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Die Erfindung bezieht sich auf eine Brandsicherungsvorrichtung, welche bei Kinematographen im Falle eines Filmbruches, der z. B. durch Feuer, Abnutzung, schlechte Leimung o. dgl. hervorgerufen wird, oder am Ende eines Brandes den Apparat anhält.
Das Wesentliche der Vorrichtung besteht darin, dass sie in Tätigkeit tritt, wenn die in das Aufwickelgetriebe des Filmbandes eingeschalteten zwei Reibungsorgane die gleiche Winkelgeschwindigkeit erlangen.
Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, und zwar in Fig. i im Vertikalschnitt durch die Achse der unteren Spule. Die Fig. 2 und 3 zeigen eine Einzelheit, das Antriebsrad der unteren Spule und dessen Ringe in Ansicht bzw. Schnitt. In den Fig. 4 und 5 ist eine andere Einzelheit, eine Scheibe, in Ansicht und
Schnitt dargestellt.
Auf der Achse 2 der unteren Aufwickelvorrichtung des Kinematographen sitzt ein Zahnrad 1 lose und trägt auf einem ungezahnten Teil der Felge einen Messingring 3, der mit einem Finger 4 (Fig. 2 und 3) versehen ist ; der Ring 3 ist jedoch durch einen Ring 5 aus Fiber o. dgl. von dem Rad 1 isoliert.
Eine gleichfalls auf der Achse 2 lose angeordnete Scheibe 6 besteht aus Isoliermaterial wie Fiber, Ebonit o. dgl. und bildet ein Stück mit einem Messingring 7, der, wie der Ring 3, mit einem Finger 8 versehen ist (Fig. 4 und 5).
Die zwei beweglichen Organe 1 und 6 enthalten kreisförmige Aushöhlungen 9 bzw. 10 (Fig. 3 und 5), in welchen eine Feder 11 lagert, die mit dem einen Ende gegen das Rad 1 und mit dem anderen gegen die Scheibe 6 im Umfang drückt ; die Feder sucht die zwei Finger 4 und 8 voneinander zu entfernen. Auf den zwei Ringen 3 und 7 gleiten zwei Bürsten 12, 13, an deren jede eine Leitung angeschlossen ist, welche Strom zu dem den Apparat bedienenden Elektromotor führt. Diese Anordnung, in den Stromkreis unter den gleichen Bedingungen wie ein Unterbrecher eingeschaltet, bildet die gesamte Brandsicherheitsvorrichtung.
Die Scheiben 14, 15 und 16, welche auf der Achse verkeilt sind, die Feder 17 und die Mutter 18 sind Organe, welche die Teile 1, 6 zu einer Reibungseinrichtung ausgestalten.
Mit 19 ist das Schutzgehäuse, mit 20 die Spule und mit 21 die untere Betätigungsvorrichtung des Apparates bezeichnet.
Die Wirkungsweise ist folgende : Wenn der Film normal im Apparat und auf der Achse der Spule 20 befestigt ist, so bewegt sich das Antriebsrad 1 mit einer konstanten Winkelgeschwindigkeit, die stets grösser ist als jene der Spule 20, weil der Film, welcher mittels der unteren Zugvorrichtung mit einer gleichbleibenden linearen Geschwindigkeit gezogen wird, sich um sich selbst wickelt und bei jeder Umdrehung der Spule eine Vergrösserung des Winkelkernes bewirkt, wodurch die Winkelgeschwindigkeit notwendigerweise verkleinert werden muss, um die Umfangsgeschwindigkeit konstant zu halten.
Daraus ergibt sich ein Zurückbleiben der Spule 20 gegenüber dem Triebrade 1, was durch die Reibungskupplung 1, 6, 17 ermöglicht wird. Dabei wird die Feder 11, deren Spannung auf geeignete Weise bestimmt worden ist, zusammengedrückt, wodurch die Finger 4 und 8 in Berührung kommen. Dadurch bleibt der Speisestrom des Motors bis zu jenem
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Augenblick geschlossen, in welchem die Reibungskupplung zu wirken aufhört. Dies geschieht beim Bruch oder am Ende des Filmbandes.
Die Spule 20, welche nunmehr ihrer Umdrehung durch den Film nicht mehr zurückgehalten wird, läuft nun mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Rad 1 um, wodurch sich die Feder 11 entspannt und dadurch die beiden Finger 4 und 8, welche die Rolle eines Unterbrechers spielen, sich voneinander entfernen. Durch diese Stromunterbrechung wird das Anhalten des den Apparat betätigenden Motors bewirkt.
Mit der gleichen Unterbrechereinrichtung könnte man unter Zuhilfenahme eines Relais auch andere Wirkungen auslösen, wie z. B. die Betätigung des Rheostaten für die Loslösung des Motors, die Zündung des Saales, die Unterbrechung des Speisestromes für den Lichtbogen usw.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Brandsicherungsvorrichtung für Kinematographen beim Ablaufen oder Reissen des Filmbandes, gekennzeichnet durch zwei in das Aufwickelgetriebe des Filmbandes eingeschaltete, eine Reibungskupplung bildende Reibungsorgane, die die Sicherungsvorrichtung in Tätigkeit setzen, wenn sie die gleiche Winkelgeschwindigkeit erlangen.