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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum chargenweisen Beschichten von Tunnelinnenwänden sowie eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Mit einem solchen Verfahren kann zur Felssicherung eines Tunnelabschlages oder zur Ausbil- dung einer Verkleidungsschicht Spritzbeton, und für Isolationszwecke eine entsprechende Isolati- onsschicht auf die Tunnelinnenwand aufgetragen werden. Unter einem Tunnelabschlag versteht man den freien Raum, der durch Sprengen oder Fräsen aus einem Felsen herausgebrochen wird.
Die Abschlaglange ist dabei unter anderem abhängig von der Gesteinsqualität Übliche Abschlag- längen liegen im Tunnel- und Stollenbau zwischen 1 und 6 Meter.
Es sind Einrichtungen zum Verspritzen von Beton bekannt, die sowohl im Tunnel- und Stollen- bau als auch zur Sicherung von Baugruben und Böschungen verwendet werden. Eine bekannte Einrichtung weist dabei einen auf einem Trägerfahrzeug aufgebauten Spritzroboter auf, der im Wesentlichen dazu dient, die Führung der zum Verspritzen des Betons dienenden Spritzdüse beim Auftragen des Spritzbetons auf die zu behandelnde Oberfläche zu mechanisieren und dadurch die Arbeitssicherheit und die Arbeitsbedingungen für die Bauarbeiter zu verbessern.
Eine solche Einrichtung besitzt vorzugsweise einen horizontal und vertikal beweglichen Trag- arm sowie eine auf diesem befestigte, verlängerbare und ebenfalls frei bewegliche Spritzlanze, die an ihrem einen Ende die mit einer Betonförderleitung verbundene und zum Verspritzen des Betons dienende Spritzdüse trägt. Letztere ist dabei an einem um die Achse der Spritzlanze herum be- wegbaren Drehkopf befestigt, sodass die Achse des aus der Spritzdüse heraustretenden Beton- strahles während des Spritzvorganges immer in einem optimalen Winkel zur Oberfläche gehalten werden kann.
Die Steuerung aller beweglichen Elemente des Spritzroboters erfolgt mit einer Fern- bedienung, wobei Routinebewegungen, wie beispielsweise die horizontale Bewegung der Spritz- lanze automatisiert werden können
Verschiedene Eigenschaften einer auf die Innenfläche eines Tunnels oder Stollens aufgebrach- ten Betonschicht, wie z. B. die Druckfestigkeit und die Hafteigenschaften, hängen stark vom Spritz- winkel und vom Spritzabstand ab. Es ist bekannt, dass eine optimale Beschichtung dann erfolgt, wenn der Abstand der Spritzdüse zur Wand - abhängig von der Art des Gesteins - vorzugsweise 1 bis 2 m beträgt und die Achse des aus der Spritzdüse heraustretenden Betonstrahles möglichst senkrecht zur Tunnelwand steht. Bei Nichteinhaltung dieser Verfahrensparameter ist der Anteil des Rückprall-Materials unverhältnismässig gross.
Als Rückprall-Material versteht man diejenige Menge von Spritzmaterial, die nicht an der Wand haften bleibt und damit ungenutzt verloren geht. Durch den Rückprall von Spritzbeton entstehen - nebst den Kosten für den nicht nutzbaren Spritzbeton - hohe Betriebskosten, bedingt durch Matenalverschleiss und Materialentsorgung. Dazu kommt, dass sich - bei Nichteinhaltung der vorgenannten Verfahrensparameter - die nach einem Spntzvorgang tatsächlich an der Tunnelinnenwand verbleibende Betonmenge infolge der nur aufwendig be- stimmbaren und daher meist unbekannten Menge des Rückprall-Materials nicht mehr bestimmen lässt.
Eine mit Spritzbeton zu beschichtende Tunnelinnenwand ist in der Regel sehr unregelmässig beschaffen. Ein wesentlicher Nachteil der vorstehend beschriebenen Einrichtung besteht daher dann, dass es nicht immer einfach ist, die Spntzdüse genau senkrecht zur Felsoberfläche auszu- richten und zu dieser einen idealen Abstand einzuhalten. Darüber hinaus lässt sich auch die Wandstärke einer mit der bekannten Einrichtung aufgetragenen Betonschicht infolge der meist un- regelmässigen Tunnelinnenwand und des unter Umständen grossen Materialverschleisses nicht mehr bestimmen.
Schliesslich erfordert die Steuerung der Spritzlanze und das optimale Justieren des Drehkopfes verhältnismässig viele umständliche und zeitraubende Arbeitsvorgänge, die praktisch nur unter Mitwirkung mindestens einer Person durchführbar sind.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das die Nachteile des bekannten Verfahrens nicht aufweist und insbesondere ermöglicht, während des chargenwei- sen Betriebes den Spritzbeton schnell und möglichst ohne Materialverlust aufzutragen. Dies soll in erster Linie durch automatisches Einhalten des korrekten Spritzwinkels und Spritzabstandes ge- schehen.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einem Verfahren zum chargenweisen Beschichten der Innenfläche eines Tunnelabschnittes mit Spritzbeton, wobei der Spritzbeton mit einer Spritzdüse auf die zu behandelnde Innenfläche gespritzt wird und wobei die Spritzdüse derart
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an einer verlängerbaren Spritzlanze einer die Spritzdüse führenden und auf einem Träger befestig- ten Vorrichtung angeordnet ist, dass sie um die Achse der Spritzlanze herum bewegbar ist und besteht im Wesentlichen darin, dass für jede Charge der Träger im Tunnel fest positioniert wird, dass mittels einer an der Spritzlanze der Vorrichtung angebrachten und um diese drehbaren Mess- Sonde das Profil des Tunnelabschnittes derart vermessen wird,
dass gemäss einem vorgegebenen Mess-Raster an mehreren Stellen des Tunnelabschnittes der Abstand eines Messpunktes zur Mess-Sonde gemessen und in einer Steueranlage gespeichert wird und dass die zum Auftragen von Spritzbeton auf den genannten Tunnelabschnitt dienende Spritzdüse derart mit der Steueran- lage geführt wird, dass mindestens stellenweise die Achse des aus der Spritzdüse austretenden Betonstrahles senkrecht zu einer durch zwei Messpunkte gebildeten Geraden oder senkrecht zu einer durch drei Messpunkte gebildeten Fläche steht und der Abstand der Spritzdüse zur genann- ten Geraden bzw. Fläche einem im voraus bestimmten Wert entspricht.
Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens dient eine Einrichtung mit einer Förder- leitung zum Befördern von Spritzbeton, einer den Auslass der Förderleitung bildenden Spritzduse, sowie einer auf einem Träger angeordneten, eine Spritzlanze aufweisenden Vorrichtung, wobei die Spritzdüse derart an der Spritzlanze angeordnet ist, wobei die Einrichtung erfindungsgemäss ge- kennzeichnet ist durch eine Mess-Sonde, um an mehreren Stellen des Tunnelabschnittes den Ab- stand der Spritzdüse zur Tunnelwand zu messen und eine Steueranlage, um die gemessenen Messwerte zu registrieren und den Spritzvorgang in Abhängigkeit von den Messwerten zu steuern.
Der Erfindungsgegenstand soll nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungs- beispiels erläutert werden. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Einrichtung zum Verspritzen von Beton beim Vermessen eines Tunnelabschnittes; Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung beim Verspritzen von Spritzbeton auf den zuvor vermessenen Tun- nelabschnitt, und Fig. 3 und 4 einen an einer Spritzlanze drehbar angeordneten Drehkopf mit an ihm befestigter Spritzdüse und Mess-Sonde.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine schematische Ansicht eines Tunnels 1, in welchem mittels einer aus einem Trägerfahrzeug 2 (hier einem Baggerchassis und einer darauf befestigten Vorrichtung 3 bestehenden erfindungsgemässen Einrichtung ein Wandabschnitt 4 des Tunnels 1 mit Spritzbeton beschichtet wird. Hiebei weist der mit einer Charge zu beschichtende Wandabschnitt 4 eine Länge von beispielsweise 1 bis 6 m auf. Die Vorrichtung 3 besitzt hiezu eine auf einem horizontal und vertikal bewegbaren Tragarm 5 befestigte, verlängerbare Spritzlanze 6, die - wie auch der Tragarm 5 - mittels nicht im Detail dargestellten Gelenken in alle Richtungen bewegbar ist.
Die Spritzlanze 6 weist zudem an ihrem einen Ende einen um die Achse der Spritzlanze 6 her- um bewegbaren Drehkopf 7 auf, an dem eine zur Vermessung des Tunnelabschnittes 4 dienende Mess-Sonde 8 und eine Spritzdüse 9 zum Auftragen von Spritzbeton befestigt sind. Als Mess- Sonde 8 kann beispielsweise ein elektrischer Entfernungsmesser dienen, der wie an sich bekannt, mit Hilfe eines Infrarot-Laserstrahles nach dem Prinzip der Laufzeitmessung arbeitet.
Die Vorrichtung 3 weist ferner eine durch einen Block dargestellte, elektronische Steueranlage 10 auf. Zu dieser gehört eine Steuerschaltung mit elektrischen und/oder elektronischen Bauteilen zum Messen, Steuern und Regeln. Die Steuerschaltung ist dabei mit in den Figuren nicht darge- stellten elektrischen Leitern mit dem Drehkopf 7, den Gelenken und allen anderen elektrisch und/ oder hydraulisch antreib- und steuerbaren Teilen der Vorrichtung 3 verbunden, die eine horizontale und/oder vertikale Bewegung von Tragarm 5, Spritzlanze 6 oder Drehkopf 7 bewirken können. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist die Steueranlage 10 noch zusätzlich über die Leitung 11 mit der Mess- Sonde 8 verbunden.
Die Steuerschaltung weist insbesondere Registrier- und Steuermittel auf, um die während einer Messphase mit der Mess-Sonde 8 ermittelten Messwerte zu registrieren und den anschliessenden Spritzvorgang in noch näher zu erläuternder Weise und abhängig von den er- mittelten Messwerten zu steuern Die Steuerschaltung kann hiebei z. B. analog arbeitende Rechen- verstärker, Vergleichsschaltungen u. dgl. und/oder einen Analog/Digitalwandler zum Umwandeln der Mess-Signale in Digitalsignale und einen Digitalrechner aufweisen Schliesslich kann die Steu- erschaltung auch eine Anzeigevorrichtung besitzen, um die Messwerte während der Messphase fortlaufend anzuzeigen. Die Anzeigevorrichtung ist zum Beispiel durch einen Bildschirm zum Dar- stellen mindestens eines Schnittes durch den Tunnel gebildet.
Die Steuerschaltung besitzt des weiteren Eingabemittel, um dem Rechner für den mindestens zum Teil automatischen Mess- und Spritzvorgang die dafür notwendigen Verfahrensparameter einzugeben
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Die Steueranlage 10 kann schliesslich auch einen Steuerkasten od. dgl. aufweisen, mit wel- chem mindestens einige der Bewegungen von Tragarm 5, Spritzlanze 6 oder Drehkopf 7 mittels manuell bedienbaren Bedienungselementen, vorzugsweise mittels räumlich wirkenden Joysticks, ausgeführt werden können.
Die Steueranlage 10 ist nun derart ausgebildet, dass der Ablauf des nachfolgend beschriebe- nen Verfahrens zum Verspritzen von Beton wahlweise durch manuelles Betätigen von Bedienungs- elementen ganz oder teilweise Schritt für Schritt durch eine Person oder vollstandig automatisch durch die Steueranlage 10 gesteuert werden kann Dabei ist vorgesehen, die grosstechnische Verarbeitung des Spritzbetons im Wesentlichen dauernd automatisch zu steuern und das Verfah- ren lediglich vorübergehend - beispielsweise zur Optimierung der aufzutragenden Schichtdicke - "manuell" durch eine Person zu steuern.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine konstruktive Lösung dafür, wie die Spritzdüse 9 und die Mess- Sonde 8 am Drehkopf 7 montierbar sind. Wie in diesen Figuren dargestellt ist, sitzt die Mess- Sonde 8 in einem Schutzgehäuse 12. Sie ist in Fig. 3 durch einen Deckel 12a des Schutzgehauses 12 abgedeckt, also nicht sichtbar, sodass demzufolge Fig. 3 den Drehkopf 7 im Zustand "Spritzen" und Fig. 4 denselben im Zustand "Messen" zeigt.
Wie man aus den Fig. 3 und 4 ebenfalls ersehen kann, ist die Spritzdüse 9 mit ihrer Haltekon- struktion über einen Schwenkhebel 13 drehstarr mit dem Drehkopf 7 verbunden. Ebenso ist die Mess-Sonde 8 über das Schutzgehäuse 12 fest mit dem Drehkopf 7 verbunden, sodass Mess- Sonde 8 und Spritzdüse 9 gemeinsam um die Achse der Spritzlanze 6 drehbar sind. (Die Konstruk- tion der Befestigung der Spritzdüse 9 am Schwenkhebel 13, wird hier nicht im Detail beschrieben, da diese Konstruktion dem Stand der Technik entspricht und für die Funktion des Drehkopfes 7 nicht relevant ist )
Wenn mit der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtung eine Spritzbetonschicht auf den Wandabschnitt 4 aufgetragen werden soll, wird als erstes die Vorrichtung 3 mit dem Trägerfahr- zeug 2 fest im Tunnel 1 positioniert, wozu man letzteres vorzugsweise mit Stützfüssen abstützt.
Die Spritzlanze 6 der Vorrichtung 3 wird daraufhin ungefähr koaxial zur Tunnelachse 14 ausgerichtet, und zwar so, dass mit ihr der ganze mit einer Spritzbeton-Charge zu beschichtende Wandabschnitt 4 abdeckbar ist.
Anschliessend werden über die genannten Eingabemittel, die zur automatischen Steuerung des Spritzvorganges dienenden Parameter dem Rechner der Steuerschaltung eingegeben. Zu diesen Parametern gehören insbesondere - die Förder-Leistung der mit der Spritzdüse 9 verbundenen Pumpe, - der Abstand der Spritzdüse 9 von der Tunnelinnenwand, - die zu erzielende Beton- schichtdicke, - der Durchmesser des an der Tunnelinnenwand eintreffenden Beton-Strahles, - das zur Vermessung der Tunnelinnenwand dienende Mess-Raster, und - der Führungsmechanismus von Tragarm 5 und Spritzlanze 6 zum Verspritzen von Beton.
Für eine mindestens zum Teil automatische Steuerung der Vorrichtung 3 kann beispielsweise folgende Parameterkombination voreingestellt werden : Pumpenleistung: 15 m3/h; zu erzielende Betonschichtdicke : 250 mm ; der Spritzdüse 9 von der Tunnelinnenwand: 1500 mm, Betonstrahldurchmesser: 500 mm, Mess-Raster zur Vermessung der Tunnelinnenwand: 400 x 400 mm ; von Tragarm 5 und Spritzlanze 6 : horizontal, maanderför- mig
Nach Eingabe dieser Voreinstellungen wird - wie in Fig 3 dargestellt - das Schutzgehäuse 12 mit der Mess-Sonde 8 in Pfeilrichtung 15 verschwenkt, der Deckel 12a in Richtung des Pfeiles 16 aufgeklappt und die Mess-Sonde 8 dadurch in Messposition gebracht und zwar derart, dass der Mess-Strahl möglichst parallel zur Spritzdüsenachse liegt.
Die nun erstellte Messbereitschaft ist in Fig. 4 dargestellt. Anschliessend wird mit der Mess-Sonde 8 und mittels eines vorgegebenen Mess- Rasters die Geometne des Wandabschnittes 4 vermessen, wozu die Spritzlanze 6 vorzugsweise horizontal ausgerichtet wird, und zwar koaxial zur Tunnelachse 14. Die Vermessung des Wandab- schnittes 4, der etwa eine Lange von 3 bis 6 m aufweist und im Wesentlichen durch das Heraus- sprengen oder Fräsen eines Tunnelabschlages gebildet wird, kann hierbei mit einem Mess-Raster von 0,1 x 0,1 m bis 1,0 x 1,0 m, vorzugsweise aber mit einem Mess-Raster von 0,4 x 0,4 m erfol- gen, wobei dann beim Abtasten und Vermessen der Tunnelinnenwand an mehreren Stellen des Wandabschnittes 4 Messpunkte angezielt,
deren Abstände zur Mess-Sonde 8 gemessen und in der Steueranlage 10 gespeichert werden Falls - wie im dargestellten Ausführungsbeispiel - die
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Mess-Sonde 8 entlang der Messlinien 17 geführt wird, werden in Abständen von 0,4 m Messpunkte ermittelt, die nach einer Rotation der Mess-Sonde 8 um 360 zusammen ein erstes Vollkreis-Profil des Wandabschnittes 4 bilden. Nach Messung des ersten Vollkreis-Profiles wird dann die die Mess-Sonde 8 tragende Spritzlanze 6 um 0,4 m parallel zur Tunnelachse 14 verschoben und eine weitere Messreihe durchgeführt. Dieser Vorgang wird dann solange wiederholt, bis der ganze Wandabschnitt 4 vermessen ist.
Jeder durch die Mess-Sonde 8 ermittelte Messpunkt wird hierbei im Wesentlichen durch drei Messwerte definiert, nämlich durch den Abstand der Mess-Sonde 8 zur Tunnelinnenwand, den Winkel, den die Mess-Sonde 8 mit dem Tunnelboden einschliesst und die Position der Mess-Sonde 8 in Bezug auf die maximale bzw. minimale Auslenkung der Spritzlanze 6. Diese drei Messwerte werden im Speicher der Steuerschaltung gespeichert.
Nach Vermessung des Wandabschnittes 4 wird der Deckel 12a des Schutzgehäuses 12 wieder zugeklappt, das Schutzgehäuse 12 in die Ausgangsposition zurückverschwenkt und dadurch die Spritzbereitschaft hergestellt.
Falls mit einer Charge nur ein Teilbereich des Wandabschnittes 4 mit Spritzbeton beschichtet werden soll, müssen noch vor der Herstellung der Spritzbereitschaft die Ränder dieses Teilberei- ches definiert werden. Hierzu führt man beispielsweise mit Hilfe von Bedienungselementen einen sichtbaren Laserstrahl eines mit der Mess-Sonde 8 gekoppelten Mess-Moduls an mindestens drei Randpunkte des genannten Teilbereiches, bestimmt mit diesem die Position der Randpunkte in Bezug auf die Auslenkung der Spritzlanze 6 und speichert die Positionswerte im Speicher der Steuerschaltung ab.
(Selbstverständlich können die Ränder des mit einer Spritzbeton-Charge zu beschichtenden Teilbereiches auch gleichzeitig, d. h. während der Vermessung des Wandabschnit- tes 4 definiert werden.)
Während der nun folgenden Spritzphase werden Tragarm 5, Spritzlanze 6 und Drehkopf 7 der- art von der Steueranlage 10 geführt, dass die Achse des aus der Spritzdüse 9 austretenden Be- tonstrahles mindestens stellenweise senkrecht zu einer durch drei Messpunkte gebildeten Fläche steht und dass der Abstand der Spritzdüse zur genannten Fläche einem im voraus bestimmten Wert entspricht. Die Spritzdüse 9 wird hiebei in einem Abstand von beispielsweise 1 bis 3 m, vor- zugsweise 1,5 bis 2,5 m von der Innenwand des Tunnels gehalten.
Dieser Spritzvorgang wird im Wesentlichen wie folgt gesteuert.
Zuerst berechnet der Rechner der Steuerschaltung aus den bereits ermittelten Messwerten, den im voraus festgelegten Verfahrensparametern und den Messdaten zu dem eventuell noch zusätzlich definierten Teilbereich den eigentlichen Spritzvorgang, d. h. die zur Führung der Spritz- düse 9 dienende Raumkurve. Hauptanforderung an den Spritzvorgang ist dabei, dass der Beton- strahl - wie bereits erwähnt - möglichst rechtwinklig auf der Oberfläche der Tunnelinnenwand auf- trifft und dass die Spritzduse 9 nach Möglichkeit mit dem im voraus eingestellten Spritzabstand vor der Tunnelinnenwand gehalten wird.
Die Berechnung der zur Führung der Spritzdüse 9 dienenden Raumkurve kann hierbei mit ver- schiedenen mathematischen Modellen erfolgen. So kann beispielsweise aus den Messwerten ein die Oberfläche des vermessenen Wandabschnittes 4 abdeckendes Gittermodell berechnet werden, bei dem der Gitterlinienabstand dem Raster-Abstand des im voraus festgelegten Mess-Rasters entspricht. In diesem Fall kann die Spritzdüse 9 dann beispielsweise entlang von horizontal verlau- fenden Mäanderlinien 18 geführt werden, deren konstante Abstände 19 möglichst genau dem genannten Gitterlinienabstand entsprechen.
Zur Einhaltung des Spritzabstandes wird die Raumkurve zudem so berechnet, dass die Achse des aus der Spritzdüse 9 austretenden Betonstrahles mindestens stellenweise senkrecht zu einer durch drei Punkte gebildeten Fläche steht und dass der Abstand zur vorgenannten Fläche dem im voraus bestimmten Wert, von vorzugsweise etwa 1,5 bis 2,5 m entspricht. Die Führung der Spritz- düse 9 entlang der im voraus berechneten Raumkurve übernimmt die Steueranlage 10, wobei die Düsenposition und der jeweilige Tunnelquerschnitt zu jedem Zeitpunkt auf dem Bildschirm der Anzeigevorrichtung aufgezeichnet werden kann. Während des Spritzvorganges ist die pro Zeitein- heit auf die Tunnelinnenwand zu spritzende Betonmenge vorzugsweise konstant.
Es ist aber auch denkbar, die pro Zeiteinheit auf die Tunnelinnenwand zu spritzende Betonmenge wahlweise und abhängig von den Messdaten zu variieren, um dadurch beispielsweise eine Optimierung der Schichtdicke in denjenigen Bereichen der Tunnelinnenwand zu erreichen, welche mehr oder weni- ger stark zerklüftet sind.
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Nachdem nun der allgemeine Ablauf einer Chargenbearbeitung beschrieben wurde, sollen nun die Vorteile der Erfindung näher erläutert werden.
Mit dem erfindungsgemässen Verfahren kann der richtige Auftreffwinkel und der korrekte Spritzabstand - unabhängig von der Oberflächenstruktur des Tunnels - ohne weiteres leicht ein- gehalten werden, sodass eine optimale Spritzbeton-Qualität erzielt wird.
Mit der erfindungsgemässen Einrichtung kann die Spritzarbeit automatisiert werden, was gerade bei grösseren Bauarbeiten wichtig ist Die Arbeitssicherheit und die generellen Arbeitsbedingungen des Personals werden hiebei wesentlich verbessert. Ferner kann mit dem erfindungsgemässen Verfahren nach einem bereits erfolgten Spritzvorgang der behandelte Wandabschnitt erneut ver- messen werden, um dadurch die Wandstärke der gebildeten Betonwand und die an der Oberfläche haften gebliebene Spritzbetonmenge zu bestimmen.
Es sei an dieser Stelle schliesslich noch darauf hingewiesen, dass das anhand der Fig. 1 und 2 beschriebene Verfahren und die zur Durchführung des Verfahrens dienende Einrichtung nur eine Auswahl von möglichen Ausführungsformen der Erfindung darstellen und in verschiedener Hinsicht geändert werden können.
So zeigen die Fig. 3 und 4 lediglich eine bevorzugte konstruktive Lösung. Es ist nämlich nicht zwingend notwendig, dass die Spritzdüse 9 und die Mess-Sonde 8 gemäss der vorstehend be- schriebenen Weise miteinander gekoppelt sind. Eine ebenso brauchbare, jedoch aufwendigere Lösung wäre die, für die Mess-Sonde 8 und die Spritzdüse 9 je einen separaten Drehantrieb vorzu- sehen.
Zudem kann die Vorrichtung 3 anstelle der optischen Infrarot-Mess-Sonde 8 auch eine andere Mess-Sonde, beispielsweise eine Ultraschall-Mess-Sonde mit einem Ultraschallsender und einem Ultraschallempfänger zur Registrierung von an der Tunnelinnenwand reflektierten Ultraschallwellen besitzen.
Ferner lasst sich die Vorrichtung 3 nicht nur auf Baggerchassis 2 sondern auf beinahe allen baustellenüblichen Trägerfahrzeugen montieren.
Was das erfindungsgemässe Verfahren betrifft, so wird beim vorstehend beschriebenen Ausfüh- rungsbeispiel während des Spritzvorganges die Spritzdüse 9 so von der Steueranlage 10 geführt, dass die Achse des aus der Spritzdüse 9 austretenden Betonstrahles mindestens stellenweise senkrecht zu einer durch drei Messpunkte gebildeten Fläche steht und dass der Abstand der Spritzdüse 9 zu dieser Fläche einem im voraus bestimmten Wert entspricht. Es ist nun aber im Rahmen der Erfindung auch denkbar, die Spritzdüse 9 so zu führen, dass die Achse des aus der Spritzdüse 9 austretenden Betonstrahles mindestens stellenweise zu einer durch zwei Messpunkte gebildeten Geraden steht und dass der Abstand der Spritzdüse 9 dann zu dieser Geraden dem im voraus bestimmten Wert entspricht.
Ferner kann noch vor der vorstehend beschriebenen Messphase die Position des die Vornch- tung 3 tragenden Trägerfahrzeuges 2 relativ zur Tunnelachse 14 bestimmt und mit dem Rechner der Steueranlage 10 das durch den Spritzvorgang zu erzielende Sollprofil des Wandabschnittes 4 definiert und in einer Datenbank des Rechners gespeichert werden. Dadurch können nun rechneri- sche Vergleiche zwischen den Messwerten und dem Sollprofil des mit Spritzbeton zu beschichten- den Wandabschnittes 4 durchgeführt und aufgrund dieser Vergleiche noch vor dem Spritzen Eng- stellen in der Tunnelröhre erkannt und nachgearbeitet bzw. nachprofiliert werden. Verfahren zur Bestimmung der Position des Tragerfahrzeuges 2 in Bezug auf die Tunnelachse 14 sind im Tun- nelbau hinlänglich bekannt, sodass auf eine Erläuterung dieser Verfahren verzichtet werden kann.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann schliesslich auch derart mit der Steueranlage 10 ge- steuert werden, dass Mess- und Spritzphase gleichzeitig ablaufen, dass also bereits während einer Messphase Spritzbeton auf einen vorgängig vermessenen Ausschnitt eines Wandabschnittes auf- getragen wird.
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