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Wasserkraftstation für offene Schachtturbinen.
Bei Niederdruckkraftstationen hat man bereits vorgeschlagen, den Turbinenauslauf entgegengesetzt zur Wassereinlaufrichtung unter dem Einlauf von der Turbine wegzuführen.
Man erreicht dadurch den Vorteil, die Kraftnutzungsanlage unmittelbar an das Turbinenhaus anbauen zu können, wie es z. B. die mit niedergespanntem Gleichstrom arbeitende elektrochemische Fabrikation erfordert.
Es ist nun gefunden worden, dass mit dieser Anordnung auch noch andere Vorteile verbunden werden können, die dann besonders in die Erscheinung treten, wenn an ein und demselben Werkkanal mehrere Kraftstationen hintereinander angeschlossen sind, die gegenseitig unabhängig betrieben werden sollen, und auch dann, wenn das Betriebswasser im Kanal grössere Mengen von Schlamm, Sand, Eis und Schwemmsel führt, wie dies bei Niederdruckstationen an langen Kanälen meist der Fall ist.
Bisher wurden die Kraftstationen fast ausschliesslich quer zum Oberwasserkanal gelegt, so dass das Krafthaus selbst diesen vom Unterwasser trennt. Wollte man dabei Vorkehrungen dafür treffen, dass bei Ausscheidung einer oder mehrerer Turbinen trotzdem die nächstfolgende Kraftstation die vorhandene Wassermenge ungemindert zugewiesen erhält, so wurde neben dem Krafthaus ein eigener Über-und Leerlauf angeordnet, der jedoch, sollte er in genügendem Masse wirksam sein, eine erhebliche Breitenabmessung erforderte uud damit die Gesamtanlage wesentlich verteuerte.
Es sind auch Anordnungen bekannt, bei welchen die Rückwände der Turbinenkammern als Überläufe für das Oberwasser ausgebildet sind ; damit wird es zwar möglich, bei Überstau eine selbsttätige Abfuhr des Betriebswassers in den Unterwasserkanal zu bewerkstelligen und auch das Schwemmsel abzuführen, doch gestattet diese Anordnung nicht, die am Grunde vor den Turbinenkammern sich ansammelnden Sand-und Schlammassen, sowie das Grundeis aus dem Oberwasser fortzubringen.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, Treibzeug sowie Anschwemmungen aller Art vor den Turbinenkammern in einfachster und dabei vollkommenster Weise in das Unterwasser befördern zu können, und bei Überstau im Oberwasser das Überschusswasser selbsttätig in den Unterwasserkanal abzuführen, unter gleichzeitiger Beibehaltung der Vorteile, welche die Turbinenanordnung mit einseitiger Wasserzu-und-abführung bietet.
Die getroffene Anordnung ist in einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung veranschaulicht.
Fig. i zeigt den Grundriss einer solchen Kraftstation, Fig. 2 einen Schnitt durch die
Längsachse einer Turbinenkammer und deren Verlängerung.
In beiden Figuren bedeutet 0 Oberasserkanal, U Unterwasserkanal, Überreich,
G Grundablass, L Leerschuss, Sch Schlamm-und Sandfang, T Turbine.
Durch die Wegführung des Turbinenauslaufs in entgegengesetzter Richtung von der
Einlaufrichtung zu den Turbinenkammern unter dem Oberwasserkanal hindurch, wird ein besonderer Abschluss des Oberwassers gegen das Unterwasser erforderlich. Dieser ist gemäss der Erfindung durch die beiden Überlaufmauern te mit eingebauten Grundablassschützen und die beiden Leerlaufschützen L gebildet.
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Die Sohle des Oberwasserkanals vor den Turbinenkammern wird so tiet angeordnet, als dies die Unterwasserspiegelböhe gestattet. Dadurch entsteht vor dem Turbineneinlaufrechen ein Raum eA als Schlammfang, in welchem sich das vom Oberwasser mitgeführte Grundeis, sowie Schlamm und Sand ablagern können.
Von der Rechenschwelle S zu den Grundablass-G und Leerlaufschützen L hin, erhält diese Sohle ein Gefälle, welches nach Bedarf ein Abspülen der abgelagerten Anschwemmungen durch Öffnen der Grundablass-und
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PATENT-ANSPRÜCHE : I. Wasserkraftstation für offene Schachtturbinen, bei welcher der Turbinenauslauf entgegengesetzt zur Wassereinlaufrichtung unter dem Einlauf von der Turbine wegführt, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennungsmauer zwischen Oberwasser-und Unterwasserkanal als Überfall ausgebildet und mit Leerlauf-und Grundablassschützen versehen ist.