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Verfahren zum Ausfüttern der Läufe von SchusswaN'en auf kaltem Wege und Schnsswaifenlauf.
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Nun wird ein Stahlrohr n (Fig. 3) hergestellt, dessen äusserer Durchmesser etwa um Ymo MtM kleiner ist als der entsprechende Durchmesser der hergestellten Bohrung des Laufes und das einen gleichmässigen inneren Durchmesser von etwa 6 MM besitzt. Dieses innere Rohr wird zweckmässig ans einer Eisenstange m (Fig. 2) hergestellt. Diese Stange erhält eine vollkommen gerade, genau axiale Längsbohrung von 6 Mm Durchmesser. Das so vorbereitete Rohr wird dann erhitzt und nacheinander durch Ziehcisen von abnehmendem Durchmesser geführt, bis der äussere Durchmesser (Fig. 3) genau der Bohrung des Laufes entspricht. Schliesslich wird das Rohr mit schwachem Druck in den Lauf eingezogen.
B3i d0r Herstellung des inneren Rohres aus dem Rohrkörper nach Fig. 2 müssen wichtige Vorsichtsmassmhmen getroffen werden, insbesondere wenn das Rohr gezogen wird, da andernfalls viele Rohre b3im Ziehen zerbrechen. Um dies zu vermeiden, ist das Zieheisen mit einer Kühlvorrichtung ausgestattet.
Durch diese Vorrichtung wird dem Rohre Kühlwasser in dem Augenblick und an der Stelle zugeführt, wo dieses das Zieheisen verlässt.
Um das Futterrohr n fest an die Bohrung des Laufes zu pressen, bedient man sich eines Stahldornes a (Fig.. 4),. der an einem Ende eine Verdick mg b enthält. Der Durchmesser dieser Verdickung ist etwas grösser als die innere Bohrung des Rohres n. Er beträgt etwa 6-35 mm. Der Dorn wird mittels einer Ziehbank, einer hydraulischen Presse oder durch andere geeignete Einrichtungen derart durch das Rohr gezogen, dass dieses auf seine ganze Länge so ausgeweitet wird, dass es sich mit seiner Aussenwandung fest an die Bohrung des Laufes legt. Zwischen dem Zapfen, welcher die Ziehvorrichtung des Dornes a mit der hydraulischen Presse verbindet, und dem Ende des Dornes ist ein Dynamometer eingeschaltet, mittels dessen die Zugkraft abgelesen werden kann. Dadurch lässt sich ein Überschreiten der zulässigen
Spannung beim Einziehen des Dornes vermeiden.
Nachdem das Futter hergestellt ist, werden die sonst bei der Herstellung von Schusswaffen erforder- lichen Arbeitsvorgänge vorgenommen. Der Lauf wird also auf das gewünschte Kaliber ausgebohrt, das in vorliegendemFalle 6-5mm beträgt. DieZüge werden eingeschnitten und dasPatronenIagerwirdausgedreht.
Bei der Bearbeitung von Röhren grösseren Kalibers, beispielsweise der Rohre von Feldartilleriegeschützen, erhält das Geschützrohr im Hinblick auf den grösseren Durchmesser, die grössere Spannung der Pulvergase und die höhere Temperatur bei Schnellfeuer zwei Absätze, deren Ebenen senkrecht zur Achse des Laufes liegen (Fig. 5). Der Absatz Mi liegt in der Nähe des Patronenlagers. Er ist erforderlich wegen des grösseren Durchmessers des Rohres an dieser Stelle, damit man hier das Patronenlager ausbilden kann. Der zweite Absatz u. befindet sich kurz vor der Mündung.
Das Futterrohr g'besitzt zwei entsprechende Absätze M und U2, von denen sich der erstere bei eingezogenem Futterrohr go an den entsprechenden Absatz M des Laufes anlegt, während der Absatz U2 sich in einem kleinen Abstande von dem entsprechenden Absatz U2 des Laufes befindet. Infolgedessen wird zwischen den beiden Absätzen ein kleiner ringförmiger Zwischenraum ut gebildet, der dann verschwindet, wenn das Rohr durch die hohe
Temperatur beim Schiessen sich ausdehnt.
Damit sich das Rohr im Lauf nicht verschieben kann, ist dieser mit Aussparungen versehen, in die das Metall des Futterrohres hineingedrängt wird, wenn dieses in der vorbeschriebenen Weise in einen
Gewehrlauf eingepresst wird. Solche Vertiefungen sind beispielsweise in Fig. 6 dargestellt. Auf der inneren Wandung des ausgebohrten Laufes befinden sich schraubenförmige Nuten v von einer gewissen, vorzugsweise gleichbleibenden Steigung. Diese Vertiefungen sind in der Zeichnung der Deutlichkeit wegen in erheblich vergrössertem Massstabe dargestellt. Ihre Tiefe beträgt tatsächlich nur einen Bruchteil eines Millimeters, so dass das Metall des Futterrohres durch den Innendruck in sie hineingedrückt werden kann.
Wenn es sich um ein besonders grosses Kaliber handelt, so wird der Kopf des Dornes a zweckmässig nicht aus einem Stücke mit dem Schaft gemacht, sondern auf diesem aufgesehraubt. Die Schraubengewinde verlaufen in der der Steigung der Züge entgegengesetzten Richtung. Hiedurch wird die Festigkeit der Verbindung erhöht.
Bei Läufen grossen Kalibers empfiehlt es sich, nicht viele flache Vertiefungen herzustellen, sondern eine geringe Anzahl solcher Nuten, die entsprechend tiefer sind. Aber in diesem Falle würde das Einpressen des Metalles in die Nuten und das Ausfüllen derselben und die Herstellung einer festen Verbindung zwischen Futterrohr und Lauf Schwierigkeiten verursachen, deshalb wird das Futterrohr g' mit entsprechenden schraubenförmigen Erhöhungen w versehen und die Nuten v (Fig. 7) werden entsprechend tiefer ausfgefühit. In diesem Falle muss man das Rohr beim Einführen in den Lauf etwas drehen, also gewissermassen einschrauben.
Deshalb muss die Steigung der Nuten und der Erhöhungen konstant sein, und die Form der Nuten und der Erhöhungen muss die gleiche sein, und der Spielraum zwischen beiden darf höchstens einen Bruchteil eines Millimeters betragen.
Der Hauptvorteil für das Einziehen des Futterrohres auf kaltem Wege liegt darin, dass eine vollkommene Berührung zwischen dem Laufe und dem Rohre erreicht wird, so dass das Rohr sich beim Schiessen weder in der Längsrichtung noch in der Drehrichtung verschieben kann. Bei Geschützläufen werden zu diesem Zwecke Anschläge in der Nähe des Verschlusses und der Mündung und Schraubengänge im Laufe und im Rohre vorgesehen. Demselben Zwecke dient auch die beschriebene Art des Einziehen des Futterrohres, durch die eine feste Verbindung zwischen Lauf und Futterrohr erzielt wird.