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Für die Weiterverarbeitung der bei der Kühlung der Rohgase mit dem Wasser ausfallenden. gebundenen Ammoniakmenge ist in der deutschen Patentschrift Nr. 181846 die Betriebs-regel angegeben, das Ammoniak in bekannter Art mit Kalk und Dampf in einer DestiHicjkolonne abzutreiben und deren Dämpfe in das Sättigungsbad einzuleiten. Mit dieser Einiülnung der Dämpfe in das Sättigungsbad sind aber zwei wesentliche Nachteile verbunden : Zum ersten erhalten die wieder erwärmten Gase eine solche Belastung mit assetdampf. dass der Zustand der Cberhitzung erst auf einer höheren Temperaturstufe erreicht wird, als dem Wassergehalte der Gase unmittelbar nach der Kühlung entspricht.
Das Bestreben, die Umsetzung in dem Sättigungsbade auf einer möglichst niedrigen Temperaturstufe vor sich gehen zu lassen. erfährt hierdurch also eine Beeinträchtigung.
Nun löst ausserdem das Gaswasser das den gebundenen Teil des Aremoniaks enthält. aus
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über und begleitet das Ammoniak. Kommen also die teerigen Bestandteile des Gaswassers mit den Abdämpfen der Destillierkolonne in das Säurebad, so scheiden sie sich dort zum grössten Teile ab, verunreinigen das Bad und das Salz und werden selbst von der Säure angegrifeD.
Die Erfindung beseitigt die gerügten Missstände für diese Sonderbehandlung des Gaswa8IÒcrs dadurch, dass die Abdämpfe der Destillierkolonne nicht dem überhitzten Gase vor dem bexw. in dem Sulfatkasten zugesetzt, sondern dem noch nicht gekühlten und noch nicht von Teer befreiten ROhgase beigemengt werden. Auf diese Weise wird also zunächst das ganze Ammoniak in das Gas verlustlos zurückgeführt, während durch die folgende Behandlung des Gasstromes im Kübler und Teerscheidcr sowohl die in der Destillierkolonne hinzugefügte Wassermenge mit nieder- geschlagen, als auch die teerigen Bestandteile aus dem Gaswasser zurückgehalten werden.
Damit erhält man ein reines Gas, dessen Wassergehalt lediglich durch die der im Kühler erreichten
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Gase einschliesslich eines erforderlichen Sicherheitsgrades kann also schon bei weit niederer Temperatur erzielt werden, su dass beispielsweise die chemische Umsetzung im Sättigungsbadc bei etwa 40 Celsius durchgeführt werden kann. Für die Erzielung eines möglichst neutralen
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zumengen. da sie infolge der dort herrschenden, niedrigen Temperatur entsprechend ihrer ge- rlngPH 11enge schon von selbst eine ausgiebige Kühlung erfahren.
Gemäss der Erfindung wird also freiwillig das ausgeschiedene Ammoniak nach der seiner Natur entsprechenden Sonderbehandlung in das Gas. zurückgeführt, ohne dass der es tragende Dampf eine Bslastung der Gase
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eine prozentuale Verminderung des mit durch das Säurebad zu schleppenden Gasballastes ein.
Das neue Verfahren hat noch eine weitere Wirkung : Bei den bisher üblichen Verfahren zur Gewinnung von schwefelsaurem Ammoniak tritt bekanntlich oft eine unerwünschte Färbung
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des gewonnenen Ammoniakealzes durch Ferrocyan-Verbindungen ein, die infolge Einwirkung der Gasbestandteilo auf die eisernen Rohrleitungen bei Gegenwart von Wasser entstanden sind.
Bei dem Verfahren nach der deutschen Patentschrift Nr. 181846 ist nun an sich die Entstehung derartiger Verbindungen schon ausgeschlossen, da ja gemäss der erzielten Überhitzung das Wasser nicht in dem Zustande in den Gasen enthalten ist, der allein die Entstehung dieser Verbindungen ermöglicht, nämlich nicht im flüssigen. Lediglich bei der im Patente angegebenen Sonder- verarbeitung des Gaswassers ist noch die Möglichkeit der Entstehung solcher Ferrocyan-Verbindungen vorhanden, da ja die Dämpfe der Destillierkolonne selbst sich in gesättigtem oder doch nur wenig überhitztem Zustande befinden. Eine geringe äussere Kühlung der Überführungs- leitung für diese Dämpfe in das Sättigungsbad kann aber die Entstehung solcher Verbindungen bewirken, die dann ins Bad gelangen und das Salz färben können.
Gemäss dem vorliegenden Verfahren werden aber auch solche etwaigen Ferrocyan-Verbindungen nicht in das Bad eingeleitet, sondern unschädlich für das Salz mit den anderen Bestandteilen abgeführt.
Die Zeichnung zeigt in einem senkrechten Schnitt eine zur Ausführung des neuen Verfahrens geeignete Anlage.
10 ist eine Wärmeaustauschvorrichtung, in die die von den Ofen kommenden Rohgase durch Rohr 11 eintreten und die sie durch Rohr 12 verlassen ; der Ober-und Unterteil der Wärmeaustauschvorrichtung ist dabei durch die Rohre 13 verbunden. Die Kühler 74 sind zwei durch Rohrleitungen 15 hintereinander geschaltete Türme, in denen das Kühlmittel durch Rohrbündel16
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durch Rohrleitung 18 mit dem Gebläse 79 verbunden, das die Gase durch Leitung 20 in den Teerscheider 21 drückt, wo sie die durch Gegengewicht 22 ausbalancierte Siebglocke 23 passieren, um durch Leitung 24 zur Wärmeaustauschvorrichtung 7C zurückgeführt zu werden.
Hier umspülen die gekühlten Gase das Röhrenbündel13, in dem die heissen Rohgase entlang strömen. gehen durch die Leitung 25 in das Sättigungsgefäss 26 und treten hier durch Löcher des Verteilringes 27 durch das Sättigungsbad von Schwefelsäure oder saurer Lauge, wo sie ihr Ammoniak abgeben, das als Salz sich in der Bodenvertiefung 28 ansammelt und durch Rohr 29 herausgefördert wird.
Die so von Ammoniak befreiten Gase gehen durch Leitung 30 in den Schlusskühler 31, umspülen hier das von dem Kühlmittel durchströmte Röhrenbündel 32 und verlassen den Kühler zwecks weiterer Verwendung durch das Rohr 33. Die sich bei der Kühlung der Gase in der Wärme- austausrlvnrrielhtung 7, in den Kühlern 14. im Teerscheider 21 und in dem Sehlusskühlu 31 ausscheidenden Kondensate gelangen durch die Überlaufgefässe 34, 35. 36 und Rohr 37 in die Leitung : 38. die zu dem Sammelbehälter 3. 9 führt.
Hier scheiden sich die Kondensate nach ihrem spezifischen Gewicht in Teer und Gaswasser. von denen der erstere in den Behälter 40 und das
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auf den Abtreibeapparat 44 gehoben, wo es über die einzelnen, mit Hauben versehenen Böden 45 nach unten fliesst, während ihm Dampf aus Leitung 46 entgegengeführt wird. Das Abwasser verlässt den Abtreibeapparat durch Leitung 47. Die Abdämpfe gehen durch Leitung 48 in den Oberteil der Wärmeaustauschvorrichtung 10 zurück.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von Nebenprodukten aus Gasen der trockenen Destillation, wobei die ammoniakhaltigen Gase durch ein Bad von Säure oder saurer Lauge geleitet werden und das mit dem Kondensat ausfallende Ammoniak immer in das Gas zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das beim gesonderten Abtreiben des Ammoniakwasser erhaltene Ammoniakwasserdampfgemisch immer wieder gekühlt (evtl. von Teer befreit), das dabei frei werdende Ammoniak dem Gase und das dabei sich niederschlagende Wasser immer wieder dem erst erhaltenen Kondensat zugesetzt wird.