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Verfahren zur Herstellung von Bildern, Verzierungen oder Inschriften auf Glas oder Stein.
Zweck vorliegenden Verfahrens ist, Bilder, Inschriften und Zeichnungen. die auf Glasoder Steinplatten mittels Sandstrahles eingraviert werden sollen, auf photoraphiscl1 Wege derart auf die betreffende Fläche zu übertragen, dass die Schicht, aus welcher das photographische Bild besteht, eine gegen den Sandstrahl widerstandsfähige Schutzschicht bildet. Die zu ähnlichen
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Bilder ein indirektes Verfahren unter Verwendung sensibilisierten Pigmentpapieres benutzt wurde oder bei Versuchen zur direkten Erzeugung des Bildes auf einer vorher mit Gelatinemasse bedeckten Platte keine genügend gleichmässige und dem wandstrahl genügend widerstehende Schicht zustande kam.
Das vorliegende Verfahren arbeitet auf dem letztgenannten direkten Wege. vermeidet aber die Misserfolge der bisherigen Versuche dadurch, dass die lichtempfindliche Gelatinemasse, welche nach der Entwicklung des aufkopierten Bildes die Schutzschicht gegen den Sandstrahl bilden soll, in dickflüssigem (sirupartigem) Zustande aufgebracht wird und nachher mittels eines geeigneten Instrumentes so abgestrichen wird, dass eine an allen Stellen der Platte gleichmässig starke Schicht zurückbleibt.
Nur auf diesem Wege ist eine allenthalben gleichmässige Stärke der Gelatineschicht, sowie eine bestimmte Konsistenz, welche Eigenschaften einerseits für eine gleichmässig gute Durchbelichtung bis auf den Grund, anderseits für die nachfolgende
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beschriebenes Werkzeug, das auch bei krummen Oberflächen eine absolute Gleichmässigkeit der Schichtstärke gewährleistet.
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Erfindung dadurch erreicht, dass die Schicht nach der Entwicklung des Bildes mit einer Gummi- Zucker-Glyzerin-Lösung behandelt wird.
An und für sich ist es zwar bekannt, Glyzerin zum Geschmeidigmachen einer Gelatineschicht zu benutzen, bezw. mittels Glyzerin ein auf eine Glasplatte übertragenes Pigmentbild gegen die Einwirkung eines wandstrahles widerstandsfähig zu machen ; neu ist jedoch das Verfahren, eine, nach obigem Verfahren hergestellte Deckschicht ausserdem noch nach dem Belichten mit einer Gummi-glyzerin-Traubenzuckerlösung zu behandeln, zum Zwecke, ein Ausbocknen der Gelatineschicht bei der Behandlung mit dem Sand-
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des Wassers herbeiführen, und die unelastische Deckungsschicht würde dann vom Sande durchschlagen werden.
Erst durch den Zusatz von Gummi und Traubenzucker zu der Glyzernnlösung wird erzielt dass die mit dieser Lösung behandelte Schicht auch bei längerer Dauer des Sandblasens gegen den Sandstrahl unempfindlich bleibt. Ausserdem ist speziell für das vorliegende
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Behandlung durch Glyzerinlösung allein nicht zu ermöglichen wäre. Im einzelnen erfolgt die Ausführung des Verfahrens wie folgt :
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Eine geeignet zusammengesetzte, mit Zucker und Glyzerin gemengte, lichtempfindliche GelatinemawG wird in dickflüssigem (sirupartigem) Zustande in ungeregelter Menge, wie dies Fig. t der Zeichnung rechts von dem Abstreichinstrument zeigt, aufgetragen.
Hierauf wird die Masse durch das in Fig. l und 2 dargestellte Instrument abgestrichen, welchen die Eigentümlichkeit hat, sich allen Unebenheiten der Oberfaohe anzupassen und in jedem Falle eine an allen Teilen der Fläche gleichmässig starke Schicht hervorbringen.
Das Werkzeug besteht in einem federnden, sehr dünnen, seiner Breite nach den Abmessungen
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Rand herausragender Ansätze c versehen ist. Diese letzteren werden am besten durch dünne Nickel- drahts d gebildet, die sich, wie die Zeichnung zeigt, um das untere Ende des Stahlbleches nach vorn herumlegen und hinten an einer besonderen Blechplatte e oder dergl. befestigt sind.
Wenn man mit diesem Werkzeug über die mit einer dicken Gelatineschicht soeben ungleichmässig stark bedeckte Glasplatte herüberfährt, so gibt die dünne Stahlplatte mit deh Drahtfüssen allen Unebenheiten der Oberfläche nach und lässt an allen Teilen der Oberfläche nur eine ganz gleichmässig dicke Schicht der Gelatine zurück, deren Stärke der Dicke der Nickeldrähte entspricht. Die beim Heu'überfahren des Werkzeuges über die Platte durch die Drahtfüsse in der Gelatine entstehenden schmalen Furchen schliessen sich hinter dem Blech sofort wieder von selbst.
Ein Abfliessen der so entstandenen Schicht findet infolge der Kohäsion der Teile auch bei starker Krümmung der Oberfläche nicht statt, so dass eine Schicht von ganz gleichmässiger Stärke erhalten wird.
Nach dem Trocknen dieser* Schicht wird in ihr auf photographischem Wege das Bild, sei es von einem gewöhnlichen photographischen Negativ, sei es von einer auf durchsichtigem Papier hergestellten Zeichnung (Schrift) angefertigt. Die zu verwendenden photographischen Negative müssen gute Deckung aufweisen ; die Zeichnungen oder Drucke werden zweckmässig mittels einer besonderen, absolut lichtundurchlässigen Farbe hergestellt, da andernfalls bei der für die hier vorzunehmende Durchbelichtung erforderlichen langen Expositionsdauer auch die im Negativ gedeckten Stellen von Licht durchdrungen werden, so dass die unter ihnen liegenden Stellen der Gclatineschicht gegerbt werden und infolgedessen kein klares photographisches Bild entsteht.
Nachdem das Bild genügend lange kopiert ist, wird es in heissem Wasser entwickelt. Nunmehr wird das so erhaltene Gelatinel) ild getrocknet und dann in eine Lösung gebracht, die aus Gummi- lösung, Glyzerin und Zucker besteht. Die Platte wird zweckmässig etwa. 1/2 Stunde in der Gummi- Zücker-Glyzerin-Lösung gelassen, nachdem sie dann unter der Brause abgespült und wiederum getrocknet ist, ist die Gelatiheschicht zäh und elastisch wie Paragummi Und haftet ausserordentlich fest an der Platte.
Eine derartig hergestellte Schicht kann mittels des Sandstrahlgebläses eine beliebig lange Zeit behandelt werden, ohne dass eine Loslösung oder ein Zertrümmern der Deckschicht an irgend einer Stelle erfolgt. Die bei der Sandstrahlgravur entstehenden Zeichnungen entsprechen in allen Punkten der Vorlage und zeigen äusserst scharf geschnittene Konturen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur'Herstellung von Bildern, Verzierungen oder Inschriften auf Glas oder
Stem auf photographischem Wege durch Bearbeiten einer auf die betreffende Fläche aufgebrachten, lichtempfindlichen Gelatineschicht, welche nach dem Belichten und Entwickeln mit Glyzerin- lösung behandelt wurde, mit dem Sandstrahlgebläse, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelatine- masse in dickflüssigem, sirupartigen Zustande aufgebracht, hierauf in an sich bekannter Weise
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dicke Schiebt zurückbleibt, und dann nach dem in bekannter Weise erfolgenden Belichten und Entwickeln mit einer Mischung von Glyzerin, Gummilösung und Traubenzucker längere Zeit behandelt wird.