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Ausguckfernrohr für veränderliche Ausguckhöhe.
Die Erfindung betrifft sogenannte Ausguclifernrohre, das sind grössere Fernzohre mit ungefähr lotrechter Achse und wagerechter Ein- und Ausblichkrichtung zur Beobachtung des Geländes aus einer gedeckten Stellung heraus, und zwar solche, die zum Zwecke einer veränderlichen Ausgnckhöhe einen festen Fernrohruntertei ! und einen an einem Mast von verstellbarer Höhe befestigten Fernrohroberteil besitzen, so dass es möglich ist, die Ausguckhöhe nicht grösser zu nehmen, als die jeweils vorhandene Deckung erfordert. Im besonderen handelt es sich bei der Erfindung um solche Ausguckfernrohre, bei denen der Fernrohroberteil ein Objektiv und ein Kollektiv trägt, während der Fernrohrunterteil ein Umkehrlinsensystem und ein Okular enthält.
Da bei dieser Anordnung in jedem der von dem Oberteil zu dem Unterteil gehenden Strahlenbuschel die einzelnen Strahlen nicht parallel zueinander verlaufen, musste das Fernrohr bisher, um das Okular im wesentlichen in der-
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einen unerwünschten, beträchtlichen Wechsel der Vergrösserung des Fernrohres und damit eine starke Veränderung der Grösse des im Fernrohr sichtbaren Gclandeteiles.
Nach der Erfindung lässt sich dieser Wechsel der Vergrösserung bedeutend vermindern, wenn man das Umkcbrsystem aus zwei Gliedern zusammensetzt, einem vorderen, festen und einem hinteren verschiebbaren Gliede, wobei das vordere Glied positiv ist und die grössere (absolute) Brennweite erhält. Die Vergrösserung lässt sich dabei um so besser konstant halten, je kleiner die Brennweite des verschiebbaren Gliedes ist. Um die Vergrösserung ganz oder nahezu ganz konstant zu halten, müsste die Brennweite des hinteren Gliedes des Umkehrsystems so klein sein, dass für die praktische Ausführung Schwierigkeiten entstünden. Man erzielt jedoch dasselbe Ergebnis, ohne praktisch zu kleine Brennweiten zu erhalten, wenn man ausser dem hinteren Gliede auch noch das vordere Glied des Umkehrsystems verschiebbar anordnet.
Der durch die Erfindung bewirkte Fortschritt sei an Hand der Fig. 1 und 2 der Zeichnung durch einige Zahlenbeispiele veranschaulicht. Fig. 1 bezieht sich auf ein AnsGuckfernrohr bekannter Art mit einem einfachen Umkehrsystem, Fig. 2 auf ein der Er-
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systems (Fig. 2 die Stellung der beiden Glieder des Umkehrsystems) je bei zwei verschiedenen Ausguckhöhen. Die Objektivehene, die zugleich die vordere Bildebene des Umkehrsystems bildet, ist in beiden Figuren in den zwei verschiedenen Lagen je durch eine gestrichelte Linie 0-0 angedeutet, während die mit der hinteren Bildebene des Umkohrsystems
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In Fig. 1 ist ein Umkehrsystem u mit einer Brennweite F = 1 zugrunde gelegt.
Bei der gezeichneten Stellung 1 beträgt die Entfernung zwischen Objektivbildebene und Umkehrsystem il = 11, die Entfernung zwischen Umkehrsystem und Okularbrennebene P = l'l ; daraus besimmt sich die Vergrösserung bei der durch'das Umkehrsystem erzeugten Abbildung zu N = 0-1. Bei der Stellung II ist angenommen, dass der Fernrohroberteil so
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In Fig. 2 ist ein aus zwei positiven Gliedern zusammengesetztes Umkehrsystem zugrunde gelegt, dessen vorderes Glied Ul eine Brennweite F1 = 1 und dessen hinteres Glied u2 eine Brennweite Fa = 0#25 besitzt. Bei der Stellung 1 der Zeichnung ist die gleiche Ausguckhöhe wie in Fig. 1, Stellung I angenommen ; die Entfernung der Objektivbildebene von dem vorderen Gliede u1 beträgt 11 = 11, der Abstand der beiden Glieder Ul und U2 voneinander l = 1#1 ; das hintere Glied u2 steht in der Okularbronnebene O1-O1.
Die hiebei auftretende Vergrösserung ist, da das Glied UB in dieser Stellung auf die Abbildung ohne Einguss bleibt, wiederum wie in Fig. 1, Stellung I, v==0'l.
Für die Stellungen II und III ist die gleiche verkleinerte Ansguckhöhe zugrunde gelegt, wie bei der Stellung II der Fig. 1. so dass die Entfernung zwischen Objektivbildebene und Okularbrennebene ebenfalls 4 beträgt. Zur Anpassung des Fernrohres an kleinere Ausguckhöhe ist bei der Stellung 11 nur das hintere Glied u2 verschoben, während die Lage des vorderen Gliedes u1 unverändert ist. Es ergibt sich somit = 2,9 und die
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Zunahme auf das 1, 54fache auf.
Bei der Stellung III sind beide Glieder des Umkehrsystems ans ihrer in Stollung I innegehabten Lage verschoben, und zwar sind, wiederum für eine Abbildung in der Okularbrennebene, folgende Abstände gewählt : =3, 227 ; l=0#579 2=0#194. Die erzielte Vergrösserung berechnet sich hiebei zu N== 0'l, also gleich derjenigen in Stellung 1.
Die Fig. 3 der Zeichnung stellt in einem schematischen Längsschnitt ein Aus- führungsbeispiel eines Ausguckfernrohres nach der Erfindung dar, bei dem das hintere Glied des Umkehrsystems verschiebbar angeordnet ist. Der in der Höhenrichtung einstellbare Fernrohroberteil, der als optische Teile ein Spiegelprisma a, ein Objektiv b und in der Bildebene desselben ein Kollektiv c enthält, wird bei diesem Beispiele von einem Teleskopröhrensystem d getragen, das auf einem den Unterbau bildenden Rahmen dl seitlich von der optischen Achse gelagert ist. Die Verstellung des Röhrensystems erfolgt mit Hilfe eines komprimierten Gases, das aus einer Stahlssasche d2 entnommen und durch einen Dreiweghahn d3 ins Innere des Röhrensystems geleitet wird.
Der Rahmen d1 dient ferner als Träger des Fernrohrunterteiles, der als optische Teile ein aus zwei Gliedern el und e2 bestehendes Umkehrsystem, ein Spiegelprisma f, sowie ein Okularsystem gl, g2 enthält. Das vordere Glied el des Umkehrsystems ist im Gehäuse fest gelagert, während das hintere Glied e2 in einer Büchse h befestigt ist, die mittels zweier Ansätze hl und h2 an zwei im Innern des Gehäuses gelagerten Spindeln As und h4 in Richtung der Fernrobrachse geführt ist.
Die eine der beiden Spindeln h4 ist, ebenso wie der an ihr geführte Ansatz h2 der Büchse h, mit Gewinde versehen und kann mittels eines Kegelräderpaares , und eines Handrades h7 von aussen gedreht werden, so dass durch Drehen des Handrades}/7 das Glied e2 des Umkehrsystems zur Anpassung des Fernrohres an die eingestellte Ausguck- höhe in Richtung der optischen Achse verschoben werden kann.