AT54575B - Verfahren zur Herstellung künstlicher Seide von hohem Glanze und großer Haltbarkeit aus Nitrozellulose. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung künstlicher Seide von hohem Glanze und großer Haltbarkeit aus Nitrozellulose.

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Felix Wislicki
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    Verfahren zur Herstellung künstlicher Seide von hohem Glanze und grosser Haltbarkeit aus Nitrozellulose.   



   Die Mängel der künstlichen Seide, nämlich geringe Haltbarkeit und mangelnde Homogenität beim Färben sind bekannt. Die Verwendung der mit Hilfe von Kollodium hergestellten Seide ist ausserdem durch einen rauhen und wenig seidenartigen Griff beeinträchtigt. Ein Verfahren zur Vermeidung der oben angeführten Übelstände würde daher grosse Bedeutung haben. 



   Nach zahlreichen Versuchen hat der Erfinder ein Verfahren gefunden, durch welches er künstliche Seide ohne die angeführten Übelstände erhalten kann. Der Erfinder hat festgestellt, dass, wenn man die nicht denitrierte Seide in Wasser erhitzt, die Beschaffenheit der fertigen, also nach der vorliegenden Behandlung in einer gesonderten Operation denitrierten Seide verändert wird. Weitere Untersuchungen haben dann gezeigt, dass diese Änderung der Beschaffenheit noch viel schneller und wesentlich vollständiger eintritt, wenn man dem Wasser wechselnde Mengen gewisser Körper wie beispielsweise Säuren hinzugibt. Die angeführten Änderungen der Beschaffenheit treten ein, wenn man die angeführte Behandlung entweder auf Schiessbaumwolle oder auf nicht denitrierte Seide oder auf beide anwendet. 



   Die praktische Ausführung der Erfindung besteht darin, dass man die nicht denitrierto Seide bei einer passenden Temperatur und während einer gewissen Zeit der Wirkung eines sauren Bades aussetzt. Die saure Reaktion kann durch Zusatz einer nicht denitrierenden   Mineralsäure,   wie Schwefelsäure und Salzsäure, oder durch Zusatz   einer orgaoischeo   Säure, wie Ameisensäure, Essigsäure, Oxalsäure, aromatische Sulfosäure usw., durch ein saures Salz, wie   Kaliumbisulfat,     Natriumbisulfat,   Natriumacetat, Aluminiumchlorid, oder durch Gemische   dt-r   angeführten Stoffe erzeugt werden.

   Wenn man dem Bade bestimmte Salze oder Körper, die leicht Sauerstoff abgeben wie beispielsweise Kaliumchlorat Wasserstoffsuperoxyd oder dgl. zugibt, so tritt die Einwirkung nicht nur schneller ein, sondern man erhält auch noch weitere wichtige Resultate : Die Seide bleicht sich nach der Denitrierung besser und leichter. 



   Man kann beispielsweise in folgender Weise verfahren :
Die nicht denitrierte, für die Denitrierung fertige Seide wird in passender Weise in die   Bel) andlungsflüssiglzeit gebracht. Die   Flüssigkeit   enthält   pro Liter Wasser   lOOg Schwefel-   säure. Die Temperatur der Flüssigkeit wird während ungefähr 6 Stunden auf 700 C durch eiu beliebiges Heizsystem wie beispielsweise eine   Dampfheizung gebalten. Nach dem   Dekantieren wird die Seide gründlich gewaschen und hierauf der Denitrierung unterworfen, wobei die Fertigstellung in der   üblichen   Weise erfolgt. Der angegebenen Behandlung- flüssigkeit kann auch eine geringe Menge von Kaliumchlorat, beispielsweise ein Zehntel der verwendeten   Schwefptsäuremenge,   zugesetzt werden. 



   Die Konzentration der Flüssigkeit, die Dauer der Behandlung und die Temperatur können in weiten Grenzen verändert werden. Wenn man länger behandeln will, kann man eine niedrigere Temperatur wählen oder eine niedrigere Konzentration und umgekehrt. 



   Infolge der angegebenen Behandlung unterscheidet sich die fertige Seide von den   bisher mit Hilfe von Kollodium hergestellten Seiden durch ihren Glanz und ihren zarten Urin'. Die Haltbarkeit der erhaltenenen Seide ist ausserordentlich gross, so dass die Seide   

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 mehrere Jahre lang unverändert bleibt. Die erhaltene Seide enthält etwa die fünffach geringere Menge Asche wie die   gewöhnlichen künstlichen   Seiden. Zur Feststellung des Unterschiedes in der Beständigkeit zwischen der neuen   künstlichen   Seide und den gewöhnlichen Produkten genügt es, Proben während einer Stunde auf etwa 140 bis   1600 C   zu erhitzen.

   Die nach den bekannten Verfahren erhaltenen Seiden werden stark sauer und verkohlen, während die neue künstliche Seide in ihrer Struktur und   ihtem Glanze unverändert bleibt,   ohne eine auch nur geringe saure Reaktion zu zeigen. 



   Die Affinität der neuen künstlichen Seide gegen Farbstoffe ist wesentlich gemässigter, so dass die Färbung leichter und gleichmässiger stattfindet. 



   Für den Fachmann bietet es keine Schwierigkeit, die gemäss der Erfindung behandelte Nitrozellulose nach den gebräuchlichen Verfahren in künstliche Seide überzuführen und ebenso die nicht denitrierte Seide nach der Anwendung des Verfahrens zu verarbeiten. 



   Im ersteren Falle wird die Nitrozellulose, nachdem sie der beschriebenen Behandlung unterworfen wurde, in bekannter Weise in der gewöhnlich angewandten Mischung von Äther und Alkohol gelöst und das gewonnene Kollodium in   künstliche   Seide verwandelt, indem es durch kapillare Düsen getrieben wird. Die beim Verlassen der Düsen erhaltenen Fäden werden in der gewöhnlichen Weise verarbeitet, auf Spulen gewickelt, dann zu Strängen gehaspelt und nach dem gebräuchlichen Verfahren denitriert. 



   Im zweiten Falle, wenn also das Verfahren auf die nicht denitrierte, künstliche Seide angewandt wird (folglich auf solche Fäden, welche in kapillaren Spinndüsen erhalten werden) wird die Seide in gleicher Weise nach den gebräuchlichen Verfahren fertig bearbeitet, d. h. sie wird der Denitrierung und den Vorgängen des Zurichten unterworfen, auf Spulen gehaspelt, gefärbt usw., wie dies gewöhnlich geschieht. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung künstlicher Seide von hohem Glanze und grosser Halt- barkeit aus Nitrozellulose, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiessbaumwolle für die Her- stellung der Seide oder die nicht denitrierte Seide in Wasser erhitzt wird.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass dem Wasser eine saure Reaktion durch nicht denitrierende anorganische oder organische Säuren, saure Salze oder eine Mischung der angeführten Stoffe gegeben wird.
    3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Wasser bzw. dem angesäuerten Wasser sauerstoffabgebende, eine Denitrierung nicht herbeiführende Körper zugesetzt werden.
AT54575D 1910-03-23 1911-03-21 Verfahren zur Herstellung künstlicher Seide von hohem Glanze und großer Haltbarkeit aus Nitrozellulose. AT54575B (de)

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