DE202019004088U1

DE202019004088U1 - Schneidvorrichtung

Info

Publication number: DE202019004088U1
Application number: DE202019004088.9U
Authority: DE
Original assignee: B Btec Int BV; B+btec International BV
Current assignee: B+BTEC INTERNATIONAL B.V., NL
Priority date: 2019-10-04
Filing date: 2019-10-04
Publication date: 2020-01-14
Anticipated expiration: 2029-10-05

Abstract

Schneidvorrichtung zum Schneiden von Platten, mit einer doppelten Führungsschiene (2), auf der ein ein Schneidwerkzeug (4) tragender Wagen (3) verfahrbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schneidwerkzeug (4) einen mindestens dreieckigen Rahmen (4.1) aufweist,
dass der Rahmen (4.1) mit einer unteren Ecke (4.5) unmittelbar an der Seite des Wagens (3) um eine horizontale Achse schwenkbar angelenkt ist,
dass eine andere obere Ecke (4.3) des Rahmens (4.1) mit einem Griff versehen ist und
dass eine weitere untere Ecke (4.5) des Rahmens (4.1) ein Schneidelement (4.7) trägt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung zum Schneiden von Platten, mit einer doppelten Führungsschiene, auf der ein Schneidwerkzeug tragender Wagen verfahrbar ist.
Eine derartige Schneidvorrichtung ist beispielweise aus der EP 2 998 089 A1 bekannt. Eine derartige Schneidvorrichtung kann zum vollständigen Durchtrennen oder Durchschneiden von Platten dienen oder aber lediglich zum Einschneiden in die Oberfläche solcher Platten, also zum Gravieren der Platten. Die Platten können aus geeigneten Materialien bestehen, wie Keramik, also Fliesen sein. Darüber hinaus kann das Werkstück eine Glas-, Metall- oder Kunststoffplatte sein.
Bei der EP 2 998 089 A1 weist die Schneidvorrichtung einen auf Schienen verfahrbaren Wagen mit Nuten versehenen Rädern auf, die an einem inneren Rahmen gelagert sind. Dieser und die Räder werden durch ein äußeres U-Profil übergriffen, das zu den vorgenannten Teilen senkrecht beweglich ist, wobei zwischen dem inneren Rahmen und dem übergreifenden U-Profil zur Abstützung elastische Elemente vorgesehen sind.
Bei Ausübung von Druck auf ein Betätigungselement zum Schneiden der Platte erfolgt eine Relativbewegung zwischen der auf der Platte starr aufsitzenden Schieneneinheit und demgemäß auch dem Wagen mit Rahmen und Rädern einerseits und andererseits einem das Schneidwerkzeug tragenden den Rahmen übergreifenden Bügel. Diese Konstruktion ist aufwendig und störanfällig, insbesondere da auch die elastischen Elemente zwischen Rahmen und Bügel Verschleißteile sind und leicht verschleißen, damit der Abstand sich auch ohne Belastung ändert, sowie darüber hinaus Erneuerungen notwendig sind und die Funktion bei einem Schneidvorgang hierdurch beeinträchtigt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile eine vereinfachte zuverlässig und sicher bedienbare und funktionierende Schneidvorrichtung zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einer Schneidvorrichtung der eingangsgenannten Art dadurch gelöst, dass das Schneidwerkzeug einen mindestens dreieckigen Rahmen aufweist, dass der Rahmen mit einer unteren Ecke unmittelbar an der Seite des Wagens um eine horizontale Achse schwenkbar angelenkt ist, dass eine andere obere Ecke des Rahmens mit einem Griff versehen ist und dass eine weitere untere Ecke des Rahmens ein Schneidelement trägt.
Im Gegensatz zu der bekannten Schneidvorrichtung, bei der das Eindrücken des Schneidrads in die oder durch die zu schneidende Platte über die zwischen Rahmen und Bügel vorgesehenen elastischen Elemente erfolgt, geschieht das Eindrücken des Schneidelements bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch, dass dieses an einer Unterseite eines um eine horizontale Achse verschenkbaren seitlichen Rahmens angeordnet ist und daher das Eindrücken des Schneidelements (Schneidrads) in die Platte durch Verschwenken des Rahmens und nicht, wie beim Stand der Technik über elastische Elemente durch Zusammendrücken derselben erfolgt. Hierdurch entfallen die verschließ- und störanfälligen elastischen Elemente des Standes der Technik und die gesamte Konstruktion wird einfacher und zuverlässiger sowie sicherer in der Bedienung.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Schneidelement an einem nach unten überragenden Fortsatz des Rahmens angeordnet ist, wobei das Schneidelement insbesondere ein Schneidrad ist. Alternativ kann es auch ein Schneidmesser oder eine Schneidnadel sein.
Weiterbildungen der Erfindung sehen vor, dass der Griff ein Knauf, vorzugweise ein kugelförmiger Knauf ist und die Führungsschiene zwei Einzelschienen aufweist,
Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass die Führungsschiene an ihrer Unterseite mit elastischen Elementen versehen ist, wobei insbesondere die elastischen Elemente an der Unterseite der Führungsschiene vorgesehene Gummi- oder Kunststoffleisten sind und/oder die Führungsschiene an der Unterseite Nuten aufweist, in der die elastischen Elemente gehalten sind.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung im Einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:

1 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung;
2 eine Stirnansicht der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung;
3 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Seiteneinrichtung bei Ausüben eines Anpress-/Schneiddrucks auf die Vorrichtung und
4 eine der 3 entsprechende Seitenansicht der Vorrichtung mit Darstellung der Auswirkungen des ausgeübten Anpressdrucks.

Die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung 1 dient zum Schneiden einer Platte P insbesondere einer ebenen Platte aus geeignetem Material, wie Keramik, Kunststoff, Metall oder dergleichen. Der Begriff Schneiden beinhaltet dabei ein vollständiges Durchtrennen der Platte oder aber lediglich ein Einschneiden in die Oberfläche der Platte, also ein Gravieren der Platte.
Die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung 1 weist eine doppelte Führungsschiene 2 mit zwei Einzelschienen 2.1 und einer mit dieser festverbundenen, insbesondere einstückigen Querverbindung 2.2 auf.
An der Unterseite der Querverbindung 2.2 der Führungsschiene 2 sind mehrere elastische Elemente 2.3 in Form von Gummileisten vorgesehen, im dargestellten Ausführungsbeispiel drei. Die Gummileisten sind vorzugsweise in Nuten 2.4 an der Unterseite der Querverbindung 2.2 der Doppelschiene 2 eingesetzt.
Auf den Einzelschienen 2.1 der Führungsschiene 2 ist ein Wagen 3 verfahrbar.
Der Wagen 3 weist einen Träger 3.1 auf, der im Profil als nach unten gerichtetes U-Profil ausgebildet ist und weist demgemäß eine horizontale U-Basis 3.2 und senkrecht nach unten gerichtete U-Wangen 3.3 auf.
An den U-Wagen 3.3 sind zwei Achsen 3.4 gelagert, die jeweils zwei mit einer Umfangsnut versehene Räder 3.5 tragen, die auf den Einzelschienen 2.1 rollen können.
An einer der Wangen 3.3 des Wagens 3 ist das eigentliche Schneidwerkzeug 4 befestigt.
Dieses weist einen im dargestellten Ausführungsbeispiel dreieckigen Rahmen 4.1 auf. Der Rahmen 4.1 kann auch mehreckig ausgebildet sein. An einer Ecke des Rahmens 4.2 ist dieser schwenkbar um eine horizontale Achse an einer der Seitenwangen 3.3 des Trägers 3 gelagert. An einer oberen Ecke 4.3 des Rahmens 4.1 ist ein Betätigungsgriff 4.4 in Form eines kugelförmigen Knaufs befestigt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist im Bereich einer weiteren unteren Ecke 4.5 des Rahmens 4.1 an einem über die eigentliche Kontur des Rahmens hinausragenden Fortsatz 4.6 das eigentliche Schneidelement 4.7 angeordnet. Dieses ist im dargestellten Ausführungsbeispiel an den Fortsatz 4.6 des Rahmens 4.1 um eine horizontale Achse drehbar gelagertes Schneidrad, vorzugsweise aus Hartmetall.
Zum Schneiden oder Gravieren der Platte P wird die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 auf dieser aufgesetzt. Anschließend wird über den Griff 4.4 auf die Schneidvorrichtung eine Kraft A ausgeübt. Diese wird einerseits über den Rahmen 4.1 des Schneidwerkzeugs 4 qualitativ als Kraft B auf das Schneidelement 4.7 übertragen, das derart in die Platte P zumindest eingedrückt wird. Die Kraft A wird andererseits qualitativ auf die Anlenkstelle des Rahmens 4.1 als Kraftkomponente C und damit auf den Träger 3.1 des Wagens 3 mit den Kraftkomponenten D, E übertragen.
Dieser Druck wird über die Achse 3.4 und die Räder 3.5 auf die Einzelschienen 2.1 der Führungsschiene 2 übertragen, so dass auf diese aufgrund der elastischen Ausgestaltung der elastischen Leisten 3.3 eine Kraft F gegen die Platte P ausgeübt wird, die eine ein Verschieben verhindernde Reibung der Führungsschiene 2 auf der Platte P bewirkt beziehungsweise die Verschiebereibung erhöht. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Schneidvorrichtung beim Schneiden der Platte P durch Eindrücken des Schneidelements 4.7 über den Griff 4.4 in die Schneidplatte P und Verfahren des Wagens 3 nicht verschoben wird, während der Wagen 3 über die Doppelschiene 2 zum Schneiden der Platte P bewegt wird.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 2998089 A1 [0002, 0003]

Claims

Schneidvorrichtung zum Schneiden von Platten, mit einer doppelten Führungsschiene (2), auf der ein ein Schneidwerkzeug (4) tragender Wagen (3) verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidwerkzeug (4) einen mindestens dreieckigen Rahmen (4.1) aufweist, dass der Rahmen (4.1) mit einer unteren Ecke (4.5) unmittelbar an der Seite des Wagens (3) um eine horizontale Achse schwenkbar angelenkt ist, dass eine andere obere Ecke (4.3) des Rahmens (4.1) mit einem Griff versehen ist und dass eine weitere untere Ecke (4.5) des Rahmens (4.1) ein Schneidelement (4.7) trägt.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (4.7) an einem nach unten überragenden Fortsatz (4.6) des Rahmens (4.1) angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (4.7) ein Schneidrad ist.
Vorrichtung nach einem der vorrangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Griff (4.4) einen Knauf, vorzugweise ein kugelförmiger Knauf ist.
Vorrichtung nach einem der vorrangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (2) zwei Einzelschienen (2.1) aufweist.
Vorrichtung nach einem der vorrangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (2) an ihrer Unterseite mit elastischen Elementen (2.3) versehen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die elastischen Elemente (2.3) an der Unterseite der Führungsschiene vorgesehene Gummi- oder Kunststoffleisten sind.
Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (2) an der Unterseite Nuten aufweist, in der die elastischen Elemente (2.3) gehalten sind.