AT515507B1 - Verfahren zum Arbeitseinsatz von Gleisbaumaschinen - Google Patents
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Arbeitseinsatz von auf Gleisen verfahrbaren Gleisbaumaschinen, bei denen durch Relativverschiebung zwischen einem Maschinenrahmen (2) und einem Arbeitsaggregat (11) eine asymmetrische Radlast bezüglich der beiden Schienen (7, 8) des Gleises (3) entsteht, werden die auf jedes Rad (6) eines Radsatzes (5) einwirkenden Radlasten (t1, t2) permanent gemessen und miteinander verglichen. Im Falle einer Überschreitung einer wahlweise einstellbaren maximalen Radlast-Differenzgrenze zwischen den beiden Rädern (6) wird automatisch eine Vorfahrt der Gleisbaumaschine (1) gestoppt bzw. bei Stillstand der Gleisbaumaschine deren Vorfahrt blockiert.
Description
Beschreibung
VERFAHREN ZUM ARBEITSEINSATZ VON GLEISBAUMASCHINEN
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Arbeitseinsatz von auf Gleisen verfahrbarenGleisbaumaschinen, wobei durch Relativverschiebung zwischen einem Maschinenrahmen undeinem Arbeitsaggregat eine asymmetrische Radlast bezüglich der beiden Schienen des Gleisesentsteht.
[0002] Derartige, bereits vielfach bekannte Gleisbaumaschinen sind zum Bearbeiten von Glei¬sen mit Hilfe verschiedener Arbeitsaggregate ausgebildet und dabei auf dem zu behandelndenGleis verfahrbar. Die Arbeitsaggregate sind typischerweise auf einem über Schienenfahrwerkeauf dem Gleis gelagerten Maschinenrahmen angeordnet und werden im Arbeitseinsatz relativzu diesem in vertikaler und/oder horizontaler Richtung verstellt. Insbesondere bei der Bearbei¬tung von Weichen ist es oft erforderlich, ein Arbeitsaggregat in Querrichtung der Maschine bzw.des Gleises verhältnismäßig weit vom Maschinenrahmen zu distanzieren. Dadurch ergibt sicheine Asymmetrie der über die Räder des Schienenfahrwerkes auf die beiden Schienen desGleises einwirkenden Radlast. Im Fall, dass der Lastunterschied zwischen den beiden Räderneines Radsatzes zu groß wird, besteht die Gefahr eines eventuellen Entgleisens der Gleisbau¬maschine.
[0003] Ein Gleisfahrzeug gemäß AT 362 818 B weist eine Überwachungseinrichtung für dieRadlasten auf. Dabei sind Wegaufnehmer zur Erfassung des Federweges der Federung vonjedem Schienenfahrwerk vorgesehen. Durch eine Summier-Schaltung werden aus den Weg¬messwerten unter Berücksichtigung der unabgefederten Fahrwerksteile Radlastwerte gebildet.Bei Überschreiten eines vorgegebenen Radlastwertes wird eine Warneinrichtung ausgelöst.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Verfahrens dereingangs genannten Art, mit dem eine Erhöhung der Sicherheit im Arbeitseinsatz möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren der gattungsgemäßen Artdurch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angeführten Merkmale gelöst.
[0006] Durch diese erfindungsgemäßen Verfahrensschritte ergibt sich nun der Vorteil, dasseine auf Grund asymmetrischer Radlasten drohende Entgleisungsgefahr zuverlässig ausge¬schlossen und dadurch die Betriebssicherheit signifikant verbessert werden kann. Damit kann inwünschenswerter Weise sowohl das Bedienungspersonal als auch die Maschine sowie dasBahngleis vor etwaigem großem Schaden bewahrt werden. Ein zusätzlicher positiver und dieErgonomie begünstigender Aspekt liegt in der Tatsache, dass die schadensvermeidendenMaßnahmen automatisch bzw. ohne Notwendigkeit eines Eingreifens seitens des Arbeitsperso¬nals eingeleitet und durchgeführt werden können. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sichaus dem Unteranspruch und der Zeichnungsbeschreibung.
[0007] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausfüh¬rungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen: [0008] Fig. 1 eine stark vereinfachte Seitenansicht einer Gleisbaumaschine, [0009] Fig. 2 einen schematischen Querschnitt durch die Maschine, und [0010] Fig. 3 eine Alternativversion.
[0011] Eine in Fig. 1 ersichtliche Gleisbaumaschine 1 weist einen Maschinenrahmen 2 auf, derauf einem Gleis 3 anhand von endseitig angeordneten Schienenfahrwerken 4 verfahrbar ist.Diese haben Radsätze 5 mit je zwei Rädern 6, die jeweils einer Schiene 7, 8 des Gleises 3zugeordnet sind. Auf dem Maschinenrahmen 2 sind zudem Fahr- bzw. Arbeitskabinen 9, eineKraftquelle 10 zur Energieversorgung sowie Arbeitsaggregate 11 zur Bearbeitung des Gleises 3angeordnet.
[0012] In der als Beispiel dargestellten Variante ist die Gleisbaumaschine 1 eine Stopfmaschi- ne, deren Arbeitsaggregate 11 als Stopfaggregate 12 und Gleishebeaggregat 18 ausgebildetsind. Wie nun auch in Fig. 2 besser erkennbar, sind die Stopfaggregate 12 zum Arbeitseinsatzin Weichenbereichen des Gleises 3 unabhängig voneinander in Maschinen- bzw. Gleisquerrich¬tung 13 verschiebbar ausgebildet, um eine abzweigende Schiene einer Weiche bearbeiten zukönnen. Zu diesem Zweck sind die Stopfaggregate 12 auf Querführungen 14 gelagert und mitVerschiebeantrieben 15 verbunden, die eine Relativverschiebung zwischen Arbeitsaggregat 11und Maschinenrahmen 2 bewirken.
[0013] Die genannte Relativverschiebung und die damit einhergehende erhebliche Gewichts¬verlagerung hat zur unmittelbaren Folge, dass die vom Radsatz 5 eines Schienenfahrwerkes 4aufgebrachte Achslast nun ungleichmäßig als asymmetrische Radlasten t1 und t2 auf die bei¬den Schienen 7 bzw. 8 des Gleises 3 aufgeteilt wird. Ab einer gewissen Größe dieser Lastdiffe¬renz ergibt sich daraus - insbesondere in Weichen- und Kreuzungsbereichen - die Gefahr einesEntgleisens der Gleisbaumaschine 1 bei deren Weiterfahrt.
[0014] Gemäß der Erfindung werden nun die auf jedes Rad 6 eines Radsatzes 5 einwirkendenRadlasten t1 und t2 mittels einer geeigneten (bereits in verschiedener Form bekannten) Mess¬einrichtung 16 permanent gemessen und miteinander z.B. in einer Kontrolleinheit 17 (Fig. 1)verglichen. Wenn dabei festgestellt wird, dass eine - wahlweise einstellbare - maximale Diffe¬renzgrenze der asymmetrischen Radlasten t1 und t2 zwischen den beiden Rädern 6 des Rad¬satzes 5 überschritten wird, dann wird über die Kontrolleinheit 17 automatisch ein Stopp derMaschinenvorfahrt ausgelöst. Im Fall, dass die Gleisbaumaschine stillsteht, wird deren Vorfahrtblockiert. Diese Sicherheitsmaßnahme wird erst wieder aufgehoben, wenn - nach erfolgterRückverschiebung des Arbeitsaggregats 11 - die Differenz der asymmetrischen Radlasten t1und t2 wieder innerhalb der eingestellten Grenzen liegt.
[0015] Alternativ dazu wäre es bei einer Gleisstopfmaschine auch möglich (wie in Fig. 3 ge¬zeigt), zur Reduktion der genannten Asymmetrie eine mit dem Maschinenrahmen 2 verbundeneVorrichtung 20 einzusetzen, die im dargestellten Beispiel durch Gleishebeaggregat 18 gebildetwird. Mit diesem kann die weniger belastete Schiene 7 erfasst und mittels des Hebezylinders 19eine vertikal in Richtung zur Schiene 7 wirksame Zugkraft f erzeugt werden, die der Last t2 aufder Schiene 8 entgegenwirkt. Durch Rollhebeteller des Gleishebeaggregats 18 ist dies auchwährend der Vorfahrt der Gleisbaumaschine 1 möglich.
[0016] Die Erfindung beschränkt sich natürlich nicht nur auf Stopfmaschinen, sondern es sindim Rahmen der Erfindung verschiedene Arten von Gleisbaumaschinen mit querverstellbarenArbeitsaggregaten ebenso umfasst.
Claims (2)
- Patentansprüche 1. Verfahren zum Arbeitseinsatz von auf Gleisen verfahrbaren Gleisbaumaschinen, wobeidurch Relativverschiebung zwischen einem Maschinenrahmen (2) und einem Arbeitsag¬gregat (11) eine asymmetrische Radlast bezüglich der beiden Schienen (7, 8) des Gleises(3) entsteht, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: a) auf jedes Rad (6) eines Radsatzes (5) einwirkende Radlasten (t1, t2) werden perma¬nent gemessen und miteinander verglichen, b) im Falle einer Überschreitung einer wahlweise einstellbaren maximalen Radlast-Differenzgrenze zwischen den beiden Rädern (6) wird automatisch eine Vorfahrt derGleisbaumaschine (1) gestoppt bzw. bei Stillstand der Gleisbaumaschine (1) derenVorfahrt blockiert.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die weniger belastete Schie¬ne (7) durch eine mit dem Maschinenrahmen (2) verbundene Vorrichtung (20) erfasst unddurch einen Hebezylinder (19) zwischen dieser und dem Maschinenrahmen (2) eine verti¬kal in Richtung zur Schiene (7) wirksame Zugkraft (f) ausgeübt wird. Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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