AT72979B - Verfahren zur Herstellung trocknender Mineralöle. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung trocknender Mineralöle.Info
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Description
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Verfahren zur Herstellung trocknender Mineralöle.
Werden gewöhnliche hochsiedende nicht flüchtige Mineralöle mit rocknenden Pflanzen- ölen, z. B. Leinöl, gemischt, so tritt dadurch, selbst bei Anwesenheit nur geringer Mengen Mineralöl, eine beträchtliche Verzögerung der Trockendauer ein. Das schliesslich sich trocken anfühlende Anstrichbäutchen bildet jedoch kein homogenes Ganzes und man kann an ihm sehr leicht zwischen dem trockenen Linoxyn und dem nochna.-sen Mineralöl unterscheiden. Es ist möglich, durch Zentrifugieren oder Extrahieren aus einem solchen Anstrich das Mineralöl zu isolieren.
Bei Gemischen aus rasch trocknenden Pflanzenölen, z. ss. Firnissen mit Mineralölen, sondert sich das Mineralöl ohneweiters an der Gberfläche des Anstrichhäutchens ab und bildet auf demselben eine stets schmierig und nassbleibende Schicht. In allen diesen Fällen liegt nur ein scheinbares Trocknen des Mineral- öles vor und der Verschnitt eines trocknenden Öles oder Firnisses mis einem Mineralöl
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bzw. den Firnis betrachtet.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist der, die genannten Übelstände nicht nur zu \ ermeiden, sondern das Mineralöl auch tatsächlich zum Trocken werden zu bringen.
Erreicht wird dies dadurch, dass vollkommen paraffinfreie Mineralöle, also mit einem Kättepunkt von etwa minus 300 ('und einem zweckmässigen Siedepunkt von 300 bis 3100 C in der Warme oder Kälte mit einem entweder durch andauerndes Verkochen, durch Oxydation oder durch Vulkanisation verdickten Pflanzenöl oder Pflanzenolgemisch verarbeitet werden, worauf ein Zusatz von Trockenstoffen zwecks Firnissifrung erfolgen kann.
Zum Beispiel : 100 GewichtsteIle Leinöl und 50 Gewichtsteile Holzol werden durch andauerndes Verkochen verdickt und nach Vollendung des Prozesses mit 5UO bis 700 Ge- wichtsteilen paraffinfreiem Mineralöl von einem SIedepunkt von 300 bis 310"C versetzt. Oder : 100 Gewichtsteile Leinöl und 50 Gewichtsteile Holzöl werdea bei entsprechender Temperatur durch Einleiten von Luft oder Sauerstoff verdickt und nach vollendetem Prozess mit 500 bis 700 Gewichtsteilen paraffinfreiem Mineralöl versetzt.
Oder : 100 Ge- wichtsteite Leinöl und 50 Gewichtsteile Holzöl werden bei entsprechender Temperatur mit 2 bis 3% Schwefelbläte bzw. einer entsprechenden Menge Chlorschwefel vulkanisiert und nach vollendeten Prozess mit 500 bis 700 Gewichtsteilen paraffinfreiem Mineralöl versetzt. Infolge der hohen Siedepunkte des Mineralöle ist es möglich, die genannten Prozesse der Ölverdickung in Anwesenheit des Mineralöles vor sich gehen zu lassen und in diesem Falle werden noch qualitätsreichere Produkte erzielt. Der eventuelle Zusatz
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flüchtigen Mineralöle waren stets stark paraffinhaltig und also nicht kältebeständig.
Es ist ein wesentlicher Punkt der vorliegenden Erfindung, dass nicht nur unbedingt kälte- beständige, sondern völlig parafnnfreie Mineralöle angewandt werden müssen. Bereits
10 bis 15"/o eines auf den vorbezeichneten Wegen bis zur Knetbarkeit verdickten Pflanzen- öles sind In der Lage, ein solches völlig paraffintreies Mineralöl zum homogenen, elastischen
Trocknen innerhalb normaler Zeiten zu bringen und diese Zeiten können durch Beigabe entsprechender Trockenstoffe bis zu einer kürzesten Trockendauer von 7 Stunden gestaltet werden.
In allen Fällen wird sich das. erhaltene Anstrichhäutchen trocken anfühlen und
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ein homogenes Ganzes bilden, bei dem die einzelnen Bestandteile sich nicht mehr mechanisch trennen lassen, Es. liegt hierin ein ausserordentlicher technischer Effekt.
Während ein auf vorstehendem Wege bereiteter Firnis zu 80 bis 900/0 aus Mineralöl bestehen kann und in seinem mal-und lackiortechnischem Verhalten gegenüber einem reinen Ölfirnis keine Abweichungen ergibt, sind Gemische aus z. B. Leinötnrnis mit nur 5"/ des üblichen Mineralöles schon zu beanstanden.
Es hat sich gezeigt, dass ein Firnis, der aus diesem trocknend gemachten Mineralöl hergestellt ist, die gleiche Bindefähigkeit für Farben und die gleiche Witterungsbeständigkeit wie reiner Ölfirnis besitzt und sich insbesondere auch ganz hervorragend zur Darstellung von Rostschutzanstrichen eignet. Das trocknend gemachte Mineralöl eignet sich sogar zur Darstellung von Lacken aller Art aus Harzen und Kopalen, zu welchem Zwecke Mineralöle bisher überhaupt nicht verwendet werden konnten.
Erwähnt sei noch, dass die Gewinnung völlig paraffinfreier hochsiedender Mineralöle an sich bekannt ist ; die Abscheidung des Paraffins aus paraffinhaltigen Mineralölen beruht darauf, dass das Paraffin beim Abkühlen der Mineralöle erstarrt und nun durch Abpressen entfernt werden kann. Je tiefer man kühlt (also gefrieren lässt) um so leichter und um so vollkommener lässt sich das Paraffin ausscheiden.
Claims (1)
- % l PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung trocknender Mineralöle, gekennzeichnet dadurch, dass vollkommen paraffinfreie hochsiedende nicht flüchtige Mineralöle mit verdickten Pflanzenölen versetzt werden.
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| AT72979T | 1915-09-13 |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| AT72979B true AT72979B (de) | 1917-01-10 |
Family
ID=3594644
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| AT72979D AT72979B (de) | 1915-09-13 | 1915-09-13 | Verfahren zur Herstellung trocknender Mineralöle. |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| AT (1) | AT72979B (de) |
-
1915
- 1915-09-13 AT AT72979D patent/AT72979B/de active
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