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Vorrichtung zur Aufzeichnung von Lauten.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Aufnahme von Ton-und Sprachschwingungen auf
Grammophonplatten od. dgl. Die üblichen, diesem Zweck dienenden Einrichtungen setzen einen grossen Stimm-und Klangaufwand voraus, um eine befriedigende Aufzeichnung der akustischen Schwingungen zu erhalten. Selbst bei Verwendung von Schalltrichtern wird oft nur eine ungenügende Aufnahme erreicht.
Auch sind die Kräfte, welche die Eindrücke auf der Aufnahmeplatte hervorbringen, nur sehr schwach und lassen sich nur schwer vergrössern.
Um diesem Nachteil abzuhelfen, wird erfindungsgemäss zur Aufnahme von Ton-und Sprach- schwingungen auf Grammophonplatten od. dgl. eine Vorrichtung mit elektrostatischer Wirkung benutzt.
Im einzelnen besteht diese Vorrichtung darin, dass zwischen einer beweglichen leitenden Metallschicht und einer festen leitenden Metallschicht ein Halbleiter, wie z. B. Achat, Gelatine, Marmor usw., vorge- sehen ist und eine in Abhängigkeit von den akustischen Schwingungen sich verändernde Gleich-oder Weehselspa. nnung an die Metallschichten gelegt ist. Entsprechend der Veränderung der Spannung, die z. B. durch Besprechung eines Mikrophons hervorgerufen wird, treten verschiedene Kräfte zwischen den
Metallschichten auf und dementsprechend wird ein mit der beweglichen Metallschicht verbundener Stift mehr oder weniger tief in die Aufnahmeplatte eingedrückt.
Statt zweier Metallschichten können natürlich auch sonst gut leitende Folien oder Schichten entsprechender Stärke und Abmessung verwendet werden.
Die bewegliche Metallschicht kann mit der Membran einer gewöhnlichen Schalldose verbunden oder selbst als Membran ausgebildet sein.
Zur Übertragung der akustischen Schwingungen werden zweckmässig Hochfrequenzströme verwendet, welche den durch die beiden leitenden Schichten und den dazwischen liegenden Halbleiter gebildeten Apparat in der Art eines Kondensators entsprechend den Amplituden aufladen. Es können auch
Ton-oder Sprachfrequenzen benutzt werden. Die Verwendung von Hochfrequenzströmen ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn es sich um Fernübertragung handelt.
Die Vorteile der neuen Aufnahmevorrichtung bestehen vor allem darin, dass sehr starke Kräfte auf den Aufzeichnungsstift ausgeübt werden können und daher sehr deutlich Eindrücke auf der Grammophonplatte erreicht werden. Die Aufnahme ist infolgedessen, ohne dass ein Trichter notwendig wird, sehr genau und deutlich. Auch können an Stelle der üblichen Grammophonplatten metallische Platten, z. B. aus Kupfer verwendet werden, was den Vorzug hat, dass sehr widerstandsfähige und dauerhafte Aufnahmeplatten gewonnen werden. Ferner können mehrere Aufzeichnungen der gleichen Ton-und Sprachschwingungen nebeneinander zur selben Zeit gemacht werden, indem mehrere elektrostatische Aufnahme apparate nach der Erfindung an ein und dieselbe veränderliche Spannungsquelle sich anschliessen lassen.
Ein weiterer Vorzug der Neuerung besteht auch darin, dass die Aufnahme auch an Orten und in Räumen erfolgen kann, in denen wie z. B. in einem Theater eine Aufnahme infolge zu sehwacher Wirkungen bisher nicht möglich war. Schliesslich kann gemäss der Erfindung die Aufnahme an einem ganz anderen Ort als dem O : t der Erzeugung der Ton-und Sprachschwingungen vorgenommen werden.
Die Zeichnung zeigt die Neuerung in einem Ausführungsbeispiel.
Auf der Aufnahmeplatte 1 wird mittels des Stiftes 2, der in geeigneter nicht näher dargestellten Weise über die Platte 1 z. B. in Spirallinie, hinweggeführt wird, die Aufzeichnung der Ton- oder Sprach- schwingungen bewirkt. Die Vonichtung zur Bewegung des Stiftes 2 besteht aus einer festen Metallschicht 3 und einer beweglichen Metallschicht 4, sowie einem zwischen diesen beiden Metallschichten
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liegenden Halbleiter 5, z. B. aus Achat. Der bewegliche Halbleiter 4 ist über der mit dem Stift 2 ver- bundenen Membran 6 angeordnet. Die beiden Metallschichten 3 und 4 sind über Leitungen 7, 8 mit ange- schalteten Widerständen 9, 10 an eine Spannungsquelle z. B. an ein Netz angeschlossen.
In der Leitung 8 liegt ein Transformator 11, dessen Primärwicklung über eine Batterie 12 an ein Mikrophon 13 angelegt ist.
Das Mikrophon 13 wird zur Aufnahme der Ton-oder Sprachsehwingungen benutzt, indem es z. B. be- sprochen wird. Die dadurch hervorgerufenen Stromänderungen werden durch die Primärspule 14 auf die
Sekundärspule 11 und weiterhin auf die elektrostatische Vorrichtung 3, 4, 5 übertragen. Entsprechend der Änderung der Stromamplituden entstehen verschiedene Kräfte zwischen den elektrisch leitenden Schichten
3, 4 und diese Kräfte veranlassen den Stift 2, entsprechende Eindrücke in der Aufnahmeplatte 1 hervor- zurufen. Statt eines Mikrophons kann auch irgendeine andere Vorrichtung zur Umsetzung der akustischen
Schwingungen in Strom bzw. Spannungsänderungen vorgesehen sein. Auch kann der Aufnahmekölper statt als Platte, in Zylinderform ausgebildet sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Aufzeichnung von Lauten auf Schallplatten, Walzen oder Bänder, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzeichnungsvorrichtung aus einer fest angeordneten leitenden Schicht (3) und einer beweglich angeordneten leitenden Schicht (4), sowie einem dazwischenliegenden Halbleiter (5) besteht, wobei die beiden leitenden Schichten an einer Spannung liegen, die sich in Abhängigkeit von den akustischen Schwingungen verändert, und die Bewegungen der beweglich angeordneten, leitenden
Schicht (4) auf den Aufzeichnungsstift (2) übertragen werden.