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Minen- und Granatenwerfer. Man hat bereits die Hülsen für Geschosse
derart ausgebildet, daß sie auch als Lauf dienen. Derartige, gleichzeitig Geschoß;
Lauf sowie Ladung mit Zubehör enthaltende Hülsen sind in diesem Kriege als Minenwerfer
»Göller« in hoher Vollendung auf den Markt gebracht worden.
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Minenwerfer dieser Bauart-hatten aber den Übelstand eines außerordentlich
hohen Gewichtes, da solche Hülsen dieselbe Festigkeit gegen Platzen wie ein -entsprechender
Lauf haben müssen. Die hierdurch für jede Hülse immer wieder benötigten starken
Wandstärken erzeugen aber ein sehr hohes Nettogewicht der gesamten schußbereiten
Munition. Außerdem waren diese Hülsen sehr teuer.
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In dem Bestreben, das Gewicht und den Preis der Hülse auf ein Minimum
herabzudrücken, werden nach der Erfindung weniger feste, billigere sowie leichter
zu bearbeitende Materialien als bisher üblich als Grundstoff zur Hülse genommen,
und werden die Hülsen, damit die Wandstärken und somit das ganze Gewicht gering
bleiben, nicht mehr frei, hauptsächlich nur an einer Rückwand anliegend, wie beim
Minenwerfer »Göller« verfeuert, sondern erhalten für den Abschuß einen zusätzlichen
Mantel.
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Die Erfindung schafft also eine Geschoßhülse, die ein Mittelding darstellt
zwischen der gewöhnlichen, aus einem Laufe verfeuerten Munition und der Munition,
die unmittelbar aus ihren Hülsen verfeuert werden kann.
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Da die Hülse der Erfindung auch den Lauf in sich enthält, braucht
der zusätzliche Mantel nur einfachster Art und nicht gasdicht zu sein. Dies ermöglicht
es auch, das Äußere der Hülsen nicht nur konisch, sondern auch parallelwandig, sowie
neben rund auch eckig herzustellen. In den Fig. i bis 6 sind drei Mantelbauarten
zur Erläuterung aufgeführt.
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Die Hülsen a können parallelwandig (Fig. i und 3) oder nach der Mündung
zu sich verjüngend (Fig.2) von dreieckigem (Fig.4) oder quadratischem Querschnitt
(Fig. 5 und 6) sein. Sie werden durch Verschlüsse c (Fig.2 und 3) oder Keilsystem
e in dem Mantel d festgepreßt.
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Insbesondere zeigt Fig. i die Ausbildung als Vorderlader. Die Hülse
a kann hier nur parallelwandig benutzt werden, um ein festes Aufsitzen des Hülsenbodens
auf dem Boden des Mantels d sicherzustellen. Die Keile e
werden von
vorn eingedrückt.
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Fig. 2 zeigt die Ausbildung als Hinterlader. Die Hülse ist hier nach
der Mündung verjüngt. Sie wird durch den Druck von c in dem Mantel d festgepreßt.
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Fig.3 zeigt ebenfalls die Ausbildung als Hinterlader für parallelwandige
Hülsen. Durch Anbringung von Nasen vorn an den Keilen e wird die Hülse
a unter dein Druck von c gleichzeitig mit den Keilen e nach vorn bis zum
endgültigen festen Aufsitz festgedrückt.
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Nach Fig. 4. besitzt die Hülse nur ein einteiliges Keilsystem e.
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Nach Fig. 5 besitzt die Hülse quadratischen Querschnitt und ein zweiteiliges
und nach Fig.6 den gleichen Querschnitt mit einem allseitigen Keilsystem e: Nimmt
man ferner z. B. in Fig: 3 als Verschluß
c einen durch Federkraft
nach vorn getriebenen Bolzen an, der in einer am Mantel d noch ansitzenden Gleitbahn
auf- und abgleiten kann, und läßt einen im Verschluß c angebrachten Schlagbolzen
in der vordersten Stellung von e vorschnellen und so durch Entzündung einer Ladung
. das Geschoß aus der Hülse a heraustreiben, dann wird die Hülse a mit dem Verschluß
c zusammen, genau wie bei sonstigen entsprechenden automatischen Waffen, zurückgetrieben.
Bringt man an der an dem Mantel d ansitzenden Gleitbahn noch einen Behälter für
frische Munition sowie einen Auswerfer für die Hülse a an, so ergibt dies, in einigen
Zügen angedeutet, für den Erfindungsgegenstand einen überaus einfachen selbsttätigen
Minen-oder Granatenschnellwerfer einfachster Bauart ohne Rohrerhitzungen und deren
Folgeerscheinungen usw. Die Verwendungsmöglichkeit dieses Schnellwerfers ist dabei
eine doppelte: Flachfeuer als Schnellfeuer auf näheren Entfernungen direkt geschossen,
sowie Steilfeuer für größere Entfernungen meist als Einzelschuß indirekt geschossen.
Der Lauf der Hülsen kann Züge und Felder haben, wie es auch bei anderen Läufen üblich
ist.
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Die Kanten der eckigen Hülsen können abgerundet sein. .