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Verfahren zur Herstellung von Diastaselösungen.
Als Ersatz für die bekannten Methoden zur Gewinnung von Diastase auf chemischem Wege durch Ausscheidung aus Diastaseauszügen mit Fällungsmitteln (wie beispielsweise Alkohol) ist bereits eine Art biologische Darstellungsmethode vorgeschlagen worden, die darauf hinausgeht, Diastaselösungen durch Filtration keimfrei zu machen und die sterilen Filtrate durch geeignet gewählte Reinzuchthefen vergären zu lassen. Durch Einengen im Vakuum, wobei gleichzeitig der gebildete Alkohol abdestilliert wird und nachfolgendes Trocknen des dialysierten Produktes, erhält man ein Pulver, das kohlehydrat-und eiweiss- frei ist.
Durch den Gärprozess werden also nicht nur die Kohlehydrate gespalten, sondern auch die stickstoffhaltigen Substanzen weggeschafft, indem diese letzteren durch das Wachstum und die Reproduktion des Gärungserregers von diesem aufgebraucht werden.
Dieses VThren führt zum Ziele, gestaltet sich jedoch wegen der Filtration so grosser Mengen von Malzwürze durch Pukallfilter oder dgl. sehr teuer und umständlich.
Es wurde nun gefunden, dass die Einhaltung einer Reingärung durchaus nicht notwendig ist ; vielmehr hat sieb gezeigt, dass das Vorfahren nicht nur einfacher sondern gleichzeitig auch technisch vollkommener m der Weise ausgeführt werden kann, dass man Hefen verwendet, die in Symbiose mit Milchsäurebakterien leben, und gleichzeitig für die Abstumpfung der aus den vergarbaren Kohlehydraten gebildeten Milchsaure Sorge trägt.
Geeignete Gärungserreger stehen in den gewöhnlichen Ansatzhefen jederzeit zur Verfügung, da alle diese Hefen bei ihrer fabriksmässigen Gewinnung mit Milchsäure produzierenden Bakterien vorsätzlich vermengt werden. Die Wegschaffung der Kohlehydrate und der stickstoffhaltigen Substanzen erfolgt also prinzipiell in gleicher Weise wie bei dem allen Verfahren. Es kommt jedoch die mühsame Massnahme der Keimfreimachung durch Filtration, der iiberdies noch eine sehr sorgsam auszuführende chemische Reinigung mit Bleiessig- lösung vorangelten musste, ganz in Wegfall.
Ein weiterer nicht "'geringer Vorteil ist der, dass infolge der Abstumpfung der ärungsmilchsäuro mit geeigneten anorganischen Salzen, wie beispielsweise Kalziumkarbonat, der beim Eindampfen auskristallisierende milchsaure Kalk alle Verunreinigungen mit sich reisst. Man erhalt so nach dem Abnutschen einen diastasereichen Kristallbrei, der,'frei von uberflüssigen Beimengungen und \on Haus aus in fester
Form, für technische Verwendungen vorzüglich geeignet ist, und im Filtrat eine sirupöse
Lösung von Diastase, die in bekannter Weise zur Trocknung gebracht werden kann.
Als Ausführungsbeispiel sei das folgende erwähnt :
Lichtes (Pilsener) Darrmalz wird mit der vierfachen Menge Wasser in üblicher
Weise eingemaischt, worauf man die Maische möglich schnell über den Trebern läutert.
Zweckmässiger ist es noch, von einem kalt (bei etwa 200) bereiteten Malzauszug aus- zugehen, weil alsdann der Malzrückstand anderweitig, so z. B. für die Zwecke der Spiritusoder Presshefeerzeugung, verwendet werden kann. Die Würo wird nach Zusatz von ge- wöhnlicher Presshefe und unter Beigabe von Kalziumkarbonat der Vergärung überlassen.
Das gesamte Filtrat, das keinen reduzierenden Zucker enthalten darf, wird im Vakuum eingedampft, bis milchsaurer Kalk zu kristallisieren beginnt ; alsdann lässt man die stark eingeengte Lösung möglichst in der Kalte völlig auskristallisieren, bis sich ein starrer
Kristallbrei bildet. Diesen saugt man auf der Nutsche scharf ab und presst ihn aus, bis man eine ziemlich trockene Masse erhält. Die Diastase ist nun sowohl in dem Sirup als auch in den Kristallen reichlich vorhanden. Zur weiteren Reinigung der sirupösen Lösung dienen die üblichen Methoden.
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