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Verfahren zur Herstellung von Estern der Hydrochinaalkaloide.
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oder Hydroapochinin usw., mit organischen Säuren herzustellen, welche gut kristallisierende, geschmacklose Körper sind und wertvolle, medizinische Eigenschaften besitzen.
Die Darstellung geschieht in der Weise, dass man z. B. die Chloride oder die Anhydride oder die Phenolester der organischen Säuren, deren Hydrochinaalkaloidester man darstellen will, auf die betreffenden Hydroehinaalkaloide oder deren Salze oder Oxymagnesiumhaloid- verbindungen einwirken lässt.
Man kann aber auch so verfahren, dass man von den Chinaalkaloidestern ausgeht und diese in Gegenwart von Platinmetallen oder von kolloidalen Lösungen der Platinmetalle mit Wasserstoff behandelt.
Die Hydrochinaalkaloidester unterscheiden sich chemisch von den bekannten Chinaalkaloidestern hauptsächlich dadurch, dass sie gegen Kaliumpermanganat viel beständiger sind als letztere. In therapeutischer Beziehung besitzen sie vor jenen den Vorzug, dass sie als wirksame Bestandteile die Hydrochinaalkaloide enthalten, welchen ganz spezifische, medizinische Wirkungen zukommen. Gegenüber den freien Hydrochinaalkaloiden und deren Salzen zeichnen sie sich dadurch aus, dass sie nicht bitter schmecken.
Beispiel I : Hydrochinin äthylkarbonat. 326 Teile Hydrochinin (1 Mol.) werden in 1600 Teilen Benzol gelöst, mit 108'5 Teilen Chlorameisensäureester (1 Mol.) versetzt und 10 Minuten gekocht. Sodann zieht man den entstandenen Ester mit. verdünnter Salzsäure aus, scheidet ihn aus dieser Lösung mit Ammoniak ab, nimmt mit Äther auf, destilliert den Äther
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in feinen, farblosen Nadeln ab, die bei 75 bis 780 schmelzen und fast geschmacklos sind. Sie sind sehr leicht löslich in Benzol, Äther, Alkohol, Chloroform, schwer löslich in kaltem Benzin und Wasser.
Beispiel II : Benzoyllhydrochinin. Zu dem in der üblichen Weise aus 24'3 Teilen Magnesium (1 Atom), 1000 Teilen wasserfreiem Äther und 64.5 Teilen Chloräthyl
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fügt man langsam 140.5 Teile Benzoylchlorid (1 Mol. ) zu und setzt nach mehrstündigem Stehen verdünnte Salzsäure zu, bis alles gelöst ist. Die wässerige Lösung trennt man vom Äther, scheidet die Base durch Ammoniak ab und nimmt sie in Äther auf. Beim Stehen kristallisiert das entstandene Benzoylhydrochinin in grossen, farb- und geschmacklosen Kristallen, die bei 102 bis 1070 schmelzen.
In Alkohol, Benzol, Äther und Chloroform sind sie leicht, in kaltem Benzin und Wasser schwer löslich. Das Salizylsäure Salz des Benzoyllhydrochinins, das beim Versetzen der ätherischen
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Durch Zusatz von Ammoniak scheidet man sodann die Base aus der sauren Flüssigkeit ab und nimmt sie in Äther auf. Beim Stehen der ätherischen Lösung scheidet sich Salizylhydrochinin in grossen, farb- und geschmacklosen Kristallen aus, die durch Umkristallisieren aus verdünntem Alkohol gereinigt werden.
Schmelzpunkt 115 bis 1190. Leicht löslich in Benzol, Alkohol, Chloroform, schwer löslich in kaltem Benzin und Wasser.
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befreit, der Rückstand in 3000 Teilen absoluten Alkohol gelöst und mit 50prozentiger Schwefelsäure versetzt, bis sich kein saures, schwefelsaures Hydrochininkarbonat mehr abscheidet. Dieses besteht aus nadelförmigen Kristallen, welche sehr leicht in Wasser löslich sind, dagegen sich kaum in Alkohol lösen. Nach Absaugen und Auswaschen des Salzes mit Alkohol wird das Bisulfat in Eiswasser gelöst und mit Äther und überschüssigem Ammoniak geschüttelt. Durch Abdampfen
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form und Benzol, schwer löslich in Benzin. Es bildet einen gelben Herapathit und ist gegen Permanganat in saurei Lösung beständig.
Beispiel V : P a r a m i n o b e n z o y l h y d r o c h i n i n. 326 Teile Hydrochinin (1 Mol.) werden in 3 kg Benzol gelöst, mit 1855 Teilen Paranitrobenzoylchlorid (l Mol.) versetzt und kurze Zeit zum Sieden erhitzt. Nach dem Erkalten wird mit verdünnter Salzsäure ausgezogen und die saure Lösung mit 4 kg Äther und überschüssigem Ammoniak geschüttelt. Paranitrobenzoylhydrochillin scheidet sich aus dem Äther sofort, in feinen Nadeln ab, die abgesaugt und aus Benzol umkristallisiert werden. Es bildet schwach gelb gefärbte, geschmacklose Nadeln, welche fast unlöslich in Äther und Benzin, sehr schwer in kaltem Benzol und Alkohol, leichter in heissem löslich sind und bei 163 bis 164 schmelzen.
Zur Herstellung des Paraminobenzoyihydro- chinins werden 1 Teil Paranitrobenzoylhydrochinin, 4 Teile 20 prozentiger Schwefelsäure, 8 Teile
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Salzsäure) eine Stunde auf 90 bis 1000 erwärmt. Nach dem Erkalten giesst man in überschüssige Natronlauge, saugt den Niederschlag ab und kristallisiert aus Benzol-Benzin um. Man erhält das Paraminobenzoylhydrochinin so in farb-und geschmacklosen Nadeln, die bei 155 bis 157.5 schmelzen.
Beispiel VI : H y d r o c h i n i n ä t h y l k a r b o n a t . 10 Teile Chininäthylkarbonat werden in 14 Teilen 20 prozentiger Schwefelsäure und 80 Teilen Wasser gelöst und mit einer
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100 Teilen heissem Benzin gelöst. Beim Erkalten kristallisiert Hydrochininäthylkarbonat in fernen Nadeln, welche die unter Beispiel 1 beschriebenen Eigenschaften besitzen.
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vom Palladium ab, fällt die Base mit Ammoniak und kristallisiert aus Benzol-Benzin um.
Der Körper besitzt die in Beispiel V beschriebenen Eigenschaften.
Beispiel VIII : H y d r o c i n c h o n i n ä t h y l k a r b o n a t . 30 Teile Cinchonin- iithylkarbonat löst man m 160 Teilen Alkohol, setzt eine LÖsung yon 0'1 Teil kolloidalem Palladium in 60 Teilen Wasser zu und schüttelt mit Wasserstoff, der unter geringem Druck steht, bis das Volumen des Wasserstoffes keine weitere Abnahme mehr erfährt. Man destilliert dann die Hauptmenge des Alkohols ab, löst in verdünnter Schwefelsäure, wobei das Palladium
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Hydrocinchoninäthylkarbonat in feinen, farb- und geschmacklosen Nadeln, die bei 1340 schmelzen, auskristallisiert. Es ist leicht löslich in Alkohol. Benzol, Chloroform und heissem Benzin, schwer töshch in kaltem Benzin.
In schwefelsaurer Lösung ist es im Gegensatze zum Cinchoninäthyl- karbonat gegen Kaliumpermanganat beständig.
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der zehnfachen Menge Chloroform gelöst, erst 150 Teile Pyridin, dann 140'5 Teile Benzoy- chlorid zugesetzt und kurze Zeit zum Sieden erwärmt. Nach dem Erkalten zieht man die Chlore
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Benzoylhydrocuprein in der fünffachen Menge Benzol werden 140'5 Toile Benzoylchlorid zugesetzt und kurze Zeit zum Sieden erwärmt. Nach dem Erkalten zieht man die neue Base mit Salzsäure aus, fällt die saure Lösung mit Ammoniak, saugt den Niederschlag ab und löst in 2000 Teilen heissem Benzol.
Nach dem Erkalten kristallisiert das Dibenzoylhydrocuprein in feinen Nadeln aus, welche bei 1470 schmelzen und in Äther, Alkohol und heissem Benzol sehr leicht, in Benzin schwer löslich sind.
Bei'spiel XI : Äthylbydrocupreinäthylkarbonat. 340 Teile Äthylhydrocuprein werden in der zehnfachen Menge Benzol gelöst, mit 108'5 Teilen Chlorameisensäureester versetzt und kurze Zeit zum Sieden erwärmt. Nach dem Erkalten zieht man das Reaktiongemisch mit verdünnter Salzsäure aus, fällt die in der Säure gelöste Base mit Ammoniak und nimmt mit Äther auf. Man kann die Base zweckmässigerweise in ihr leicht kristallisierendes, salizylsaures Salz überführen, indem ran m der mit Chlorkalzium getrockneten, ätherischen Lösung der Base Salizylsäure bis zur sauren Reaktion zugibt.
Beim Stehen, gegebenenfalls nach vorheriger Konzentration, kristallisiert salizylsaures Athylhydrocupreinäthylkarbonat in farblosen Kristallen aus. welche bei 138 bis 1420 schmelzen und in Alkohol und Benzol leicht, in Äther schwieriger, in Benzin schwer löslich sind.