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Einrichtung zur Messung des bei zylindrischen oder parallelflächigen Passungen vorhandenen Grössenunterschiedes der miteinander zu vergleichenden Abmessungen zweier Körper.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung, um bei zylindrischen und parallelflächigen Passungen den Grössenunterschied der miteinander zu vergleichenden Abmessungen zweier Körper zu bestimmen.
Unter parallelflächigen Passungen sind dabei solche prismatische Passungen verstanden, bei denen die Passflächen jedes Körpers unter sich parallel sind. Bisher wurde dieser Grössenunterschied bekanntlich in der Weise gemessen, dass man beispielsweise bei einer zylindrischen Passung mit Hilfe eines Dickenmessers den Durchmesser des Bolzens und unabhängig davon'mit Hilfe eines Lochtasters den Durchmesser der Bohrung bestimmte. Die Differenz der beiden für sich ermittelten Abmessungen ergab den gesuchten Wert. Dieses Verfahren hat verschiedene Nachteile, die in der Hauptsache darin begründet sind, dass zwei getrennte Messvorgänge erforderlich sind, deren jeder unabhängig vom andern mit verschiedenen Messfehlern behaftet ist.
Abgesehen von der damit verbundenen Umständlichkeit sind es namentlich die Temperatureinflüsse, die sich bei einem solchen Verfahren kaum unschädlich machen lassen und die die Zuverlässigkeit und Genauigkeit feiner Messungen sehr beeinträchtigen. Die Erfindung bietet nun die Möglichkeit, diese Nachteile auszuschalten und die beiden bisher getrennten Messungen zu einer einzigen zu vereinen, indem man die beiden zu prüfenden Körper einander gegenüber so aufstellt, dass die Achsen der miteinander zu vergleichenden Flächen ungefähr sich schneiden oder zusammenfallen, bei parallelflächigen Passungen also die miteinander zu passenden Flächen parallel sind und dass man sodann in einer zur Ebene der beiden Achsen senkrechten Ebene bzw.
in einer die beiden zusammenfallenden Achsen enthaltenden Ebene bei parallelflächigen Passungen in einer zu den Passflächen senkrechten Ebene zwei Tasterhebel, die je zwei in gleichem Abstande voneinander befindliche und nach entgegengesetzten Seiten gerichtete Tastspitzen tragen, an die zu prüfenden Flächen derart anlegt, dass jeder Tasterhebel mit der einen Tastspitze auf der einen Passfläche und mit der anderen Tastspitze auf der anderen Passfläehe aufliegt ; der Grössenunterschied der miteinander zu vergleichenden Abmessungen ist dabei durch die Grösse des von den beiden Tasterhebeln eingeschlossenen Winkels bestimmt und kann mit Hilfe einerWinkelmess- vorrichtung gemessen werden.
Bezeichnet man den Abstand der beiden Tastspitzen eines jeden Hebels mit L, die beiden mit-
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wenn man jeden der beiden Tasterhebel fest mit einem Spiegel verbindet, der auf der Messebene ungefähr senkrecht steht, so dass man die Grösse des Winkels a auf optischem Wege, beispielsweise mit Hilfe eines Ablesefernrohres und seitlicher Skala oder mit einem Alltokollimationsfernrohr, bestimmen kann.
Die Möglichkeit, die Anzeigen der Winkelmessvorrichtung prüfen und berichtigen zu können, wird in einfacher Weise erreicht, wenn man die beiden Tasterhebel derart ausbildet, dass sie in eine gegenseitige
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entspricht einem Winkel vom Werte Null, so dass danach eine Einstellung oder Berichtigung der Anzeigevorrichtung erfolgen kann.
Um zu verhüten, dass die durch das Anlegen der Tastspitzen an die zu prüfenden Flächen hervor-
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zu erhalten, empfiehlt es sich, die Anpressung der Tasterhebel durch Federn herbeizuführen, die zwischen den beiden Tasterhebeln gespannt sind. Auch gestatten Federn zugleich in einfacher Weise eine Eichung, so dass die Grösse der Andrückungskräfte jederzeit an der Federspannung erkennbar ist.
Ausserdem verwendet man zweckmässigerweise für die Tastspitzen kleine, aus hartem Baustoff hergestellte Kugeln, die keine Beschädigung der Passflächen verursachen und in bequemer Weise eine etwa nötige rechnerische Verfolgung der hervorgerufenen Eindrückungstiefen gestatten, so dass die abgelesenen Winkel zwischen den beiden Tasterhebeln im Bedarfsfalle ohne Schwierigkeit um den durch die jeweiligen Eindrückungen verursachten Betrag verbessert werden können.
Die Erfindung ist namentlich dann von Wert, wenn es sich darum handelt, den-bei einer Passung vorhandenen Spielraum zu messen. Anderseits ist die Erfindung in gleicher Weise anwendbar, wenn etwa bei zylindrischen Passungen die Abmessung des einzupassenden Zylinders etwas grösser ist, als die Abmessung der entsprechenden Hohlform, wie dies beispielsweise bei der Herstellung von Passungen mit Presssitz der Fall ist. Ferner kann die Erfindung auch zur Bestimmung des Spielraums zwischen Bolzenund Muttergewinde dienen, wenn man die Tastspitzen derart ausbildet, dass sie der Gewindeform angepasst werden können.-
Einrichtungen zur Verwirklichung des Erfindungsgedankens lassen sich in mannigfaltiger Weise zusammenstellen. Ein Ausführungsbeispiel einer solchen.
Einrichtung ist auf der Zeichnung in einem Längsschnitt (Fig. 2) und einem Grundriss (Fig. 3) dargestellt, wobei vorausgesetzt ist, dass es sich um Prüfung von zylindrischen Passungen handelt und die beiden zu prüfenden Körper stets gleichachsig angeordnet werden. Eine rechteckige Grundplatte a besitzt in der Mitte eine Vertiefung al, innerhalb deren die beiden zu prüfenden Körper einander gegenüber mit gemeinsamer wagrechter Achse aufgestellt zu denken sind.
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lich ist. An jede der beiden Platten h, i ist auf der über die Vertiefung al ragenden Seite ein Teilt bzw. I angesehraubt, der den eigentlichen Tasthebel bildet und an den Enden als Tastspitzen je eine kleine Kugel und k2 bzw. und 12 trägt.
Die Mittelpunkte dieser vier Kugeln müssen bei der Benützung der Einrichtung sämtlich in einer Ebene liegen, die durch die gemeinsame Achse der beiden Passungskörper b und c geht, was mit Hilfe der Einstellschrauben dl, e1 der Tischplatten d, e herbeigeführt werden kann. Die beiden Tasthebel 7c, ! selbst sind durch entsprechende Kröpfung der Enden so gestaltet, dass für die Berichtigung der Einrichtung je zwei gegenüberliegende Kugeln kl und P bzw. 7c2 und l2 zur Berührung miteinander gebracht werden können.
Auf jeder der beiden Platten h, i sitzt ferner ein winkelförmiger Halter m bzw. n, der um einen damit verbundenen lotrechten Zapfen m1 bzw. n1 drehbar ist und mittels einer Schraube o bzw. p auf der zugehörigen Platte festgeklemmt werden kann. Die beiden Halter m, n tragen je einen lotrecht angeordneten Spiegel q bzw. r, von denen der rechte, r, auf der Rückseite ganz versilbert ist und aus gefärbtem Glase besteht, während der linke, q, nur streifenförmig versilbert, somit etwa zur Hälfte durchsichtig ist und aus farblosem Glase besteht.
Die Einstellung eines jeden der beiden Spiegel q,
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Seiten je einen fest aufgeschraubten Hebel u bzw. v, zwischen denen eine geeichte Feder w gespannt ist, die die erforderliche gleichmässige Anpressung der beiden Tasthebel 7c, ! an die zu prüfenden Flächen bewirkt.
Für den Gebrauch der Einrichtung ist ein Autokollimationsfernrohr zu Hilfe zu nehmen, das links seitlich von der dargestellten Einrichtung derart aufgestellt zu denken ist, dass die beiden Spiegel q, r auf das Fernrohr gerichtet sind. Der Beobachter erblickt sodann im Gesichtsfelde des Fernrohrs zwei Bilder der Femrohrmarke, nämlich eines, das von dem Spiegel q zurückgeworfen wird, und ein zweites, das durch die unbelegten Stellen des Spiegels q hindurch von dem Spiegel r zurückgespiegelt wird und durch die Färbung des Spiegelglases kenntlich gemacht ist. Der Abstand der beiden Bilder, gemessen
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an der Skala des Fernrohrs, ergibt ohne weiteres ein Mass für den Winkel, den die beiden Spiegel q und r und damit auch die beiden Tasthebel fund l miteinander bilden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Messung des bei zylindrischen oder parallelflächigen Passungen vorhandenen Grössenunterschiedes der miteinander zu vergleichenden Abmessungen zweier Körper, dadurch gekenn-
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flächen ungefähr sich schneiden oder zusammenfallen und dass in einer zur Ebene der beiden Achsen senkrechten Ebene bzw.
in einer die beiden zusammenfallenden Achsen enthaltenden Ebene zwei Tasterhebel, die je zwei in gleichem Abstande von einander befindliche und nach entgegengesetzten Seiten gerichtete Tastspitzen tragen, an den zu prüfenden Flächen derart anliegen, dass jeder Tasterhebel mit der einen Spitze auf der einen Passfläche und mit der anderen Spitze auf der andern Passfläche aufliegt, so dass der Grössenunterschied der miteinander zu vergleichenden Abmessungen durch die Grösse des von den beiden Tasterhebeln eingeschlossenen Winkels angezeigt wird und mit Hilfe einer Winkelmessvorrichtung gemessen werden kann.