DE19650965C1 - Vorrichtung zur gleichmäßigen Beaufschlagung einer planen Oberfläche eines Werkstückes mit einem Fluid - Google Patents
Vorrichtung zur gleichmäßigen Beaufschlagung einer planen Oberfläche eines Werkstückes mit einem FluidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur gleichmäßigen Beaufschlagung einer pla
nen Oberfläche eines Werkstückes, insbesondere der Stirnfläche eines Bandbun
des, mit einem Fluid, insbesondere mit einem Gas, der im Oberbegriff des An
spruchs 1 angegebenen Gattung.
Eine solche Vorrichtung, wie sie für die Hochtemperaturzone eines Rostkühlers, ins
besondere für Zementklinker, eingesetzt werden soll, geht beispielsweise aus der
DE-OS 24 54 202 hervor und weist einen ebenen Düsenboden sowie mehrere
punktförmige Öffnungen in dem Düsenboden auf, die einzelne, diskrete Gasstrahlen
auf die plane Oberfläche des Werkstückes richten; die Öffnungen sind entsprechend
einem vorgegebenen Muster auf geraden Linien in dem Düsenboden angeordnet, so
daß jede Lochreihe eine schlitzförmige Düsenöffnung bildet.
Weiterhin geht aus der US-PS 41 55 701 eine für Brenner benutzte Mischeinrich
tung hervor, die in einem Gasstrahl einen Drall erzeugt und dadurch die zur guten
Verbrennung erforderliche Mischung von Gasströmen herbeiführt. Würde man eine
solche Vorrichtung gegenüber einer Prallfläche anordnen, wie sie die zu behan
delnde plane Oberfläche eines Werkstückes darstellt, so würde sich auf dieser
Prallfläche eine Verteilung des Wärmeübergangskoeffizienten einstellen, wie sie
sich für normale Schlitzdüsen ergibt. Der einzige Unterschied gegenüber üblichen
geraden besteht darin, daß die Auftrefflinie und damit die Linien, welche die Maxima
der örtlichen Wärmeübergangskoeffizienten miteinander verbinden, ebenfalls ge
krümmt sind.
Weiterhin sind aus der US-PS 42 61 517 und US-PS 38 87 135 Vorrichtungen be
kannt, bei denen der Strahl zur Achse, um welche die Drehung erfolgt, fokussiert
wird; würde man mittels einer solchen Vorrichtung die Stirnfläche eines Bandbundes
beblasen, so würde sich ein Stau im Zentrum ergeben, so daß keine ungehinderte
Überströmung der Stirnfläche des Bandbundes und damit keine gleichmäßige Be
aufschlagung mit dem Gas mehr möglich ist.
Die besonders gleichmäßige Beaufschlagung der planen Oberfläche eines Werk
stückes mit einem Gas spielt überall da eine Rolle, wo mittels dieses strömenden
Gases Wärme auf das Werkstück übertragen werden muß, da nur dann ein gleich
mäßiger Wärmeübergang oder gegebenenfalls auch Stoffaustausch zwischen
Gasstrom und Wärme gewährleistet ist, ohne daß größere Unterschiede im örtlichen
Wärmeübergangskoeffizienten zu unterschiedlichen Temperaturen bzw. Unter
schiedliche Aufheizung des Werkstückes führen. Dies stellt beispielsweise beim
Anwärmen von Metallbandbunden ein großes Problem dar. Unter einem
"Metallbandbund" versteht man zu einem Zylinder aufgewickelte Blechbänder, bei
spielsweise aus einer Aluminiumlegierung.
Zur Abkürzung der Glühzeit solcher Metallbandbunde wird angestrebt, den Wärme
übergang in einem Kammerofen, wie er beispielsweise in der Aluminiumindustrie
zum Glühen von Leichtmetallbandbunden eingesetzt wird, so hoch wie möglich zu
treiben. Führt nun das verwendete Beblasungssystem zu großen örtlichen Unter
schieden im Wärmeübergang, so können sich lokale Überhitzungen einstellen, die
Verfärbungen der Metallbändern bewirken und außerdem die angestrebten metall
urgischen Eigenschaften der Bänder beeinträchtigen können.
Die bisher üblichen Beblasungssysteme, mit denen ein höherer Wärmeübergang
angestrebt wird, weisen Loch- oder Schlitzdüsen auf, die senkrechte auf die Ober
fläche des Metallbundes auftreffende Prallstrahlen erzeugen; werden nun lokale
Überhitzungen festgestellt, so bleibt vielfach keine andere Wahl als den Gesamt-
Volumenstrom zu reduzieren und dadurch die hohen örtlichen Wärmeübergangs
koeffizienten zu vermeiden.
Die Lösung dieser Aufgabe wird in der Deutschen Patentschrift 35 03 089 für den
Sonderfall beschrieben, daß eine gleichmäßige Beaufschlagung mit einer rotations
symmetrischen, durch mehrere, schlitzartige Öffnungen in einem Düsenboden an
geordnete Vorrichtung erzielt wird, wobei die Düsenstrahlen gleichsinnig gegen die
Beaufschlagungfläche geneigt sind. Dieser Sonderfall trifft dann zu, wenn die rota
tionssymmetrische Vorrichtung genau oder zumindest hinreichend genau auf die
ebenfalls rotationssymmetrische Stirnfläche eines Bandbundes zentriert werden
kann.
In der Praxis ist dies jedoch kaum der Fall, so daß dann, wenn eine nicht rota
tionssymmetrische Beaufschlagungssituation vorliegt, wesentliche Nachteile in Kauf
zu nehmen sind, insbesondere durch starke Anströmung der Ränder der Bandbund
stirnflächen, wo dann trotz des hohen Aufwandes mit der vorbeschriebenen Vor
richtung unzulässige Überhitzungen auftreten.
Diese Nachteile werden mit der Vorrichtung nach der Erfindung vermieden, weil
nunmehr die Düsenöffnungen für sich in Gruppen angeordnet sind und innerhalb
dieser Gruppen, deren Beaufschlagungsfläche gegenüber der üblichen Gesamtbe
aufschlagungsfläche klein ist, bereits eine hinreichende Verwirbelung und sowie
eine Drehbewegung in der Strömung auftritt, so daß punktweise Überhitzungen in
der Nähe diskreter Stauzonen vermieden werden.
Das neue Beblasungssystem eignet sich also besonders für die konvektive Wärme
übertragung an Stirnflächen von Bandbunden, deren Anordnung zum Beblasungs
system nicht von vornherein festliegt und von Chargierung zu Chargierung wechseln
kann. Das neue Beblasungssystem besitzt also die Vorteile der aus der Deutschen
Patentschrift 35 03 089 bekannten Vorrichtung, ohne jedoch die Nachteile, nämlich
die Notwendigkeit einer gewissen Zentrierung des Beblasungssystems auf die zu
erwärmenden Coilstirnflächen in Kauf nehmen zu müssen.
Ein weiteres, äußerst vorteilhaftes Anwendungsgebiet für die Vorrichtung nach der
Erfindung ist die Erzeugung eines hohen Wärmeübergangs an Kleinteilen, wie z. B.
Kugellagerringen, die auf einer Fläche, also in einer im wesentlichen ebenen Lage
mit einem Fluid, z. B. einem Abkühlgas, zu beaufschlagen sind. Bei den erwähnten
Kugellagerringen ergibt sich durch die in ihrer Richtung ständig wechselnden
Schrägstrahlen eine äußerst gleichmäßige Beaufschlagung sowohl der inneren als
auch der äußeren Ringmantelflächen, so daß sich eine Beblasungseinrichtung nach
der Erfindung durchaus auch zum Gasstrahlhärten von Kugellagerringen anbietet.
Eine derartige Vorrichtung hat den Vorteil, daß an die besondere Orientierung der
Kugellagerringe zum Düsensystem keinerlei Anforderungen gestellt werden. Es ge
nügt z. B., die Ringe auf einen entsprechenden Rollengang unter der Beblasungs
einrichtung vorbei zu bewegen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezug
nahme auf schematische Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf den Düsenboden mit Blickrichtung von der zu be
aufschlagenden Fläche,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Düsenboden und die zugehörigen Strö
mungsleitreinrichtungen in einer Ebene senkrecht zum Düsenboden.
In der beispielhaft dargestellten Ausführung sind die als Bohrungen ausgeführten
vier kreisrunden Düsenöffnungen (1), (2), (3), (4) zu einer Düsenöffnungsgruppe (5),
zusammengefaßt. Der Düsenboden (6) ist ein planes Blech. Mehrere solcher Grup
pen (5) bilden die Gesamtheit der Düsenöffnungen im Düsenboden. Auf der Ab
strömseite sind Vorrichtungen zur Ablenkung (7) des Düsenstrahls (8) angeordnet,
mit welchen der Düsenstrahl im beispielhaft dargestellten Fall um 45° aus der Verti
kalen (9) abgelenkt wird. Die Ablenkvorrichtungen (7) bestehen aus, im Querschnitt
des abgelenkten Düsenstrahls betrachtet, U-förmig gebogenen Blechen, die mit der
durch Schrägabschnitt entstandenen Fügefläche (10) auf den die Düsenöffnungen
enthaltenen planen Düsenboden (6) aufgesetzt sind. Durch entsprechend
Schrägabschnitt entsteht der gewünschte Ablenkwinkel, im beispielhaft dargestellt
Fall, wie erwähnt, 45°. Die Projektion der abgelenkten Düsenstrahlen bildet beispiel
haft und erfindungsgemäß im dargestellten Fall für zwei benachbarte
Düsenöffnungen den Winkel 360° dividiert durch die Anzahl 4 der Düsenöffnungen
gleich 90° (11).
Claims (11)
1. Vorrichtung zur gleichmäßigen Beaufschlagung einer planen Fläche eines Werk
stücks, insbesondere der Stirnfläche eines Bandbundes, mit einem Fluid mit einem
ebenen, mit Düsenöffnungen versehenen Düsenboden, gekennzeichnet durch die
folgenden Merkmale:
- a) die Düsenöffnungen sind in dem im wesentlichen planen Düsenboden in Gruppen zusammengefaßt,
- b) benachbarte Ausströmungsöffnungen einer Gruppe haben voneinander einen geringeren Abstand als von der jeweils nächstliegenden Düsenöffnung einer benachbarten Gruppe,
- c) an den Düsenöffnungen sind Einrichtungen zur Ablenkung der Düsenstrahlen in eine Richtung vorgesehen, welche mit der Senkrechten auf den ebenen Düsenboden oder bei einem im wesentlichen planen Düsenboden mit dessen ebener Bezugsfläche einen Winkel bildet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Projektion des
abgelenkten Düsenstrahls auf die Ebene des Düsenbodens für jede Düsenöffnung mit
den benachbarten Düsenöffnungen in der gleichen Düsenöfnungsgruppe einen
Winkel bildet, wobei sich diese Winkel für alle Düsenöffnungen einer Gruppe zu
insgesamt 360° addieren.
3. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Anordnung der Düsenöffnungen in Gruppen punktsymmetrisch in
Bezug auf den Gruppenmittelpunkt ist.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ablenkung der Düsenstrahlen aus der Richtung senkrecht
zum
Düsenboden durch entsprechende Schrägstellung kanalartig ausgeführter Düsenöff
nungen erfolgt.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der beiden Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß Vorrichtungen zur Düsenstrahlablenkung auf der Abströmseite
der in den planen Düsenboden eingebrachten Düsenöffnungen angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß Vorrichtungen zur Düsenstrahlablenkung auf der Zuströmseite der in
den planen Düsenboden eingebrachten Düsenöffnungen angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ablenkwinkel der Düsenstrahlen aus der Senkrechten auf den
ebenen Düsenboden zwischen 15° und 45° liegt.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Düsenöffnungen mit kreisrundem Querschnitt ausgeführt sind.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstand zwischen den einander nächstliegenden Düsenöffnungen
benachbarter Düsenöfffnungsgruppen mindestens das 1,5-fache des geringsten
Abstandes zwischen den nächstliegenden Düsenöffnungen in einer Gruppe beträgt.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die geometrisch freie Düsenfläche in der Projektion auf den ebenen
Düsenboden oder die Bezugsebene des Düsenbodens zwischen 2% und 10% der
zugehörigen Gesamtfläche des Düsenbodens oder dessen Bezugsebene ausmacht.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie zur Beaufschlagung einer planen Fläche mit einem Gas ausgebildet
ist.
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