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Selbsttätige Zünd-, Regel-und Löschvorrichtung für Gasflammen.
Vorrichtungen zum selbsttätigen Entzünden und Verlöschen von Gasflammen zu voraus bestimmten Zeiten mit Hilfe eines Uhrwerks sind bereits bekannt. Es ist auch nicht mehr neu, an der Stundenscheibe drei Einstellhebel anzubringen, um verschiedene Stellungen des Hahnkükens zu den eingestellten Zeiten vorbeizuführen, so dass an Stelle der Hauptflamme nur die Zündflamme weiterbrennt und umgekehrt. Bei der bekannten Vorrichtung findet jedoch eine Kleinstellung der Hauptflamme statt, um mit einer geringeren Gasmenge weiterkochen zu können.
Um dies zu erreichen, sind gemäss der Erfindung die an der Stundenscheibe an-
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schlag, dass die Sperrklinke durch zwei der Einstellhebel zur Ausführung des vollen Weges, durch den dritten Einstellhebel jedoch nur zur Ausführung eines Teilweges veranlasst wird, wodurch das Hahnküken im ersteren Falle entweder ganz geöffnet oder geschlossen, im
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stärke geregelt wird.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung in Fig. I in Vorderansicht und in Fig. 2 in Draufsicht dargestellt.
Hierbei ist z. B. die Platte a eines Gasherdes, der mit dem Gaszuleitungsrohr b durch die zum Brenner führende Abzweigung c verbunden ist, von der die Zündflammenleitung d abzweigt, hinter welcher die Leitung c mit dem Absperrorgan (Küken) e versehen ist.
Gemäss der Erfindung wird das Küken e durch ein Schaltwerk gesteuert, das neben ihm ortsfest am Gasherd in geeigneter Weise angebracht ist und aus einer in einem Gehäuse f befindlichen, bei g aufziehbaren Triebfeder besteht, die eine Stundenscheibe//. in Drehung versetzt, an welcher drei Einstellhebel i, k, l um das Stundenscheibenzentrum im Kreise verstellbar angebracht sind derart, dass die Hebel i. k, Z für jeden gewünschten Zeitpunkt an der Stundenscheibe eingestellt werden können. An dieser kann die augenblickliche Tageszeit mittels eines geeignet angebrachten, feststehenden Zeigers B, einer Marke o. dgl. direkt abgelesen werden. Die Stundenscheibe zeigt in der Zeichnung z. B. gerade 9 Uhr.
Die Triebfeder wirkt ferner auf ein um die Stundenscheibenachse 111, aber unabhängig von dieser drehbares Zahnrad n ein, welches ein geeignet gross übersetztes Zwischenzahnrad o bewegt. das in ein auf der Achse des Kükens e befestigtes Zahnrad p eingreift, über welchem sich die Kükenscheibe q befindet.
Der Zahnradantrieb n, 0, p ist für gewöhnlich gehemmt z. B. durch eine mit dem Rade o drehbare Sperrklinke r. Gegen diese Sperrklinke legt sich die Nase s des mit einem Anschlag A versehenen Schenkels it eines um die Achse t schwingenden Ankers, dessen anderer Schenkel v eine Hubklinke w trägt, welche in der Bahn von Mitnehmern x, y, z liegt, die auf der Unterseite der Einstellhebel i, k, l angebracht sind.
Die Mitnehmer sind so angeordnet, dass sie den Ankerschenkel v verschieden weit ausschwenken, z. B. derart, dass der Mitnehmer y den Anker weniger bewegt, wie die Mitnehmer x und z.
Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende :
In der gezeichneten Stellung ist das Küken e auf "zu" eingestellt. Soll nun die Einrichtung zur Anwendung kommen, d. h. während einer bestimmten Zeit die Flamme brennen, ohne dass sie z. B. von der abwesenden Hausfrau beaufsichtigt wird, so sind die Steuerhebel i, k, l für die bestimmten Zeitpunkte mit Hilfe der Stundenscheibe h einzustellen, z. B. wie dargestellt, auf sechs, halb acht und ein viertel neun. Sodann ist die Triebfeder des Uhrwerkes aufzuziehen oder durch Ausschaltung einer gegebenenfalls vorgesehenen Hemmung auszulösen, wodurch die Stundenscheibe im Uhrzeigersinne gedreht wird.
Im gegebenen Zeitpunkt kommt der Stellhebel i zum Angriff, indem sein Mitnehmer x die Hubklinke w erfasst und nach aussen bewegt, die ihrerseits den Ankerschenkel v im Sinne des eingezeichneten Pfeiles anhebt, wodurch der Anker um seine Achse t gedreht wird. Dadurch gibt die Ankernase s die Sperklinke r frei und die Triebfeder kann nun das Zahnradgetriebe M, o, p in Bewegung versetzen, wodurch das Küken e entsprechend dem Übersetzungsverhältnis soweit im Sinne der Uhrzeigerbewegung gedreht wird, dass die Kükenscheibe q auf "auf" eingestellt und die Flamme mit voller Brennstärke entzündet wird.
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Die durch den Mitnehmer x bewirkte Ankerhebung ist dabei so gross, dass der Anschlag A des Ankerschenkels u ganz aus der Bahn der Sperrklinke r herausbewegt wird, so dass sich diese frei am Anschlag A vorbeibewegen kann. Der Stellhebel t gibt den Anker sofort wieder frei, so dass dieser entweder von selbst oder durch Federkraft wieder in seine Ursprungslage zurückkehrt und mit seiner Nase s die Sperrklinke r wieder hemmt. Die Flamme brennt nun so lange in ihrer vollen Stärke, bis der zweite Stellhebel k mit seinem Mitnehmer y die Hubklinke w anhebt und dadurch in gleicher Weise die Sperrklinke r auslöst. Dies erfolgt im gezeichneten Ausführungsbeispiel eineinhalb Stunden nach Entzündung der Flamme.
Der Mitnehmer y ist jedoch so geformt, dass er den Anker it, v nur soweit verdreht, dass die Sperrklinke r am Schenkelansatz A nicht vorbeikommt, sondern an diesem sein Widerlager findet und an ihm anschlägt. Dadurch wird das Zahnradgetriebe n, o, p von der Triebfeder nur um jenen Winkelbetrag, etwa ein Viertel des Kreises, verstellt, so
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Stellhebel 1 durch seinen Mitnehmer z am Ankersehenkel v bzw. an der Hubklinke w angreift (beim Ausführungsbeispiel nach dreiviertel Stunden).
Der Mitnehmer z hat die gleiche Lage und Form wie der erste Mitnehmer x, so dass der Anker M, v und dessen Anschlag A wieder aus der Bahn der an ihm anliegenden Sperrklinke r gezogen wird und das Zahnradgetriebe n, o, p nunmehr durch die Triebkraft wieder in seine Ausgangslage, d. h. drei Viertel herumgedreht werden kann, wodurch das Küken e soweit verdreht wird, dass die Kükenscheibe q auf "zu" eingestellt und der Gaszutritt abgesperrt, die Flamme somit verlöscht wird.
Durch das Schaltwerk wird demnach die Flamme selbsttätig zu einer bestimmten, beliebig festzusetzenden Zeit entzündet, eine beliebig zu bestimmende Zeit mit voller, dann mit geringerer Stärke selbsttätig brennend erhalten und schliesslich selbsttätig zum Erlöschen gebracht. Die einzelnen Zeiten sind dabei beliebig regelbar. Desgleichen kann auch durch entsprechende Einstellung der Stellhebel sofort ein Verlöschen der Flamme erreicht werden, ohne dass diese erst für eine geringere Brennstärke eingestellt wird, wozu der Stellhebel k entweder abnehmbar oder so ausgestaltet ist, dass er hinter den Stellhebel z gedreht werden kann.
Die Schalteinrichtung ermöglicht daher die selbsttätige Flammenregelung, so dass z. B. eine Speise erst weich und dann gar gekocht werden kann oder das Wasser erhitzt wird, ohne dass man dabei zu sein braucht und ohne dass zu befürchten ist, dass die Speise verbrennt oder das Wasser verkocht und das Geschirr oder der Ofen beschädigt und dabei Gas verschwendet wird. Es lassen sich auch mehr als drei Stellhebel anbringen, um eine mehrmalige Wiederholung der geschilderten Vorgänge zu erreichen.
Vorhandene Gasherde, Gasöfen u. dgl. können ohne Schwierigkeit mit vorliegender Schalteinrichtung versehen werden, da hierzu nur das Küken e umgeändert und mit dem Zahnrad p versehen und dann das Schaltwerk eingebaut zu werden braucht.