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Schaltungsanordnung für selbsttätige oder halbselbsttätige Fernsprechanlagen mit Gruppeneinteilung.
Die Erfindung bezieht sich auf Fernsprechanlagen für selbsttätigen und halbselbsttätigen Betrieb mit Gruppeneinteilung und betrifft Schaltungsanordnungen. durch welche die Ver- bindungsleitnngen der einzelnen Gruppen allen Gruppen zugänglich gemacht werden. besonders auch, wenn die Gruppen weit voneinander entfernt sind oder in verschiedenen Ämtern Hegen.
Hat beispielsweise ein Amt 2000 Teilnehmer und ein anderes 5000 Teilnehmer, wobei Gruppen von 1000 gebildet sind. so. müssen von dem kleineren zum grösseren Amt fünf Gruppen von Ver- bindungsleitungen vorhanden sein. Sind nun beispielsweise alle Leitungen zur Gruppe 3000 bis 3999 besetzt, so kann kein Anruf mehr von dem kleineren Amt zur Dreitausendergruppe kommen. selbst wenn noch freie Verbindungsleitungen zu den anderen Gruppen vorhanden sind.
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im allgemeinen in einem anderen Amt aufgestellt sind.
so kann man noch besonders an Verbindungsleitungen sparen, wenn man den Auslösestromkreis der Wähler ohne Hilfsschalter nur über
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die beiden Zweige der Sprechleitung mit den von den Wählern mit Hilfsschalter abhängigen Auslösestromkreisen verbindet.
Bei allen diesen Anordnungen werden immer zunächst zwei Verbindungsleitungen zu zwei verschiedenen Gruppenwählern belegt. Ein Wäh1er mit seiner Verbindungsleitung wird allerdings sehr bald wieder frei, wenn die Stromstösse für die erste Einstellziffer abgegeben sind. Bei den folgenden Anordnungen wird aber immer nur derjenige Wähler mit der zugehörigen Leitung belegt, welcher der einzustellenden Ziffer entspricht. Man erreicht dies dadurch, dass man durch den Gruppenwähler, der in diesem Fall zum Belegen einer Leitung dient, gleichzeitig einen sogenannten Stromstosswiederholer einschalten lasst, der ebensoviel Stromstösse über die Verbindungsleitung abgibt, als der Gruppenwähler selbst empfangen hat.
Durch diese Stromstösse wird ein zweiter Gruppenwähler am anderen Ende der Verbindungsleitung auf dieselbe Nummer eingestellt wie der zuerst eingestellte Gruppenwähler. Auf diese Weise kann man irgend eine Verbindungsleitung an jede beliebige Gruppe des Hauptamtes anschliessen.
Eine besonders günstige Ausführungsform dieser Einrichtung besteht darin, dass der Stromstosswiederholer als Anrufsucher ausgebildet ist. Der Gruppenwähler stellt sich auf eine Nummer ein und veranlasst einen Anrufsucher, ihn aufzusuchen und sich auf dieselbe Nummer einzustellen.
Bei seiner Einstellung schickt der Anrufsucber dieselbe Anzahl von Stromstössen, die für die Einstellung des Gruppenwählers abgegeben sind, zu dem Gruppenwähler am anderen Ende der Verbindungsleitung. Dieser Gruppenwähler kann sich also auf jede Nummer einstellen und dadurch die Verbindungsleitung zu irgend einer Gruppe aussuchen. Man kann auch hier wieder die Nummernstromstösse für den Magneten am zweiten Wähler über die Sprechleitung schicken.
Nachdem die Nununernstromstösse abgegeben sind, stellt der Anrufsucher sich selbsttätig auf die anrufende Leitung ein, während der zweite Wähler ebenfalls selbsttätig auf eine Zuleitung zu einem nachliegenden freien Wähler sich einstellt.
Die Ersparnis an Verbindungsleitungen wird dann besonders gross. wenn mehrere Gruppen von Teilnehmern über mehrere Ämter verteilt sind. Man verbindet dann die verschiedenen Ämter nicht unmittelbar miteinander, sondern nur mit dem Hauptamt, so dass zu den Gruppen der Nebenämter nur Verbindungsleitungen von einem Hauptamt führen ; über diese Leitungen werden Verbindungen mit sämtlichen übrigen Gruppen hergestellt. Nur die Verbindungen mit den Teilnehmern der eigenen Gruppe werden nicht über diese Leitungen hergestellt, und es werden hiezu auch die Anrufsucher nicht gebraucht. Will beispielsweise ein Teilnehmer des Nebenamtes. A einen Teilnehmer im Nebenamt B anrufen, so stellt sein Vorwähler sich auf zwei Gruppenwähler ein, von denen der eine im Nebenamt A, der andere im Hauptamt C sich befindet.
Den Strom- stössen für die erste Ziffer der Teilnehmernummer folgen zunächst beide Wähler. Da der Wähler im Nebenamt A auf eine Gruppe gekommen ist, der er nicht zugeordnet ist. wird er wieder aus- gelöst und wird frei für andere Verbindungen. Der Gruppenwähler im Amt C dagegen veranlasst einen Anrufsucher, der einer Verbindungsleitung zum Amt B zugeordnet ist, sich einzustellen und die gleiche Anzahl Stromstösse an den Gruppenwähler im Nebenamt B abzugeben, die der erste Gruppenwähler empfangen hat. Die Stromstösse für die zweite Ziffer beeinflussen dann den zweiten Gruppenwähler.
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der ersten Stromstossreihe in die Teilnehmerleitung.
Durch die beispielsweise von einem Nummernschalter ausgehende erste Stromstossreihe werden beide ersten Gruppenwähler zugleich auf eine Kontaktreihe eingestellt. Bei der darauffolgenden Stromstoss reihe wird jedoch der eine oder der andere Gruppenwähler ausgelöst und wird wieder frei, je nachdem eine Verbindung mit einem Teilnehmet des eigenen oder des anderen Amtes verlangt wird.
Im vorliegenden Beispiel ist angenommen, dass nach dem ersten Ablauf der Nummernscheibe bei der Einstellung auf Ziffern 1 bis 5 und 9 bis 0 eine Verbindung mit einem Teilnehmer des eigenen Amtes, jedoch nach dem ersten Ablauf der Nummernscheibe bei der Einstellung auf Ziffern 6. 7 oder 8 der Gruppenwähler des eigenen Amtes in die Ruhelage zurückfällt und für andere Verbindungen frei wird, während eine Verbindung über die Acta- verbindtmgsleitung zustandekommt.
Der eine öfter andere Gruppenwähler wird mit Hilfe eines Relaisaatzes Z, der beiden Vor- wählern V H und Ftf zugeordnet ist, ausgelöst.
Der Arbeitsgang bei Herstellung einer Verbindung mit den freien ersten Gruppenwählern ist folgender :'
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bereitet CI über 16 einen Stromkreis für Prü1relais PI und Cu über 17 einen Stromkreis für Pli vor, die aber zunächst noch offen sind. Ferner schliesst Ci über 18 den Unterbrechungsstromkreis für Drehmagneten D, und Cjj über einen gleichen Stromkreis für den Drehmagneten Du. hide Vorwähler J'WI und VWn laufen also an, und deren Schaltarme stellen sich auf je eine freie
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Leitung C3 gefunden hat, ist der Stromkreis für P1 geschlossen und PI spricht an. Ebenso spricht auch P11 beim Auftreffen auf eine freie Leitung c4 an.
PI unterbricht bei 20 den Stromkreis für D schliesst über 21 den hochohmigen Widerstand ir, kurz. wodurch an die Leitung Ca ein Besetztpotential angelegt wird. Ferner schaltet PI über 22, 2J die Leitungen al. b, nach dem GruppenwählerGW durch, unterbricht ferner bei M den Stromkreis für C1. wodurch C1 stromlos wird, während der Stromkreis für Tr des VW1 über den Widerstand M'g aufrecht erhalten bleibt.
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der Stromkreis für F bzw. G vorbereitet.
Wenn nun vom Nummernschalter der Teilnehmerstelle T die erste Stromstossreihe aus-
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stoss der Reihe wird über 34 und den Kontakt 35 des bereits vorher erregten Relais V1 das Ver- ziigfrungsrflais V2 erregt, welches mfolge seines verzögerten Ankerabfalles und der wiederholten Schliessung von 34 seinen Anker bis nach Beendigung der Stromstossreihe angezogen hält. so dass särnttiche Stromstösse über die während der Stromstossreihe geöffneten Kontakte 36 und 37 von V2 durch die wiederholte Unterbrechung von 11 zu den beiden freien ersten Gruppenwählern übertragen werden. Infolgedessen werden zugleich beide Gruppenwähler um eine bestimmte Anzahl von Schritten gehoben.
Je nachdem nun der Teilnehmer eine Verbindung mit einem Teilnehmer des eigenen Amtes oder eine Verbindung mit einem Teilnehmer des anderen Amtes wünscht, zu welchem die Verbindungsleitungen ax, by führen, hat der Teilnehmer T seine Nummernscheibe entweder von einer der Ziffern 1 bus 5 oder 9 bis 0, oder aber von einer der Ziffern 6 his 8 ab aufzuziehen.
Zieht T seinen Nummernschalter von einer der erstgenannten Ziffern. z. B. von Ziffer 3 ab, auf, so werden betim Rücklauf drei Stromstösse zu den ersten Gruppenwählern gesandt und beide werdenumdreiSchrittegehoben.
Am Gruppenwähler GW ist ein besonderer Seitenschalter vorgesehen. Er besteht aus einem Kontaktarm 8, der beim Heben der Schaltwelle von dieser mitgehoben wird und hiebei Kontakte bestreicht, die den reichen Abstand voneinander haben, wila die Kontaktreihen des Wähler-
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des Seitenschalters an GW auf Kontakt p1 bereits von der Leitung d abgeschaltet und in einen Haltestromkreis eingeachaltet hat, so dass die Erdung der Leitung d bei 38 keinen weiteren Einfluss auf die Relais F und G hat. Durch die Schliessung des Kontaktes 47 und 43 sind folgende Stromkreise für G entstanden :
1. Batterie, 26 bzw. 33, Wicklung 1 von G, 41, Erde ;
2.
Batterie, 26 bzw. 33, 45, Wicklung 2 von G, 4. 3, Wicklung 2 von F, 32 bzw. 25, Erde.
Die hiebei in den beiden Wicklungen von G fliessenden Ströme sind von gleicher Stärke und entgegengesetzt gerichtet, so dass der Anker von G nicht angezogen wird.
Es sind ferner über 42 und 43 folgende Stromkreise für F geschlossen :
1. Batterie, 42, Wicklung 1 von F, 32 bzw. 25, Erde und
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auch so gewickelt, dass ihre Ströme einander entgegenwirken und hiebei keinen Einfluss auf den Anker von F ausüben.
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oder acht Schritte gehoben wurde. Die Kontakte P können selbstverständlich in beliebig anderer Reihenfolge in zwei Gruppen miteinander verbunden werden. Beim Drehen der Welle von Ctf wird S nicht mitgedreht, sondern bleibt hiebei auf dem jeweilig belegten Kontakt p stehen. Im
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so dass l'M\ in die Ruhelage geführt wird. Da infolge Unterbrechung bei 47 durch G der Stromkreis für C1 nicht zustandekommen kann, so kann eine nochmalige Einstellung auf einen freien
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unterbrochen.
Bei 48 wird der Stromkreis für Pu unterbrochen und damit erfolgen für VW11 und den an ax, b@ angeschlossenen Gruppenwähler die gleichen Vorgänge wie bei Stromloswerden
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die Ruhe. stellung geführt und die Leitung c mit der Verbindungsleitung av, by freigemacht.
VW11 kann auch hiebei nicht von neuem auf eine freie Leitung eingestellt werden, da F infolge angeschalteter Erde am eingestellten GW erregt bleibt, solange E erregt ist und durch F bei J9 der Stromkreis für Cjj offengehalten wird.
Die Auslösung der Wähler erfolgt in bekannter Weise durch Anhängen der Hörer des anrufenden oder angerufenen Teilnehmers. Hängt T seinen Hörer an, so wird R1 am Übertrager Uc stromlos, 11 wird unterbrochen und damit weitere Vorgänge zur Auslösung der im zweiten Amt an die Leitung a" b, liegenden Wähler, oder aber, wenn eine Verbindung im eigenen Amt be-
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Hiedurch wird der Stromkreis für E und F oder G unterbrochen, so dass dann sämtliche Wähler und Relais wieder die Ruhestellung einnehmen.
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Einstellung eines an die Kontakte des Wählers W2 im Amt 11 angeschlossenen, auf der Zeichnung nicht dargestellten Wählers bewirken sollen, auf die Einstellung von W genau so schnell folgen können, als wenn diese Wahlimpulse zur Einstellung eines dem W im Amt 1 nachgeordneten Gruppenwählers dienen sollen.
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sind, die zu Wählern oder Sprechstellen des eigenen Amtes weiterführen, während an die übrigen Reihen Leitungen a, b, c angeschlossen sind, die über W1, Verbindungsleitungen a., b, und Wz zu Wählern oder Sprechstellen von anderen Ämtern, z. B. Amt II, führen. Einer Gruppe von beispielsweise 100 Wählern W ist eine kleinere Gruppe von zehn Anrufsuchem W1 zugeordnet.
Zu dieser Anrufsuchergruppe gehört ein gemeinsamer, sogenannter Zehnersucher ZS und ein Wählersucher WS. ZS und WS sind einfache Drehschalter. ZS veranlasst die Einstellung von W1 und W. auf diejenige Kontaktreihe, welche der Einstellung von W entspricht. WS bewirkt, dass
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ohne Zeitverlust ein freier Anrufsucher W1 auf die betreffende Leitung a, b. c einstellen kann.
Jeder Leitung a, b, c ist ein Anlassrelais R und ein Trennrelais T zugeordnet. Eine Verbindung über den Wähler W mit einer Sprechstelle des eigenen Amtes I erfolgt in bekannter Weise und ist daher in der Fig. 2 nicht besonders gezeigt. In Fig. 2 sind vielmehr nur diejenigen Organe angegeben, welche nach Einstellung von W das Einstellen des Wählers W2 bewirken, so dass Stromimpulse, die nach Einstellung von W zur Einstellung weiterer Wähler gegeben werden. auf Wähler einwirken, welche an die Kontakte von W2 angeschlossen zu denken sind.
Sämtliche Wählerrelais und sonstigen Schaltorgane der Anordnung nach Fig. 2 sind in Ruhestellung dargestellt.
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von Leitung b, ab und bei 22 sich selbst in einen durch den Haltestromkreis ein, der beim ersten Hubschritt von W., durch Schliessen des Kontaktes A vorbereitet war. Ferner schliesst B über 23 einen Unterbrecherstromkreis für den Drehmagneten D, so dass die Schaltarme von W2 solange gedreht werden, bis der Stromkreis für D2 bei 24 unterbrochen wird. Diese Unterbrechung erfolgt
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von P, an W2 durchgeschaltet ist.
Beim ersten Hubschritt des Anrufsuchers W1 wird der Kontakt 2J geschlossen, so dass nun ein Stromstoss von Batterie über Unterbrecher , 25, Schaltarm von WS, Schaltmagnet S und über die dem Kontakt 26 von W1 entsprechenden Kontakte der übrigen, sich zurzeit in Ruhelage befindenden Anrufsucher derselben Anrufgruppe. zu welcher W, gehört, zur Erde geht. S zieht seinen Anker an und dreht den Schaltarm von WS auf den nächsten Kontakt. Ist auch dieser und sind auch noch weiterfolgende Kontakte besetzt, so wird der Schaltarm solange gedreht, bis er auf eine freie Leitung auftrifft. Ist keine Leitung und dementsprechend kein Anrufsucher frei, so dreht der Arm von WS sich solange. bis ein W1 frei wird, worauf sich WS auf ihn einstellt.
Durch diese Vorrichtung wird erreicht. dass bei Besetztsein aller W1 einer Gruppe der Zehnersucher ZS in der Ruhelage bleibt.
Die Auflösung der Verbindung kann in bekannterweise, z. B. durch Stromloswerden von Relais. welche in oder an die Sprechleitung geschaltet sind, beim Unterbrechen der Sprechleitungsschteife erfolgen. Diese während der Verbindung über die geschlossene Leitungsschleife erregten Relais können die Stromkreise der Auslösemagnete sämtlicher Wähler unterbrochen halten, wogegen bei Unterbrechung der Schleife die Relais die Stromkreise für die Auslösemagnete schliessen, wodurch die Wähler der Verbindung und damit auch die dargestellten Wähler W, W, und W in die Ruhelage zurückgeführt werden.
PATENTANSPRüCHE : l. Schaltungsanordnung für selbsttätige oder halbselbsttätige Fernsprechanlagen mit Gruppeneinteilung, wobei die Wähler durch Stromstosssendungen eingestellt werden, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine bisher die Einstellung eines einzigen Wählers lewirkende Strom- stossgruppe statt dieses einzigen Wählers mehrere Wähler auf gleichbezifferte Kontakte (z. B. 7) eingestelltwerden.