AT403147B - Mechanischer seilentgleisungsschutz - Google Patents

Description

AT 403 147 B

Die Erfindung betrifft einen mechanischen Seilentgleisungsschutz zur Verhinderung einer seitlichen Entgleisung eines auf Rollen geführten ruhenden bzw. laufenden Seiles einer Trag- und/oder Niederhalterol-len aufweisenden Seilbahn, wobei der Seilentgleisungsschutz im Bereiche der Trag- bzw. Niederhalterolle(n) um eine horizontale Achse schwenkbar gelagert ist und zumindest ein die seitliche Bewegung des entgleisenden Seiles behinderndes vertikales Sperrglied aufweist.

Bisherige, einschlägige Erfindungen enthalten die folgenden Patente:

DE 319939 C

Dabei wird eine in der maßgebenden Fahrtrichtung vor der Einlaufrolle angeordnete Führungsschiene durch einen besonderen Aufbau über der Klemme des Fahrbetriebsmittels gegen das Seil niedergedrückt, wodurch sich der Entgleisungsschutz des Seiles hebt und das Passieren der Klemme ermöglicht.

Damit könnten nur Anlagen mit ausschließlich Tragrollen oder solche mit ausschließlich Niederhalterollen ausgestattet werden, was bei modernen Einseil-Schwebebahnen und Schleppliften nicht der Fall ist.

Im Falle eines Defektes, etwa einer Blockade durch Aneisung usw. ist bei der maßgebenden Fahrtrichtung eine Katastrophe zwangsläufig die Folge, weil die Durchfahrt für die Klemme nicht freigegeben wird. Für die andere Fahrtrichtung ist aber der Entgleisungsschutz nicht gegeben, da die Schutzvorrichtung erst nach der auflaufenden Rolle angebracht werden kann.

AT 164628 B CH 475494 A FR 2389523 A US 4458603 A

Diesen Erfindungen ist gemeinsam, daß sie zur seitlichen Führung des Seiles ein sternförmig ausgenommenes Rad (bzw. eine Scheibe) verwenden, das durch ein Anstoßen der Seilklemme in Bewegung gesetzt wird. Die Vorrichtung gemäß der CH 475494 A vermag ein Entgleisen überhaupt nicht zu verhindern, da die Sicherungsrolle erst nach der Seileinlaufrolle angeordnet ist.

Der Stoßvorgang fällt bei den Fahrgeschwindigkeiten moderner Anlagen heftig aus und hat unangenehme Folgen, wie Geräuschentwicklung, Schwingungsvorgänge, Materialverschleiß. Eine schlag- und geräuschdämpfende Ausbildung, die nicht näher erklärt ist, erscheint nicht hinreichend befriedigend machbar. Voraussetzung für ein störungsfreies Funktionieren ist aber, daß das sternförmige Rad/Scheibe bei der Annäherung einer Klemme in einer gewissen Grundstellung verharrt. Bei einer ungünstigen Steilung könnte die Klemme an einer Zacke des Kranzes anstoßen und das Rad/Scheibe würde sich nicht drehen. Beschädigungen, Seilentgleisung usw. könnten die Folge sein.

Wenn jedoch das Seil etwa durch Seitenwind u.a. seitlich ausgelenkt wird und bereits an der Vorrichtung schleift, dann kann die Vorrichtung schon vor der herannahenden Klemme aus der Grundstellung zufolge der Seilreibung ausgelenkt werden (siehe oben).

Derartige Konstruktionen erscheinen daher für Anlagen mit Personenbeförderung nicht geeignet und werden auch nicht ausgeführt.

Die bis jetzt bei allen Anlagen ausgeführten Seilführungen auf den Trag- bzw. Niederhalterollen beruhen darauf, daß das Rollenprofil (Futterrille und seitlicher metallischer Rollenbord) ein eng begrenztes Maß an Entgleisungsschutz gewährleisten.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung als Sicherheitseinrichtung besteht darin, einen Schutz vor einer seitlichen Seilentgleisung bei allen denkbaren Ursachen, wie Seitenwind, Stützenverschiebungen, Montagefehlern, Schaukeln und Seilschwingungen, zu gewährleisten. Die Schutzvorrichtung soll in allen Fällen funktionieren und bei allen Anlagen verwendbar sein und kein zusätzliches Risiko im Falle von Defekten an ihrer Konstruktion beinhalten.

Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß das gespannte Seil durch ein Sperrglied derart umfaßt wird, daß es seitlich nicht über den Rollenbord ausweichen und auch nicht unbegrenzt von der auflaufenden Rolle abgehoben werden kann. Lediglich beim Passieren der Klemme eines Fahrbetriebsmittels wird diese Sperre kurzzeitig soweit vom Seil durch die Klemme wegbewegt, daß die Klemme passieren kann. Anschließend kehrt die Vorrichtung wieder in ihre Grundstellung zurück. Während der kurzzeitigen Lösung des Sperrgliedes aus der Grundstellung besteht im Hinblick auf die Konstruktion der Seilklemmen, der Seilsteifigkeit und der Massenträgheit des Seiles keine Entgleisungsgefahr. Im Falle einer Blockade, etwa durch Aneisung usw. wird die Sperrvorrichtung zwangsläufig durch die herannahende Seilklemme gelöst, indem sie vom Seil weggedruckt wird.

In den Zeichnungen ist eine beispielhatte Ausführung des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Die Fig. 1 zeigt einen Querschnitt zur Seilachse in der Grundstellung, die Rg. 2 beim Passieren der Klemme. In der Grundstellung umfaßt das Sperrglied (1) das Seil (7) derart, daß es seitlich nur in begrenztem Maße aus seiner Sollage ausweichen kann, und somit die Rolle (6) nicht verlassen kann. Das mit dem Sperrglied (1) starr verbundene, seitlich angeordnete Führungsglied (2) wird von der Konstruktion der Seilklemme (5) beim 2

Claims (8)

1. AT 403 147 B Passieren von der einlaufenden Rolle (6) wegbewegt. Diese Konstruktion wird durch einen Kragarm (3), der an der Rolle bzw. Rollenbatterie gelagert ist, getragen. Die Lage der Grundstellung kann, wie aus Fig. 3 hervorgeht, beispielsweise durch Anschläge (4“) oder/und durch eine an der Führungsschiene (2) über dem Seil (7) angeordnete Rolle (4') gewährleistet werden. Die Rückkehr in die Grundstellung und ihre Aufrechterhaltung kann insbesondere durch das Eigengewicht der Konstruktion oder/und zusätzlich durch Federkräfte (4"') oder magnetische Kräfte sichergestellt werden. Patentansprü che 1. Mechanischer Seilentgleisungsschutz zur Verhinderung einer seitlichen Entgleisung eines auf Rollen geführten ruhenden bzw. laufenden Seiles einer Trag- und/oder Niederhalterollen aufweisenden Seilbahn, wobei der Seilentgleisungsschutz im Bereich der Trag- bzw. Niederhalterolle(n) um eine horizontale Achse schwenkbar gelagert ist und zumindest ein die seitliche Bewegung des entgleisenden Seiles behinderndes vertikales Sperrglied aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilentgleisungsschutz als Kragarm (3) ausgebildet ist, an dessen entgegen der Bewegungstichtung des auf die Rolle (6) auflaufenden Seiltrums (7) auskragenden Ende das bzw. die beiden vertikal angeordnete(n) Sperrglied(er) (1) angeordnet ist bzw. sind, das bzw. die mit einer Führungsschiene (2) in starrer Verbindung steht bzw. stehen.
2. 2. Seilentgleisungsschutz nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kragarm (3) mit dem Sperrglied(em) das Seil (7) von oben bzw. unten umgreift.
3. 3. Seilentgleisungsschutz nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrglieder (1) an dem auskragenden Ende eines im Bereich der Seilrollen (6) bzw. der Rollenbatterie schwenkbar gelagerten Kragarmes (3) angeordnet sind.
4. 4. Seilentgleisungsschutz nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß am Kragarm (3) eine in Seilrichtung angeordnete, an beiden Enden nach oben gebogene Führungsschiene (2) befestigt ist, welche durch die Seilklemme (5) eines sich vorbeibewegenden Fahrbetriebsmittels vom Seil (7) weg anhebbar ist.
5. 5. Seilentgleisungsschutz nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß am auskragenden Ende der Führungsschiene (2) eine um eine horizontale Achse drehbar gelagerte Rolle (4') angeordnet ist.
6. 6. Seilentgleisungsschutz nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkbewegung des Kragarmes (3) durch zwei Anschläge (4") begrenzt ist.
7. 7. Seilentgleisungsschutz nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kragarm (3) durch sein Eigengewicht bzw. durch Federkraft oder eine magnetische Kraft in seiner Wirkstellung gehalten wird.
8. 8. Seilentgleisungsschutz nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzelchent, daß für jede Bewegungsrichtung des Seiles (7) ein Seilentgleisungsschutz vorhanden ist. Hiezu 1 Blatt Zeichnungen 3