AT402507B - Anlage zur wärmebehandlung von metallischem glühgut - Google Patents

Description

AT 402 507 B

Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Wärmebehandlung von metallischem Glühgut mit einem Verteiler für das aus Luft oder einem Gas bestehende Heiz- bzw. Kühlmittel, wobei der Verteiler gegen das gegebenenfalls auf einer Transporteinrichtung liegende Glühgut gerichtete, rohr- oder schlitzförmige Düsen zur Bildung von Prallstrahlen aufweist.

Es ist bekannt, daß die Wirkung der aus dem Düsenmund austretenden Prallstrahlen umso größer ist, je näher dieser zum Glühgut angeordnet liegt. Allerdings muß ein einwandfreies Abströmen des Heiz- bzw. Kühlmittels gewährleistet sein. Bei Runddüsen beträgt der Grenzabstand etwa 0,7 des Düsenaustrittsdurchmessers, bei Schlitzdüsen entspricht er etwa der Schlitzbreite. Werden Anlagen für hochwertige Leichtmetallbleche, wie sie z.B. in der Luftfahrtindustrie verwendet werden, zu inspektionszwecken vom Prüfpersonal durchfahren, muß selbstverständlich eine Durchgangshöhe von etwa 450 mm vorhanden sein, weshalb die Abstände der Düsenmündungen vom Glühgut von vornherein mit 450 mm festgelegt sind. Um den Prallstrahlen die notwendige Energie für den Transport des Heiz- oder Kühlmittels zur Glühgutoberfläche zu geben, sind wegen des vergleichsweise großen Abstandes des Düsenmundes von der Glühgutoberfläche große Umwälzmengen und hohe Drücke erforderlich. Daraus ergibt sich ein entsprechend hoher Energie-und Mengenaufwand für das Heiz- bzw. Kühlmittel.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu beseitigen und mit vergleichsweise einfachen Mitteln den Energie- und Mengenaufwand herabzusetzen.

Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Düsen zur Vergrößerung des Abstandes zwischen Düsenmund und Glühgut mit zurückziehbaren Verlängerungen versehen sind.

Der Düsenaustritt kann also mit Hilfe dieser Verlängerungen in den optimalen Abstand zur Glühgutoberfläche gebracht werden. Hat das Glühgut eine von der Ebene abweichende Oberflächenform, z.B. durch Verwerfung oder Änderung der Plattendicke, so lassen sich die Düsenaustritte mit Hilfe der zurückziehbaren Verlängerungen der Glühgutform leicht anpassen. Es kann mit diesen Verlängerungen aber auch genügend Freiraum für Inspektionszwecke erreicht werden.

Die Verlängerungen können mittels eines vorzugsweise aus Streben gebildeten Rahmens gemeinsam verstellt werden, wobei der Abstand der Austrittsöffnung der Düsen von der Glühgutoberfläche sowohl durch eine Meßeinrichtung als auch visuell vom Bedienungspersonal bestimmt werden kann. Jedenfalls ist die Verstellung weder zeit- noch arbeitsaufwendig.

Erfindungsgemäß ist jeweils zwischen dem Düsenkörper und der Verlängerung ein verteilerseitig offener schmaler Freiraum belassen. Dadurch wird zufolge der hohen Prailstrahlaustrittsgeschwindigkeit eine Injektorwirkung erzielt, die den Wärmeübergang zum Werkstück weiter verbessert.

In manchen Fällen ist es günstiger, die Düsen als Öffnungen im Verteilermantel und die Verlängerungen in die Öffnungen einziehbar auszubilden.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise und rein schematisch dargestellt. Es zeigen

Fig. 1 einen Teil einer Anlage zur Wärmebehandlung von metallischem Glühgut im Vertikalschnitt,

Fig. 2 eine rohrförmige Düse mit zurückgezogener Verlängerung in gleicher Darstellungsweise,

Fig. 3 eine Anlage zur Wärmebehandlung für Bandbunde in einem Kammerofen,

Fig. 4 die Anordnung von rohrförmigen Düsen in Draufsicht und Fig. 5 einen Teil einer schlitzförmigen Düse im Schaubild.

Gemäß Fig. 1 wird ein plattenförmiges Glühgut 1 mit Hilfe von Antriebsrollen 2 in Pfeilrichtung durch die Anlage zur Wärmebehandlung durchgeführt. Oberhalb des Glühgutes 1 ist ein mit Luft oder Gas zur Beheizung oder Abkühlung beschickter Verteiler 3 vorgesehen, der gegen das Glühgut 1 gerichtete Rohrdüsen 4 aufweist, die ihrerseits mit teleskopartig verschiebbaren Verlängerungen 5 versehen sind. Durch die Düsen 4 bzw. die Verlängerung 5 werden Prallstrahlen für die Glühgutoberfläche 1 gebildet. Wie insbesondere Fig. 4 erkennen läßt, sind die Verlängerungen 5 durch Streben 6 zu einem Rahmen verbunden, der von außen her verstellt werden kann. Fig. 1 zeigt die übliche Stellung der Verlängerung 5, wogegen in Fig. 2 eine vollkommen zurückgezogene Verlängerung 5 dargestellt ist. Zwischen dem Düsenkörper 4 und der Verlängerung 5 ist ein verteilerseitig offener Freiraum 7 belassen, um eine Injektorwirkung zu erzielen. Fig. 3 zeigt das Schema einer Anlage zur Wärmebehandlung von Bandbunden. Ein Motor 8 treibt einen Ventilator 9 mit Leitapparat 10 an, der das Heiz- oder Kühlmittel in den Verteilerraum 3 fördert, der wieder mit Düsen 4 und Verlängerungen 5 versehen ist, wobei der aus den Streben 6 gebildete Rahmen einen Verstellapparat 11 besitzt. Das als Prallstrahlen auf die Werkstückoberfläche, nämlich einen Bandbund 12, auftreffende Heiz- bzw. Kühlmittel wird durch den Ventilator 9 wieder zurück in den Verteilraum 3 geleitet, wobei diesem eine Heizeinrichtung 13 vorgeordnet ist. Fig. 5 zeigt die Ausbildung von schlitzförmigen Düsen 4a, wobei die Verlängerung 5a mit Abstandhaltern 14 versehen ist. 2

Claims (4)

1. AT 402 507 B Patentansprüche 1. Anlage zur Wärmebehandlung von metallischem Glühgut mit einem Verteiler für das aus Luft oder einem Gas bestehende Heiz* bzw. Kühlmittel, wobei der Verteiler gegen das gegebenenfalls auf einer Transporteinrichtung liegende Glühgut gerichtete rohr- oder schlitzförmige Düsen zur Bildung von Prallstrahlen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (4, 4a) zur Vergrößerung des Abstandes zwischen Düsenmund und Glühgut (1, 12) mit zurückziehbaren Verlängerungen (5 bzw. 5a) versehen sind.
2. 2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlängerungen (4) mittels eines vorzugsweise aus Streben (6) gebildeten Rahmens gemeinsam verstellbar sind.
3. 3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwischen dem Düsenkörper (4) und der Verlängerung (5) ein verteilerseitig offener schmaler Freiraum (7) belassen ist.
4. 4. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen als Öffnungen im Verteilermantel ausgebildet und die Verlängerungen in die Öffnungen einziehbar sind. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 3