AT87167B - Steifkappe für Schuhwerk und Verfahren zur Herstellung derselben. - Google Patents

Steifkappe für Schuhwerk und Verfahren zur Herstellung derselben.

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  Steifkappe für Schuhwerk und Verfahren zur Herstellung derselben. 



    Bei der Herstellung von Schuhwaren wurde bisher vorgeschlagen eine Steifkappe zu verwenden, die aus aufsaugefähigem, mit einem Versteifungsstoff behandelten Material hergestellt war ; wenn diese Steifkappe mit den anderen Teilen des Oberzeuges zusammengebracht war, so wurde die Steifkappe vorübergehend erhitzt und dann auf den Zehen des Leistens'geformt ; hierauf konnte die Steifkappe in ihrer geformten Stellung erhärten. Es sind schon verschiedene Hilfsmittel in Vorschlag gebracht worden, um die Steifkappen zu zu versteifen und sie dann vorübergehend zu erweichen. Beispielsweise wurden Schellack oder sonstige Härtungsmittel verschiedener Art als Versteifungsmittel vorgeschlagen, sow : e ein Lösungsmittel, in welches die Steifkappe eingetaucht wurde und erweichen sollte. 



  Es ist aber wünschenswert, dass eine steife Kappe sowohl als Haken-wie auch als Zehenteil nicht nur durch Dampf oder die Wärme des menschlichen Fusses unbeeinflusst bleibt, sondern dass sie auch nach ihrer Formung rasch abbindet oder erhärtet, Nach der Erhärtung soll sie sowohl hart als auch federnd sein, so dass sie ihre Gestaltung behält, jedoch wieder in ihre gegebene Gestaltung zurückspringt, wenn sie durch Druck beim Tragen des Schuhwerks deformiert wird. Auch muss sie aus einem Stoff hergestellt sein, welcher billig herzustellen ist. Ferner ist es wünschenswert, dass die Versteifungsmasse, welche zur Herstellung der Steifkappe benutzt wird, und die durch Wärme beim Auflisten des Schuhwerks erweicht wird, die Oberfläche der erhitzten Steifkappe etwas klebrig gestaltet, so dass bei dem fertigen Schuh das Oberleder und die Ausfütterung fest an der Steifkappe anhaften.

   Auch soll die Masse nicht von der erwärmten Steifkappe in nennenswerter Menge abfliessen können. 



  Der Zweck der Erfindung besteht nun darin, eine Steifkappe zu schaffen, die sowohl für Haken-als auch für Spitzenkappen verwendungsfähig ist. Die neue Kappe besteht aus einem Material, welches bei geringer Wärme biegsam ist, nach der Formung rasch abbindet und erhärtet und, wenn die Kappe in dem Schuhwerk zur richtigen Form gebracht ist, nicht allein unbeeinflusst bleibt durch Dampf oder Wärme des menschlichen Fusses, sondern auch hart und federnd ist, so dass die Kappe dem Druck oder Schlägen, denen der Schuh ausgesetzt wird, Widerstand leistet und bei etwaiger Deformierung in ihre Form zurückgeht. Dabei it wesentlich, dass die Kappe billig herzustellen ist. 



  Die vorliegende Erfindung besteht in einer Steifkappe für Spitzen oder Haken aus faserigem Material als Grundstoff, das mit einem Kohlenwasserstoff getränkt ist, der bei gewöhnlicher Temperatur fest ist und den Grundstoff steif macht, aber durch verhältnismässig niedrige Erwärmung, wie beispielsweise durch Dampf, Warmwasser, trockene Hitze oder dgl. plastisch gemacht werden kann, so dass die Steifkappe in diesem Zustande leicht auf den Leisten aufgebracht werden kann und durch Abkühlung schnell erhärtet. Nach der Erhärtung ist die neue Steifkappe hart und federnd und wird durch Feuchtigkeit oder Wärme. des Fusses in keiner Weise beeinflusst.

   Der Kohlenwasserstoff, der nach vorliegender Erfindung verwendet wird, ist gewöhnlich unter dem Namen"Montanwachs"im HandeL Dieses Montanwachs kann entweder allein verwendet werden, oder es kann mit verhältnis-   
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 Schmelzpunkt von etwa I700 besitzt. 



   Das Montanwachs wird bei der Destillation von deutschen Braunkohlen hergestellt und hat im allgemeinen einen Schmelzpunkt von etwa 820 C. Die Schmelzpunkte verschiedener Herstellungsarten schwanken aber entsprechend. Vorteilhaft werden die beiden Kohlenwasserstoffe im Verhältnis von sechs Teilen Montanwachs mit vier Teilen gereinigtem Asphalt zusammengeschmolzen, so dass das resultierende Gemisch einen Schmelzpunkt besitzt, der etwas geringer als   1000,   beispielsweise 98 bis   990 ist.   Das Weichwerden und das Biegungsvermögen tritt dann bei etwa 720 ein. Die beiden Bestandteile werden vorteilhaft erhitzt und zusammen in einem Kessel oder Gefäss vermischt, bis eine verhältnismässig dünne Flüssigkeit homogener Beschaffenheit entstanden ist.

   Während nun dieses Gemisch loch in flüssigem Zustande ist, wird ein Stück Wollfilz oder ein ähnlicher Stoff durch den das Gemisch enthaltenden Kessel hindurchgeleitet, so dass er gründlich mit der Mischung getränkt wird. Dann wird dieser Stoff zwischen Walzen gepresst, so dass die überschüssige Mischung herausgedrückt wird. Es wird dadurch eine Oberfläche erzeugt, die ziemlich trocken ist, ohne dass ein äusserer Überzug vorhanden ist. Gewünschtenfalls kann auch eine dünne, die Oberfläche überdeckende Schicht verbleiben. Das getränkte Stoffstück wird gekühlt, 

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 beispielsweise durch Hindurchleiten durch kaltes Wasser oder über gekühlte Walzen, so dass das zur Tränkung verwendete Gemisch erhärtet. Der Stoff wird dann in die für die Steif- kappe, sei es für Spitzen oder für Haken, geeignete Form gebracht.

   Die Hakenkappen können gewünschtenfalls auch vor ihrer Verwendung weich gemacht und geformt werden. 



   Die Steifkappe wird dann in das Oberzeug in der gewöhnlichen Weise eingebracht und vorteilhaft durch eine Stichnaht befestigt, welche die Spitzenkappe mit dem Oberleder verbindet, während auch die Hakenkappe in ihre richtige Stellung gebracht wird. 



   Das Oberzeug ist dann fertig zum Aufleisten, nur müssen dann noch vorübergehend die Steifkappen erweicht werden, so dass sie plastisch werden und auf den Enden des
Leistens in die gewünschte Form gebracht werden können. Zu diesem Zwecke kann jede geeignete Form eines Erhitzers verwendet werden. So könnte beispielsweise ein perforiertes
Dampfrohr zum Ausströmen von Heisswasserdampf verwendet werden und ein Träger, welcher den Leisten in solcher Stellung hält, dass die Steifkappe erwärmt wird. Gewünschten- falls kann auch ein Heisswasserbehälter verwendet werden, in welchen die Steifkappen so eingetaucht werden, dass sie durch die Hitze erweicht werden. Auch könnte eine Platte erwärmt werden, um die Spitzensteifkappe besser der Wärme auszusetzen. 



   Die Erhitzung der Steifkappe erfolgt dann so lange, bis das Versteifungsmaterial weich und plastisch geworden ist. Hierauf wird das Futter wieder in die richtige Lage gebracht, und es werden die Enden des Oberzeuges auf die Leistenenden so aufgeschlagen, dass ein genaues Formen der Steifkappe in der Weise stattfindet, dass sie sich dem Zehenund Hakenteil des Leistens gut anpasst. Sobald die Steifkappen geformt sind, gibt man ihnen Gelegenheit abzukühlen, wobei sie abbinden und hart werden. 



   In der Zeichnung zeigt : Fig. i eine Spitzensteifkappe nach vorliegender Erfindung ; Fig. 2 das Oberleder während der Erweichung der Spitzensteifkappe. 



   Die Spitzensteifkappe ist mit 10 bezeichnet. Sie hat die gewöhnliche   Umrisslinie   und das hintere Ende 11 ist etwas ausgebaucht. Die Steifkappe besteht aus einem Grundkörper aus Wollfilz, Kanevas oder aus ähnlichem Stoff, der mit Montanwachs und'gereinigtem Asphalt getränkt ist. Die fertige Steifkappe ist verhältnismässig hart und steif und hat eine verhältnismässig grosse Federkraft, so dass sie, ohne dass sie brüchig wird oder bricht, gebogen werden kann. Wird sie in dieser Weise gebogen, so springt sie in ihre flache Gestaltung zurück. Derartige Steifkappen sind wasserdicht. Ferner sind sie bei gewöhnlicher Temperatur nicht klebrig ; sie behalten ihre Gestalt nach der Formgebung und werden durch die Wärme des menschlichen Fusses nicht beeinflusst. 



   In Fig. 2 ist eine Heizvorrichtung gezeichnet, die aus einem   Dampfbehälter 12   besteht. Letzterer besitzt Ausströmöffnungen   jfj,   durch welche die Wasserdampfstrahlen austreten und hierbei genügend Wärme abgeben, um das Versteifungsmaterial in plastischen Zustand zu bringen. Der Wasserdampf bildet kein Lösungsmittel für das Versteifungsgemisch und dringt auch nicht in das Material der Steifkappe ein. An Stelle von Dampf kann auch eine durch Dampf erhitzte Platte, eine Gasflamme, Elektrizität oder ein anderes Heizmittel verwendet werden. Der Leisten und das zusammengesetzte Schuhwerk werden durch einen Rost 14 in solcher Stellung gehalten, dass die Steifkappe leicht, wie gezeigt, erhitzt werden kann. 



   Montanwachs ist hart und brüchig. Wenn es geschmolzen ist, besitzt es eine hervor- 
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 vollständig sättigt. Um seine Brüchigkeit zu beseitigen wird, wie bereits angegeben, ein zähmachender Körper oder Bindemittel, wie gereinigter Asphalt, verwendet, welcher dem Gemisch grosse Zähigkeit und Stärke verleiht. Ferner aber wird hierbei auch die Durchdringungskraft desselben verringert, so dass das Gemisch nicht in unnötiger Weise in den Oberlederteil eindringt, wenn der Schuh aufgeleistet und die Steifkappe geformt wird. 



   Die Steifkappe nach vorliegender Erfindung ist in ihrer Herstellung ausserordentlich billig. Zunächst können Montanwachs und Asphalt zu einem verhältnismässig billigen Preis erhalten werden. Sie sind vor allem billiger als der bisher verwendete Schellack oder ähnliche Versteifungsmittel. Auch wird eine Spitzensteifkappe oder eine Hakensteifkappe, welche nach vorliegender Erfindung hergestellt ist, noch andere Vorteile gegenüber den aus Schellack oder ähnlichen Versteifungsmitteln hergestellten Kappen besitzen. Sie ist bedeutend härter und viel federnder, so dass sie nicht nur besser den Deformationen bei Druck und Stoss, wie diese beim Tragen der Schuhe eintreten, Widerstand leistet, sondern bei etwaiger Deformierung in ihre ursprüngliche Gestaltung zurückspringt.

   Eine ckarakteristische Eigenschaft der Steifkappe nach vorliegender Erfindung, die insbesondere bei der Herstellung der Schuhe als Vorteil in Betracht zu ziehen ist, besteht darin, dass man nur eine verhältnismässig geringe Temperaturerhöhung von dem Punkte ab hervorzubringen braucht, an welchem die Steifkappe zu erweichen beginnt, bis zu dem Punkte, bei welchem sie vollständig oder hinlänglich weich geworden ist, um biegsam oder plastisch zu sein. 

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  Eine Wirkung dieser charakteristischen Eigenschaft besteht auch darin, dass die Steifkappe nur zu einer geringen Temperatur erwärmt zu werden braucht, um sehr biegsam und plastisch zu werden. Die Temperatur, bei welcher die Steifkappe anfängt weich zu werden, ist hinlänglich hoch, so dass bei der Benutzung des Schuhwerks die Kappe steif und federnd bleibt. Die Temperatur, bei welcher die Steifkappe plastisch gemacht wird, ist aber-hinreichend niedrig, so dass, ehe der Schuh aufgeleistet wird, nur eine geringe Wärmemenge verwendet zu werden braucht, die auf das Leder nicht nachteilig wirkt. 



   Es hat sich herausgestellt, dass, wenn eine Steifkappe weich gemacht und dann dem Drucke ausgesetzt wird, wie dies beim Auflisten mittels   Maschinen   der Fall ist. der aufgewendete Druck eine gewisse geringe Menge des Steifungsmaterials aus dem Steifkappenstoff herauspresst, so dass ein geringer Teil sowohl in das Futter als auch in den Lederteil des Oberleders eintritt. Hierdurch wird, sobald das Gemisch wieder erkaltet ist, auch ein Versteifen dieser Teile hervorgebracht, Tatsächlich werden die drei Elemente, nämlich die Steifkappe, das Oberleder und das Futter, durch die weich und plastisch gemachte Verbindung zusammengeklebt, so dass also der ganze vordere Teil des Oberzeuges versteift wird. 



   Auch eine andere Wirkung von nennenswerter Wichtigkeit wird hierbei erreicht. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass, wenn das Gemisch erhärtet, während die Greifer der Leistenmaschine noch die Randteile des Oberleders und der Steifkappe über die innere 
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 Kosten bei der Herstellung des Schuhwerks erreicht. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :   I.   Steitkappe für Schuhwerk, bestehend aus einem Grundstoff aus faserigem Material, welcher mit einem versteifenden Kohlenwasserstoff getränkt ist, der bei einer geringen Erwärmung weich oder plastisch wird.

Claims (1)

  1. 2. Steifkappe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass zur Tränkung ein Kohlenwasserstoff verwendet wird, der aus einem Gemisch von Montanwachs und Asphalt besteht.
    3. Verfahren zur Herstellung von Steifkappen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man das Montanwachs oder eine Mischung desselben mit Asphalt durch Erwärmung in flüssigen Zustand bringt, dann den Grundstoff aus faserigem Material durch die geschmolzenen Flüssigkeiten hindurchleitet, hierauf die überschüssige Flüssigkeit aus dem Grundstoff herauspresst und den getränkten Grundstoff kühlt, worauf die Steifkappe aus dem so vorbehandelten Grundstoff geschnitten wird.
AT87167D 1914-06-15 1920-06-07 Steifkappe für Schuhwerk und Verfahren zur Herstellung derselben. AT87167B (de)

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