AT62809B - Verfahren zur Herstellung von Appreturen, Füllungen, Schlichten, Druck- und Auftragsschichten, Anstrichen, Überzügen jeder Art, Häuten (Films), Fäden, Klebstoffen, Kitten, Bindemitteln und elastischen sowie plastischen Massen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Appreturen, Füllungen, Schlichten, Druck- und Auftragsschichten, Anstrichen, Überzügen jeder Art, Häuten (Films), Fäden, Klebstoffen, Kitten, Bindemitteln und elastischen sowie plastischen Massen.

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AT62809B
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Leon Dr Lilienfeld
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Leon Dr Lilienfeld
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  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
  • Paper (AREA)

Description


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   Es können in dem vorliegenden Verfahren auch Schwefelderivate, die man aus den Alkoholen direkt durch Behandlung mit Phosphorsulfiden und dgl. erhält (auch Glyzerin führt mit P2 85 oder   P2 8a   zu brauchbaren Körpern), verwendet werden. 



   'Die vorerwähnten organischen Schwefelderivate eignen sich in hohem Masse für nachstehende Zwecke :
Für Appreturen jeder Art, und zwar für Appreturen und Füllungen von Textilgeweben und Textilfasern sowie für   Papierappretur     und Papierleimung,   für Schlichten von Textilfasern, für die Herstellung   wasserdichter Stone, für die   Herstellung von   Wachstuch-und Öltuchersatz,   für die Herstellung von Kunstleder auf Textilstoffen, Papier und auf   Vliessen,   für die Herstellung von Linoleum und Fussbodenbelag jeder Art, für die Herstellung von wasserdichtem und durchsichtigem Papier (Diaphanieen usw.), Linkrusta und wasserdichten Tapeten, für die Herstellung von Betteinlagen und für die Herstellung von Pausleinwand und Buchbinderleinwand,

   für die Herstellung von Anstrich-und Lackschichten, für die Herstellung von veredelten Harzen und Harzprodukten, für die Herstellung von plastischen Massen jeder Art, welche als Ersatz für Zelluloid, Horn, Ebonit, Elfenbein, Glas, Schildpatt, Holz usw. dienen sollen, für die Herstellung von Ersatz für Kautschuk, Guttapercha und Balata, für die Herstellung von Druckwalzen, Hektographenmassen, für die Herstellung von Häuten (Films), für die Herstellung von Fäden, welche als Ersatz für echte Textilfäden dienen sollen, für die Herstellung von Klebemitteln und Kitten usw. 



   Die Eigenschaften, welche die vorliegenden Körper zur Herstellung dieser verschiedenartigen Produkte befähigen, sind die folgenden :
1. Ihre grosse Viskosität, enorme Zähigkeit und Klebkraft ;
2. ihre vorzügliche Beständigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und chemische Einflüsse ;
3. ihre Fähigkeit, Umwandlungsprodukte zu geben, welche in bezug auf Elastizität, Geschmeidigkeit, Plastizität und Zähigkeit hervorragend sind ;
4. ihre Wasserunlöslichkeit ;
5. ihre Fähigkeit, eine ganze Reihe an sich spröder, unelastischer und   ungeschmeidiger   Stoffe in weiche, elastische und geschmeidige Stoffe zu verwandeln. 



   Mit den als weichmachenden Mitteln verwendeten geschwefelten Ölen   Schwefel-     balsamen   haben die vorliegenden Körper keine gemeinsamen Berührungspunkte. Chemisch sind die geschwefelten Ole   oder Schwefelbalsame   nichts anderes, als mit Schwefel erhitzte Öle oder Balsame, fallen also nicht in den Bereich der dieser Erfindung zugrundeliegenden   Körpergruppen.   



  Der technische Effekt aber ist aus dem Grunde   gan ? verschieden,   weil die Schwefelbalsame oder geschwefelten Öle für sich allein für keine der hier beschriebenen Zwecke geeignet sind, weil ihnen die Eigenschaft in feste, elastische Körper überzugehen, mangelt, und weil sie als weichmachende Mittel bloss für Nitrozellulose Verwendung finden und bei anderen Bindemitteln, wie Viskose, in dieser Richtung wirkungslos bleiben. 



   Auch mit der Viskose und dem vulkanisierten Kautschuk haben die vorliegenden   Körper   nichts zu schaffen. Ganz abgesehen davon, dass die Viskose und der vulkanisierte Kautschuk chemisch in andere   Körperklassen   gehören, zeigen nie auch grundverschiedene Eigenschaften. 



  Die Viskose bzw. die daraus regenerierte Zellulose ist in jeder Form ein steifer, harter Körper. den die Geschmeidigkeit und   EI ? Jtizität   fehlt und der vulkanisierte Kautschuk   lässt   sich als geschmeidigmachender Zusatz   kaum   oder gar nicht verwenden. 



   Es muss ausdrücklich hervorgehoben werden, dass man für das vorliegende Verfahren sowohl die   ursprünglichen,   noch nicht umgewandelten Schwefelderivate, als auch die Umwandlung produkte verwenden kann, und zwar in jenem Stadium der Umwandlung vom flüssigen bzw. zähflÜssigen Zustand his zu dem festen, elastischen und bis zum hornähnlichen Zustand. Ferner muss hervorgehoben werden, dass man, wenn der erstrebte Zweck eines der erwähnten umwandlungprodukte dies erfordert,   túe   Umwandlung der ursprünglichen Schwefelderivate in dem Gebilde selbst während oder nach dessen Herstellung hervorrufen kann, indem man es Wirkungen aussetzt, welche die ursprünglichen Schwefelderivate umzuwandeln imstande sind, wie   Wärme,   oxydierende Agenzien usw. 



   Die Schwefelderivate werden für sich oder im Gemisch mit anderen weichmachenden Mitteln oder Füllstoffen.   Pigmenten,   Farbstoffen usw. oder gelöst zur Anwendung gebracht. 



   Man kann die vorliegenden Schwefelderivate mit einer ganzen Reihe von Körpern vermischen, um brauchbare Produkte zu erzielen. Beispielsweise werden folgende genannt :   Zellulose (Oxyzellulose, Hydrozellulose, Azidzellulose und dg !.) rohe oder gereinigte Viskose (Zellulosexanthogenat) und ihre Salze und Derivate, Zellulosenitrate (Nitrozellulosen), Zellulose-   azetate (Azetylzellulosen), Eiweisskörper und Proteine, Leim (Gelatine), Amyloid, Stärke und 
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 harzartigen Kondensationsprodukte aus Phenolen und Aldehyden oder aromatischen Aminen   und   Aldehyden, Schellack, oxydierte und nicht oxydierte trocknende Öle, Kautschuk, Guttapercha, Balata,   Kautschuksurrogate,   regenerierter Kautschuk, harzsaure und fettsaure Metalle, Wachse, Paraffine, Seifen, Fette usw. 



   Eine Abart des Verfahrens'besteht darin, dass man die Schwefelverbindungen auf oder in dem erstrebten Produkt oder in der Masse, aus der das Produkt hergestellt werden soll, ent- 
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Appretur, Schlichte und Füllungen. 



     Beispiel l.   Wollene oder leinene, baumwollene oder seidene Gewebe oder die Fasern selbst oder Papier werden mit einem Thioglyzerin oder Oxytrimethylensulfid (vermutlich), für sich oder in einem Lösungsmittel gelöst oder mit einem Füllstoff,   wie Chinaclay,   Zinkweiss   und dgl.,   vermischt, getränkt, imprägniert oder überzogen und entweder so belassen oder auf 100 bis 1400 C solange erhitzt, bis das Umwandlungsprodukt von der erstrebten Konsistenz, Elastizität, oder Festigkeit erreicht ist. Geht man von einem   festen Umwandungaprodukte   aus, dann kann man es auf Kalandern oder dgl. auf die Unterlage aufwalzen. 



   Beispiel 2.50 Gewichtsteile Leim, 60 bis 100 Gewichtsteile Wasser, 40 Gewichtsteile Stärkesirup, 10 bis 30 Gewichtsteile eines Thioglyzerins oder Oxytrimethylensulfids werden miteinander gemischt. 



   Die mit dieser Appreturmasse behandelten Fasern bzw. Gewebe oder Papiere werden entweder so belassen wie sie sind oder zum Unlöslichmachen des Leims mit Formalin, Bichromat, Alaun oder dgl. behandelt oder zwecks Bildung eines festen   Umwandunglungsproduktes   der
Schwefelderivate   nachträglich   erhitzt. 



   Beispiel 3.100 Gewichtsteile Rohviskose mit 10% Zellulosegehalt, 10 bis 30 Gewichts- teile eines Thioglyzerins oder Oxytrimethylensulfids werden miteinander gut vermischt und dann zur Appretur von Baumwoll-oder Leinenfasern oder Geweben oder Papier verwendet. Nach dem
Trocknen wird die Viskose in den Produkten durch Ablagern, Dämpfen, trockene Hitze, Mineral- säuren, Salze, Säuren und Salze und dgl. unlöslich gemacht, dann gründlichst ausgewaschen, wenn nötig abgesäuert und nochmals gewaschen und getrocknet. Wünscht man aus irgend einem
Grunde in den Produkten nicht die ursprünglichen Schwefelderivate, sondern die elastischen bzw. festen Umwandlungsprodukte derselben zu haben, so braucht man nur entweder das Dämpfen dementsprechend einzurichten oder die fertigen Produkte der Wärmebehandlung zu unterwerfen. 



   Die Beispiele für andere   Appretur-und   Schlichtmittel, wie Stärke, Kupferoxydammoniak- 
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 wie Kaolin,   Zinkweiss,   Asbest, Taufstein, usw., ergeben sich nach obigem von selbst. 



   PATENT-AN SPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Appreturen, Füllungen, Schlichten. Druck-und Auftragschichten. Anstrichen, Überzügen jeder Art, Häuten (Films), Fäden, Klebstoffen, Kitten, Bindemitteln, elastischen sowie   plastischen Massen, gekennzeichnet durch   die Verwendung von organischen Schwefelderivaten, wie   mercaptanen   (Thiolen, Thioalkoholen), Sulfiden und Polysulfiden der Kohlenwasserstoffe und Alkohole sowie ihrer Anhydride   (Alkvtenoxvde,   Glyzide) und ihrer Polymeren   (Pyrokorper)   für sich oder im Gemisch untereinander oder mit Substanzen, die für obige Zwecke geeignet sind, wie Zellulose und ihre Derivate, wie Viskose (Zellulosexanthogenat) in jeder Form, Nitrozellulosen   (Zellulosenitrate),   Zelluloid, Zelluloseazetate   (Azetylzellulosen),

   Leim   und dgl. für sich oder im Gemisch untereinander bei An-oder Ab- 
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 anorganischen Pigmenten und dgl.

Claims (1)

  1. 2. Ausfuhrungbfun"ca Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man an Stelle der dort genannten Schwefelderivate ihre Polymeren oder Saze oder Derivate, also Äther, Mer ! :, totale oder Merkaptole, Ester oder Oxydationsprodukte (Sulfin-Sulfonsäuren, Sulfoxide, Sulfone usw.) verwendet.
    3. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen l und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die dort genannten Schwefelderivate in den Produkten oder den Massen, aus denen die Produkte hergestellt werden sollen, entstehen lässt, indem man entweder diejenigen Körper, aus welchem sie sich durch chemische Reaktion bilden, den Massen zusetzt oder nur einen zusetzt und das Produkt während oder nach der Fertigstellung mit dem anderen behandelt.
    4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die in der Viskose (ZelIuloseyanthogenat) bzw. ihren Nebenprodukten enthaltenen Schwefelverbindungen dazu benutzt, um aus ihnen und Alkylhaloiden, Estern und dgl. die in den Anspeichen 1 und 2 genannten Schwefelderivate zu bilden.
AT62809D 1910-11-08 1910-11-08 Verfahren zur Herstellung von Appreturen, Füllungen, Schlichten, Druck- und Auftragsschichten, Anstrichen, Überzügen jeder Art, Häuten (Films), Fäden, Klebstoffen, Kitten, Bindemitteln und elastischen sowie plastischen Massen. AT62809B (de)

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