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Maschine zum Aufheften des Oberleders auf den Leisten.
Die vorliegende Erfindung betrifft Maschinen zum Aufheften des Oberleders auf den Leisten und bezweckt Maschinen der genannten Gattung so auszubilden, dass das Eintreiben der Befestigungsmittel derart vorgenommen wird, dass das Oberleder während des Eintreibens der Befestigungsmittel noch fester auf den Leisten gezogen und in verlässlichster Weise in seiner Lage gehalten wird.
Ein wichtiges Merkmal der Erfindung besteht darin, dass die Richtung, in der der Treiber das Eintreiben der Befestigungsmittel bewirkt, während des Eindringens des Befestigungsmittels in das Werkstück verändert wird.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass dem Nagelblock eine selbsttätige Einwärtsbewegung erteilt wird, so dass die Befestigungsmittel während des Eintreibvorganges einwärts gebogen werden. Zweckmässig setzt der Nagelblock seine Einwärtsbewegung über das Werkstück fort, nachdem der Nagel in das Werkstück eingedrungen ist. Hiedurch wird der Nagel in der erforderlichen Weise gebogen und ausserdem wird das Oberleder noch fester auf den Leisten gezogen.
Gemäss der Erfindung bildet die Längsachse der Nageltasche des Nagelblockes einen Winkel mit der Richtung, in der der Treiber zu Beginn des Eintreibvorganges bewegt wird. Die Treiber sind zweckmässig drehbar an ihren Träger angeordnet, und können während des Eintreibens der Befestigungsmittel um die Achse dieser drehbaren Verbindung geschwungen werden.
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nach dem R. D. P. 192880 veranschaulicht.
Fig. 1 ist eine Seitenansicht der Maschine. Fig. 2 ist eine Einzelansicht des Nagelblockes, der Treiber und der zum Aufzwicken der Schuhspitze dienenden Vorrichtung. Fig. 3 stellt gewisse Teile der Fig. 2 im Schnitt dar. Fig. 4 und 5 sind Einzelheiten im Schnitt. Fig. 6 erläutert die Anordnung der Treiber. Fig. 7 zeigt einen umgekehrten Nagelblock im Grundriss. Fig. 8 ist ein Schaubild des Nagelblockes. Fig. 9 ist eine Einzelansicht der den Nagel haltenden Backen und
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haltenden Backen.
Der Maschinenkopf ist an einem Ständer angebracht, so dass der Arbeiter den zu bearbeitenden Schuh bequem besichtigen und die von Hand aus zu bewegenden Vorrichtungen leicht erreichen kann. An dem Maschinenkopf ist ein Widerlager angebracht, das mit der Sohle des zu bearbeitenden Schuhes in Berührung tritt. Auf der im Maschinenkopf gelagerten Weite J sitzen Kurvenscheiben 6 und 7, die die Seitengreifer, von denen einer durch das Bezugszeicht'll 8
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An dem Hebel des Seitengreifers 15 ist ausser dem zum Bewegen des Rpitzengreifers dienenden Handgriff. ein Hebel 16 angebracht, der durch einen Schieber 17 mit der zum Schliessen der Backen des Spitzengreifers dienenden Vorrichtung verbunden ist.
Der Arbeiter kann durch Herabbewegung des Hebels 16 das oeffnen des Spitzengreifers während des selbsttätigen Arbeits- ganges der Maschine bewirken.
Die mit den Uberholvorrichtungen zusammenwirkende Aufzwickvorrichtung ist an einem
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zum Aufzzwicken der Schuhspitze vorgesehene Vorrichtung schliesst zwei Gruppen von Werk- zeugen ein. Eine dieser Gruppen klemmt das Oberleder gegen die Kante der Solide oder des Leistens, während die andere aus Oberschiebern oder Aufzwickplatten 80 bestehende Werkzpug- gruppe das Oberleder einwärts zu über den Leistenboden schiebt.
Die Aufzwickplatten 80 und das mit der Schuhspitze zusammentreffende Widerlager Si besitzen eine gleitbare Verbindung mit dem Arm 60 und gelangen zum Stillstand, wenn sie mit dem Schuh in Berührung treten. Der Arm 60 setzt dann seine Vorwärtsbewegung fort und diese Bewegung wird ausgenutzt, um die Aufzwickplatten derart zu betätigen, dass das Oberleder in
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Der Träger 92 des Nagelblockes ist mittels eines Bolzens 61 abnehmbar an dem Arm 60 angebracht. Der Arm 60 ist gespalten und mit einer Aussparung versehen, in dit'eine Knagge 63 des Trägers 92 des Nagelblockes eintritt. Das hakenförmig ausgebildete Ende der Knagge 63 steht mit dem Bolzen 61 in Eingriff.
An dem vorderen Ende des Trägers 92 des Nagelblockes
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les Nagelblockes sind drei zylindrische Aussparungen angebracht, und zwar nimmt jede dieser Aussparungen ein Backenpaar 100, 101 auf (Fig. 7). Die ebenen Flächen jedes Backenpaares 100, 101 werden für gewöhnlich durch Federn 102 miteinander in Berührung gehalten.
Die Enden der Federn 102 finden in Aussparungen der anderen ebenen Flächen der Backen 100, 101 Aufnahme (Fig. 9). An den für gewöhnlich miteinander in Berührung stehenden Flächen der Backen 100, 101 sind einander gegenüberliegende Nuten 104 angebracht, die nach unten zu zugespitzt verlaufen. Wenn die Backen miteinander in Berührung treten, so bilden die Nuten 104 Nageltaschen, die die Nägel für die Einwirkung der Treiber 50 in Bereitschaft halten.
Die sich herabbewegenden Treiber zwängen die Nägel durch die eingeengten, unteren Enden der durch die Nuten 104 gebildeten Taschen, so dass die den Nagel festhaltenden Flächen der Backen 100, 101 um eine Achse auseinander geschwungen werden, die mit den Mittelpunkten der zylindrischen Aussparungen zusammenfällt. Während dieser Bewegung werden die anderen ebenen Flächen der Backen unter Überwindung der Spannung der Federn 102 einander genähert. Unter den Nageltaschen der Backen sind an dem Napelblock 98 Treiberführungen 108 angebracht. Die
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in symmetrischer Lage gehalten. Die Stifte 103 sind in Löchern des Nagelblockes 98 untergebracht und treten in Aussparungen 105 der Backen 100. 101 ein.
Die Aussparungen 105 sind von solcher Grösse, dass jede Backe nur um eine Strecke bewegt werden kann, die der Hälfte des Durchmessers der Treiberführungen 108 entspricht. Die Feder 102 hält die beiden Backen für gewöhnlich in einer Lage, in der die von den Nuten 104 gebildete Tasche in einer Linie mit der Treiberführung 108 liegt.
Der Teil 98 des Nagelblockes bildet den mittleren Überschieber und ist so ausgebildet. dass er das Oberleder nach der Einwirkung der Aufzwickplatten in der erforderlichen Weise auf den Leistenboden streicht und faltet.
Der Nagelblock 97 ist um eine in der Querrichtung der Maschine verlaufende Achse drehbar
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wird durch Stifte 110 gebildet, die durch Fortsätze des Trägers des Nagelblockes hindurchgeführt sind und in Löcher 111 des Gliedes 96 eintreten. Die Stifte J70 werden durch Schrauben 112 in ihrer Lage gehalten, die durch längliche Köpfe der Stifte 110 hindurchgeführt und in den Träger des Nagelblockes hineingeschraubt sind (Fig. 8).
Um die Drehbewegung des Nagelblockes zu begrenzen und um denselben in seiner normalen Stellung zu halten. ist an der Rückseite des Xap ; elblockes ein Fortsatz 91 angebracht. der in einer Aussparung der Trägers 92 (Fig. 2 und 3) Aufnahme findet und für gewöhnlich durch eine Feder 99 mit der Wandung dieser Aussparung in Berührung gehalten wird. Die Treiber 50 und die Nagelführunen 52 treten für gewöhnlich in Nuten ils des Gliedes 96 des Nagetbtockes 97 ein. Die Nuten 114 endigen in Öffnungen 115, die oberhalb der Nageltaschen der Backen 100, 101 liegen. Fig. 3 lässt das relative Verhältnis dieser Teile genau erkennen. Die Lage der die Drehachse bildenden Stifte 110 ist durch gestrichelte Linien angedeutet.
Der Nagelblock nimmt seine normale oder zurückgezogene Lage ein, aus der er durch die Einwirkung der sich herabbewegenden, in die Nageltaschen eintretenden Treiber
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angeordnet, während der Treiberblock bei. J9 drehbar an der Treiberstange angebracht ist (Fig. 3). Die Nagelführungen 52 schwingen um Zapfen 54 und werden von federbelasteten Stiften-5-)
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sich eine Platte 59, die mittels Schrauben an der Platte 1 befestigt ist und die Köpfe der Treiher in den Büchsen hält. An der Platte 51 sind Augen 53, 53 ausgebildet, die durch einen Stift -19 mit Augen. 36. J6 eines an der Treiberstange 57 befestigten Bügels drehbar verbunden sind.
Der
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werden demnach so eingetrieben. als ob sich der Treiber in einer Bahn bewegen würde, die abwärts und einwärts zu geneigt ist und einen stumpfen Winkel mit dem Schuhboden bildet. Ein besonderer @ Vorteil der neuartigen Anordnung besteht darin, dass der Nagelblock von den Treibern vorwärts geschwungen wird, so dass er das Oberleder von der Kante zu einwärts über den Schuhboden schiebt.
Die Bewegung des Nagelblockes findet unmittelbar nach der Einwärtsbewegung des
Tragers desselben statt. so dass der eingesetzte Nagel einwärts zu gebogen wird und auf diese
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Weise das Oberleder noch fester über den Leisten zu ziehen sucht (Fig. 4 und 5). Wenn das angezogene Oberleder in der erforderlichen Weise auf dem Leisten zurechtgerückt ist, so öffnet der Arbeiter den Spitzengreifer und drückt die Klinke 67 herab, so dass die Feder 66 in die Klemmbacken 70 mit dem Schuh in Berührung bringt. Die Klemmplatten sind derart angeordnet, dass sie sich mit Leichtigkeit dem Umriss und der seitlichen Stellung des Spitzenteiles des Leistens anpassen. Der Arbeiter stellt die Backen 70 derart ein, dass dieselben das Oberleder gegen die Kante der Sohle pressen.
Durch diese Einstellung werden auch die an der Platte 62 angebrachten Aufzwickplatten eingestellt. Nachdem der Arbeiter diese Einstellung vorgenommen hat, wird die Maschine wieder angelassen. Die Aufzwickplatten werden dann während der Vorwärtsbewegung des Nagelarmes 60 gegen den Schuhboden bewegt, so dass das Oberleder an der Leistenspitze in aufgezwickte Lage gebracht wird. Der etwas höher als die Platte 80 liegende Nagelblock 97 sucht das an der Leistenspitze befindliche Oberleder glatt auszustreichen und über den Leistenboden zu falten. Die Aufzwickplatten halten das Oberleder in der erforderlichen Lage, bis die Nägel von dem Nagelblock 97 eingesetzt sind. Desgleichen sind zu beiden Seiten des Schuhes Nagelvorrichtungen vorgesehen, die das Oberleder in endgiltiger Lage befestigen.
Wenn die Treiber der Spitzennagelvorrichtung in die Treiberführungen eintreten, so wird der Nagelblock vorwärts geschwungen, so dass er eine nach abwärts und einwärts gerichtete Bewegung ausführt.
Hiedurch wird das Oberleder einwärts zu über den Leistenboden gegen die abgesetzte Kante der Sohle geschoben. Die Nägel werden zweckmässig in die Schulter der Sohle in unmittelbarer Nähe der abgesetzten Kante der Sohle eingetrieben (Fig. 4 und 5). An dieser Stelle weist die Sohle ihre grösste Dicke auf und der auf diese Weise eingetriebene Nagel hält das Oberleder während des Vernähens mit genügender Festigkeit in seiner Lage, ohne dass es notwendig wäre den Nagel soweit einzutreiben, dass er die Sohle durchsticht und in den Leistenboden eindringt.
Wenn die Nägel soweit eingetrieben werden, dass sie die Sohle eines gewendeten Schuhes durchdringen, so kommt es vor, dass an der Aussenseite der Sohle sichtbare Flecken entstehen.
Dies ist dem Umstande zuzuschreiben, dass die Sohle in der Regel sich im angefeuchteten Zustande befindet. Wenn der Schuh später gewendet wird. so ist an der Stelle, an der der Nagel die Sohle durchstochen hat, ein unentfernbarer Wasserfleck sichtbar. Dadurch, dass die Nägel nur soweit eingetrieben werden, dass sie die Sohle nicht vollständig durchdringen, wird das Entstehen derartiger Flecken wirksam vermieden.
Wenn der Nagelblock durch die Einwirkung der sich herabbewegenden Treiber um die Zapfen 110 geschwungen wird, so dringen die Nägel zunächst unter einen bestimmten Winkel in das Werkstück ein. Während des Eintreibvorganges wird die Richtung, in der der Treiber zu Beginn bewegt wurde, mit Bezug auf den einzutreibenden Nagel verändert und der Nagelblock wird um seine Drehachse geschwungen, so dass die Nägel während des Eintreibens einwärts gebogen werden. Durch diese Einwirkung wird das Oberleder noch fester auf den Leisten
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PATENT-ANSPRÜCHE : l. Maschine zum Aufheften des Oberleders auf den Leisten, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberleder während des Einschlagen der Heftnägel dadurch fester gezogen wird, dass die Heftnägel nach innen gebogen werden, indem die Richtung, in der der Treiber die Nägel eintreibt, sich während des Eintreibens ändert.