-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Düse zum Aufbringen einer pastösen Masse auf eine Werkstückoberfläche in Form einer Raupe.
-
Für das Auftragen von Pasten oder viskosen Flüssigkeiten wie Klebstoffen werden in vielen Anwendungsbereichen Düsen mit Düsenöffnungen verschiedenster Geometrie verwendet. Typische Geometrien sind Rund- und Flachdüsen aber auch Düsenöffnungen, die einen speziellen Raupenquerschnitt, zum Beispiel ein gleichseitiges Dreieck, erzeugen. Für den Auftrag von einzelnen Raupen werden in der Regel Runddüsen eingesetzt. Sollen größere Flächen benetzt werden, kommen Flachdüsen zum Einsatz. Ein grundsätzliches Problem bei dieser Art von Düsen ist die Kontrolle der Raupenform, da der Raupenquerschnitt neben der Geometrie der Düsenöffnung von der Verfahrgeschwindigkeit (Vorschub) der Düse und der Dosierrate anhängig ist, mit der die pastöse Masse durch die Düse geleitet wird.
-
Die
US 2017/0225190 A1 offenbart eine Düse mit einer in etwa sichelförmigen Düsenöffnung. Zwar gibt die sichelförmige Düsenöffnung den Raupenquerschnitt (dann ebenfalls sichelförmig) grundsätzlich vor, doch kann die Raupe entlang ihrer Längserstreckung dicker oder dünner ausgebildet sein, wenn beispielsweise die Verfahrgeschwindigkeit der Düse und/oder die Dosierrate schwanken. Das Aufbringen von gleichmäßigen Raupen stellt somit hohe Anforderungen an die Regelung der Verfahrensparameter wie Dosierrate und Verfahrgeschwindigkeit, mit denen die pastöse Masse aufgetragen wird.
-
Die
US 5,277,511 offenbart eine Düse mit einer Düsenspitze, die wenigstens zwei Auflagepunkte zur Auflage auf der Werkstückoberfläche aufweisen, wobei die Düsenspitze im aufgesetzten Zustand zusammen mit der Werkstückoberfläche einen umlaufenden Begrenzungsrand ausbildet, der eine vordere Düsenöffnung zur Vorgabe des Rampenquerschnitts umgibt. Die
US 5,277,511 offenbart dabei eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten vorderen Düsenöffnungen, so dass sich durch diese Düse mehrere parallele Raupen gleichzeitig auftragen lassen.
-
Zum Auftragen der parallelen Raupen wird die Düse der
US 5,277,511 auf die Werkstückoberfläche aufgesetzt, sodass die Auflagepunkte der Düsenspitze auf der Werkstoffoberfläche aufliegen. Die pastöse Masse wird durch die Düse geleitet, wobei diese durch eine rückseitige Düsenöffnung unter Ausbildung eines offenen Reservoirs auf die Werkstückoberfläche aufgetragen wird. Die Düsenspitze wird relativ zur Werkstückoberfläche in Richtung des offenen Reservoirs bewegt, sodass das Material des offenen Reservoirs zur Ausbildung der Raupen verwendet wird. Gemäß der
US 5,277,511 soll somit ein gleichmäßiger Auftrag der pastösen Masse auf der Werkstückoberfläche möglich sein.
-
Es besteht jedoch ein Bedarf an einem einfachen Verfahren zum Regeln des Auftrags der pastösen Masse. Wenn beispielsweise die Verfahrgeschwindigkeit zu klein und die Dosierrate zu groß ist, besteht die Gefahr, dass das offene Reservoir immer mehr anwächst und dann zu groß wird, was zu einem unkontrollierten Mehrauftrag führen kann. Umgekehrt kann beim Auftragen der pastösen Masse das offene Reservoir mit der Zeit zu klein werden, sodass die vorderen Düsenöffnungen zu wenig Material erhalten und sich der gewünschte Raupenquerschnitt nicht mehr einstellen kann.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren bereit zu stellen, durch das ein einfaches und sicheres Auftragen der pastösen Masse durch die Düse möglich ist.
-
Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mit dem Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Ausführungsbeispiele der Erfindung können den Unteransprüchen zu Anspruch 1 entnommen werden.
-
Erfindungsgemäß ist die Erfassung eines Wertes, der die räumliche Ausdehnung des offenen Reservoirs repräsentiert, und die Verwendung dieses Wertes für die Regelung eines Verfahrensparameters zum Aufbringen der pastösen Masse vorgesehen. In einem Ausführungsbeispiel ist der Verfahrensparameter die Verfahrgeschwindigkeit (Vorschub), mit der die Düsenspitze relativ zur Werkstückoberfläche bewegt wird. Dabei kann die Werkstückoberfläche ortsfest sein, so dass die relative Bewegung zwischen Düsenspitze und Werkstückoberfläche ausschließlich auf die Bewegung der Düsenspitze zurückzuführen ist. Es ist aber auch möglich, dass die Düsenspitze stillsteht und sich die Werkstückoberfläche bewegt. Denkbar sind auch eine Bewegung der Düsenspitze bei gleichzeitiger Bewegung der Werkstückoberfläche. Beispielsweise kann die relative Verfahrgeschwindigkeit 10 bis 100 mm/s betragen. Vorzugsweise beträgt sie 20 bis 50 mm/s.
-
Wächst beispielsweise das offene Reservoir immer mehr an, wird dessen räumliche Ausdehnung also immer größer, kann die Verfahrgeschwindigkeit der Düsenspitze entsprechend erhöht werden, so das pro Zeiteinheit mehr pastöse Masse durch die Erzeugung der Raupe benötigt wird, was die räumliche Ausdehnung des offenen Reservoirs wieder kleiner werden lässt.
-
Alternativ oder zusätzlich kann der Verfahrensparameter zum Aufbringen der pastösen Masse eine Dosierrate sein, mit der die pastöse Masse in die Düse geleitet wird. Wird beispielsweise eine zu kleine räumliche Ausdehnung des offenen Reservoirs detektiert, kann die Dosierrate erhöht werden, so dass das offene Reservoir anwächst und sich einem gewünschten Sollwert wieder annähert. Aufgrund der Pufferwirkung des offenen Reservoirs werden hier nur mäßige Anforderungen an die Regelung gestellt, wobei aber die aufgetragene Raupe entlang ihrer Länge sehr gleichmäßig ist.
-
In einem Ausführungsbeispiel ist es ausreichend, dass in Abhängigkeit der räumlichen Ausdehnung des offenen Reservoirs die Dosierrate lediglich auf zwei Werte abwechselnd gesetzt wird, vorzugsweise auf 0 oder auf 100 % eines Basiswertes. Ist das offene Reservoir zu groß, so wird die Dosierrate auf 0 gesetzt, was bedeutet, dass das Reservoir keinen weiteren Zufluss erfährt. Aufgrund der weiteren Bewegung der Düsenspitze wird das offene Reservoir kleiner, da aus ihm das Material für die Ausbildung der Raupe verwendet wird. Unterschreitet das Reservoir eine gewisse Mindestausdehnung, kann die Dosierrate wieder auf 100 % gesetzt, wodurch das offene Reservoir wieder anwächst. Gleichwohl die räumliche Ausdehnung des offenen Reservoirs durch diese Art der Regelung gewissen Schwankungen ausgesetzt ist, lassen sich durch das erfindungsgemäße Verfahren mit hoher Güte gleichmäßige Raupen erzeugen.
-
Die Dosierrate kann Werte von 250 bis 15.000 mm3/s annehmen. In einem Ausführungsbeispiel beträgt sie 1000 bis 5000 mm3/s. Zu beachten ist, dass sich diese Wertbereiche auf eine minimale und maximale Dosierrate innerhalb einer Regelung beziehen können, zwischen denen beliebige Werte eingestellt werden können. Bei dem Ausführungsbeispiel, bei dem die Dosierrate auf alternierend 0 oder 100 % gesetzt wird, beziehen sich die Wertbereiche auf den Basiswert, also auf die 100 %.
-
Auch kann alternativ oder zusätzlich der Verfahrensparameter ein Druck sein, mit dem die pastöse Masse in die Düse geleitet wird. Dieser kann 0,5 bis 6 bar, vorzugsweise 1 bis 5 bar betragen.
-
Der Wert, der die räumliche Ausdehnung des offenen Reservoirs repräsentiert, kann durch eine Sensoreinheit mit wenigstens einem Sensor erfasst werden. Die Erfassung des Wertes kann kapazitiv, induktiv, akustisch oder optisch erfolgen. Beispielsweise kann der Sensor eine Kapazität erfassen, die von der räumlichen Ausdehnung des offenen Reservoirs abhängt. Der von dem kapazitiven Sensor erfasste Wert steht somit in einem bestimmten Verhältnis zu der räumlichen Ausdehnung des offenen Reservoirs. Somit repräsentiert die erfasste Kapazität die räumliche Ausdehnung des offenen Reservoirs. Die Erfassung des Wertes kann neben der eigentlichen Messung auch eine Berechnung umfassen, mit der auf Basis eines Messwerts der repräsentierende Wert ermittelt wird.
-
Die Düse kann eine Längsachse aufweisen, die in einem Anstellwinkel von 0 (horizontal) bis 90° (vertikal) auf die Werkstückoberfläche gesetzt wird. Der Anstellwinkel beträgt vorzugsweise 30 bis 60°.
-
Des Weiteren besteht ein Bedarf an einer Düse, mit der das oben beschriebene Verfahren einfach und sicher durchgeführt werden kann. Der Erfindung liegt daher eine weitere Aufgabe zu Grunde, nämlich eine Düse bereitzustellen, durch die ein einfacher und sicherer Auftrag der pastösen Masse möglich ist.
-
Diese Aufgabe wird mit der Düse gemäß Anspruch 10 gelöst. Ausführungsbeispiele der Erfindung können den Unteransprüchen zu Anspruch 10 entnommen werden.
-
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass ein erster Auflagepunkt durch eine erste Seitenwand und ein zweiter Auflagepunkt durch eine zweite Seitenwand gebildet werden, wobei die erste Seitenwand und die zweite Seitenwand die vordere Düsenöffnung und die rückseitige Düsenöffnung begrenzen. Dieses Merkmal führt zu einem besonders einfachen Aufbau der Düse, wobei die Seitenwände einerseits den Querschnitt der Raupe vorgeben und andererseits sicherstellen, dass die pastöse Masse neben dem beabsichtigen Auftrag in Raupenform nicht darüber hinaus unbeabsichtigt jenseits der Seitenwände auf Bereiche der Werkstückoberfläche gelangen, die nicht mehr von der Düsenspitze überfahren werden.
-
In einem Ausführungsbeispiel verlaufen die erste Seitenwand und die zweite Seitenwand parallel zueinander. Es ist auch möglich, dass die erste Seitenwand und die zweite Seitenwand auseinander laufen und einen Öffnungswinkel einschließen. Dieser Öffnungswinkel zwischen den Seitenwänden kann 20° bis 70°, vorzugsweise 35° bis 55° betragen.
-
Die vordere Düsenöffnung kann einen rechteckigen Querschnitt aufweisen, Die erste und zweite Seitenwand bilden dabei zwei parallele Kanten dieses Querschnitts. Ein zu den Seitenwänden senkrecht verlaufender Düsendeckel und die Werkstückoberfläche bilden dann das zweite Kantenpaar des rechteckigen Querschnitts. Dies setzt voraus, dass die Werkstückoberfläche plan ist.
-
Eine Breite des vorderen Düsenauslasses kann mehr als fünfmal, vorzugsweise mehr als zehnmal so groß sein wie eine Höhe der ersten Seitenwand. Vorzugsweise ist die Höhe der ersten Seitenwand gleich einer Höhe der zweiten Seitenwand. Die Höhe der ersten Seitenwand kann 0,5 bis 5 mm betragen. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel beträgt die Höhe 1 bis 2,5 mm.
-
Die Breite des vorderen Düsenauslasses kann 5 bis 100 mm, vorzugsweise 20 bis 50 mm betragen. Somit kann die Düse als Flachdüse ausgebildet sein, durch die ein vollflächiger Auftrag auf die Werkstückoberfläche möglich ist. Dabei können mehrere nebeneinanderliegende Flachraupen aufgetragen werden, wobei es möglich ist, die Flachraupen mit Überlappung aufzutragen. In einem nachgelagerten Arbeitsschritt können Rillen, die durch die Auflage der Seitenwände auf der Werkstückoberfläche erzeugt werden, eingeebnet werden.
-
Zu beachten ist, dass in einem Ausführungsbeispiel bei gegebener Geometrie der Düsenöffnung, insbesondere bei gegebener Höhe der ersten und zweiten Seitenwand, die Höhe der Raupe noch durch den Anstellwinkel beeinflusst werden kann, mit dem die Düse auf die Werkstückoberfläche gesetzt wird. So ist es möglich, unterschiedlich hohe Raupen mit einer gleichen Düsenspitze zu erzeugen, die dann aber mit unterschiedlichen Anstellwinkeln auf die Werkstückoberfläche gesetzt werden muss.
-
Die oben beschriebene Sensoreinheit kann Teil der Düse sein, wobei die Sensoreinheit vorzugsweise ortsfest zur rückseitigen Düsenöffnung angeordnet ist. Der Sensor der Sensoreinheit kann dabei eine Hauptmessachse aufweisen, die auf die rückseitige Öffnung gerichtet ist. Vorzugsweise geschieht dies in senkrechter Form. In einem anderen Ausführungsbeispiel verläuft die Hauptmessachse im Wesentlichen parallel zu der rückseitigen Öffnung.
-
Bei der pastösen Masse kann es sich beispielsweise um einen Zweikomponenten-Epoxidkleber handeln, der als eine klebende Ausgleichsmasse (liquid shim) auf eine Werkstoffoberfläche aufgebracht werden kann, um diese mit der Oberfläche eines anderen Bauteils zu verkleben. Ein anderes Beispiel für die pastöse Masse ist ein noch nicht ausgehärtetes Polyurethan aus einem Polyol und einem Isocyanat. Bei der Werkstückoberfläche kann es um eine Oberfläche eines Kohlefaserteils handeln.
-
Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Düse (siehe 1 A bis 1 G);
- 2 ein zweites Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Düse (siehe 2 A bis 2 G);
- 3 das erste Ausführungsbeispiel der 1 mit einem Sensor (siehe 3 A bis 3 C);
- 4 das erste Ausführungsbeispiel der 1 mit dem Sensor in einer geänderten Anordnung (siehe 4 A bis 4 C; und
- 5 verschiedene Stadien eines ersten Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Verfahren (siehe 5 A bis 5 L).
-
Die 1 A bis 1 G zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Düse, die in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnet wird. Die 1 A bis 1 G zeigen die Düse in unterschiedlichen Ansichten. 1 B zeigt dabei den Schnitt entlang der Linie b-b in 1 A. 1 G zeigt den Schnitt entlang der Linie g-g der 1 F.
-
Die Düse 1 weist einen Rohrabschnitt 10 und einen fecherförmigen Verbreiterungsabschnitt 11 auf, der sich bis zu einer Düsenspitze 12 erstreckt. An einem dem Verbreiterungsabschnitt 11 abgewandten Ende weist der Rohrabschnitt 10 einen Einlass 13 auf, an dem eine hier nicht gezeigte Zuführleitung angeschlossen werden kann. Durch den Einlass 13 kann eine pastöse Masse in den Rohrabschnitt 10 geleitet werden, von dem aus die pastöse Masse dann in den Verbreiterungsabschnitt 11 gelangt.
-
An den Verbreiterungsabschnitt 11 schließt sich die Düsenspitze 12 an, die eine erste Seitenwand 14, eine zweite Seitenwand 15 sowie eine Abdeckplatte 16 aufweist. Die Seitenwände 14, 15 sowie die Abdeckplatte 16 sind dabei einstückig mit dem Verbreiterungsabschnitt 11 ausgebildet.
-
Die 1 E bis 1 G zeigen neben der Düse 1 eine Werkstückoberfläche 2, auf die mittels der Düse die durch den Einlass 13 zuführbare pastöse Masse (in den 1 A bis 1 G nicht dargestellt) aufgetragen werden kann. In den 1 E bis 1 G befindet sich die Düse 1 in ihrer Einsatzlage. Dies bedeutet, dass sie mit ihren Seitenwänden 14, 15 auf der Werkstückoberfläche auf liegt. Die erste Seitenwand 14 bildet somit einen ersten Auflagepunkt der Düsenspitze zur Auflage auf der Werkstückoberfläche aus. Entsprechend bildet die zweite Seitenwand 15 einen zweiten Auflagepunkt der Düsenspitze aus.
-
Wie insbesondere der 1 F entnommen werden kann, bilden die erste Seitenwand 14, die zweite Seitenwand 15, die Abdeckplatte 16 und die Werkstückoberfläche 2 einen umlaufenden Begrenzungsrand für eine vordere Düsenöffnung, die mit 17 bezeichnet ist. Die vordere Düsenöffnung 17 weist einen rechteckigen Querschnitt auf, wobei die Breite des rechteckigen Querschnitts bzw. die Breite der Abdeckplatte 16 deutlich (mindestens um den Faktor 3) größer ist als die Höhe der ersten Seitenwand bzw. der zweiten Seitenwand. Aufgrund der Form der vorderen Düsenöffnung 17 kann die Düse der 1 A bis 1 G auch als Flachdüse bezeichnet werden. Die Düse 1 dient zur Erzeugung einer Raupe auf der Werkstückoberfläche. Die Raupe ist in den 1 A bis 1 G nicht dargestellt, sie ist jedoch in den 5 A bis 5 L dargestellt und dort mit dem Bezugszeichen 102 gekennzeichnet.
-
Neben der vorderen Düsenöffnung 17 weist die Düse 1 eine rückseitige Düsenöffnung 18 auf. Eine Abgrenzung zwischen der vorderen Düsenöffnung 17 und der rückseitigen Düsenöffnung 18 erfolgt durch die Werkstückoberfläche 2, auf die die Düse 1 in ihrer Einsatzlage aufliegt. Die Werkstückoberfläche 2 trennt dabei die vordere Düsenöffnung 17 von der rückseitigen Düsenöffnung 18.
-
Insbesondere aus der 1 G wird deutlich, dass die Düse 1 mit einem Anstellwinkel α auf der Werkstückoberfläche 2 auf liegt. Der Winkel α erstreckt sich dabei zwischen der Werkstückoberfläche und einer Längsachse der Düse 1, die der Mittelachse des Rohabschnitts 10 entspricht. Der Winkel α beträgt im Ausführungsbeispiel der 1 G 40° bis 50°.
-
Der 1 G ist zudem eine Raupenhöhe h zu entnehmen, die von der Höhe der ersten Seitenwand 14 bzw. der zweiten Seitenwand 15 und von dem Anstellwinkel α abhängt. Bei einem Winkel α von 45° entspricht die Raupenhöhe h ungefähr 70 % der Höhe der ersten/zweiten Seitenwand 14, 15.
-
Den 5 A bis 5 L ist zu entnehmen, wie mittels der Düse 1 eine Raupe 102 aus der pastösen Masse auf die Werkstückoberfläche 2 aufgebracht wird. Die in den 5 A bis 5 L verwendeten Bezugszeichen kennzeichnen dabei Bauteile oder Merkmale, die mit den entsprechenden Bauteilen oder Merkmalen der 1 A bis 1 G ähnlich oder identisch sind. Dies gilt sinngemäß auch für die 2 bis 4.
-
Die Düse 1 der 5 A bis 5 L ist dort nur schematisch dargestellt und weist prinzipiell den gleichen Aufbau auf wie die Düse 1 der 1 A bis 1 G. Die Düse 1 der 5 A bis 5 L weist im Bereich des Rohabschnitts 10 zusätzliche Längsrippen 19 auf, die aber auch ohne weiteres weggelassen werden können.
-
In einem ersten Schritt wird die Düse 1 auf die Werkstückoberfläche 2 aufgesetzt, so dass die Seitenwände 14, 15 auf der Werkstoffoberfläche 2 aufliegen. Durch den Rohrabschnitt 10 und den Verbreiterungsabschnitt 11 wird dann die pastöse Masse geleitet, die dann sowohl durch die vordere Düsenöffnung 17 als auch durch die rückseitige Düsenöffnung 18 aus der Düse 1 tritt und auf die Werkstückoberfläche 2 gelangt (siehe 5 B). Es bildet sich vor der vorderen Düsenöffnung 17 ein erster vorderer Anteil 100 und hinter der Düsenöffnung 17 unterhalb der rückseitigen Düsenöffnung 18 ein zweiter oder hinterer Anteil 101. Der vordere Anteil 100 bildet dabei (teilweise) einen Raupenanfang der Raupe 102.
-
Sobald der vordere Anteil 100 eine Höhe erreicht, die der Raupenhöhe h entspricht (siehe 5 C), tritt weitere pastöse Masse nur durch die rückseitige Düsenöffnung 18 aus der Düse 1, so das der hintere Anteil 101 größer wird (siehe 5 D und 5 E). Der hintere Anteil 101 bildet dabei ein offenes Reservoir aus. Sobald das offene Reservoir 101 eine ausreichend räumliche Ausdehnung (5 E) aufweist, wird die Düse 1 mit der Düsenspitze 12 in der Darstellung der 5 E nach rechts, also in Richtung des offenen Reservoirs 101 bewegt. Die Bewegung der Düse 1 relativ zur Werkstückoberfläche 2 ist auch durch den Pfeil gekennzeichnet. Durch die Bewegung der Düse 1 wird die Düsenspitze 12 in das Reservoir 101 hinein gedrückt, so dass sich mit Hilfe der vorderen Düsenöffnung 17 die Raupe 102 ausbildet. Das Material des offenen Reservoirs 101 wird somit zur Ausbildung der Raupe 102 genutzt.
-
Mit fortlaufender Bewegung der Düse 1 in Richtung des Pfeils 3 wird die Raupe 102 immer länger, wobei die Größe des offenen Reservoirs 101 in etwa gleich groß bleibt. Dies bedeutet, dass der Zufluss in die Düse 1 dem Materialverbrauch zur Ausbildung der Raupe 104 entspricht. Im Verfahrensschritt der 5 I wird die Zuführung der pastösen Masse in die Düse 1 gestoppt. Bei fortlaufender Bewegung der Düse 1 wird dadurch das offene Reservoir 101 kleiner, bis die räumliche Ausdehnung des Reservoirs in etwa dem Raupenquerschnitt entspricht (siehe 5 J und 5K). Somit bildet sich ein Raupenende 103 aus.
-
Aus den 5 A bis 5 L wird ersichtlich, dass gemäß der Erfindung der Querschnitt der Raupe nur von der Höhe der Seitenwände 14, 15 sowie von dem Anstellwinkel Alpha abhängt. Soweit Sorge dafür getragen wird, dass immer ein ausreichend großes Reservoir 101 vorhanden ist, ist der Querschnitt der Raupe unabhängig von der Verfahrgeschwindigkeit (Vorschub) der Düse 1 und unabhängig von einer Förder- oder Dosierrate, mit der die pastöse Masse in die Düse 1 gefördert wird.
-
Die 2 A bis 2 G zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Düse 1. Die Düse 1 der 2 A bis 2 G unterscheidet sich von der Düse der 1 A bis 1 G dadurch, dass der Verbreiterungsabschnitt 11 mehrere Stufen 11 A, 11 B mit unterschiedlich großem Verbreiterungswinkel aufweist. Zudem verlaufen hier die Seitenwände 14, 15 parallel zueinander, wodurch das offene Reservoir etwas mehr eingeschränkt wird.
-
Die 3 und 4 zeigen Ausführungsbeispiele, bei denen die Düse 1 eine Sensoreinheit mit einem nur schematisch dargestellten Sensor 20 aufweist. Der Sensor 20 weist dabei eine Hauptmessrichtung 21 auf, die in den 3 C und 4 B eingezeichnet ist. Im Ausführungsbeispiel der 3 A bis 3 C ist die Hauptmessrichtung 21 auf die rückseitige Öffnung 18 gerichtet. Im Ausführungsbeispiel der 4 A bis 4 C verläuft die Hauptmessrichtung mit einem gewissen Abstand parallel zur rückseitigen Düsenöffnung 18.
-
Mit Hilfe des Sensors 20 kann die räumliche Ausdehnung des offenen Reservoirs 101 erfasst werden. Wird durch den Sensor 20 ermittelt, dass die räumliche Ausdehnung des offenen Reservoirs 101 größer ist als ein vorgegebener Sollwert, kann entweder die Dosierrate der pastösen Masse in die Düse 1 reduziert oder die Verfahrgeschwindigkeit der Düse 1 bzw. der Düsenspitze 12 erhöht werden. Beide Maßnahmen haben zur Folge, dass sich das offene Reservoir abbaut. Erkennt die Sensoreinheit nun, dass das offene Reservoir zu klein wird, kann im Gegenzug die Dosierrate wieder erhöht oder die Verfallgeschwindigkeit der Düse 1 wieder reduziert werden. Aufgrund der Pufferwirkung des offenen Reservoirs 101 haben Schwankungen der räumlichen Ausdehnung des offenen Reservoirs keine Auswirkung auf den Raupenquerschnitt der Raupe 104. Solange sichergestellt wird, dass das offene Reservoir sich in gewissen Grenzen befindet (einerseits nicht zu klein, damit die vordere Düsenöffnung immer mit ausreichend Material gefüttert wird; andererseits nicht zu groß, damit ein Auftrag der pastösen Masse außerhalb der Seitenwände 14, 15 ausgeschlossen werden kann) lassen sich mit vergleichsweise geringem Regelungsaufwand sehr gleichmäßige Raupen in kontrollierter Form erzeugen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Düse
- 2
- Werkstückoberfläche
- 3
- Pfeil
- 10
- Rohrabschnitts
- 11
- Verbreitungsabschnitt
- 12
- Düsenspitze
- 13
- Einlass
- 14
- erste Seitenwand
- 15
- zweite Seitenwand
- 16
- Abdeckplatte
- 17
- vordere Düsenöffnung
- 18
- rückseitige Düsenöffnung
- 19
- Längsrippe
- 20
- Sensor
- 21
- Hauptmessrichtung
- 100
- erster (vorderer) Anteil, Raupenanfang
- 101
- zweiter (hinterer) Anteil, offenes Reservoir
- 102
- Raupe
- 103
- Raupenende
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 2017/0225190 A1 [0003]
- US 5277511 [0004, 0005]