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Fahrzeugantrieb und-lenkung.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug, welches als Wagen, Schlitten oder auch als Boot benutzt werden kann und besteht in einem besonderen Antrieb bzw. Lenkung der Räder. Mit diesem Fahrzeug ist es möglich, auch solche Hindernisse zu überwinden, welche bis nun mit einer anderen Wagenkonstruktion nicht überwunden werden konnten. Dies wird dadurch ermöglicht, dass sich die Antriebs-und Lenkräder ausser um ihre eigene Achse-zentrisch-gleichzeitig aber noch um eine andere Achse-planetenartig-drehen können.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einigen Verwendungsmöglichkeiten nebst beispielsweiser Ausführungsform dargestellt, und zwar veranschaulichen Fig. 1 die Seitenansicht, Fig. 2 die Vorderansicht, Fig. 3 die Überwindung eines Hindernisses, Fig. 4 das Fahrzeug als Motorschlitten, Fig. 5 das Fahrzeug als Motorboot, Fig. 6 die Steuerung und Abfederung der Vorderräder, Fig. 6 a den senkrechten Schnitt nach der Linie A-A, Fig. 6 b den senkrechten Schnitt nach der Linie B-B, Fig. 6 c eine andere Ausführungsform der Steuerung, Fig. 7 Antrieb und Bremsen der Hinterräder. Fig. i und Fig. 2 zeigen das Automobil in Normalstellung.
Bei Überwindung des Hindernisses H (Fig. 3) legt sich das Fahrzeug mit dem Vorderteile an dasselbe, dann machen die Vorderräder eine planetenartige Bewegung in der Pfeilrichtung und gelangen oberhalb des, Hindernisses H. Durch Vorfahren des. Fahrzeuges und analoge Bewegung der Hinterräder gelangen auch diese und somit das Fahrzeug oberhalb des Hindernisses.
Als Schlitten wird das Fahrzeug benutzt, indem der Bootskörper 1 so weit heruntergelassen wird, bis er mit der Fahrbahn (Fig. 4) in Berührung kommt und auf der kufenartigen Ausbildung (Fig. 2) gleitet. Dabei können die Räder je nach Bedarf zu der Fahrbahnfäche elastisch angedrückt werden, so dass die Hinterräder zum Antriebe und die Vorderräder zum Lenken des Fahrzeuges dienen.
Ähnlich ist es mit dem Fahrzeuge als Boot (Fig. 5). Auch dabei können die Vorderräder zum Steuern und die Hinterräder durch schnelles Drehen um die eigene Achse mit Hilfe der Kohäsionskraft des Wassers bzw. durch kontrazentrische Bewegung der Räder zum Fortbewegen des Fahrzeuges benutzt werden.
Die planetare Bewegung der Vorderräder 3 wird durch das Handrad 4 (Fig. 6) bewirkt. welches mittels Steuersäule 5 und Schnecke 6 mit dem Schneckenrad 7 in Verbindung steht.
Zwischen dem Schneckenrad 7 (Fig. 6 und Fig. 6 b) und der Hohlwelle 8 ist die Feder 11 einerseits am aus der Welle 8 hervorragenden Bolzen 9 in üblicher Weise befestigt. Die Befestigung der Feder 11 kann durch Lager 76 geschehen, auch kann die Feder 11 der Form der Welle angepasst
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angeordnet werden.
Die Welle 8 ist um die Achse 12 (Fig. 6) in den Seitenwänden des wasserdichten Bootskörpers 1 drehbar gelagert und mit dem äusseren Arm 13 fest verbunden. Der Bolzen 9 ist mit der Hohlwelle 8 fest verbunden (Fig. 6 und 6 b), das Schneckenrad dreht sich-soweit es nicht durch die Feder 11 elastisch begrenzt ist-auf der Welle 8 frei. Die Feder 11 dient zur Dämpfung der vom Laufrade 3 herrührenden Stösse (Fig. 6) und kann auch durch einen anderen Stossdämpfer, z. B. durch einen Zylinder 77 (Fig. 6 b), ersetzt sein, in welchem sich ein Kolben hin und her bewegt, so dass beim Anstoss des Laufrades 3 der einarmige Hebel 13, die Welle samt Bolzen 9 und somit auch der Zylinder 77 in die punktierte Lage (Fig. 6 b) gelangt, wobei die im Zylinder 77 eingeschlossene Luft komprimiert wird und auf diese Weise der Radstoss gedämpft wird.
Beim Anfahren der Räder an ein Hindernis wird der Hebel 13 (Fig. 6 b) in die punktierte Lage gebracht und es macht auch die Welle 8 (Fig. 6) eine Drehung um die Achse 12 mit, so dass auch der Bolzen 9 (Fig. 6 b) und die Stossdämpfer 11, 77 in die punktierte Lage gelangen, wodurch der Stoss gedämpft wird. Bei Verwendung genügend elastischer Laufräder kann die Anordnung des Stossdämpfers 11 unterbleiben, so dass dann das Schneckenrad 7 an der Welle 8 festsitzend angebracht wäre.
Das Lenken'des Fahrzeuges geschieht mittels einer ausrückbaren Reibungskupplung, und zwar ist das Lenkrad 14 (Fig. 6), welches mittels Steuersäule 15 in den Lagern 16, 17 drehbar ist, mit Kegelzahnrad 18 fest verbunden. Die Lager 16, 17 gleiten in den Lagern 19, 20 - welche am Bootskörper 1 befestigt sind-nach rechts und links. Das Einschalten geschieht durch das Niederdrücken des am Bootskörper 1 gelagerten Pedals 21, welches einen senkrechten Hebel 2.'2
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durch das Andrücken der Reibungsfläche 26 des Ringes 24 andrerseits an den Reibungskegel 27 übertragen. Der Reibungskegel 27 ist mit Hilfe der Welle 29 senkrecht zur Achse 12 innerhalb der Welle 8 gelagert.
Die Drehung des Reibungskegels 27 bzw. des Lenkrades 14 wird weiter mit Hilfe der auf der Welle 29 befestigten Schnecke 30 auf das an der Kurbelwelle 31 befestigte Schneckenrad 32 übertragen. Die Kurbelwelle 31 ist in den Lagern 33, 34-welche sich innerhalb der Hohlwelle 8 befinden - gelagert und trägt die Stirnkurbel 35, welche die Schubstange 36 in Bewegung setzt. Die Schubstange 36 greift am Hebel 37 (Fig. 6 a) an, welcher in die Achse 38 des Laufrades'3 verlängert und mittels der senkrechten Achse 39 im Gabelzapfen 40 drehbar gelagert ist. Durch die Bewegung des Hebels 37 bzw. des Lenkrades 14 wird das Laufrad 3 in die punktierte Lage (Fig. 6) ausgeschwenkt.
Das Ausschalten des Lenkrades 14 geschieht durch Loslassen der Pedale 87 ; so dass die gespannte Feder 74, welche einerseits an einem-an der Welle 8 freilaufenden, gegen Seitwärtsbewegung durch Anschlagbolzen 41 begrenzt-en-Ringe 42, andrerseits am Lager 25 befestigt ist, das Lager samt Ring 24 und Kegelzahnrad 18, Steuersäule 15, Lenkrad 11, Lager 16, 17, Hebel 22, Pedale 21 in die punktierte Lage (Fig. 6) bringt. Das Kegelzahnrad 18 hängt stets mit dem Ringe 24 bzw. dessen Verzahnung 28, infolge Anziehens der Feder 74, lediglich durch Berührung zusammen.
Das Ausschalten des Reibungskegels, 37 von der Reibungsfläche 26 ist notwendig, um ein eventuelles automatisches Hin-und Hersteuern durch den äusseren Arm 13 zu vermeiden. Das Einschalten wird nur für den Augenblick, in welchem das Fahrzeug gelenkt wird, bewirkt.
Die ausrückbare Reibungskupplung kann auch in der Weise ausgeführt werden, dass beim Ringe 24 ; die Verzahnung 28 und Reibungsfläche 26 gegenseitig vertauscht werden, zu welchem Zwecke auch das Kegelzahnrad 18 und der Reibungskegel 27 gegenseitig vertauscht werden müssten, wobei das Lager 25 wohl freilaufend, aber nicht seitwärts beweglich wäre und die Feder 74 zwischen die Steuersäule 15 und den Bootskörper 1 einzuschalten wäre, so dass die Steuersäule 15 in der Ruhelage nach links in der punktierten Stellung gehalten wäre.
Fig. 6 c veranschaulicht eine andere Ausführungsform der Steuerung, bei welcher das Laufrad 3 und Gabelzapfen 40 im wagrechten Schnitt gezeigt sind und dieselbe Konstruktion darstellen wie in Fig. 6. Auch die Schubstange 36, Steuersäule 15, Steuerrad 14 sind dieselben geblieben. Die Steuersäule 15 ist im Lager 80 drehbar und trägt am anderen Ende ein Zahnrad 81, welches in die Zahnstange 82 eingreift. Die Zahnstange 82 ist in den Lagern 83, 84 seitwärts verschiebbar und ist mit dem Lager 85 fest verbunden.
Das Lager 85 lässt sich somit durch die Zahnstange 82 auf der Hohlwelle 8 nach rechts und links schieben und ist auch Welle 8 im Lager 85 frei drehbar, so dass die Drehung des Steuerrades 14 durch die Säule 15, Zahnrad 81, Zahnstange 82, Lager 85, dessen Führung 86 auf den zweiarmigen Hebel 87, welcher in seiner Mitte in der Wand der Hohlwelle 8 gelagert ist, übertragen wird. Wird die Drehung des Rades 14 ausgeführt, so gelangt die Zahnstange 82, Lager 85, der doppelarmige Hebel 87, Schubstange 88, der rechtwinklige Hebel 89, Schubstange 36, Hebel 37 in die punktierte Stellung und das Rad 3 wird somit ebenfalls in die punktierte Lage ausgeschwenkt. Der rechtwinklige Hebel 89, Schubstange 88, die Hälfte des Hebels 87 ist somit in der Hohlwelle 8 drin.
Die Führung 86 ist im Lager 85 rundherum um Welle 8 ausgebildet, damit das eine Ende des Hebels 87 in der Führung drin, bei Drehung der Welle 8, gleiten kann.
Lager 33 ist in der Fig. 6 b veranschaulicht.
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Schnecke 48, auf das Schneckenrad 49 übertragen wird. Das Schneckenrad 49 läuft mit dem Lager 50 auf der Welle 8 leer und greift mit der Innenverzahnung in das auf der Welle 51 festsitzende Zahnrad 52 ein. Durch die Welle 51 wird die Drehung weiter auf die Kegelzahnräder 52, 53, Welle 54, Kegelzahnräder 55, 56, somit auf die Achse 43, Gabelzapfen 40 und die senkrechte Achse 39 übertragen.
Um die Achse 39 in jeder Stellung senkrecht zur Laufbahn zu erhalten, genügt es schon, bei entsprechend gewählter Zahnradübersetzung und gleicher Lage der äusseren Arme, dass das Rad 49 mit dem Bootskörper 1 fest verbunden wird bzw. dass das Lenkrad 46 stillsteht, weil dasselbe an der Welle 47 mit der Schnecke 48 in den Lagern 57, 58 am Bootskörper 1 angebracht ist.
Analog dem rechten vorderen Laufrade 3 wird auch das-in der Zeichnung nicht dargestellte-linke vordere Laufrad gesteuert u d abgefedert.
Fig. 7 zeigt das rechte hintere Laufrad 59, welches an gemeinsamer Achse 60 mit dem Kettenrade 61 festsitzt, in den Lagern des äusseren Armes 62 frei läuft, mittels Kette 63, Kettenrades 64, Hohlwelle 65 und Rades 75 vom Motor aus in üblicher Weise angetrieben wird.
Die hinteren Laufräder 59 (Fig. 7) können in derselben Weise wie die vorderen Laufräder 3. d. h. analog Fig. 6, Handrad 4. Steuersäule 5. Schnecke 6, Schneckenrad 7, Feder 11, Schneckenradarm 10, Bolzen 9, mit der Hohlwelle 66 (Fig. 7)-welche mit dem äusseren Arme 68 fest ver-
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bunden, im Bootskörper 1 und im Lager 67 um Achse 68 drehbar ist-abgefedert bzw. in planetare Bewegung gebracht werden.
Die Bremse 69 kann mit Hilfe der Kette 70, des Rades 71, Welle 72 und des Rades 73 vom Steuersitze aus in üblicher Weise betätigt werden. Analog dem rechten hinteren Laufrade (Fig. 7) ist auch das in der Zeichnung nicht dargestellte linke hintere Laufrad eingerichtet.
Die Räder 4, 14, 16 und Pedale 21 können miteinander beliebig vereinigt, durch Handoder Motorkraft betrieben bzw. durch Hebel ersetzt werden.
Das Bremsen kann auch dadurch bewirkt werden, dass das Fahrzeug am rauhen Boden niedergelassen wird (Fig. 4). Für glatten Boden können noch bewegliche, krallenartige Hebel angebracht werden, welche je nach Bedarf in den Fahrboden, vom Fahrzeuge aus, zwecks Bremsens eingedrückt werden können. Auf diese Weise kann im Bedarfsfalle fast ein plötzliches Stehenbleiben des Fahrzeuges erzielt werden.
Dieses Fahrzeug eignet sich besonders für militärische und ähnliche Zwecke.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Fahrzeugantrieb und-Lenkung, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebs-bzw. Lenkräder, ausser dass sie um ihre eigene Achse (zentrisch) rotieren, gleichzeitig noch um eine andere Achse (planetenartig) eine Bahn durchlaufen können.