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Kupplungsvorrichtung für Bahnwagen.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Kupplungsvorrichtung für Bahnwagen, insbesondere für die Wagen der sogenannten Vergnügungsbahnen, und hat zum Zwecke, die Verbindung der zu einem Zuge zusammengekuppelten Wagen in äusserst verlässlicher und sicherer Weise zu bewerkstelligen. Bei Bahnen dieser Art ist bekanntlich die Strecke absichtlich zu Vergnügungszwecken mit äusserst hohen Steigungen und Gefällen gebaut und mit Krümmungen versehen. Diese Eigenschaften, welche bei gewöhnlichen Eisenbahnen sorgfältigst'vermieden werden, beanspruchen selbstverständlich besondere Sicherheitsvorrichtungen.
Die bisher gebräuchlichen Kupplungsmittel hätten den Nachteil, dass das Hin-und Herschwingen und Auf-und Niederschwingen einzelner Wagen nicht vermieden werden konnte, so dass sich auf Grund der durch solche Bewegungen veranlassten Beanspruchungen oft ein Brechen der Kupplungen sowie ein Entgleisen der Wagen ergab, was häufig zu ernsten Unfällen geführt hat.
Vorliegende Erfindung besteht nun in einer besonderen Kupplungsart, welche es ermöglicht, die einzelnen Wagen derart miteinander zu verbinden, dass sie in verlässlichster Weise und nachgiebig miteinander stets gekuppelt bleiben und ein Reissen der Kupplungsglieder sowie ein Entgleisen der Wagen verhindert wird.
In der Zeichnung ist eine Kupplungsvorrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. i eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, zweier miteinander gekuppelter Wagen, Fig. 2 ist eine verkehrte Draufsicht der Fig. i, Fig. 3 zeigt im Schnitt die Einrichtung zur Verbindung des letzten Wagens eines Zuges, Fig. 4 eine verkehrte Draufsicht zu Fig. 3 und Fig. 5 einen Querschnitt der Strecke, der Seitenführungen und eines Wagens.
Wie insbesondere Fig. 5 zeigt, besteht jeder Bahnwagen aus dem eigentlichen Wagenkörper a, welcher auf einem Untergestell b getragen wird. c sind die Laufräder, d die Schienen und e der Streckenunterbau. f sind aufrechte Stützen, welche durch Streben g versteift sind, und h sind seitliche, von den Stützenf getragene Führungen für Rollen i, mit denen jeder Wagen an seinen beiden Seiten ausgestattet ist. Der Boden i des Wagens liegt etwas höher als die unteren Ränder der Seitenwände k des Wagenkörpers und die Längsträger b des Untergestelles sind derart gelagert, dass beim Aufsetzen des Wagenkörpers auf das Untergestell der Boden i auf den Trägern b aufruht, während die Seitenwände k an den Aussenflächen dieser Träger b anliegen.
Der Boden des Wagens wird dann mit den Trägern b durch Bolzen oder in irgendeiner anderen Weise starr verbunden. Diese Einrichtung ermöglicht es, den Wagenkörper in einfachster Weise auf das Untergestell aufzusetzen bzw. denselben leicht abzuheben.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind zur Herstellung eines Bahnzuges drei Wagen x, y, z veranschaulicht, obwohl natürlich je nach Ausbildung der Strecke jede beliebige Anzahl von Wagen zu einem Zuge vereinigt werden können. Gemäss der Erfindung sind diese Wagen miteinander durch ein einziges Kabel verbunden, welches sich von dem ersten Wagen durch die Zwischenwagen bis zum letzten Wagen erstreckt. Dieses Kabel m ist nicht mit dem üblichen Antriebsseil zu verwechseln, wie es in mehreren bekannten Bahnsystemen dieser Art zur Verwendung gelangt und mit selbsttätig oder von Hand aus betätigten Greifervorrichtungen
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zwecks Beförderung der Wagen in und ausser Eingriff gebracht wird.
Vielmehr ist dieses Kabel M lediglich ein Verbindungsmittel und bildet erfindungsgemäss einen Teil der Kupplungseinrichtung.
Wie ersichtlich, erstreckt sich das Vorderende dieses Kabels m durch einen Querbalken an der Stirn des Untergestelles des Wagens x und ist an diesem Querbalken, wie Fig. i und 2 zeigt, geeignet festgeklemmt. Das hintere Ende des Kabels m ist an einem Querkopf n rückwärts am letzten Wagen z befestigt. Wie insbesondere Fig. 4 zeigt, ist der Querkopf n auf zwei parallelen Stangen o befestigt, welche in den zwei nächstliegenden Querbalken des Untergestelles dieses Wagens geführt sind, wobei Federn p, wie ersichtlich, den Querkopf n pufferartig abstützen. An dem hinteren'Ende oder Querbalken des ersten Wagens ist ein Stutzen r befestigt, welcher die Gestalt einer innen halbkugelförmig ausgebildeten Pfanne zur Aufnahme eines Kugelgelenkes s besitzt.
Dieses Kugelstück s ist mit einem Hals versehen, in welchem das Ende eines sich nach rückwärts erstreckenden Rohres t eingeschraubt ist. Eine ähnliche Einrichtung r, s und t ist in dem vorderen Ende des Nachbarwagens y angeordnet, wobei aber das Rohr t dieses Wagens so ausgebildet ist, dass es teleskopartig in das Rohr t des Wagens x eingepasst werden kann. Zwischen dem freien Ende dieses Rohres t des Wagens y und dem Hals des Kugelteiles s im Rohr t des Wagens x ist eine Schraubenfeder v gebettet. Die Wagen y und z sind in gleicher Weise miteinander gekuppelt, wobei die Teile jeder Kupplung axial angeordnet sind, so dass
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ausserdem auch zur Anordnung der Bremsvorrichtung dienen kann. Durch die beschriebene Einrichtung sind sämtliche Wagen eines Zuges mit absoluter Sicherheit miteinander verbunden.
Es ist ersichtlich, dass beim Befahren von plötzlichen Erhebungen oder Senkungen oder Krümmungen in der Strecke die Kugelgelenke der Kupplung trotz der gegenseitigen Wagenverschiebungen ein Zusammenhalten der Kupplungsteile ermöglichen, ohne dass Stoss-oder Zerrbewegungen auf die Wagen selbst vermittelt werden können. Dabei äussern die zwischen den Rohren t gebetteten Federn das Bestreben, die benachbarten Wagen in bestimmten Entfernungen voneinander zu halten und gestatten den Wagen gleichzeitig ein gegenseitiges Annähern bzw. Entfernen, während irgendwelche tatsächlich auftretende Entfernungsänderungen zwischen den Wagen durch die Nachgiebigkeit der Kupplungsglieder vollständig aufgenommen werden.
Ferner hat die ganze Einrichtung auch den Vorteil der grössten Einfachheit sowohl in der Konstruktion als auch der Zusammenstellung ; um die einzelnen Wagen zu kuppeln, ist es bloB notwendig, das vordere Ende des Kabels vom letzten Wagen aus durch die Kupplungsstücke der Zwischenwagen und den vorderen Querbalken des ersten Wagens hindurchzuziehen und hier durch eine Klemme oder sonstwie festzulegen. Zum Entkuppeln der Wagen braucht di, ese Klemme am ersten Wagen einfach gelöst zu werden, worauf durch Anziehen am Querkopf n des letzten Wagens das Kabel M ohne weiteres herausgezogen werden kann..
Wenn es erwünscht ist, die Anzahl der Wagen entweder zu vergrössern oder zu verkleinern, ist es bloss erforderlich, das Kabel herauszuziehen und je nach Länge des gewünschten Zuges ein Kabel entsprechender Bemessung zu verwenden.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Kupplungsvorrichtung für Bahnwagen, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Wagen kugelgelenkartig durch teleskopisch ineinandergreifende Kuppelteile (r, s, t) derart verbunden sind, dass sie unbeschadet der Wagenbewegung verschiedene Winkellagen einnehmen können und gleichzeitig ein Annähern bzw. Entfernen der benachbarten Wagen zueinander stosslos gestatten.