AT69093B - Verfahren zum Aufschließen von radiumhältigem Rohmaterial. - Google Patents

Verfahren zum Aufschließen von radiumhältigem Rohmaterial.

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  Verfahren zum Aufschliessen von   radiumhaltigem   Rohmaterial. 



   Die Verwendung von Soda zum Aufschliessen von radiumhältigen Rückständen, welche das Radium als Sulfat enthalten, geschieht entweder derart, dass die Rückstände mit Soda gekocht werden oder dass die Rückstände mit dem üblichen Mehrfachen, nämlich dem Dreibis Vierfachen ihres Gewichtes verschmolzen werden.

   Der Kochprozess hat den Nachteil, dass die Reaktion nur sehr unvollständig verläuft und das Kochen wiederholt werden muss ; der Schmelzprozess verläuft ziemlich vollständig ; aber abgesehen von den technischen Schwierigkeiten des Schme !   zends   des bleihaltigen Materiales mit Soda, welches Material eben wegen seines Bleigehaltes bei der Schmelztemperatur alle Metalle, welche mit demselben in Berührung kommen, sehr stark angreift, hat er aber auch den Nachteil, dass das Schmelzgut wegen seiner Kompaktheit sich in einer für die Auslaugung mit Wasser sehr ungünstigen Beschaffenheit befindet, dass überhaupt so grosse Mengen Alkalisalz in Lösung zu bringen sind, wozu eine entsprechend grosse Menge gereinigten Wassers notwendig ist. 



   Der vollstäpdig ausgelaugte und   schwefelsäurefrei   gewaschene   SchmelzrUckstand ent. hä1t   das Radium in einer in Säure, z. B. Salzsäure löslichen Form ; bringt man deshalb den   Schmelzrückstand   mit z. B. verdünnter   Salzsänre   zusammen, so löst sich das Radium zusammen mit anderen unter diesen Umständen ebenfalls löslichen Körpern auf, welche Lösung vom   ungelösten Rückstand   zu trennen ist, um zur weiteren Konzentrierung des Radiums in irgend einer bekannten Art weiter verarbeitet zu werden. 



   Da jedoch beim   Schmelzprozess   der grösste Teil der vorhandenen Kieselsäure aufgeschlossen wird, so entstehen beim Behandeln des ausgelaugtes   Schmelzrückstalldes gallert-   artige Massen, welche nur schwer weiter zu verarbeiten sind und die Trennung von radiumhältiger Flüssigkeit und radiumarmen Rückständen erschweren. 



   Diese angeführten Nachteile des   Schrne1zverfahrens   werden vermieden durch folgendes Verfahren, dessen Wesen darin besteht, dass die Soda wohl auch bei hoher Temperatur, dunkler   H. otgll1t,   auf das Rohmaterial einwirken gelassen wird, ohne dass aber von einem   Schmelzprozess   gesprochen werden könnte. Dies wird dadurch erreicht, dass zur Auf-   schliessung   des Radiums das Rohmaterial nur mit   höchstens   der gleichen Gewichtsmenge
Soda versetzt und erhitzt wird, so dass ein Schmelzen der. Masse oder selbst nur ein
Sintern nicht eintritt, sondern die körnig pulverige Beschaffenheit des   aufzuschliessenden  
Gemenges erhalten   bleibt.

   Die im geeigneten Mengenverläältnisse zugesetzte   Soda erweicht bei erreichter Schmelztemperatur und wird von den mineralischen Rückständen aufgesaugt, 
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 durch bleibt nicht nur die für die weitere   Behandlung   vorteilhafte körnige Beschaffenheit erhalten, sondern es wird auch erreicht, dass die Kieselsäure nur zum geringsten Teile aufgeschlossen wird, während die beabsichtigte Überführung des Radiums in eine   lösliche   Form sich trotzdem vollzieht, weil die zugesetzte Sodamenge zur vorhandenen Menge von Sulfaten sich in einem mehrfachen Überschusse benndet. 



   Dieses Verfahren ist durch besondere Ökonomie ausgezeichnet. Die notwendigen Chemikalien kommen im Vergleich zu anderen Verfahren in viel geringerer Menge zur Anwendung und ausserdem werden die nicht radioaktiven Anteile des Rohmaterials nicht in lösliche Form übergeführt, wodurch das Arbeiten mit grossem Flüssigkeitsvolumen vermieden wird. Die chemische Einwirkung der   Reagentien   ist   hauptsächlich   auf den Aufschluss des Radiums und seiner   chemischen Begleiter   gerichtet und die nicht radioaktiven Bestandteile des Materiales werden   möglichst   unverändert gelassen. 



   Beispiel. 



   Als Ausgangsmaterial dienen aus   ungefähr 50"/oigem   Uranerz stammende Rück-   stande.   Diese werden mit 80 bis 100% ihres Gewichtes Soda innig vermischt und unter mechanischer Bewegung, z. B. Rühren oder   Umkrücken, auf   dunkle Rotglut erhitzt. Das Produkt dieses trockenen Aufschlusses wird mit Wasser bis zum Verschwinden der Schwefel-   säurereaktion   gewaschen, dann mit verdünnter Salzsäure extrahiert, wobei das Radium in Lösung geht. 

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Claims (1)

  1. PATENT. ANSPRUCH : Verfahren zum Aufschliessen von radiumhältigem Rohmaterial durch Erhitzen mit festem Alkalikarbonat, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohmaterial, mit höchstens der gleichen Gewichtsmenge Soda innig gemischt und unter mechanischer Bewegung der lleakions- massi* b's. bloss zum eben beginnenden Sintern erhitzt wird. **WARNUNG** Ende CLMS Feld Kannt Anfang DESC uberlappen**.
AT69093D 1913-12-20 1913-12-20 Verfahren zum Aufschließen von radiumhältigem Rohmaterial. AT69093B (de)

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