<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung an Sparuhren.
Die bisher bekannten sogenannten Sparuhren, welche den Zweck haben, zu vorausbestimmten Zeitpunkten, z. B. an einem bestimmten Tage jeder Woche, einen gewissen Betrag aufzunehmen, sind, damit diese Einzahlung regelmässig geschieht, mit einem Mechanismus versehen, der in einer oder der anderen Weise darauf aufmerksam macht, dass der für die Einzahlung bestimmte Zeitpunkt gekommen ist. Diese Mahnung wird bei diesen Uhren gewöhnlich dadurch bewirkt, dass der erwähnte Mechanismus auf irgendeine Weise das Gangwerk der Uhr zum Stehen bringt und ausserdem bisweilen auch eine Vorrichtung vor dem Zifferblatt einstellt, um noch wirksamer an die Notwendigkeit der erforderlichen Einzahlung zu erinnern.
Eine Sparuhr mit so beschaffene Mechanismus ist indessen mit verschiedenen recht wesentlichen Übelständen behaftet, und zwar sowohl für den Inhaber der Uhr, wie auch für denjenigen, mit welchem die Vereinbarung der Einzahlung getroffen worden ist. Für den Inhaber der Uhr liegt ein Übelstand darin, dass das Uhrwerk bei jeder Mahnung zum Stehen gebracht wird. Es wird zwar wiederum in Gang gesetzt, wenn der bestimmte Betrag in den Mechanismus eingeführt wird, dabei müssen aber auch die Zeiger so gestellt werden, dass sie von neuem die richtige Zeit angeben, was mit Mühe verbunden ist.
Wenn diese Einstellung der Zeiger einmal ausgeführt ist, hat der Inhaber der Uhr den gleichen Nutzen von derselben wie vorher, bis sie durch den Mechanismus wiederum zum Stehen gebracht wird, worauf abermals der vorerwähnte Übelstand entsteht ; diese Unterbrechungen im Gang der Uhr bewirken jedoch auch einen Übelstand für den anderen Teil, welcher ein Interesse daran hat, dass die Einzahlungen zu bestimmten Zeiten stattfinden, was selbstverständlich nicht der Fall sein kann, wenn das Uhrwerk nicht ununterbrochen im Gange ist.
Wenn beim Ingangsetzen der Uhr die Zeiger eingestellt werden, sind es nur diese, welche vorgedreht werden, während die verschiedenen Teile des Gangwerkes davon unberührt bleiben und nur ihre Bewegung von den Stellungen fortsetzen, in denen sie sich befanden, als das Werk zum Stehen gebracht wurde, Berücksichtigt man hierbei, dass der betreffende Mechanismus von einem von dem Uhrwerk getriebenen Teil beim Vorrücken der Zeiger um so viel Zeit zurückbleibe, wie das Uhrwerk nicht im Gange gewesen ist, infolgedessen der Mechanismus, wenn das nächste Mal die Mahnung zur Einzahlung ergeht, nicht zu dem berechneten Zeitpunkt betätigt wird, sondern um so viele Zeit nach demselben, wie verflossen ist, seit die Uhr das letzte Mal im Gange war.
Wird auf diese Weise der berechnete Zeitpunkt jedesmal, wenn die Uhr von dem Mechanismus zum Stehen gebracht wird, versäumt, so kann dies auf die Dauer eine beträchtliche Störung der Zeit für die Einzahlung bewirken. Wenn diese Einzahlung beispielsweise an eine Versicherungsgesellschaft zu leisten ist, welche an eine grosse Zahl von Versicherungsnehmern solche Uhren abgegeben hat, so kann der Gesellschaft hierdurch erheblicher Verlust verursacht werden,
Die vorliegende Erfindung hat den Zweck, die vorerwähnten bei Sparuhren vorkommenden Übelstände zu beseitigen und umfasst zu diesem Zwecke einen Mechanismus, welcher in der Hauptsache dadurch gekennzeichnet wird, dass derselbe zur berechneten Zeit einen Schirm o. dgl.
vor dem Zifferblatt einstellt und dieses letztere unsichtbar macht, ohne dabei auf das Uhrwerk selber einzuwirken, welches also von der genannten Einstellung des Schirmes nicht berührt wird und daher auch während der Zeit, während der das Zifferblatt unsichtbar ist, in Gang bleibt.
Infolgedessen wird einerseits der Inhaber der Uhr, wenn der Schirm mit einer in den Mechanismu ! ! eingeführten Münze von dem Zifferblatt entfernt wird, nicht genötigt, irgend-
<Desc/Clms Page number 2>
welche Anstalten zu treffen, um die Uhr auf die richtige Zeit einzustellen und andrerseits z. B. die Versicherungsgesellschaft nicht dem Verlust ausgesetzt, welcher bei den bisher bekannten Sparuhren durch das Vorrücken des berechneten Zeitpunktes zur Einzahlung des bestimmten Betrages entsteht.
In einem nach dieser Erfindung ausgeführten Mechanismus steht der Schirm, mittels dessen das Zifferblatt unsichtbar gemacht wird, unter Einwirkung einer Feder, welche bestrebt ist, den Schirm in die Lage vor dem Zifferblatt zu führen (Decklage). Wenn der Schirm diese Decklage einnimmt, was eine Mahnung zur Leistung einer Einzahlung bedeutet, wird er durch die Einzahlung aus der Decklage herausgeführt und bis zur nächsten Mahnurig in unsichtbarer Lage von einer Falle gehalten (Fanglage). Diese Falle, welche von einer Feder gehalten ist, wird zur bestimmten Zeit durch einen von dem Uhrwerk getriebenen Teil ausgelöst, so dass die auf den Schirm wirkende Feder diesen in die Decklage führen kann.
Der Schirm und die Münzrinne, in welche der Betrag eingelegt werden soll, stehen in solcher Verbindung miteinander, dass gleichzeitig mit der Einstellung des Schirmes in die Decklage die Münzrinne eine solche Lage einnimmt, dass eine in dieselbe eingelegte Münze an die Stelle der Rinne gelangt, wo sie von einer von aussen erreichbaren Vorrichtung betätigt werden kann, die den Schirm in die Fanglage zu führen er- möglicht.
Der Mechanismus erhält verschiedene Ausführungsformen, je nachdem Blattfedern oder Spiralfedern verwendet sind. Diese Mechanismen sind in den Zeichnungen dargestellt, wo Fig. I bis 4 den Mechanismus zeigen, bei dem die Federn die Form von Blattfedern haben, während der Mechanismus, dessen Federn in Form von Spiralfedern ausgeführt sind, in Fig. 6 bis 9 gezeigt wird, Fig. i, 2 und 3 zeigen den Apparat in Vertikalschnitt von hinten gesehen.
Von diesen Figuren zeigt Fig. i die Teile in den Lagen, welche'sie einnehmen ; wenn das Zifferblatt sichtbar ist, Fig. 2 zeigt die Lage der Teile, wenn die Fangvorrichtung ausgelöst und das Zifferblatt von dem Schirm bedeckt, also unsichtbar ist, Fig. g zeigt die Lage der Teile in dem Augenblicke, wo mit Hilfe der Münzrinne und einer in diese eingeführten Münze der Schirm umgestellt und gefangen wird, so dass das Zifferblatt sichtbar wird. Fig. 4 zeigt eine Einzelheit von oben gesehen.
Fig. 5 zeigt das untere Ende der Münzrinne von der Breitseite gesehen. Fig. 6 zeigt den Apparat in Vertikalschnitt von vorn und mit den Teilen des Mechanismus in denjenigen Lagen, welche sie einnehmen, wenn das Zifferblatt sichtbar ist und Fig. ? dasselbe wie Fig. 6 von oben, teilweise im Schnitt. Fig, 8 und 9 zeigen dasselbe wie Fig. 6 und 7, jedoch mit den Teilen des Mechanismus in den Lagen, welche sie einnehmen, wenn das Zifferblatt bedeckt ist.
1 bezeichnet das Gehäuse der Uhr, dessen unterer Teil 2 als Münzbehälter ausgeführt sein kann und das mit einer Öffnung 3 für das Zifferblatt versehen ist. 4 ist der Schirm, der um einen Zapfen 5 schwingt, Der Schirm 4 ist mittels eines Zapfens 6 mit dem oberen Ende einer Feder 7 drehbar verbunden, deren unteres Ende an dem Münzbehälter 2 befestigt ist. An dem Oberteil des Gehäuses unter der Münzenöffnung 12 ist um das Scharnier 8 schwingbar die Münzenrinne 9
EMI2.1
Ende der Welle 13 ist der Griff 15 zum Drehen der Welle befestigt, Dieses kann eventuell auch mit einem von der-Welle abnehmbaren Schlüssel o. dgl. ausgeführt werden.
Oberhalb der Ausschnitte 11 ist-in der Münzrinne 9 nahe an der einen Kante derselben je eine Öffnung 16 (Fig. 5) angeordnet, in welche, wenn die Rinne sich in der in Fig. i gezeigten Lage befindet, ein im Gehäuse
EMI2.2
Die Fangvorrichtung besteht aus einer am Gehäuse befestigten federnden Fangstange 18, mit einer Rast 19, mit welcher ein an dem Schirm befindlicher Zapfen 20 in Eingriff gelangen
EMI2.3
Fangstange 18 ist aufwärts gebogen und bildet einen Arm 21, welcher sich etwas oberhalb der Stange 18 befindet und von einem Zapfen 22 an einem Zahnrad 23, das seine Bewegung von dem Uhrwerk erhält, betätigt wird.
An passender Stelle ist die Feder 7 mit einem seitwärts hervorstehenden Teil 24 versehen, welcher, wenn. die Münzenrinne mittels des Griffes 15 geschwungen wird, derselben im Wege steht, so dass die Feder gezwungen ist, an der Bewegung der Rinne teilzunehmen und die Feder also. eine Schwingung des Schirmes verursacht, so dass dieser nicht länger das Zifferblatt bedeckt. Beim Schwingen des Schirmes wirkt der Zapfen 20 auf eine an der Münzenrinne befestigte Stange 25, deren äusserer aufwärts gebogener Teil 26 dem Zapfen 20 im Wege ist, so dass, wenn der Schirm sich vor das Zifferblatt schwingt, der Zapfen 20 durch den Arm 25 die Münzenrinne mit sich zieht und deren unteres offenes Ende über einen Boden 27 vorführt, welcher von der vorderen Kante einer in den Münzenbehälter 2 hinabführenden Ableitung 28 hervorragt.
Von dem zunächst der Innenseite des Gehäuses 1 gelegenen Ende der fangstange 18 erstreckt sich ein Arm 29 schräg in die Bewegungsbahn der einen Kante der Münzenrinne 9,
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
<Desc/Clms Page number 4>
begen den Zapfen 32 3 schlägt. Bei der Bewegung, welche die Münzenrinne 9 während dieser Umstellung des Schirmes ausführt, gleitet die Kante der Rinne gegen-einen Arm 39, welcher eine Verlängerung der Fangstange 31 bildet und welcher nach einer Kurve, wie in Fig. 7 und 9 angedeutet, gebogen ist.
Infolge. der Form dieses Armes 39 führt die Fangstange eine Bewegung so weit nach der Seite hin aus, dass der Vorsprung 35 von dem Zapfen 22 frei wird, wodurch die auf die Fangstange 31 wirkende Feder 33 im Stande ist, dieselbe aufwärts zu führen, bis der Arm 39 gegen die untere Kante 30 des Teiles 41 gelangt, womit die Platte 37 an der Rinne 9 befestigt ist. Nach dieser Umstellung der Fangstange ist der Vorsprung 35 über dem Zapfen 22 angelangt und kann darauf jederzeit wieder an das Zahnrad 23 herangeführt werden, da der Vorsprung 35 sich nur so weit an der Fangstange 5J ! entlang erstreckt, dass er kein Hindernis für den Zapfen 22 in der Bahn, worin dieser während der Drehung des Rades 23 sich bewegt, bildet.
Während die Münzenrinne 9 bei der Umstellung des Schirmes in die in Fig. 8 gezeigte Lage übergeführt wird, entfernt sich die Rinne von dem Zapfen 17, so dass, wenn vorher eine Münze an derselben ruht, diese Münze dabei in den untersten Teil der Rinne gegen den Boden 27 fällt oder wenn sich vorher keine Münze in der Rinne befand, eine solche beim Einwurf durch die Öffnung 12 direkt auf den Boden 27 fällt.
Sobald sich in dem untersten Teil der Rinne eine Münze auf den Boden 27 ruhend befindet, kann die Münzenrinne entweder von einem Arm. 74
EMI4.1
oder auch von einer an der Seite des Gehäuses angeordneten, verschiebbaren von einer Feder betätigten Stange 42 (Fig. 6 bis 9), welche in passender Lage angebracht ist, so dass sie beim Hineindrücken mit ihrem untersten Ende die Münze im untersten Teil der Rinne trifft, dagegen, wenn sich keine in der Rinne befindet, durch diese hindurchgeht, ohne dieselbe aus ihrer Lage
EMI4.2
befindlicher Vorsprung 43 den Zapfen 6 an dem Schirm 4, wodurch dieser gegen die Spannung der Feder 30 niedergeklappt oder von dem Zifferblatte fortgeführt wird, bis der Zapfen 20 die Fangstange 31 berührt und zuerst diese abwärts drückt, worauf sie,
wenn der Zapfen 20 an die Rast 34 gelangt, von der Feder 33 wiederum aufwärts geführt wird und mittels der Rast 34 den Schirm in niedergeklappter Lage festhält, da der Mechanismus wieder in Fanglage ist. Wenn der Druck auf die Stange 42 aufhört, führt die Feder 10 die Münzenrinne 9 in ihre ursprüngliche Lage zurück, wobei die Kante der letzterem an den Arm 39 entlang gleitet und dieser infolge seiner gebogenen Form von der Platte 37 etwas nach der inneren Seite geschwungen wird, so dass der Vorsprung 35 ungefähr bis an das Zahnrad 23 gelangt.
Im gleichen Augenblick, wo die Münzenrinne in ihrer ursprünglichen in Fig. 6 gezeigten Lage stehen bleibt, fällt das Ende deb Armes 39, welches etwas federnd ist und welches, wenigstens während der letzten Abschnitte der Bewegung der Münzenrinne, auf dem Ende eines an der Münzenrinne befestigten Vorsprunges 44 gleitet, gegen diesen Vorsprung ein, wodurch die Münzenrinne festgehalten wird, so dass die in den Münzenbehälter 2 gelangten Münzen durch Umdrehen und Schütteln des Apparates nicht wieder aus der Mürizenrinne herausgenommen werden können,
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Sparuhr mit Fangmechansimus für einen zur Bedeckung bzw.
Enthüllung des Zifferblattes bestimmten Schirm o. dgl., welcher mit Hilfe einer in eine Münzenrinne in dem Apparat eingeführten Münze umgestellt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Münzenrinne (9) beweglich in dem. Apparat angebracht ist und umgestellt werden kann, wenn sich eine Münze in der Rinne befindet, sowie dass, wenn das Zifferblatt bedeckt ist, bei der Umstellung der Rinne der Schirm (4) vom Zifferblatt entfernt und in Eingriff mit dem Fangmechanismus gebracht wird (Fanglage), welcher ihn vom Zifferblatt entfernt hält, bis eine neue Einzahlung fällig wird, worauf der Fangmechanismus von einem von dem Uhrwerk getriebenen Teil ausgelöst wird, wodurch der Schirm frei wird und sich vor dem Zifferblatt einstellt (Decklage).