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Die Erfindung betrifft eine unverriegelte Selbstladewaffe zum Verfeuem von insbesondere hülsenloser Patronenmunition, mit feststehendem Lauf und einem gegen die Kraft einer Schliessfeder Offenbaren, beim Schliessen patronenzuführenden Verschluss, wobei der Lauf verschlussseitig hinter dem Patronenlager einen zylindrischen Endabschnitt aufweist und der patronenzuführende Verschlussteil als schlagbolzendurchsetzter Schliesskolben ausgebildet ist, der in Schliessstellung in den Endabschnitt des Laufs über eine Ringdichtung dichtend eingetreten ist.
Eine derartige Konstruktion ist aus der US-A 3 768 191 bekannt
Diese Waffe ist ein Rückstosslader, bei dem die Verschtussbetätfgung also nicht über eine Laufanbohrung und einen parallel zum Lauf geführten Gaskolben erfolgt, sondern über den Schhesskolben
Die erfindungsgemässe Selbstladewaffe Ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass der Schliesskolben geteilt Ist, wobei ein jeweils an der Patrone angreifender Schliesskolbenkopf über einen Schaft axial verlagerbar an einem Kolbenkörper gefuhrt Ist, wobei zwischen Schliesskolbenkopf und Kolbenkörper ein Tellerfedempaket gehalten Ist Dies ergibt eine verbesserte Gasdichtung durch das Zusammendrücken des Tellerfedempakets beim Schuss,
wobei dessen Durchmesser vergrössert wird, sowie eine Dämpfung der Schliessbewegung
Nach einem weiteren Kennzeichen der Erfindung ist die Waffe zuschiessend ausgebildet und zur Führung des Schliesskolbens ein Kniehebeltrieb vorgesehen, dessen unverlagerbares Endgelenk vor dem Patronenlager angeordnet Ist Die Kniehebelkonstruktion bietet vor allem den Vorteil, dass der Schliesskolben langsam öffnet, d h.
anfänglich für einen kleinen Schliesskolbenweg vom Kniehebel ein langer Weg gegen die Schliessfeder zurückgelegt werden muss
Dabei kann weiterhin erfindungsgemäss vorgesehen sein, dass der Kniehebeltrieb abschnittsweise geteilt ist, wobei an je einer Seite der vertikalen Symmetrieebene der Waffe ein Kniehebel und ein Endgelenk vorgesehen sind, die gemeinsam über einen gabelförmigen Ubertrager beaufschlagt sind, an dem der Schliesskolben angelenkt ist.
Insbesondere sind Anschläge für die Schwenkung des Kniehebels gegenüber dem Endgelenk vorgesehen, die die Schwenkmöglichkeit des Kniehebels auf einen Winkel von < 800, insbesondere zwischen 90 und < 1800, begrenzen.
Zur dynamischen Abstimmung des Verschlusses kann es wünschenswert sein, die Verschlussmasse zu erhöhen Dazu ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass der bzw die Kniehebel als Scheibensektor oder als Scheibe ausgebildet Ist (sind), die im Endgelenk schwenkbar gelagert ist (sind).
In diesem Fall ist bzw. sind vorteilhaft der bzw. die Kniehebel mit einer Schliessfeder tn Form einer Spiralblattfeder assoziiert.
Endlich kann vorgesehen sein, dass das rückwärtige Ende des Laufendabschnitts, vorzugsweise übergangslos, erweitert ist
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, In der die Figuren 1 bis 6 eine unverriegelte Selbstladewaffe, die Fig. 7 ein Waffenlaufinnenprofil und die Fig. 8 eine hülsenlose Patrone zeigen.
Die Fig 1 und 4 sind schematische Seitenansichten eines Maschinenkarabiners, Fig 2 ist eine Schnittansicht von oben In der Ebene li-li von Fig 1 und Fig. 3 ist eine Schnittansicht von vorne in der Ebene lil-lil von Flg 1
Die Fig. 5 zeigt eine Schnittansicht des Schliesskolbens der Waffe nach den Flg. 1-4, Fig 6 Ist eine Schnittansicht von vom in der Ebene VI-VI von Fig. 5.
Fig 1 zeigt eine zuschiessende Waffe vor dem Abfeuem, Fig. 4 die Waffe im Augenblick der Zündung der Patrone
Bei Betätigung des Abzugs 14 wird über einen Verriegelungsstollen 12 die Vorwärtsbewegung des Verschlusses durch die vorgespannten Schliessfeder 16 ausgelöst ; der Schliesskolben 1 nimmt aus dem Magazin 13 eine Patrone 18 mit und schiebt diese in das Patronenlager des Laufs.
Dabei tritt der Schliesskolben 1 in den zylindrischen, hinter dem Patronenlager angeordneten Endabschnitt 20 des Laufs gasabdichtend ein Der Schliesskolben 1 löst dabei das gespannte Schlagstuck 10 aus, das auf den im Schliesskolben 1 geführten Schlagbolzen 19 aufschlägt, die Patrone wird gezündet Der dabei entwickelte Gasdruck treibt einerseits das Geschoss aus dem Lauf, anderseits den Schliesskolben 1 aus dem zylindrischen Endabschnitt 18 zurück in die in Fig 1 gezeigte Position, wobei das Schlagstück 10 gespannt und die Schliessfedern 16 vorgespannt werden. Die
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Waffe ist sodann wieder schussbereit In üblicher Weise ist der Abzug 14 zweirastig ausgebildet, beim einfachen Abziehen über die erste Rast erfolgt Einzelfeuer, beim Abziehen über die zweite Rast Dauerfeuer.
Der Schliesskolben 1 ist starr mit einem Schtiesskotbenhatter 2 verbunden, der in einer Gleitschienenführung 11 laufseelenparallel gleitbar geführt ist und über eine Stange 3 mit einem Gelenk 4 an einem gabelförmigen Übertrager 5 angelenkt ist. Am anderen Ende der Übertragergabel 5 ist jeweils ein Gelenk 8 vorgesehen, über das die Übertragergabel 5 an der Peripherie einer Übertragerscheibe 6 angelenkt ist, die in einem zentralen Lager 7 am Waffenrahmen drehbar gelagert ist Auf der Aussenseite weisen die Übertragerscheiben 6 jeweils einen Hohlzylinder auf, dessen Aussenfläche das zentrale Lager 7 bilden und der ein Gehause für die Schliessfedem 16 bildet, die Spiralblattfedem von Uhrfedertyp sind,
deren ausseres Ende innen am Hohlzylinder und deren inneres Ende am Zapfen 17 eines feststehenden Deckels 15 für das Lager 7 befestigt ist.
Der Deckel 15 schliesst das Federgehäuse ab und weist weiterhin einen kreisbogenförmigen Schlitz auf, durch den eine weitere Spannfeder nach aussen hindurchtritt und mit ihrem äusseren Ende am Mitnehmerzapfen einer Spannscheibe 9 zum Spannen des Verschlusses verbunden ist.
Die weiteren Spannfedem haben die selbe Form wie die Schliessfedem 16. Der Abzugstollen 12 greift an jeder der Übertragerscheiben 6 an, ebenso wie ein nicht dargestellter Sicherungshebel, der im gespannten Zustand der Waffe (Fig. 1) betätigbar ist, um die Übertragerscheiben 6 zu blockieren.
Aus Fig. 1 erkennt man, dass sich die Übertragergabel 5 mit Bezug auf die Übertragerschetben 6 im hinteren Totpunkt des Hebelsystems befindet. Dies ist möglich, da die Schliessfedem 16 beim Abziehen die Obertragerscheiben drehen. Hingegen kann und darf der vordere Totpunkt des Systems nicht erreicht werden ; wie Flg. 4 zeigt, setzt der Verschlussrucklauf sofort und vor dem vorderen Totpunkt ein. Zur Sicherheit können hier entsprechende Endanschläge vorgesehen sein
In den Figuren 5 und 6 ist ein geteilter Schliesskolben 1 im Detail dargestellt. Er besteht aus einem Schliesskolbenkopf 21, der eine Kolbenringnut mit eingesetztem Kolbenring aufweist und über seinen Schaft axial verschiebbar in einem Schliesskolbenkòrper 22 gelagert ist.
Am Schaft des Schliesskolbenkopfs 21 ist ein Tellerfedempaket 23 zwischen Schliesskolbenkopf 21 und Schliesskolbenkörper 22 eingespannt, der Schaft ist mittels eines Querstifts 24 mit dem Schliesskolbenkörper 22 beweglich verstiftet. Der Schliesskolbenkörper 22 sitzt fest im Schliesskolbenhalter 2, der Schlagbolzen 19 hat einen verbreiterten Kopf 27 zur Anpassung an eine hülsenlose Patrone und Wird mittels einer auf sein Ende aufgeschraubten Kappe 26 über die Schlagbolzenfeder 25 beweglich im Schliesskolbenträger 2 und im Schliesskolbenkörper 22 gehalten.
Beim Abfeuern der Waffe versucht der Gasdruck, gegen den Massenwiderstand des Verschlusssystems und den Widerstand der Schliessfedem den Schlagbolzenkopf 21 in den Schlagbolzenkörper 22 hineinzutreiben Dabei wird das Fedempaket 23 zusammengedrückt und erhöht dabei seinen Durchmesser zur Erzielung einer verbesserten Gasdichtung, wobei auch eine gewisse Dämpfung der Verschlussbewegung auftritt
Zum Verschlusssystem wurde bereits erwähnt, dass der Verschlussrücklauf vor der Nähe des vorderen Totpunkts des Hebelsystems beginnt und ein relativ geringer Schliesskolbenanfangsweg eine relativ grosse Belastung und Bewegung des Hebelsystems bewirkt.
Dies hat zur Folge, dass der Verschluss relativ langsam öffnet, so dass das Geschoss den Lauf sicher verlassen hat, bevor der Schliesskolbenkopf 21 aus dem zylindrischen Endabschnitt 20 des Laufs austritt und der Gasdruck somit abgebaut ist, so dass die Waffe nicht über den Verschluss abbläst Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der Schliesskolben 1 mindestens um das 1, 5-fache seines Durchmessers in den zylindrischen Endabschnitt 20 des Laufs eintritt und die Übertragerscheiben 6 von Beginn des Verschlussrücklaufs an um mindestens etwa 400 gedreht werden müssen, bevor der Schliesskolben 1 das hintere Laufende verlässt.
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derartige Laufe sind leicht zu richten und ergeben ausgezeichneten Aussen-und tnnenbattistik, da die Geschosse sehr wenig verformt werden.
In Fig. 8 ist eine hülsenlose Patrone im Längsschnitt dargestellt. Dabei sitzt das Geschoss 28 in
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einem im wesentlichen hohlzylindrischen Treibladungspressling 24 Es ist ersichtlich, dass das Geschoss keine Rändelung aufweist Direkt hinter dem Geschoss sitzt ein Zündsatzpressling 30, der einem Zündhütchen an dieser Stelle vorgezogen wird. Auf den Zündsatzpressling 30 folgt zum Patronenboden hin ein vorzugsweise zylindrischer Schlagkörper 31, der ebenfalls aus Treibladungsmaterial besteht und mit Radialspiel in den Treibladungspressling 29 eingesetzt ist.
Den Patronenboden 32 bildet ein dünnes Plättchen aus leicht brennbarem Dichtmaterial
Die Patrone wird in üblicher Weise vom Patronenboden her über einen Schlagbolzen gezündet, dessen Spitze abgeflacht und dem Durchmesser des Schlagkörpers 31 angepasst Ist, wie in Fig 5 bei 27 gezeigt Der Schlagbolzeneinschlag bewirkt ein Zerreissen oder Zerbrechen des Patronenbodenplättchens und ein Nachvometreiben des Schlagkörpers 31 zum Aufschlag auf den und Zündung des Zündsatz (es) Die Anordnung des Zündsatzes 30 direkt hinter dem Geschoss 29 ermöglicht eine Ventilwirkung des Geschosses durch sofortiges Abheben zur Liderung im Obergangskonus des Laufs.
Das Treibladungsmaterial des Schlagkörpers 31 hat eine höhere Abbrenngeschwindigkeit als das des Treibladungspresslings 29, womit eine gleichmässigere Gasdruckentwicklung erzielt wird Weiterhin wird bei der erfindungsgemässen Anordnung ein Abbrand zum Patronenboden hin erzielt, der Schliesskolbenkopf 21 wird dadurch länger geschont.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Merkmale begrenzt ; so z. B. können anstelle der Obertragerscheiben 6 auch Kniehebel oder Schobensektoren angeordnet sein sowie als Spann-und/oder Schliessfedem Schraubenfedem eingesetzt werden sowie anstelle der Spannscheiben 9 ein an der Stange 3 angreifender Geradzugspannschieber. Alle Lager können aus selbstschmierendem Material bestehen.
Die erfindungsgemässe Verschlusskonstruktion ermöglicht eine maximale Lüftung und somit Kühlung des Laufendabschnitts, so dass das bel hülsenlosen Patronen bekannte Selbstzünden der Patronen bei heisser Waffe nicht auftntt PATENTANSPRÜCHE :
1. Unverriegelte Selbstladewaffe zum Verfeuem von insbesondere hülsenloser
Patronenmunition, mit feststehendem Lauf und einem gegen die Kraft einer Schliessfeder öffenbaren, beim Schliessen patronenzuführenden Verschluss, wobei der Lauf verschlussseitig hinter dem Patronenlager einen zylindrischen Endabschnitt aufweist und der patronenzuführende Verschlussteil als schlagbolzendurchsetzter Schliesskolben ausgebildet ist, der in Schliessstellung in den Endabschnitt des Laufs über eine Ring- dichtung dichtend eingetreten ist, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schliesskolben geteilt ist, wobei ein jeweils an der Patrone angreifender Schliesskolbenkopf über einen Schaft axial verlagerbar an einem Kolbenkörper geführt ist, wobei zwischen Schliesskolbenkopf und Kolbenkörper ein Tellerfedempaket gehalten 1St.