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Zielvorrichtung für Feuerwaffen gegen bewegliche Ziele.
Zur Beschiessung von beweglichen Zielen, besonders von Flugzeugen, werden sogenannte Kreiskornzielvorrichtungen benutzt. Dem Grundgedanken nach beruht diese Einrichtung darauf. dass seitlich von der durch die Laufachse gehenden Vertikalebene am Korn Zielpunkte geschaffen sind, die es ermöglichen, gegen das Ziel eine Ziellinie zu legen, mit welcher der Lauf einen bestimmte Winkel, den Vorhaltewinkel, einschliesst. Dieser Winkel entspricht dem Verhältnis, in welchem die vom Geschoss innerhalb einer bestimmten Zeit zurückgelegte Strecke zu jener Strecke steht, welche das Flugzeug innerhalb derselben Zeit mit einer bestimmten Geschwindigkeit zurücklegt.
Die Vorhaltewinkel der zur Beschiessung von Flugzeugen dienenden Zielvorrichtungen entsprechen einer Flugrichtung des Flugzeuges : a) in einer Ebene unter 900 zum Laufe an den Schützen vorbei und b) in einer Ebene unter 450 zum Laufe dem Schützen entgegen.
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besteht daher die Zielvorrichtung dem Wesen nach darin, dass an Stelle des einen festen Punkt darstellenden Kornes zwei konzentrische Kreise verwendet werden, auf deren Umfang der vordere Zielpunkt zu wählen ist, so dass die Verlegung der Ziellinie aus der Laufachsenrichtung heraus nach jeder Richtung hin zur Bildung des Vorhaltewinkels ermöglicht ist. Von den beiden konzentrischen Kreisen entspricht der äussere der unter a) und der innere der unter b) angeführten Bedingung.
Um den richtigen vorderen Zielpunkt an einem der entsprechenden vorderen Kreise wählen zu können, muss auch der gemeinsame Mittelpunkt der beiden Kreise erkennbar sein. Die Ziellinie wird nun vom Auge über den hinteren Zielpunkt (Grinsel) auf das Ziel über jenen Punkt am entsprechenden Kreisumfang gelegt, von welchem aus die Bewegungsrichtung des Flugzeuges scheinbar gegen den Mittelpunkt des Kreises gerichtet ist.
Die bisher bekannten Kreiskorne bestanden aus zwei konzentrischen Kreisen aus Draht oder Band, welche durch ein Fadenkreuz ebenfalls aus Draht zusammengehalten werden, wobei der Schnittpunkt des Fadenkreuzes den gemeinsamen Mittelpunkt der beiden Kreise darstellt.
Die derartige Ausbildung des Kreiskornes hat jedoch vielfache Mängel, die das Benutzen dieses Kornes bedeutend beeinträchtigen.
Vor allem werden die aus Draht oder Streifen hergestellten, bloss durch ein Fadenkreuz zusammengehaltenen Kreise sehr leicht verbogen, da sie sich auch schon bei geringen äusseren Einflüssen (Anschlag und dgl. ) verbiegen oder gar brechen. Diesem Übelstande wird durch vor- liegende Erfindung dadurch abgeholfen, dass das Kreiskorn aus Platten von durchsichtigen Stoffen, wie Glas, Zelluloid, Zellon, Galathit oder dgl., farblos, naturfärbig oder von einer die Sichtbarkeit des Zieles gegen verschiedene Hintergrunde erhöhenden Farbe hergestellt wird.
Hiebei sind. um die Feinheit der Zielweise zu erhöhen, die das Ziel zum Teile verdeckenden verhältnismässig dicken Eisenringe oder Bänder durch schmale, eingeritzte, eingefraiste oder aufgezeichnete Linien hergestellt oder es besteht das Kreiskorn aus einer Ringform. dessen äul. 1ere UmtangslImen den äusseren, und dessen innere Umfangslinie den inneren Kreis darstellt.
Statt der bisher üblichen zwei Vorhaltewinkelmasse können bei vorliegendem Kreiskorn auch mehrere solche angewendet werden, ohne die Durchsichtigkeit der Vorrichtung zu beein-
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mehrere konzentrische Kreise dargestellt sind.
Der Mittelpunkt der Kreise kann auf der Scheibe auf beliebige Art markiert sein oder es können auf der Scheibe radiale, vom Kreisumfang über den Mittelpunkt gerichtete Striche gemacht sein, welche die Einstellung der Bewegungsrichtung des Zieles erleichtern.
Ein weiterer Nachteil der bisherigen Kreiskorne besteht darin, dass sich für sie zu gross Ausmasse ergaben, da der hintere Zielpunkt bloss ein Punkt, nämlich das Grinsel war.
Durch vorliegende Erfindung wird diesem Nachteile dadurch abgeholfen, dass auch hinten an Stelle des Grinsels eine Platte oder ein Ring in Kreisform oder sonstiger Gestalt angewendet wird. Bei dieser Einrichtung wird der hintere Zielpunkt ebenfalls am Umfange des Kreisgrinseis gewählt, und zwar derart, dass das sich scheinbar gegen den Mittelpunkt des Kreiskornes be- wegende Ziel beim Zielen im Berührungspunkte des Kreiskornes und des Kreisgrinsels liegt.
Um die Visiervorrichtung nicht nur gegen Ziele, welche sich unter 450 den Schützen entgegen bewegen, benutzen zu können, sondern auch gegen solche, welche sich von Schützen entfernen, ist gemäss der Erfindung ausser dem bereits vorhandenen hinteren Zielpunkt (Grinsel) von diesem in bestimmter Entfernung aufwärts noch ein zweiter Visierpunkt vorgesehen. Diese zwei Visierpunkte können auf dem Kreisgrinsel durch zwei entsprechende Löcher hergestellt sein.
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.
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Fig. i zeigt eine einfache ringförmige Scheibe a aus durchsichtigem Stoffe, welche auf beliebige Art am Korne befestigt wird und daher die Kornscheibe bildet. Diese Scheibe kann mit radialen Teilstrichen b versehen sein, welche dazu dienen, die Flugrichtung gegen den Mittelpunkt der Scheibe einstellen zu können. Die Flugrichtung ist durch den Pfeil c angedeutet.
Beim Zielen wird die Ziellinie über das Grinsel d und den Schnittpunkt zwischen Flugrichtung c mit dem äusseren oder inneren Umfangkreis der Scheibe a gelegt, woraus der Vorhaltewinkel x entsteht.
Wie bereits erwähnt. wird der äussere Umfangkreis der Scheibe a dann benutzt, falls das
Ziel sich in einer Ebene go0 zur Laufachse bewegt, wohingegen der innere Kreis der Scheibe a beim Annähern des Zieles in einer Ebene unter 450 zur Laufachse benutzt wird.
In Fig. 2 ist statt des Grinsels eine Grinselscheibe e vorgesehen. Das Zielen geschieht hier derart, dass das sich scheinbar gegen den Mittelpunkt der Scheibe a bewegende Ziel auf den entsprechenden Umfangspunkt der Scheibe a und der Scheibe e eingestellt wird. so dass das Ziel zwischen den beiden Scheiben eingeklemmt erscheint. Bei dieser Ausführungsform wird derselbe Vorhaltewinkel mit einer bedeutend kleineren Kornscheibe a erreicht als bei Fig. i.
Für unter 450 sich annähernde Ziele ist in der Grinselscheibe e ein kleines Loch als Zielpunkt vorgesehen, in welchem Falle die Ziellinien über f und dem entsprechenden Punkt des inneren Kreises der Scheibe genommen wird.
Für sich entfernende, d. h. abfliegende (unter 450 zur Laufachse) Ziele ist oberhalb/noch ein zweiter Zielpunkt, d. h. Loch g vorgesehen.
Fig. 3 zeigt ebenfalls eine Zielvorrichtung mit Kornscheibe a und Grinselscheibe e, auf welch letzterer statt der kleinen Löcher fund g Kreisausschnitte : und t vorhanden sind.
Durch diese Einrichtung wird es ermöglicht, auch gegen Ziele, welche sich in einer Ebene unter ungefähr 600 oder ungefähr 300 zur Laufachse bewegen, eine Visierlinie genau zu legen, da das Ziel bei dieser Vorrichtung den angegebenen Winkel entsprechend zwischen den äusseren Kreis der Scheibe a und der Scheibe e (900), oder den Kreis h und den äusseren Kreis der Scheibe a (ungefähr 600). den Kreis h und den inneren Kreis der Scheibe a (450), oder den äusseren Kreis der Scheibe e und den inneren Kreis der Scheibe a (300) geklemmt werden kann.
Bei abfliegenden Zielen wird auf ähnliche Weise der Kreis i benutzt.
Auf der Kornscheibe können auch eingefraiste oder anderswie hergestellte Darstellungen von Zielfiguren aufgetragen sein, zwecks Erläuterung der Zielweise und leichteren Verständlichkeit des Gebrauches der Zielvorrichtung.
Ein weiteres sehr wesentliches Merkmal der Erfindung hat den Zweck, zu ermöglichen. dass ein-und dieselbe Zielvorrichtung für Ziele (Flugzeuge) benutzt werden könne, welche sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten bewegen. Bekanntlich fliegen die Flugzeuge verschiedener Bauart mit verschiedenen Geschwindigkeiten ; für jede Geschwindigkeit ist aber ein anderer Vorhaltewinkel notwendig. Die Geschwindigkeit des Flugzeuges ist als bekannt anzunehmen. sobald die Bauart des Flugzeuges erkannt-wird.
Gemäss der Erfindung sind nun, um den der Zielgeschwindigkeit entsprechenden Vorhaltwinkel einstellen zu können, die beiden Zielpunkte, d. h. Kornkreis und Grinsel bzw. Grinselkreis, gegeneinander verschiebbar und feststellbar, und zwar können entweder beide oder bloss der eine Visierpunkt auf beliebige Art verschiebbar und feststellbar angeordnet sein. Durch Nähern der Zielpunkte wird ein grösserer Vorhaltewinkel für grössere Zielgeschwindigkeiten erreicht.
Die Verschiebung erfolgt unter jenem Winkel zur Laufachse, welcher der Grundaufsatzstellung der Waffe und Munition angepasst, am besten entspricht.
Die dargestellten Ausführungsformen sind selbstverständlich nur als Beispiele zu betrachten, da im Rahmen der Erfindung auch noch zahlreiche andere Ausführungsformen hergestellt werden können. So z. B. können die Korn-und Grinselscheiben auch eine andere als Kreisform haben, welche Form sich aus den verschiedenen geneigten Flugebenen auf bekannte Art ergibt. Die Befestigung der Scheiben sowie deren Verstellbarkeit gegeneinander kann ebenfalls auf beliebige bekannte Art durchgeführt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Kreiskorn-Zielvorrichtung für Feuerwaffen gegen bewegliche Ziele, dadurch gekennzeichnet, dass das Kreiskorn aus einer Platte aus durchsichtigem Stoffe, wie Glas, Zelluloid, Zellen.
Galalith und dgl. farblos, naturfärbig oder von einer die Sichtbarkeit des Zieles gegen ver- schiedene Hintergründe erhöhenden Farbe besteht, auf welcher die die Visierpunkte bildende Linien (Kreise oder dgl.) auf beliebige Art kenntlich gemacht sind.