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Vorrichtung zur Nutzbarmachung von Schwingbewegungen.
Die Erfindung behandelt eine Vorrichtung zur Ausnutzung der Erschütterungen oder Schwingungen und Rüttelbewegungen von Fahrzeugen. die durch Höhenunterschiede in der Fahrbahn entstehen und zur Umsetzung dieser Bewegungen in eine Drehbewegung von ausreichender Stärke, um ein eine geringe Arbeitsgeschwindigkeit erforderndes Getriebe in Bewegung zu setzen. Bekanntlich werden besonders in Eisen-oder Strassenbahnwagen, aber auch bei anderen Fahrzeugen während der Fahrt Schwingungen in allen Richtungen durch die Unebenheit der Fahrbahn oder-schienen hervorgerufen, die je nach der Federung der Wagenaufhängung stärker oder schwächer empfunden werden. Infolgedessen werden beispiels-
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Fahrt mit grösserer oder geringerer Stärke hin und her pendeln.
Würde man im Innern eines dieser Fahrzeuge ein Gewicht an einer Feder aufhängen, so würden dessen Schwingungen sich mit stärkerer oder schwächerer Betonung abspielen, das gleiche würde der Fall sein, wenn das Gewicht in richtiger Lage im Innern eines Kastens von einem Menschen oder einem Tier getragen, oder auch nur der Einwirkung des Windes ausgesetzt wird. Die federnde Aufhängung des schwingenden Gewichtes kann hierbei derart ausgebildet sein, dass sich die Bewegung in wagrechter, geneigter oder senkrechter Richtung abspielt.
Nach der Erfindung soll nun eine Einrichtung geschaffen werden, mit der die Schwingungen und Bewegungen eines verhältnismässig schweren, federnd aufgehängten Gegenstandes als Kraftquelle in der Weise nutzbar gemacht werden, dass die Bewegungen des Fahrzeuges, der Person oder des sonstigen Trägers auf den hängenden Gegenstand durch einen Schwinghebel übertragen werden, der durch Klinken Zahnräder in Umlauf versetzt, die eine Anzeigevorrichtung o. dgl. in Bewegung setzen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt.
Fig. i zeigt eine Anzeigetafel mit einem Rollband, das durch eine Schwingvorrichtung gemäss der Erfindung in Bewegung gesetzt wird. Fig. 2 ist eine Vorderansicht der Schwingvorrichtung
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Deckel, das Anzeigeband und die Glass hebe eingetragen sind.
Die Vorrichtung ist mit ihrer Rückwand 1 an einem geeigneten Ort im Fahrzeug befestigt. Auf der Rückwand 1 sind Seitenlage 2 und 3 festgemacht, in denen die Rollen 4 und 5 liegen, über die das Anzeigeband 6 läuft. Der abnehmbare Deckel 7 trägt eine Glasscheibe -8, durch die der zwischen den Längsachsen der Rollen liegende Teil des Bandes in ungefähr voller Bandbreite zu sehen ist. Auf den RolLn sind Scheiben 9 und 10 befestigt, über die eine Schnur 11 geführt ist. Ein Ende der Schnur 11 wird um Führungsrollen 12 und 13 und um die Treibrolle 14 herumgeführt. Die Treibrolle 14 und die Zahnräder 15 und 16 sind auf einer Achse 17 festgemacht, die von einem Bügel 18 gehalten wird.
Der Doppelhebel 19 ist frei schwingbar um die Achse 17 ageordnet und trägt zwischen seinen Armen die um die Achse 20 ausschwingende Klinke 21 und den Steuerarm 22, der die Drehrichtung zu verändern hat und von einem Hebel 23 eingestellt wird. Der Steuerarm 22 hat einen Ansatz 24, durch den die Sperrklinke 25 bewegt wird. Der Steuerarm 22 und die Klinken 21 und 25 sind als Rohrkörper ausgebildet, in denen sich Metallkugeln 26 bewegen können. Nach dem Schwerkraftgesetz rollen diese Kugeln an das eine Ende des Rohrkörpers und erzeugen so die erforderliche Neigung. Der Doppelhebel 19 hat am oberen Ende eine Verlängerung 28, die durch eine Stange 29 mit einem Arm eines Schwinggewichtes 30 verbunden ist. Dieses Gewicht 30 hängt an einer vom Halter 32 herabhängenden Feder 31.
Das gesamte Motorgetriebe ist in einem Kasten 33 untergebracht, der durch einen Deckel 34 geschlossen ist. Die Unterbringung des Getriebes ist derart, dass es Schwingbewegungen vollführen kann, d. h. dass der Wirkung des Gewichtes 30 reichlich Spielraum gegeben ist. Zu dem Zwecke kann sich der Kasten um einen Bolzen 35 in einem Masse drehen, das durch einen Anschlag 36 bestimmt wird. Der Anschlag 36 greift an einer Feder 37 an, die am oberen Ende einer Stange 38 befestigt ist und eine bestimmte Ausschwingung zulässt.
Die beschriebene Ausführung des Motors gestattet eine ruckweise Bewegung des Anzeigebandes von einer Rolle zur andern. Das Band wird hierbei von einer Rolle ab-und auf die andere aufgewickelt und umgekehrt. Zu dem Zwecke besitzt das Band auf seiner Innenseite
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damit die Bandbewegung umkehrt. Die Vorrichtung kann aber auch zum Antrieb von endlosen Bändern Verwendung finden, die ständig in der gleichen Richtung bewegt werden, oder für eine andere ähnliche Einrichtung.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : Ist die Vorrichtung senkrecht in einem Fahrzeug oder an einem in Bewegung zu setzenden Körper angebracht, so werden die Erschütterungen oder Schwingungen des Fahrzeugs oder Körpers, die durch die Unebenheit der Bahn oder Schiene hervorgerufen werden, den Motorkasten 33 infolge der Einwirkung der Feder 37 in Schwingungen von grösserer oder geringerer Stärke versetzen. Die federnde Aufhängung des Kastens 33 kann auch weggelassen werden, ohne dass im Arbeiten der Vorrichtung eine grosse Änderung gegenüber der Anordnung, bei der der Kasten 33 Schwingungen gegenüber de ; Vorrichtung ausführt, eintritt. In diesem Falle wird das Fahrzeug das Gewicht 30 nach dem Trägheitsgesetz in eine zitternde oder schwingende Bewegung versetzen.
Diese Bewegung wird durch die Stange 29 auf den Hebel 19 übertragen, dessen Schwingungen durch die Klinke 21 auf das Rad-M übertragen werden, das dadurch in Umlauf versetzt wird. Die Umlaufrichtung wird durch das Ende der Klinke bestimmt, das durch die Neigung der Klinke in Eingriff gebracht ist. Durch das Rad 15 werden die Achse 17, die Scheibe 14 und das Rad 16 gedreht, dass mit der Sperrklinke 25 zusammenarbeitet.
Bei der Einstellung der Vorrichtung nach Fig. i wird die Drehrichtung des Rades 15 durch den Pfeil angezeigt. Das Anzeigeband bewegt sich aufwärts.
Sobald die Schwinge 39 den Hebel 23 anhebt, wird der Steuerarm 22 allmählich in eine wagrechte Lage und dann in eine Neigung entgegengesetzt zu der in Fig. I angegebenen gebracht. Tritt dieses ein, so gleitet oder rollt die Kugel 26 nach dem Gesetz der Schwere nach dem anderen Ende und legt damit den Steuerhebel vollständig um. Hierbei legt sich der Steuerarm gegen das obere Ende der Klinke 21 und ändert deren Neigung. Die Kugel 27 rollt zum anderen Ende, und die Klinke 21 bleibt in der umgekehrten Lage stehen. Der Ansatz 24 des Steuerarmes legt sich gleichfalls gegen die Klinke 25 und legt diese in der gleichen Weise um, wie die Klinke 21. Während die Klinke 21 das Rad 15 in der durch die Neigung eingestellten Richtung vorwärts bewegt, wirkt die Klinke 25 derart auf das Rad 16 ein, dass die hervorgerufene Bewegung nicht mehr rückgängig gemacht wird.
Bei jeder Abwärtsbewegung des Gewichtes 30 wird das Rad 15 um ein grösseres oder kleineres Stück gedreht, je nachdem es sich um eine mehr oder weniger ausgedehnte Schwingung handelt.
Sobald die vorstehende Schwinge 39 die oben erwähnten Veränderungen hervorruft, nimmt die Vorrichtung die Einstellung an, die in Fig. 2 wiedergegeben ist. Hierbei wird das Rad 15 in umgekehrter Richtung gedreht, und zwar bei jeder Aufwärtsbewegung des Gewichtes 30.
Die Bandbewegung erfolgt in umgekehrter Richtung, d. h. also abwärts, bis die Schwinge am oberen Bandende (vgl. Fig. 4) den Hebel 23 und die damit in Zusammenhang stehenden Teile wieder in die Ausgangslage zurückführt. Die Umkehrung der Bandbewegung erfolgt also zuverlässig und selbsttätig.
Eine Vorrichtung zur Nutzbarmachung von Schwingbewegungen kann selbstverständlich auch zum Antrieb anderer Einrichtungen als der beschriebenen Bandbewegung Verwendung finden.
'PATENT-ANSPRÜCHE : I. Vorrichtung zur Nutzbarmachung von Schwingbewegungen, bei welcher die Schwingungen eines federnd aufgehängten Gegenstandes ein Getriebe betätigen, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingbewegungen des Gegenstandes auf einen Schwinghebel übertragen werden, der durch Klinken Zahnräder in Umlauf versetzt, die eine Anzeigevorrichtung o. dgl. in Bewegung setzen.