der Ammonseifen in Alkaliseifen in einer Batterie hintereinander geschalteter Umsetzungsgefässe durch das systematische Durchströmen von Alkalisalzlösungen bewirkt wird, wobei auf das im jeweilig ersten Umsetzungsgefäss der Batterie befindliche, nur noch wenig Ammoniak enthaltende Seifengemisch eine frische Alkalisalzlösung einwirkt, während in das zuletzt mit Ammonseife frisch beschickte und in die Batterie eingeschaltete Umsetzungsgefäss eine Salzlösung einströmt, welche nur noch wenig Alkalisalz enthält.
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