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Einrichtung zur Vorführung stereoskopischer Films.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Vorführung von auf einem Film hintereinander angeordneten und hintereinander zur Projektion gelangenden stereoskopisch aufgenommenen Rechts-und Linksbildern, unter Anwendung von zur Bildbetrachtung
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kinematogtaphie bekannt geworden. Es war jedoch bisher nicht möglich, den Synchronismus zwischen Bildwechselmoment und Augwechselmoment dauernd zu sichern, insbesondere bei Schwankungen der Vorführungsgeschwindigkeit, wie sie in der Praxis-unvermeidbar sind. Auch zeigte sich stets ein unangenehmes Schwingen der Bilder.
Eingehende Versuche haben erwiesen, dass dieses Schwingen der Bilder verschwindet, wenn der Augwechselmoment im Lorgnon eine kurze Zeitspanne vor dem Bildwechselmoment erfolgt, und zwar auch bei ganz langsamem Vorführungstempo, Wo die Trägheit der Magnete noch keinen Einfluss haben kann. Diese Trägheit der Magnete erfordert allerdings bei gesteigerter Vorführungsgeschwindigkeit, dass ihre Erregung mit einer gewissen Voreilung gegenüber dem Bildwechselmoment erfolgt.
Diese feine Einstellung der Voreilung zwischen Augwechselmoment und Bildwechselmoment sowie die Kompensierung der Trägheit der Elektromagnete wird nun gemäss der Erfindung durch einen die Stromzufuhr regelnden, mit einer Achse des Vorführungsapparates mechanisch gekuppelten Synchronisator bewirkt. Dabei kann diese Regulierung des Synchronismus während der Vorführung vorgenommen werden, auch wenn sich deren Tempo oft und wesentlich ändert.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt :
Fig. i den zur Projektion gelangenden, aus hintereinander angeordneten stereoskopisch aufgenommenen Rechts-und Linksbildern bestehenden Film.
Fig. 2 die Einrichtung selbst nebst einer schematischen Darstellung der Stromläufe.
Die in Fig. 2 dargestellte Einrichtung besteht aus dem Lorgnon L mit der elektromagnetisch gesteuerten Blende, dem Synchronisator S und dem einen momentanen Augwechsel jederzeit ermöglichenden Umschalter U. Das Lorgnon L ist mit einer um die Achse c drehbaren Blende d versehen, die zwei Anker f und fl aufweist und unter dem Einfluss zweier Elektromagnete E und EI steht, so zwar, dass die Blende im stromlosen Zustande beider Elektromagnete die vollausgezogene, beide Lorgnonöffnungen o und 01 deckende Stellung einnimmt.
Wird der rechte Magnet erregt, so nimmt die Blende die strichlierte, den Durchblick für das linke Auge noch immer deckende, für das rechte Auge freigebende Stellung ein.
Bei Erregung des linken Elektromagneten tritt das Umgekehrte ein.
Die g-undlegende Bedingung für das stereoskopische Sehen, dass nämlich die Momente der Projektion eines Rechtsbildes bzw. Linksbildes im Lorgnon nur der Durchblick für das rechte bzw. linke Auge freigegeben sein darf, wird verwirklicht durch den Synchronisator S.
Derselbe besteht bei vorliegendem Ausführungsbeispiel aus einer auf der Achse g angeordneten, rotierenden Schplbe ? K, deren schraffierte Hälfte aus Hartgummi oder einem anderen isolierenden Material, deren nicht schraffierte Hälfte aus einem metallischen Leiter besteht.
Zwei Schleifkontakte A und & i nehmen den Strom von der rotierenden Scheibe ab und können mittels des Ringes r, mit dem sie fest verbunden sind, um die Achse g des
Synchronisators verdreht werden.
Die rotierende Scheibe 11t des Synchronisators ist mit dem Vorführungsapparat mechanisch derart gekuppelt, dass bei der voll ausgezogenen Stellung des Umschalters U für die Dauer der Projektion eines Rechtsbildes der Kontakt k. wie dargestellt, Strom abnimmt und so den rechten Elektromagneten EI erregt.
Stromlauf : +Pol der Batterie, Achse g, Scheibe m, Kontakt k, B, b, Wicklung von EI zum-Pol der Batterie.
Diesen Stromkreis unterbricht nun der Synchronisator im Momente des Bildwechsels bzw. mit einer gewissen Voreilung, indem der Kontakt kl auf das leitende Segment der
Scheibe ? ? auflauft, so dass folgender, den Linkselektromagneten E erregender Stromlauf zustande kommt :
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Batterie.
Der linke Elektromagnet E wird nun erregt und die Blende d dadurch so gekippt, dass die Durchsicht für - das linke Auge freigegeben wird, für das rechte verdeckt bleibt.
Ist aus irgendeinem Grunde der Synchronismus zwischen Bild und Lorgnondurchsicht um ein volles Tempo gestört, etwa dadurch, dass der Operateur beim Kleben eines gerissenen Films zwei Linksbilder aneinandergeklebt hat, so genügt es, wenn man, ohne die Vorführung zu unterbrechen, den Umschalter U in die strichlierte angedeutete Stellung umlegt. Dadurch wird, wie man sich durch Verfolgung der neuen Stromläufe leicht überzeugen kann, die Durchsicht, welche einer bestimmten Stellung des Synchronisators entspricht, vertauscht ; indem die Erregung des rechten Elektromagneten an Stelle des linken tritt und umgekehrt.
Es wird also ein"Augwechsel"'im Lorgnon durchgeführt und der gestörte Synchronismus zwischen Rechts-und Linksbild und rechter bzw. linker Durchsicht im Lorgnon wieder hergestellt.
Um die bei Steigerung der Vorführungsgeschwindigkeit sich störend bemerkbar machende Trägheit der Elektromagnete zu kompensieren, sind die Schleifkontakte k und kj im vorliegenden Beispiel mit einem Ring r fest verbunden, der seinerseits um die Achse g des Synchronisators fein einstellbar verdreht werden kann. Durch Wahl einer ganz geringen, mit der Vorführungsgeschwindigkeit wachsenden Voreilung der Erregung des Elektromagneten gegenüber dem Bildwechsel wird die störende Trägheit der Elektromagnete kompensiert. Diese Verstellung des Kontaktträger r kann von Hand aus oder durch einen automatischen Regler erfolgen, der seinen Antrieb von der Achse des Synchronisators oder einer geeigneten Achse des Vorführungsapparates erhalten kann.
An Stelle des nur beispielsweise angeführten Ringes r kann auch als Träger für die Schleifkontakte irgendeine andere geeignete Einrichtung verwendet werden, wofern sie nur gestattet, diese Kontakte A und kl durch Verdrehung um die Achse g zu verstellen.
Der vorliegende, als Stromunterbrecher ausgebildete Synchronisator gestattet in gleicher Weise die Verwendung von Gleich : und Wechselstrom. Bildet man ihn als Stromwender aus (Kommutator), der in jedem Bildwechselmoment die Polarität der Blendensteuermagnetpole vertauscht, so ist seine Anwendung auf Gleichstrom beschränkt. Die Blendensteuermagnete werden dann zweckmässig ständig erregt gehalten, die Blendenanker f und fi als permanente Pole ausgebildet.
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Einrichtung zur Vorführung von auf einem Film hintereinander angeordneten und hintereinander zur Projektion gelangenden, stereoskopisch aufgenommenen Rechts-und Linksbildern, unter Anwendung von zur Bildbetrachtung dienenden Lorgnons mit elektromagnetisch gesteuerten, die Durchsicht jeweils nur für das'dem projizierten Bild entsprechend Auge freigebenden Blenden, gekennzeichnet durch einen mit dem Getriebe des Vorführungsapparates mechanisch gekuppelten, den Blendensteuermagneten den Erregerstrom zuführenden Synchronisator, der auch während der Vorführung eine Regulierung des Augwechselmomentes gegenüber dem Bildwechselmoment gestattet.