DE201605C

DE201605C -

Info

Publication number: DE201605C
Application number: DENDAT201605D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es sind bereits Geschosse bekannt, die zwecks Hervorbringung einer selbsttätigen Drehung durch den Luftwiderstand mit angelenkten schrägen Flügeln versehen sind, die erst nach dem Verlassen des Laufes über den Geschoßumfang vortreten. Von diesen bekannten Geschossen unterscheidet sich das vorliegende dadurch, daß die schrägen Flügel bis zum Verlassen des Rohres in tief eingefrästen schrägen Nuten des Geschoßkörpers versenkt liegen, aus denen sie nach dem Abfeuern durch die Wirkung von Federn steil heraustreten.

Auf der zylindrischen Oberfläche des hinteren Teiles des in Fig. ι bis 3 der Zeichnung dargestellten Geschoßkörpers sind zwischen zwei Führungsringen drei oder mehrere schräglaufende Nuten eingefräst. In diese werden aus Metallblech hergestellte Einsätze (Fig. 4) fest eingepreßt. Die Einsätze enthalten je einen an dem nach vorn gerichteten Ende um einen Stift beweglichen Metallflügel (Fig. 5), unter welchem sich eine Blattfeder (Fig. 6) befindet.

Beim Einbringen in das Geschützrohr werden die Flügel von der Rohrwandung in den Geschoßkörper hineingedrückt. Sobald das Geschoß das Rohr verlassen hat, drücken die Blattfedern die Flügel hervor. Diese wirken dann sofort durch ihre Schrägstellung dem Luftwiderstand entgegen und bewirken durch ihre Schraubenform eine Drehung des Geschosses.

Gleichzeitig wird durch die Flügel ein Überschlagen des Geschosses verhindert.

Die Zeichnungen stellen ein Vollgeschoß dar. Bei Hohlgeschossen ist nötigenfalls die Wandung an den bezüglichen Stellen nach innen zu verstärken, und zwar bei gußeisernen Geschossen durch Eingießen einer entsprechenden Erhöhung, bei Stahlgeschossen durch Rippen, welche beim Pressen durch Nuten erzeugt werden, die in dem Dorn angebracht sind.

Bei Anwendung des beschriebenen, sich selbsttätig drehenden Geschosses können die bisherigen Züge in den Geschützrohren in Wegfall kommen.

Claims

Patent-Anspruch :

Geschoß mit schrägen Flügeln, die beim Verlassen des Rohres über den Geschoßumfang vortreten und dem Geschoß eine Drehung erteilen, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel um Bolzen drehbar sind, welche zur Geschoßachse geneigt stehen und bis zum Verlassen des Rohres in tief eingefrästen schrägen Nuten des Geschoßkörpers zurückgedrückt gehalten werden, aus denen sie nach dem Abfeuern durch die Wirkung von Federn steil heraustreten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.