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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Weiterentwicklung der Mörtelauftrags- vorrichtung nach der europäischen Patentanmeldung 01 113 812. 0 der Anmelderin.
Zum Aufbringen von Dünnbettmörtel auf eine Seite von mehreren, neben- einander angeordneten Steinen, insbesondere Hochlochsteinen, wird die Vorrichtung über die Steine bewegt. Unter Dünnbettmörtel wird auch Schmal- fugenmörtel gemäss der deutschen Patentschrift DE 42 18 143 Cl verstanden.
In der älteren Anmeldung wird eine Mörtelauftragsvorrichtung mit einer Mörtelwalze beschrieben, die einen Mörtelstreifen einer vorgegebenen Dicke und Breite ohne verstärkende Einlage fertigt, der anschliessend wie ein Teppich über die Steine gelegt wird.
Dabei wird die Mörtelauftragswalze, die selbst die zu beschichtenden Steine nicht berührt, durch eine unter dem Mörtelbehälter angeordnete Antriebswalze oder entsprechende Räder angetrieben. Bei Wahl einer geeigneten Über- setzung entspricht die Fördergeschwindigkeit der Mörtelwalze genau der Geschwindigkeit der über die Steine bewegten Vorrichtung, so dass durch die spaltförmige Austragsöffnung in der rückwärtigen Gehäusewand der Vorrichtung exakt die Mörtelmenge austritt, die zum Belegen der Steine mit einer geschlossenen Mörtelschicht nötig ist. Wenn die Antriebswalze stoppt, steht auch die Mörtelwalze still und es wird kein Mörtel mehr durch die Austrags- öffnung gefördert.
Dies hat u. a. den Nachteil, dass beispielsweise das letzte Stück einer zu beschichtenden Steinreihe nicht mit dieser Vorrichtung beschichtet werden kann, wenn die Antriebswalze keinen Kontakt mehr zu den zu beschichtenden Steinen hat und dadurch auch die den Mörtelstreifen produzierende Mörtelwalze stillsteht. Das gleiche gilt vor einem Pfeiler oder einer Wand, wenn die Auftragsvorrichtung dagegen stösst. Aber nicht nur in den Mauerendbereichen ist eine solche mechanische Beschichtung nicht möglich, sondern auch beim Aufbau schmaler Pfeiler, weil hier unter Umständen die Antriebswalze an keiner Stelle Kontakt zu den darunter- liegenden Steinen hat.
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Weil die in der europäischen Patentanmeldung 01 113 812. 0 beschriebene
Vorrichtung während des Aufbringvorgangs nur auf der Antriebswalze aufliegt und daher hin- und herschwanken kann, muss der die Vorrichtung bedienende
Arbeiter während des gesamten Aufbringvorgangs dafür sorgen, dass die
Vorrichtung nicht kippt. Aber selbst ein geringes Hin- und Herschwanken der
Vorrichtung kann dazu führen, dass der nur einen oder wenige Millimeter dicke
Mörtelstreifen zwischen der Austragsöffnung und der Auflage auf den Steinen ein- oder sogar abreisst oder zu dick wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mörtelauftragsvorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit der die genannten Nachteile vermieden werden.
Insbesondere soll auch die Beschichtung im Mauerendbereich oder vor Pfeilern ermöglicht, die Handhabung der Vorrichtung auf der Baustelle vereinfacht und der während des Aufbringvorgangs erforderliche Kraftaufwand verringert werden.
Die Lösung der Aufgabe durch die Erfindung besteht in einer Weiterbildung des Gegenstands der europäischen Patentanmeldung "Vorrichtung und Verfahren zum Aufbringen von Dünnbettmörtel" mit dem Aktenzeichen 01 113 812. 0 der Firma Tubag Trass-, Zement- und Steinwerke GmbH. Somit ist auch die Beschreibung dieser Patentanmeldung vollständige Offenbarung der vorliegenden Patentanmeldung, auch wenn im folgenden nicht ausdrücklich darauf Bezug genommen wird.
Bei der erfindungsgemässen Vorrichtung handelt es sich um eine Mörtelauftragsvorrichtung nach der älteren Anmeldung, bei der die die Steine normalerweise nicht berührende Mörtelauftragswalze durch einen Motor angetrieben wird. Dadurch bewegt sich die Mörtelwalze unabhängig von einer Antriebswalze. Mit dem Motorantrieb kann die Mörtelwalze aber auch in sonst unzugänglichen Bereichen den gewünschten Mörtelstreifen durch die Austrags- öffnung auf die Steine transportieren.
Statt die Mörtelwalze direkt mit einem Motor anzutreiben, kann dieser auch die Antriebswalze antreiben, die dann wiederum die Mörtelwalze antreibt.
Dadurch kann die Mörtelauftragsvorrichtung wie üblich von Hand über die Steine gezogen werden, der Motor ist dabei ausgekuppelt, und erst im
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Mauerendbereich wird durch kurzzeitiges Betätigen des Motors auch noch das letzte Stück mit Mörtel beschichtet. Denkbar ist auch, dass der Motor während des gesamten Aufbringvorgangs das Antriebsrad antreibt, wodurch die
Bedienung und das Handling der Auftragsvorrichtung auf der Baustelle ver- einfacht würden.
Der Motor ist zweckmässig ein elektrischer Motor. Er kann beispielsweise durch
Batterien, Akkumulatoren (Akkus) oder ein Netzkabel mit Strom versorgt werden. Die Verwendung von Akkus hat den Vorteil, dass diese bei Bedarf ausgetauscht und neu aufgeladen werden können. Dabei ist insbesondere an die Verwendung handelsüblicher Akkus, beispielsweise der auf Baustellen üblichen Akkubohrer etc. gedacht.
Im folgenden wird die Erfindung beispielhaft anhand der Zeichnungen verdeutlicht: Figur 1 zeigt schematisch eine Variante der erfindungsgemässen Mörtel- auftragsvorrichtung während des Aufbringens Figur 2 zeigt verschiedene Varianten von Blechen zur Einstellung der Mörtel- streifenbreite und-dicke In Figur 1 ist ein Teil einer Wand mit drei nebeneinander angeordneten Hochlochziegeln 3 zu sehen, die für die Aufnahme der nächsten Steinschicht vorbereitet werden. Hierzu wird eine Dünnbettmörtelschicht 2 auf ihre Ober- fläche gelegt.
Dazu dient die Mörtelauftragsvorrichtung 1. Sie besteht im wesentlichen aus einem in Seitenansicht trichterförmigen Behälter. Die Vorrichtung 1 weist oben eine rechteckige Einfüllöffnung 5 für Mörtel 2 auf. Sie hat eine Breite, die im wesentlichen der Breite B der Steine 3 entspricht. Ihre Länge L und diese Breite definieren die Grösse der Einfüllöffnung 5.
Die Fördergeschwindigkeit der Mörtelwalze 6 entspricht genau der Geschwindig- keit der über die Steine 3 bewegten Vorrichtung 1, so dass durch die spalt- förmige Austragsöffnung 4 exakt die Mörtelmenge austritt, die auf den Steinen 3 zur Bildung einer geschlossenen Schicht nötig ist. Die Mörtelwalze 6
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verschliesst die Vorrichtung 1 unten vollständig und gewährleistet dadurch, dass der Mörtel 2 nur während des Aufbringvorgangs und dann nur durch die dafür vorgesehene Austragsöffnung 4 auf die Steine 3 gelangt. An dem unteren Teil der Rückwand ist ein Einstellblech 9 mit zwei Schrauben befestigt, das zwischen seiner Unterkante und der Mörtelwalze 6 einen schmalen Spalt bildet, der als Austragsöffnung 4 für den Mörtel 2 dient.
Der Abstand zwischen der Unterkante des Einstellblechs 9 und der Mörtelwalze 6 ist über die gesamte Breite 2 Millimeter. Werden die beiden Schrauben des Einstellblechs 9 gelockert, so kann die Spalthöhe bis auf 1 Millimeter verringert oder bis auf 5 mm vergrössert werden. Die Unterkante des Einstellblechs 9 ist, was in der Zeichnung nicht dargestellt ist, etwas auswärts gebogen, um den austretenden Dünnbettmörtel 9 zu glätten und etwas zusammenzupressen.
Während des Aufbringvorgangs transportiert die Mörtelwalze 6 die Mörtelmasse 2 immer in den hinteren Bereich des Vorratsbehälters 12und presst den Mörtel 2 durch die spaltförmige Austragsöffnung 4, wodurch ein Mörtelstreifen 2 hergestellt wird, der die Breite B der zu beschichtenden Steine hat und bedingt durch die Höhe DM der Austragsöffnung 2 Millimeter dick ist. Damit sich der fertige Mörtelstreifen 2 leicht von der Mörtelwalze 6 ablöst und gleichmässig auf die Steinoberfläche gleitet, ist unter der Austragsöffnung 4 ein Draht 8 gespannt, der an die Mörtelwalz 6 drückt und damit den Mörtelstreifen 2 von ihr löst.
Weil beim Auflegen des Mörtelteppichs 2 meist schon die Schnur für die Ausrichtung der nächsthöheren Steinreihe gespannt ist und der obere Rand des Mörtelbehälters dagegen stossen könnte, kann es zweckmässig sein, dass die Breite der Mörtelauftragsvorrichtung 1 in der Nähe des oberen Randes etwas geringer ist, zum Beispiel 2 bis 4 cm geringer als die Breite B der Steine. Aus den gleichen Gründen kann die Gesamthöhe der Mörtelauftragsvorrichtung 1 unter 25 cm gehalten werden. Insbesondere wenn auf derBaustelle neben der Mörtelauftragsvorrichtung nach der älteren Anmeldung noch eine kleinere Mörtelauftragsvorrichtung 1 gemäss der Erfindung zum Belegen kurzer Stücke auch vor Wänden oder Pfeilern vorgesehen ist, kann diese kleiner und leichter sein und es genügt, dass sie einen Mörtelstreifen 2 von nur 12 bis 15 cm Breite auflegen kann.
Generell kann die erfindungs-
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gemässe Mörtelauftragsvorrichtung 1 beim Belegen der genannten kurzen
Stücke auch quer zur Wand, d. h. quer zur Steinreihe, bewegt werden.
In der seitlichen Durchsicht durch die Vorrichtung 1 gemäss Figur 1 ist die
Anordnung der Mörtelwalze 6, des Einstellblechs 9 und des den Mörtelstreifen 2 von ihr ablösenden Drahts 8 zu erkennen. Wird die mit Dünnbettmörtel 2 gefüllte Vorrichtung 1 von Hand in Verfahrrichtung s bewegt, wird durch die
Berührung mit den Steinen 3 das Antriebsrad 7 angetrieben, das über die
Zahnräder a und b die Mörtelwalze 6 antreibt. Ein nicht dargestellter Motor 11 kann auch über die Zahnräder c und b die Antriebswalze 7 antreiben. Er kann aber auch direkt den Antrieb der Mörtelwalze 6 übernehmen, die dann ihrerseits über die Zahnräder a und b die Antriebswalze 7 bewegt.
Die Fördergeschwindigkeit der Mörtelwalze 6 entspricht genau der Geschwindigkeit der über die Steine 3 bewegten Vorrichtung 1, so dass durch die spaltförmige Austragsöffnung 4 exakt die Mörtelmenge austritt, die auf den Steinen 3 zur Bildung einer geschlossenen Schicht nötig ist.
Kommt die Vorrichtung 1 während des Aufbringvorgangs in den Endbereich der Steinreihe, in dem die Antriebswalze 7 die darunterliegenden Steine 3 nicht mehr berührt, so übernimmt ein elektrisch betriebener Motor 11, der über Knopfdruck vom Arbeiter gestartet werden kann, entweder direkt den weiteren Antrieb der Mörtelwalze 6 oder der Antriebswalze 7, die dann ihrerseits die Mörtelwalze 6 bewegt. Der Motor 11 treibt über ein Zahnrad c das Zahnrad b und damit die Antriebswalze 7 an.
In Figur 2 sind mögliche Varianten des Einstellblechs 9 dargestellt, mit deren Hilfe nicht nur die Dicke DM der Mörtelschicht, sondern auch die Breite BM des austretenden Mörteistreifens 2 eingestellt werden kann. Figur 2a zeigt die einfachste Variante, die durch Höhenverstellung lediglich die Einstellung der Mörtelstreifendicke DM erlaubt. Mit Hilfe des in Figur 2b dargestellten Einstellblechs 9 lässt sich auch die Mörtelstreifenbreite BM einstellen. Im eingebauten Zustand berührt die unterste Kante des Blechs 9 über eine bestimmte Breite die Mörtelwalze 6, so dass an dieser Stelle kein Mörtel 2 austreten kann. Durch den übrigen Bereich wird ein Mörtelstreifen 2 der Breite BM und der Dicke DM gebildet.
Figur 2c zeigt eine Variante eines Einstellblechs 9, mit dem zwei Mörtelstreifen 2 der Breite BM und der Dicke DM hergestellt werden können, die
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beispielsweise nur auf dem äusseren Rand der zu beschichtenden Steine 3 aufgebracht werden.
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Bezugszeichen liste:
1 Mörtelauftragsvorrichtung
2 Dünnbettmörtel bzw. -mörtelstreifen
3 Stein 4 Austragsöffnung für Mörtel
5 Einfüllöffnung für Mörtel 6 Mörtelwalze 7 Antriebsrad 8 Draht 9 Einstellblech 10 Stützrad 11 Elektromotor a Zahnrad mit Mörtelwalze verbunden b Zahnrad mit Antriebsrad verbinden c Zahnrad mit Motor verbunden B Breite der Steine D Dicke des Mörteistreifens bzw. Höhe der Austragsöffnung L Länge der Vorrichtung s Verfahrrichtung