AT9188B - Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes aus entzuckerten Rübenschnitzeln. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes aus entzuckerten Rübenschnitzeln.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Oesterreichische   PATENTSCHRIFT ? 9188.   



  CLASSE 22 : FARBSTOFFE, FIRNISSE, LACKE, ANSTRICHE, LEIM. e) Leim, Kitte und andere Klebstoffe. 



  CHEMISCHE FABRIK   BETTENHAUSEN MARQUART & SCHULZ  
IN   BETTENHAUSEN-CASSEL.   



   Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes aus entzuckerten Rübenschnitzeln. 



   In den deutschen Patentschriften Nr. 96. 316 und 121.   42 : J Rind   bereits Verfahren zur   Überführung   der in den entzuckerten Rübenschnitzeln enthaltenen Metapektinsäure (Metaarabinsäure) in Arabinsäure mittelst schwefliger Säure bezw. Phosphorsäure beschrieben. 



   Es wurde nun gefunden, dass die Überführung der Metaarabinsäure in Arabinsäure nicht nur, wie im D. R. P. Nr. 121. 422 angegeben, durch verdünnte Phusphorsäure oder gemäss D. R. P. Nr. 96. 31G durch schweflige Säure stattfindet, sondern dass diese Reaction ganz allgemein vor sich geht, wenn man entzuckerte Rübenschnitzel mit   verdünnten   Säuren oder den wässerigen Lösungen der sauren Salze mehrbasischer Säuren oder mit Phenolen erhitzt. Hierbei ist jedoch zu bemerken, dass nicht sämmtliche Säuren technisch verwertbar sind.

   So ergeben die stärkeren anorganischen Säuren, wie Schwefelsäure, Salpetersäure, Salzsäure, Fluorwasserstoffsäure und   Kieselfluorwasserstoffsäure,   wenn nicht unter Anwendung grösster Vorsicht gearbeitet wird, ein geringwertiges Endproduct, während bei der Verwendung   schwächerer   anorganischer Säuren die zum vollständigen   Aufschliessen   erforderliche Säurenmenge unverhältnismässig gross und die Einwirkungsdauer äusserst lang ist. 



   Auch schon beim Erhitzen mit Wasser wird die Metaarabinsäure in lösliche Arabinsäure umgewandelt (vergl. Beilstein, Organ. Chemie, III. Auflage, Band I, S. 1100), jedoch ist zur vollständigen Umsetzung ein sehr langes Kochen erforderlich. Diese Umsetzung wird durch Druck und höhere Temperatur (Anwendung von Autoclaves) zwar beschleunigt, doch liefern beide Methoden keine brauchbaren Resultate, da die erhaltenen Producte durch grosse Mengen Arabinose verunreinigt sind, dunklo Farbe und nur geringe Klebkraft besitzen. 
 EMI1.1 
 organischen Säuren und die Phenole. So liefern Ameisensäure, Essigsäure, Oxalsäure, Weinsäure,   Carbonsäure   Gummiarten, die dem mit Hilfe von Phosphorsäure dargestellten Gummi mindestens ebenbürtig sind und das durch schweflige Säure erhaltene Product sowohl an hellerem Aussehen als auch an Klebkraft übertreffen. 



   Die organischen Säuren besitzen also in jener'Beziehung die Vorzüge der Phosphorsäure, als : die   Ermöglichung   des   Aufsch1iessens   in offenen Gefässen, glatte und leichte Filtration, helles   Endprodl1ct, bieten   aber, soweit es sich um flüchtige Säuren, wie Ameisensäure, Essigsäure und Carbolsäure handelt, noch den weiteren Vortheil, dass die Neutralisation, bezw.   Ausfällung   der Säure und die damit verbundene wiederholte Filtration nicht erforderlich ist, da die flüchtige Säure beim Eindampfen mit den Wasserdämpfen entweicht. 

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   Ausserdem besitzt der mit Hilfe organischer Säuren dargestellte Gummi grössere Kiebkraft, wie alle anderen Sorten. 



   An Stelle der mehrbasischen organischen Säuren kann man auch deren Salze verwenden. Dieselben wirken milder als die freien Säuren, liefern einen etwas helleren Gummi 
 EMI2.1 
 
Ebenso wie die sauren Salze   d ? r organischen Säuren   wirken die sauren Salze der Phosphorsäure. 



   Zur Erläuterung des Verfahrens mögen folgende Beispiele dienen :
Beispiel I. 200 kg getrocknete Schnitzel und 2000 l 0ä3%ige Ameisensäure werden 20 bis 25 Stunden auf 90 bis   950     C.   erwärmt. Man erhält so eine breiige Masse von vorzüglicher Klebkraft, welche nach folgenden verschiedenen Methoden weiter verarbeitet werden kann. 



   1. Man versetzt die Mischung mit Kalkmilch, bis dieselbe nur noch sehr schwach sauer reagiert, presst die Flüssigkeit ab, filtriert und dampft zur Trockene ;
2. oder man presst die Flüssigkeit von den Schnitzeln ab, filtriert, dampft bis zur Sirupdicke ein, neutralisiert mit Kalkmilch bis zur schwach sauren Reaction und dampft zur Trockene ;
3. oder man presst die Flüssigkeit voti den Schnitzeln ab, filtriert und dampft zur Trockene. 



   Die Endproducte liefern mit geringen   Fl1rbenunterschieden     Gummiarten   von hellem, durchsichtigem Aussehen und. vorzüglicher Klebkraft. Die Ausbeute beträgt etwa   550/0   der angewendeten Schnitzel. 
 EMI2.2 
 2000 l Wasser 12 bis   15 Stunden   auf ca, 1000 C. erhitzt. Die Masse wird dann mit Kalkmilch bis zur noch schwachsauren Reaction versetzt, der Rest der Säure mit Kaliumcarbonat abgestumpft und das Filtrat zur Trockene verdampft. Ausbeute etwa   50%.   



   Beispiel IV. 200 kg entzuckerte Rübenschnitzel werden mit 6 kg Weinsäure, die in   2000 l   Wasser gelöst sind, ca. 15 Stunden lang auf   1000   C. erhitzt. Man gibt darauf 
 EMI2.3 
 Phenol im Autoclaves 15 Stunden lang auf 90 bis   1000 C. erwärmt.   Die   Flüssigkeit   wird alsdann noch   lwiss   von den aufgeschlossenen Schnitzeln abgepresst, filtriert und zur Trockne verdampft. Während des Eindampfens verflüchtigt sich das Phenol vollständig und man erhält als Endproduct einen sehr hellen, in Wasser leicht löslichen Gummi. Die Ausbeute beträgt etwa   450/0   der angewendeten Schnitzel. 



   Beispiel VI. 200 kg getrocknete Schnitzel werden mit 2000 1 Wasser und 10 kg saurem 
 EMI2.4 
 der noch heisser breiigen Masse Kalkmilch, bis dieselbe nur noch sehr schwach sauer reagiert und neutralisiert, dann vollständig mit Magnesiumcarbonat. Die Flüssigkeit wird von den Schnitzeln abgepresst, erwärmt, nitriert und zur Trockne verdampft. Es resultiert in einer Ausbeute von etwa   50   der   angewendeten Schnitzel   ein heller durchsichtiger   Gummi.   



   Die vorstehenden Beispiele sollen nur allgemeine Anhaltspunkte   geben. Die Conccu-   tration der Säuren, die Menge der angewendeten Flüssigkeit, Temperatur und Dauer des Erhitzens können innerhalb weiter Grenzen abgeändert werden. 



   Selbstverständlich kann man auch die getrockneten Schnitzel durch noch feuchte ersetzen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH ; VerfahrenzurherstellungeinesKlebstoffesausentzuckertenRübenschnitzelndurch EMI2.5 zeichnet, dass man die Schnitzel mit wässerigen Lösungen organischer Säuren und Phenole @ Ameisensäure, Essigsäure, Oxalsäure, Weinsäure, Carbolsäure - oder mit den sauren Salzen der Oxalsäure, Weinsäure oder der Phosphorsäure erhitzt.
AT9188D 1900-02-23 1901-07-15 Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes aus entzuckerten Rübenschnitzeln. AT9188B (de)

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