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Nockensteuerung für schwungradlose Kolbenkraftmaschinen zum Antrieb von Förderrinnen.
Der Gegenstand des Patentes Nr. 66235 ist eine Nockensteuerung für Kolbenkraftmaschinen, bei der die Einstellung der Länge des Kolbenweges dadurch während des Betriebes geschehen kann, dass die Nocken oder einer derselben auf der Kolbenstange in besonderer-Weise gleitend eingerichtet sind. Nach der zugehörigen Figur ist der den Auspuff regelnde Nocken gewählt und es wird lediglich der Zeitpunkt des Auspuffs geregelt.
Den Einlassnocken verstellbar zu machen, würde keinen Vorteil bieten, da damit der schädliche Raum ausserordentlich anwachsen würde. Der Motor muss stets mit Volldruck, also ohne Expansion arbeiten.
Durch die Erfindung soll diese Einrichtung derart verbessert werden, dass die Maschine auch mit Expansion des Treibmittels arbeiten kann. Zu diesem Behufe sind die beiden Nocken als Stufennocken ausgebildet und sie bilden mit ihren gegenüberliegenden Gleitflächen eine Nute, die durch die während des Betriebes mögliche Nockenverschiebung in ihrer Länge einstellbar ist und deren Mittelteil den Steuerschieber auf Abschlussstellung hält, so dass während des Überlaufens dieses Teiles im Arbeitshub die Expansion des Treibmittels stattfindet.
Durch die Einstellung des Einlassnockens wird die Füllung, d. h. die zur Expansion kommende Treibmittelmenge geregelt, wogegen durch die Verstellbarkeit des Auspuffnockens die Einstellbarkeit der Hublänge in bekannter Weise bestehen bleibt.
Um die Einstellung der Hublänge zu bewerkstelligen, sind die die Nocken und damit die Nute bildenden, längsverschiebbaren Teile ineinander verschiebbar eingerichtet, und zwar so, dass die gekürzten Nutenteile sich überdecken, der Nutenverlauf also nicht gestört wird. Hierbei finden die Teile in sich selbst wie auch auf der Kolbenstange, die sie mantelartig umgeben, die erforderliche Führung.
In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Beispiel dargestellt. Es zeigt Fig. I den Motor im Längsschnitt, Fig. 2 im Grundriss, teilweise im Schnitt, Fig. 3 eine Endansicht, Fig. 4 einen Querschnitt nach Linie A-B, Fig, 5 einen Längsschnitt durch Kolben und Kolbenstange und Fig. 6 die drei Endstellungen des Steuerschiebers.
Die Kolbenstange a hat einen rechteckigen Querschnitt erhalten, damit sie den beiderseits der Kolbenstange angeordneten Steuer backen bund c den nötigen Halt gegen Drehung gewährt. Diese Steuerbacken sind paarweise angeordnet und unter sich starr verbunden, so dass rinnenartige Steuerkloben b1 und cl entstehen, die die Kolbenstange ummanteln und die derart gestaltet und bemessen sind, dass sich der Steuerkloben cl in den Kloben b1 hineinschieben lässt ; beide Kloben überlappen sich deshalb in ihren äussersten Stellungen.
Der den Auslass beherrschende Kloben b1 ist mittels der Stellschraube d und der den Auslass behen schende Kloben cl mittels der Stellschraube e von aussen, auch während des Betriebes, verstellbar (Fig. i). Die Steuerbacken b enthalten je eine Nute f, die mittels eines Nutenteiles g an die Nute h anschliesst. In ähnlicher Weise ist die Nute i des *) Erstes Zusatzpatent Nr. 74469. -.
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Klobens ci mittels eines Nutenteiles j auch mit einem Kanal h so verbunden, dass beide Kanäle h sich zu einzigen Kanal ergänzen. Die Nutenteilef, h und i liegen in verschiedenen Höhenlagen, die durch die Ausschläge des kürze, en Armes des Steuerhebels k bestimmt sind. Die an letzteren angelenkten Steuerschienen l greifen mittels Rollen 1n je nach Stellung des Kolbens it in die Nute f, h, i ein und stellen dementsprechend den Steuerhebel fund infolgedessen den Muschelschieber o ein, der während jedes Kolbenhubes nacheinander die den Stellungen 1, Il und 111 des Hebels k entsprechenden, aus Fig. 6 ersichtlichen Ltgen einnimmt.
Während der Hebelstellung 1 findet Einlass statt, der andauert, bis die Rollen m dulch den Nutenteil j in die Nute h eintreten, wobei der Schieber o in seine Lage Il übertritt und dadurch den Kanal p abschliesst. Das im Zylinder q eingeschlossene Treibmittel arbeitet jetzt mit Expansion, bis die Rollen durch den Nutenteil g in die Nute f übergeführt werden. Hierbei wird der Muschelschieber o in seine Lage III übergeführt, so dass der Kanal p mit dem Auspuffkanal r verbunden wird und der Austritt des Treibmittels nach erfolgter Arbeitsleistung erfolgen kann.
Der Kolben wird jetzt unter Einwirkung des Gewichtes der belasteten Förderrinne wieder in seine Ausgangsstellung zurückgeführt, wobei die Rollen 1n die Nutenteile f, g, h, j, i in umgekehrter Reihenfolge wie vorhin durchlaufen und dadurch den Hebel k und den Schieber o wieder in ihre Ausgangsstellung I zurückführen, so dass das Rollenspiel von neuem beginnen kann.
Soll die Füllung vergrössert werden, so wird der Kloben cl mittels der Stellschraube e nach innen verschoben. Die Verschiebung kann ausgedehnt werden, bis der Bund s gegen die Mutter t stösst. Die Längeneinstellung für den Hub und damit die Länge der Expansionsperiode geschieht dann durch Verstellen des Klobens b1 mittels der Stellschraube d. Diese Verschiebung erreicht ihre Grenze, wenn der Kloben bl gegen den Anschlag u stösst, der auf der Unterseite-der Kolbenstange angebracht ist (Fig. i und 5).
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jeweiligen Belastung der Förderrinne schnell und bequem angepasst werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Nockensteuerung für schwungradlose Kolbenkraftmaschinen zum Antrieb von Förderrinnen nach Patent Nr. 66235, die mit Expansion des Treibmittels arbeiten, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden einander schräg gegenüberliegenden, entgegengesetzt gerichteten Steuernocken (x, y) sich stufenartig absetzen und miteinander eine gemeinsame Führungsnute (f, h, i) von einstellbarer Länge bilden, mit deren Hilfe das Steuerorgan (o) auf Einlass, Abschluss und Auslass des Treibmittels eingestellt wird.