AT71420B - Verfahren zur Nutzbarmachung des Wollfettes. - Google Patents

Verfahren zur Nutzbarmachung des Wollfettes.

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AT71420B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Nutzbarmachung des Welifettes. 



   Mit dem hohen Aufschwung und stetigen Wachsen der Wollindustrie wird die Frage nach der rationellen Verwertung des   Wollfettes-des quantitativ   bedeutendsten Abfallstoffes der rohen Wolle-immer dringender. Der Konsum des Wollfettes als Salbenbasis (Lanolin usw.) sowie seine Verwertung als Fettersatz für Schmier-bzw. Einfettungszwecke sind jetzt schon nicht im entferntesten ausreichend, die Produktion der Wollwäschereien an Wollfett zu verbrauchen. Es hat daher an Versuchen nicht gefehlt, aus dem Wollfett andere Produkte herzustellen und namentlich seine quantitativ sehr erheblichen wachsartigen Bestandteile als   Kunst wachs   dem hiefür sehr aufnahmefähigen Markte zuzuführen.

   Alle diese Versuche haben jedoch bisher keine befriedigenden Ergebnisse geliefert, u. a. auch deswegen, weil bei ihnen das Wollfett erst in ein Zwischenprodukt verwandelt und aus diesem dann die   Wachsmas8 { ;   gewonnen wurde. 



   Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren, durch das das Wachs direkt gewonnen werden kann, und zwar beruht sie auf der neuen Beobachtung, dass die Löslichkeit der   Fettsäuren   des   Wollfettes als solcher   oder   als Alkaliseifen   sowie der Alkohole desselben in   Alhoholen,   wie llolzgeist oder   Spiritus (oder auch sonstigen mit   Wasser mischbaren Mitteln), fast regelmässig mit den   Schmp ! 7punkten der   entsprechenden freien Fettsäure und der Alkohole im umgekehrten Vrhältnis steigt und sinkt, so dass sich z.

   H. die
Lanocerinsaure (vom   Schmelzpunkte     104  C)   oder das   lanucennsaure Alkali und   die festen 
 EMI1.1 
 schwersten, die Olsaure (Schmelzpunkt 15  C) oder deren Alkaliseifen und die weiche   #Cholesterin-Fraktion 2 @ aber am leichtesten lösen.   



   Wäscht man daher   das Verse) fungs- oder Spaltungsprodukt des Wollfettes mit   Spiritus bei gewöhnlicher Temperatur genügend aus, so gehen die leicht schmelzbaren und 
 EMI1.2 
 als fester, kristallinischer Brei zurückbleiben, welchr nach Beseitigung des Spiritus und Freilegung des darin enthaltenen sauren Teiles eine hellgelbe, wachsartige, bei   6j   bis 68 C   schmel/ende Masse   liefert. Diese besteht grösstenteils aus den schwerer schmelzenden Alkoholen und Fettsäuren des   Wollfettes.   



   Fin Beispiel der Ausführung des Verfahrens ist folgendes :
1000 kg rohes, saures oder neutrales HaudeIswollfett werden verseift (gespalten), das Reaktionsprodukt wird in ein geeignetes Waschgefäss abgelassen und dort mit   ÜU   bis 70%igem Spiritus bei gewohnlicher Temperatur ausgewaschen. Der nach genügendem 
 EMI1.3 
 Menge Mineralsaure vermischt war, versetzt und bis/. um Abdestillieren des Spiritus erhitzt. Nach kurzer   Klärung   wird das Wasser abgelassen und die geschmolzene Wachsmasse nach eventueller Reinigung in bezug auf Farbe und Geruch in Formsatten auf- 
 EMI1.4 
 im Bruch dem Carnaubawachs. im Schnitt, Schmelzpunkt und   Knetbarkeit dagegen   dem Bienenwachs sehr ähnlich ist. 



   Wie schon aus dem Wesen des   Verfahrens hervorgebt, lässt   sich durch Verwendung stärkeren   Spiritus den Schmelzpunkt no@h wesentlich erhöhen.   



    Die Ausbeute a''Wachs beträgt-je nach der Beschaffenheit des Rohmaterials- @ 5 bis 40% vom rohen sauren Wollfett bzw. 45 bis 50% vom rohen Neutralwollfett.   

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



      Die'spirituöseu Waschlaugen kann   man in an sich bekannter Weise verwerten, indem man sie in üblicher Weise auf   Wollfettsänro   verarbeitet. Sie enthalten den verlustfreien Rest des aufgewendeten Rohmaterials. 



   Das Verfahren kann auch so geleitet werden, dass man sofort nach der Verseifung oder sonstigen Spaltung des Materials das Produkt   aussäuort   oder von dem sonstigen Spaltmittel befreit und die freigelegten   Spa1tungsprodukte   mit Spiritus oder Holzgeist   auswäscht.   Der zurückgebliebene Brei wird analog wie oben behandelt. Die Waschlaugen ergeben gleichfalls das analoge Produkt wie die obigen Waschlaugen. 



   Die technischen Vorteile dieses Verfahrens gegenüber den bisher bekannten sind folgende :
1. Die Einheitlichkeit des Lösungsmittels und die Möglichkeit, Spiritus allein und in verdünntem Zustande als   Lösungs-und Waschmittel   zu verwenden. 



   2. Die wachsartige Beschaffenheit des Produktes, sein hoher Schmelzpunkt, seine gute Ausbeute sowie die Möglichkeit völlig einheitlich und nicht fraktionsweise zu arbeiten. 



   3. Bei der Einfachheit der wenigen Manipulationen und bei relativ geringem Raumaufwand ist man in der Lage, das Wollfett in nur zwei Produkte zu spalten, von denen selbst das minderwertigere, die   Wolifettsäurc,   weit marktfähiger und wertvoller als das Ausgangsmaterial selbst ist. 



   Im allgemeinen kennzeichnet sich das vorliegende Verfahren durch ein Produkt, welches aus den nur   hochschmelzbaren Fettsäuren   und ebensolchen Alkoholen des Wollfettes besteht, was es den wirklichen   Wac1isarten   durch seine hohe Verseifbarkeit sehr ähnlich gestaltet. Hiedurch unterscheidet sich auch das Verfahren von bereits bekannten Verfahren, welche lediglich auf eine totale Trennung der Spaltungsprodukte des Wollfettes in technisch reine Fettsäuren und ebensolche Alkohole hinauslaufen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Gewinnung einer wachsartigen Masse aus Wollfett, dadurch gekennzeichnet, dass das in beliebiger Weise verseifte oder gespaltene Wollfett mit einem wasserlöslichen Lösungsmittel, insbesondere mit Spiritus oder Holzgeist, bei gewöhnlicher Temperatur solange ausgewaschen wird, bis die festen Bestandteile nach eventueller Reinigung ein wachsähnliches Produkt ergeben, während die Waschlaugen in an sich bekannter Weise zu Fettsäuren verarbeitet werden können.
AT71420D 1913-11-25 1914-10-19 Verfahren zur Nutzbarmachung des Wollfettes. AT71420B (de)

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