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Regelungseinrichtung für die Luftzuführung zu Dampfkesselfeuerungen.
Es sind bereits Feuerungsregler bekannt geworden, bei denen der im Kessel herrschende
Druck auf'einen Regler für die Luftzuführung zur Feuerung wirkt, derart, dass, wenn der Druck steigt, die Luftzuführung gedrosselt wird und umgekehrt. Dabei wurde die Übertragung des
Kesseldruckes auf das Regelungsorgan (Schieber oder Tauchglockenregler) von dem Dampf- raum des Kessels abgeleitet (vgl. z. B. die schweizerische Patentschrift Nr. 58172 oder die deutsche
Patentschrift Nr. 38329), was aber den Nachteil hat, dass die Druckschwankungen im Kessel ungedämpft auf die Regelungseinrichtung wirken, so dass keine ruhige Regelung zustande kommen kann.
Bei dem Regler gemäss der vorliegenden Erfindung wird die Übertragung des Kessel- druckes auf das Regelungsorgan vom Wasserraum des Kessels abgeleitet, wodurch die Druck- schwankungen im Kessel gedämpft auf das Regelungsorgan wirken. Überdies kann zur Über- tragung ein gasförmiges Mittel, z. B'. Luft, benutzt werden, wodurch noch eine weitere Dämpfung erreicht wird.
Die bekannten Regelungseinrichtungen haben aber noch einen weiteren Nachteil. Es werden nämlich dabei die Schwankungen des Kesseldruckes gewissermassen proportional auf das Regelungsorgan übertragen, so dass ein allmähliches Wachsen des Kesseldruckes eine all- mähliche Schliessbewegung des Regelungsorgans zur Folge hat und umgekehrt. Es findet also ein schleichendes Eröffnen und Schliessen der Luftzuführung statt, das zur Aufrechterhaltung eines bestimmten Kesseldruckes praktisch wenig geeignet ist.
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Regelungseinrichtung bewirkt aber, dass die Luftzuführung zur Feuerung so lange gänzlich eröffnet bleibt, bis der gewünschte Kessel- druck erreicht ist, dass die Luftzuführung rasch gesperrt wird, wenn der gewünschte Druck überschritten wird und dass die Luftzuführung rasch wieder gänzlich eröffnet wird, wenn der
Druck unter die gewünschte Höhe sinkt, so dass also tatsächlich ein ganz bestimmter Druck aufrecht erhalten werden kann. Dazu ist die Einrichtung noch so beschaffen, dass sie zur Aufrecht- erhaltung verschiedener Kesseldrücke nutzbar gemacht werden kann.
Das in der Zeichnung schematisch dargestellte Ausführungsbeispiel soll die Beschaffenheit einer solchen Regelungseinrichtung klarmachen.
Der eigentliche Regler besteht aus einem Flüssigkeitsgefäss 1, in das eine Tauchglocke 2 eingesetzt ist, deren unterer Rand schräg verläuft und in die das Ende eines Rohres 3 hineinragt, das zur Kesselfeuerung 4 führt.
Die obere Öffnung des Gefässes 1 kann einen Regelungsschieber 5 zur groben Einstellung des Lufteintrittsquerschnittes enthalten.
Die Luft tritt oben in das Gefäss 1 ein, strömt ausserhalb der. Tauchglocke 2 abwärts, um den unteren Rand in ihr Inneres und von hier durch das Rohr 3 zur Feuerung 4. Steht die
Flüssigkeit im Gefäss 1 nur so hoch, dass der Rand der Tuchglocke ganzlich frei ist, so ist der
Luftströmung der grösstmögliche Querschnitt geboten. Je höher die Flüssigkeit steigt, desto kleiner wird der Durchtrittsquerschnitt für die Luft, und ist der ganze Rand der Tauchglocke von der Flüssigkeit umgeben, so kann die Luft überhaupt nicht mehr ins Innere der Glocke gelangen und die Luftströmung hört auf.
Mit dem Reglergefäss 1 steht durch ein Rohr 6 ein Vorratsgefäss 7 in Verbindung, in welchem die Flüssigkeit normalerweise so hoch steht, wie im Reglergefäss 1, und zwar so hoch, dass die
Tauchglocke frei ist. Wächst der Druck, der im Vorratsgefäss auf der Flüssigkeit lastet, so wird
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diese dort niedergedrückt und steigt im Reglergefäss 1, so dass es also nur nötig ist, den Druck im Vorratsgefäss 7 vom Kesseldruck abhängig zu machen, um die Luftzuführung zur Feuerung, wenn auch mittelbar, vom Kesseldruck beeinflussen zu lassen.
Zu diesem Zweck ist der Luftraum des Vorratsbehälters 7 durch eine Rohrleitung 8 mit einem Gefäss 9 verbunden, von dem ein Rohrstutzen. M abgedichtet in ein Wasserstandsrohr 11 des Dampfkessel 12 verschiebbar hineinragt. Das Standrohr 11 ist so hoch, dass es gänzlich mit Kesselwasser gefüllt ist, das auch in den Rohrstutzen 10 eindringt.
Wächst beim Anheizen der Kesseldruck allmählich, so steigt das Wasser im Rohrstutzen, ohne dass aber hierdurch der Luftdruck im Gefäss 9 merklich beeinflusst werden würde. Es wird infolgedessen auch die Flüssigkeit im Vorratsgefäss 7, praktisch genommen, nicht niedergedrückt und der Regler 1 bleibt gleichfalls unbeeinflusst ; die Luftströmungsquerschnitte bleiben gänzlich eröffnet, so dass also die Intensität der Feuerung aufrecht erhalten wird.
Wächst aber der Kesselctruck weiter, so tritt schliesslich das Wasser in die von dem Gefäss 9 gebildete Erweiterung des Standrohres bzw. des Rohrstutzens 10 ein, wobei sich dem Wasser eine plötzliche Querschnittserweiterung bietet und die der Druckzunahme entsprechende Volums-
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erhalten werden.
Um die Einrichtung aber zur Aufrechterhaltung verschiedener Kesseldrücke geeignet zu
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steigen, dass es in das Gefäss 9 eindringt-und dort auf die Luft einen Druck ausübt, und versieht man das Gefäss 9 mit einem Zeiger M, der vor einer lotrechten Skala spielt, die die aufrechtzu- erhaltenden Kesseldrücke angibt, so kann man durch Einstellen des Zwischengefässes 9 auf die entsprechende Höhe den Regelungsbereich in einfachster Weise dem jeweils gewünschten Kessel- druck anpassen.
Auf die Regelungsflüssigkeit im Reglergefäss 1 kann man eine Ölschicht o. dgl. lagern, um Verdunstungsverluste, die die Regelung allmählich ungenau oder schliesslich unmöglich machen würden, zu verhindernd
In konstruktiver Beziehung kann die ganze Anlage und ihre einzelnen Teile im Rahmen des der Erfindung zugrunde liegenden Prinzips mannigfach ausgeführt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Regler für Dampfkessel mit in Abhängigkeit vom Dampfdruck geregelter Luftzuführung zur Feuerung, dadurch gekennzeichnet, dass die durch Änderungen des Dampfdruckes bedingten
Schwankungen'des Wasserstandes in einem mit dem Wasserraum des Kessels verbundenen
Gefäss auf die Einstellvorrichtung für die Luftzuführung übertragen werden.